Ronald de Waal alias der Fliegende Holländer ist ein echter Gypsy-Brauer. Mit über 25 Jahren Brauerfahrung ist Ronald einer der Fackelträger der Craft-Bier-Bewegung in den Niederlanden. Er hat Biere in Finnland, den Niederlanden und Belgien gebraut und arbeitet mit den besten Craft-Brauereien zusammen. Er liebt es, von einer Brauerei zur anderen zu reisen und von spannenden neuen Bierrezepten zu träumen. Er liebt die Freiheit der Wahl und die Freiheit der Straße. Vielen Dank dafür!
Wenn es jemals einen Mann gegeben hat, der zum Braunomaden geeignet war, dann ist es Ronald de Waal. Er ist ein Seelensucher, ein Reisender der Erde, ständig in Bewegung, forschend und beobachtend. Ronald ist ein echter Braunomade. Oder genauer gesagt, ein NoMad-Brauer. Wenn Sie Ronald das erste Mal treffen, sind Sie von seiner zenartigen Aura beeindruckt. Er lächelt, schaut Ihnen in die Augen und Sie fühlen sich sofort wohl. Er ist ein zufriedener, glücklicher Mann, der das tut, was er am meisten liebt: große Biere mit großer Freiheit zu brauen.
Ende der 1980er Jahre studiert Ronald Lebensmitteltechnologie in den Niederlanden und bekommt ein Praktikum bei der Craft-Brauerei De Raaf. Er wird dann gebeten, als Brauer in die Firma einzusteigen und verbringt dort einige fruchtbare Jahre. Dann kreuzt eine schöne finnische Blondine seinen Lebensweg. Ronald wirft alles hin und zieht nach Finnland. Leider sind es die frühen Neunziger und von Spezialbieren hat dort noch niemand etwas gehört. Es gibt keinen Job für einen niederländischen Brauer. Zum Glück ist Ronald ein hübscher Kerl mit ziemlich langen Haaren, und so bekommt er einen Job als Meerjungfrau in einem Vergnügungspark. Kein feuchter Traum für einen Brauer, aber es bezahlt die Rechnungen. Es gibt keine interessanten Biere auf dem Markt, also beschließt Ronald, eines zu brauen. Wir schreiben das Jahr 1994 und das Bier, an das sich die Fans immer noch gerne erinnern, heißt Bergzigt. Es ist stärker und hopfiger als jedes andere Bier auf dem finnischen Markt. Die Finnen sind erstaunt, kann Bier so schmecken? Bergzigt wird in den Brauereien De Raaf und De Hemel in den Niederlanden gebraut, was Ronald einen ersten Vorgeschmack auf die Wanderbrauerei gibt. Wir schreiben das Jahr 1997 und Ronald arbeitet für eine kleine Handwerksbrauerei in Espoo, Finnland, und entwickelt neue Rezepte. Er fühlt sich bereit, den Sprung zu wagen und gründet die Diamond Beer Brewing Company. Das Brauen in fremden Brauereien geht weiter, dieses Mal in Belgien. Ronald wird zum Trendsetter bei der Entwicklung und Einführung neuer Bierstile bei den Finnen. Er erhält sogar eine offizielle Auszeichnung für seine Arbeit und seinen Einfluss auf die finnische Bierkultur. Neben der Kreation eigener Produkte wird Diamond Beer zum größten Importeur von Bierspezialitäten, indem es mehr als 1000 neue Biere aus der ganzen Welt den nach neuen Erfahrungen dürstenden Finnen vorstellt. Diamond Beer wird erfolgreich und wird im Jahr 2008 verkauft. Ronald arbeitet anschließend als Unternehmensberater.
Das Leben wird zu geschäftsmäßig und der Ruf der Straße wird immer stärker. Ronald springt in sein Wohnmobil und folgt seinem Herzen durch Europa und Nordafrika. Es ist Zeit, in die Sterne zu schauen und das Leben zu genießen. Einige Jahre vergehen und ein Plan beginnt sich zu entwickeln. Ronald beschließt, das zu tun, was er am meisten liebt: große Biere in Freiheit zu brauen. Er wird ein echter Braunomade.
Der Fliegende Holländer ist ein legendäres Geisterschiff, das niemals den Hafen erreichen kann und dazu verdammt ist, für immer über die Weltmeere zu segeln. Ronald de Waal ist ein nomadischer Brauer, der nie ein langweiliges Bier machen kann und dazu verdammt ist, ewig durch die Brauereien zu ziehen. Kommen wir abber nun zum ersten Bier von ihm, das ich verkoste.
Blickdicht schwarz präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber prangt eine mittelbraune feinporige Schaumkrone, die auch lange erhalten bleibt.
Intnsiv steigt mir der Duft der Himbeeren in die Nase, dazu kommt der Duft nach dunkler Schokolade. Obwohl ich normalerweise die Mischung Schokolade und Früchte nicht schätze, passt diese Kombination in diesem Fall überraschend gut.
Der Antrunk ist durch die reichlich vorhandene Kohlensäure überraschend frisch und die Süße macht einen angenehmen Eindruck. Auf der Zunge kommen zunächst die Himbeeren zu ihrem Recht, bevor sich der Geschmack nach Schokolade entwickelt und sich anschließend mit der Fruchtigkeit der Himbeeren vereint. Das Mundgefühl ist voll und beinahe samtig. Im Abgang kommen die Himbeeren erneut in den Vordergrund und deren Geschmack klingt lange nach. Ansonsten ