Schlagwort-Archive: Bockbier

Waldhaus – Doppel Bock

Neben Rothaus ist Waldhaus die zweite Brauerei aus dem Schwarzwald, die für ihre guten Biere bekannt ist. Aber im Gegensatz zu Rothaus ist Waldhaus in privatem Besitz. Von dort stammt der Doppel Bock, der jetzt vor mir steht. An dem ansprechend gestalteten Etikett fällt mir aber sofort etwas auf: Zwar ist vermerkt, dass es sich um die 2023er Edition handelt, das wie jedes Jahr saisonal von November bis Februar vertrieben wird, aber ob ich ein helles oder ein dunkles Bockbier vor mir stehen habe, erfahre ich erst, wenn ich die Flasche geöffnet und das Bier eingeschenkt habe.

Um es kurz zu machen: es ist ein helles Bockbier. Golden und gefiltert strahlt es mir mit seiner intensiven Farbe aus dem Glas entgegen. Die Farbe ist richtig schön. Mich stört lediglich, dass der Schaum sich schnell auflöst. Da könnte die Brauerei noch einmal nachbessern.

Das Aroma zeichnet sich stiltypisch durch die Malzsüße aus, abgerundet durch den Duft von Waldhonig, einigen würzigen Noten und einem Hauch Gras.

Der Antrunk ist selbst für ein Bockbier auffallend süß, aber zusammen mit der sehr feinperligen Kohlensäure ist das Bier von Anfang an ein richtiger Gaumenschmeichler. Auf der Zunge zeigt sich, dass das Bier einen sehr intensiven Geschmack hat. Die Süße bleibt und ich meine jetzt auch, Karamell zu schmecken. Schnell kommt aber die freundliche Bittere in den Vordergrund. Die 8,5 Volumenprozent Alkohol sind gut eingebunden und schmecken nicht hervor, sondern unterstützen den Geschmack. Zusammen ergibt sich ein weiches und volles Mundgefühl. In der Kehle wird das Bier trockener und es zeigt sich jetzt auch milder als ich es erwartet habe. Eine leichte Bittere klingt noch lange nach.

Der Doppel Bock von Waldhaus demonstriert eindrucksvoll, dass sich eine lange Reifung (in diesem Fall sechs Monate) und die Verwendung von Naturhopfen auszahlen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Hallertauer Spalt, Tettnanger), Hefe

Alkoholgehalt‍:

8,5 % Vol.

Bittereinheiten:

28 IBU

Farbe:

8 EBC

Empfohlene Genusstemperatur‍:

9° – 11° Celsius

Brauerei:

Privatbrauerei Waldhaus
Joh. Schmid GmbH
Waldhaus 1
79809 Waldhaus
www.waldhaus-bier.de

Kuehn Kunz Rosen – Gutenberg Bock

Jetzt steht vor mir der Gutenberg Bock, ein Bier aus der Brauerei Kuehn Kunz Rosen in Mainz. Das Bier wird speziell für den Winter gebraut und hat einen Alkoholgehalt von 7,2 Volumenprozent.

Orangefarben und hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Die Schaumkrone ist nur klein und sie fällt ziemlich schnell in sich zusammen. Die Hefe ist nicht gleichmäßig verteilt, sondern schwimmt in Stücken im Bier. Das liegt vermutlich daran, dass das Bier einige Zeit bei mir im Kühlschrank gestanden hat. Ich erwähne es nur, da diese Besonderheit durchaus den Geschmack verändern kann.

Karamell steht beim Aroma im Mittelpunkt, zusammen mit einem Hauch von Zitrus und einigen würzigen Noten. Auch wenn der Alkohol leicht festzustellen ist, ist der Duft auf jeden Fall sehr angenehm.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine stiltypische Süße sowie die sehr feinperlige Kohlensäure aus. Auf der Zunge mischt sich das Karamell des Malzes mit der Bitteren des Hopfens. Das Mundgefühl ist voll und weich und der Alkohol wärmt angenehm. Auch in der Kehle bleibt die Süße erhalten, während die Bittere sich in den Hintergrund zurückzieht. Der Karamellgeschmack klingt lange nach.

Der Gutenberg Bock ist ungewöhnlich. Der Malzkörper erinnert mit seinem Karamellaroma fast an ein dunkles Bockbier, auch wenn das Bier als heller Doppelbock angeboten wird. Für einen hellen Bock ist aber die Hopfung sehr zurückhaltend. Aber nichtsdestotrotz ist der Bock wirklich gut. Würde er bei meinem Getränkehändler angeboten würde ich ihn sicherlich häufiger kaufen.

Zutaten:

Gerstenmalz (Pilsener, Karamellmalz), Hopfen (Magnum, Spalter), Hefe

Alkoholgehalt:

8,5 % Vol.

Stammwürze:

18° Plato

Bittereinheiten:

15 IBU

Farbe:

12 EBC

Brauerei:

K.K.R. GmbH
Weisenauer Straße 15
55131 Mainz
www.kuehnkunzrosen.de

Zötler – Maibock

Ich weiß nicht, woher die Tradition stammt, für den Mai ein Bockbier zu brauen. Vermutlich hat diese Gewohnheit die gleichen Wurzeln wie das Märzen: da die ersten Biere untergärig waren, war es nicht möglich, im Sommer zu brauen. Daher wurde im Frühjahr, halt im März, ein stärkeres Bier gebraut, das auch ohne Kühlung den Sommer überstand und trinkbar blieb. Aber wie gesagt – das ist eine reine Vermutung. Jedenfalls hat auch die Brauerei Zötler aus Rettenberg im Allgäu einen Maibock im Programm, der jetzt vor mir steht und auf seine Verkostung wartet. Erhältlich ist dieses Bier in jedem Jahr ab dem ersten April und wenn der Sud ausverkauft ist, muss die geneigte Kundschaft bis zum nächsten April warten.

Golden und kristallklar strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Die feinporige und schneeweiße Schaumkrone ist zwar recht klein, bleibt aber sehr lange erhalten. Optisch gibt es an diesem Bier nichts auszusetzen.

Das Aroma wird durch den Duft nach frischer Brotkruste dominiert, abgerundet durch einige würzige Noten. Nicht spektakulär, aber stiltypisch und sehr angenehm. Schon vor dem ersten Schluck wird das Bier mir sympathisch.

Der Antrunk trumpft mit seiner stiltypischen Süße sowie einer feinperligen und trotzdem kräftigen Kohlensäure auf. Der intensive Geschmack des Malzes sorgt zusammen mit den würzigen Aromen für einen vollmundigen und kräftigen Körper. Langsam kommt auch eine angenehme Fruchtigkeit zum Vorschein, die an Äpfel erinnert. In der Kehle wird das Bier trockener, es bleibt mild und klingt nur kurz nach.

Der Maibock von Zötler gehört zu den besten Bieren dieses Stils und kann durchaus mit dem Original aus Einbeck mithalten.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

6,5 % Vol.

Stammwürze:

16,8° Plato

Bittereinheiten: 

22 IBU

Empfohlene Genusstemperatur:

7° – 9° Celsius

Brauerei:

Privat-Brauerei Zötler GmbH
Grüntenstr. 2
87549 Rettenberg
www.zoetler.de

Klosterbrauerei Neuzelle – UrCraft Bockbier

Die UrCraft-Biere der Klosterbrauerei Neuzelle sind werden frisch abgefüllt und direkt vom Lagertank unfiltriert und unpasteurisiert in Flaschen handabgefüllt. Kurz darauf an Sie versendet, so dass Sie ein einmalig frisches Geschmackserlebnis erhalten. Sie haben ein recht kurzes Mindesthaltbarkeitsdatum. Bis zum Genuss sollten sie kühl und dunkel aufbewahrt werden und in der Zeit vor größeren Temperaturschwankungen geschützt werden. Da die Biere nicht pasteurisiert wurden, reifen Sie in der Flasche noch nach. Viele Biere, vor allem die mit einem höheren Alkoholgehalt, werden durch eine Lagerung und längere Reifung noch besser, auch wenn dies nicht in allen Fällen garantiert ist. Einen Versuch ist es aber auf jeden Fall wert. Das UrCraft Bockbier, das jetzt vor mir steht, verkoste ist frisch, so wie es bei mir eingetroffen ist.

Orangefarben und mit leichter Hefetrübung präsentiert sich das Bier im Glas. Die Schaumkrone löst sich leider recht flott auf.

Das Bier duftet nach Schokolade und Karamell, abgerundet durch fruchtige Aromen, die an Birnen erinnern.

Der Antrunk zeichnet sich durch die stiltypische Süße sowie eine sehr feinperlige Kohlensäure aus. Auf der Zunge kommen die fruchtigen Noten und die Hopfengabe zum Tragen, dazu schmecke ich den Karamellgeschmack. Das Mundgefühl ist weich und da das Bier nur wenig Bittere zu bieten hat, ist es ungeheuer süffig. In der Kehle wird die bittere etwas kräftiger und sie klingt mit der Malzsüße zusammen lange nach.

Das UrCraft-Bockbier gibt es nur etwa viermal im Jahr, wenn es frisch gebraut wurde.


Wurm Bier – Turnier Bock Hell

Ursprünglich stammt das Bockbier aus Einbeck und bis heute ist das dort gebraute Bockbier für viele Menschen das Bier, an dem sich alle anderen Bockbiere messen lassen müssen. Das gilt auch für den Turnier Bock, der aus Franken stammt und jetzt vor mir auf seine Verkostung wartet.

Die Brauerei Wurm wurde im 19. Jahrhundert gegründet. Heute steht die Brauerei für Tradition, Qualität und Innovationsfreude. Mit einem breiten Sortiment an Bieren hat sich Wurm Bier im Laufe der Jahrzehnte eine treue Fangemeinde aufgebaut.

Golden und gefiltert strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Die feste Schaumkrone ist reichlich ausgefallen und bleibt sehr lange erhalten. Die Optik dieses Bieres ist wirklich sehr ansprechend.

Das Bier duftet einladend nach frischer Brotkrume und Honig. Einige nussige und würzige Noten runden das Aroma ab.

Der Antrunk besticht mit seiner stiltypischen Malzsüße sowie die dazu passende Karbonisierung. Dazu gesellen sich eine angenehme Karamellsüße sowie die würzigen Noten. Der kräftige Körper sorgt für ein weiches und volles Mundgefühl, auch wenn mir jetzt noch die Bittere fehlt. Diese kommt erst in der Kehle zum Tragen. Dort bleibt sie freundlich und klingt sehr lange nach.

Der Turnier Bock von Wurm Bier ist ein angenehmes süffiges Bockbier.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

7,0 % Vol.

Farbe:

10 EBC

Brauerei:

Wurm Bier GmbH & Co. KG
Hutgasse 2
91788 Pappenheim
www.wubi.de

Schloßbräu Rheder

Am 2. Juli 1686 verlieh der Fürstbischof von Paderborn dem Besitzer des Rittergutes Rheder, Christian Falcko Freiherr v. Mengersen das verbriefte Braurecht, das ihn fortan berechtigte, in Rheder Bier zu brauen und auszuschenken (www.probier-club.de).

Im Jahr 1716 erteilt sein Sohn Burchardus Bruno Freiherr v. Mengersen dem damals noch jungen Barockarchitekten den Auftrag für den Bau der hufeisenförmigen Vorburg, in der sich von Anfang an die einzelnen Abteilungen der Brauerei befinden. Später wurde die Brauerei erstmalig erweitert und in eine Dampfbrauerei nach bayerischem Vorbild umgestellt. Dadurch war es möglich, besser lagerfähige und zu transportierende untergärige Bier zu brauen. Jetzt steht der Maibock aus Rheder vor mir.

Orangefarben und kristallklar strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Die feinporige Schaumkrone bleibt lange erhalten. Auch wenn die meisten Maiböcke heller sind, macht der Husarentrunk Maibock optisch eine richtig gute Figur.

Das Bier duftet nach Brotkrume und Karamell, nach Honig und Kräutern. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk zeichnet sich durch seine stiltypische Süße sowie die reichlich enthaltene sehr feinperlige Kohlensäure aus. Auf der Zunge sind würzige und die Kräuternoten im Vordergrund. Die 6,7 Volumenprozent Alkohol sind gut eingearbeitet, so dass sie nicht hervorschmecken. Das Mundgefühl ist samtig. Bittere kann ich jetzt kaum feststellen. Sie wird erst in der Kehle etwas kräftiger, bleibt dabei freundlich und klingt sehr lange nach.

Der Husarentrunk Maibock ist ungewöhnlich, aber gelungen. Ein süffiges Bier, das man gerne wieder trinkt und das niemanden überfordert.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

6,7 % Vol.

Stammwürze:

16,5° Plato

Bittereinheiten:

25 IBU

Farbe:

12 EBC

Brauerei:

Gräflich von Mengersen’sche Dampfbrauerei GmbH & Co. KG
Nethetalstraße 10
33034 Brakel-Rheder
https://www.schlossbrauerei-rheder.de/

Bauhöfer – Maibock

Die Brauerei Bauhöfer, gelegen in Ulm bei Renchen im malerischen Schwarzwald, ist ein Beispiel für handwerkliche Braukunst und regionale Tradition. Seit über einem Jahrhundert steht der Name Bauhöfer für hochwertige Biere, die mit Leidenschaft und Sorgfalt gebraut werden. Bevor wir uns mit dem Maibock beschäftigen, lassen Sie uns einen Blick auf die Geschichte der Brauerei werfen.

Die Brauerei Bauhöfer wurde 1852 gegründet und hat seitdem eine beeindruckende Entwicklung durchlaufen. Gegründet von Christian Bauhöfer, blieb die Brauerei stets in Familienbesitz und wurde über Generationen hinweg weitergeführt. Jede Generation brachte ihre eigenen Innovationen ein, ohne jedoch die traditionellen Werte und Techniken aus den Augen zu verlieren. Diese Kombination aus Tradition und Fortschritt hat der Brauerei zu ihrem heutigen Erfolg verholfen.

Die Brauerei Bauhöfer bietet eine breite Palette an Bieren an, immerhin 14 Biere sowie zwei Radler und einen Whisky. Jetzt steht das Maibock vor mir und wartet auf seine Verkostung.

Golden und gefiltert strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Die weiße Schaumkrone ist nur klein und stellt fällt auch relativ schnell in sich zusammen.

Das Bier duftet nach Brotkrume abgerundet durch würzige Noten. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck Schluck.

Der Antrunk Cortana zeichnet sich durch eine stiltypische Süße aus. Dazu kommt eine angenehme Karbonisierung. Auf der Zunge gesellt sich zur Süße eine passende freundliche bittere. Das Mundgefühl ist voll und weich. Der Abgang ist mild, Bittere kann ich nur wenig feststellen, trotzdem ist der Nachklang überraschend lang.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

7,3 % Vol.

Stammwürze:

16,8° Plato

Farbe:

10 EBC

Brauerei:

Familienbrauerei Bauhöfer GmbH & Co. KG
Ullenburgstraße 12–14
77871 Renchen – Ulm
www.bauhoefer.de

Schroll Bräu – Nankendorfer Bockbier

Schroll Bräu ist eine familiengeführte Brauerei und wurde 1818 in Nankendorf gegründet. Seit über 200 Jahren wird die Brautradition von Generation zu Generation weitergegeben und stetig verfeinert. Die Brauerei ist bekannt für ihre handwerklich gebrauten Biere, die ausschließlich mit regionalen Zutaten und nach traditionellen Methoden hergestellt werden. Der Fokus auf Qualität und Handwerkskunst hat der Schroll Bräu einen hervorragenden Ruf in der fränkischen Bierlandschaft eingebracht.

Das Nankendorfer Bockbier ist ein saisonales Bier, das vor allem im Herbst und Winter gebraut und genossen wird. Bei einem Alkoholgehalt von 7,0 Volumenprozent gehe ich aber von einer längeren Haltbarkeit aus und habe es jetzt im Juni verkostet. Und hier sind meine Eindrücke:

Kupferfarben und gefiltert präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber prangt eine elfenbeinfarbene sahnige Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. So soll ein Bockbier aussehen.

Düfte nach frischer Brotkruste steigen mir in die Nase, dazu ein leichtes Schokoladenaroma und der Duft nach Rosinen.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine stiltypische Süße sowie eine sehr feinperlige Kohlensäure aus. Auf der Zunge kommen die an dunkle Schokolade erinnernde Röstaromen in den Vordergrund, wobei auch der Geschmack nach Brot und die Süße deutlich schmeckbar bleiben. Das Mundgefühl ist voll und fast samtig. Erst in der Kehle kommt eine leichte freundliche Bittere zum Vorschein, die zusammen mit dem Brotgeschmack einige Zeit nachklingt.

Das Nankendorfer Bockbier von Schroll Bräu ist ein sehr schönes Bockbier, das durchaus mit dem Original aus Einbeck mithalten kann.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

7,0 % Vol.

Farbe:

16 EBC

Brauerei:

Brauerei Schroll
Nankendorf 41
91344 Waischenfeld
www.brauerei-schroll.de

Kraftpaule – Heller Riesling Bock

Das Etikett zeigt Bodo, einen Bock mit einem großen gebogenen Gehört und einem gezwirbelten Schnurrbart.Ich bin im südlichen Niedersachsen aufgewachsen und wurde – was wenig überraschend ist – mit Bockbier aus Einbeck sozialisiert. Diese Biere sind für mich bis heute die Messlatte, an der sich jedes andere Bockbier messen muss. Außerdem mag ich Biere, die mit Weinhefe vergoren wurden, besonders mit Rieslinghefe. Als ich mir den Hellen Riesling Bock von Kraftpaule kaufte, dachte ich, dass ich ein Bier erwerbe, das zwei meiner Lieblingsbiersorten miteinander vereint. Etwas enttäuscht war ich dann, als ich die Zutatenliste auf dem Rückenetikett las und dabei feststellen musste, dass es sich nicht um ein mit Rieslinghefen vergorenes Bockbier handelt, sondern um ein Biermischgetränk, das aus 90 % Bockbier und 10 % Traubenmost besteht. Aber gut – jetzt habe ich das Bier gekauft und nun muss es auch verkostet werden. Kraftpaule beschreibt seinen Riesling Bock übrigens so: „Bodo, unser Heller RIesling Bock ist ein fabelhaftes Mischwesen, geboren aus der verbotenen Liebe zwischen Winzer und Brauer. Diese Zusammenkunft von Wein und Bier, die Kreuzung von Cannstadter Zuckerle Riesling und hellem Bock bringt uns ein samtig-fruchtiges Geschmackserlebnis nach Stuttgart!“ Na, dann will ich mal mit der Verkostung beginnen.

Bernsteinfarben und leicht hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Die feinporige weiße Schaumkrone ist recht klein, bleibt dafür aber sehr lange erhalten. Optisch macht das Bier also einen sehr guten Eindruck.

Düfte nach Karamell und Weißwein, abgerundet durch einige blumige Noten aus dem Hintergrund, steigen mir in die Nase. Das Aroma ist durchaus in der Lage, mich mit diesem Mischgetränk zu versöhnen.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine angenehme Malzsüße sowie eine großartige Spritzigkeit aus. Erst auf der Zunge kann ich erstmals den Riesling schmecken. Obwohl die Bittere nur diskret zu schmecken ist, ist das Mundgefühl voll und schwer. Dazu trägt auch der Karamellgeschmack des Malzes bei. Die Süße und der Karamellgeschmack bleiben auch in der Kehle erhalten, wobei die Bittere jetzt etwas kräftiger wird und sehr lange nachklingt.

Zutaten:

Bier (90 %, Wasser, Gerstenmalz, Bierhefe, Sekthefe), 10 % Traubenmost

Alkoholgehalt:

7,7 % Vol.

Stammwürze:

17° Plato

Farbe:

16 EBC

Brauerei:

Kraftpaule GmbH
Neckarstraße 132
70190 Stuttgart
www.kraftpaule.de

in Zusammenarbeit mit

Kesselliebe
Wilhelm Kern GmbH
Wilhelm-Maybach-Straße 25
71394 Kernen-Rommelshausen

Kundmüller – Weiherer Bock

Das rote Etikett wird von oben nach unten dunkler und enthält nur die wichtigsten Angaben. Es wirkt einfach durch seine Farbgebung edel.Die Brauerei Kundmüller GmbH ist eine Brauerei im oberfränkischen Weiher, in der Gemeinde Viereth-Trunstadt. Ihr Jahresausstoß beträgt mehr als 20.000 Hektoliter. Sie ist über die Grenzen Frankens hinaus bekannt für exzellentes Bier. Nicht umsonst wurde Kundmüller im Jahr 2020 von Meininger als Craft Brauer des Jahres ausgezeichnet.

Auch das Bockbier, das jetzt vor mir steht, hat bereits mehrere Auszeichnungen erhalten, darunter den European Beer Star in Silber 2023, Finest Beer Selection 2023 mit 92 Punkten, im International Craft Beer Award Gold 2022 und beim World Beer Award Gold als bestes deutsches Bockbier 2021. Grund genug für mich, auch dieses helle Bockbier zu verkosten.

Golden und glanzfein fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine sahnige Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Bereits die Optik lässt mich erahnen, weshalb dieses Bier so viele Auszeichnungen abgeräumt hat.

Düfte nach Honig und hellem Malz, nach Honig und einem Hauch weißem Pfeffer steigen mir in die Nase. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk zeichnet sich durch die stiltypische Malzsüße sowie eine sehr feinperlige Kohlensäure aus. Die Süße bleibt die gesamte Zeit erhalten und es gesellt sich noch eine leichte Bittere dazu. Während sich das Bier im Mund erwärmt, tauchen immer neue Aromen auf. Das Malz bleibt im Vordergrund, während Aromen nach Karamell und Honig auftauchen. Jetzt meine ich auch, eine deutliche Fruchtigkeit wahrzunehmen, die zusammen mit leichten Röstaromen auftaucht. Das Ganze sorgt mit dem intensiven Geschmack für ein weiches und volles Mundgefühl. In der Kehle wird die Bittere noch etwas kräftiger und sie klingt dort auch sehr lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

6,6 % Vol.

Stammwürze:

16,3° Plato

Farbe:

8 EBC

Braurei:

Brauerei-Gasthof Kundmüller GmbH
Weiher 13
96191 Viereth-Trunstadt
www.brauerei-kundmueller.de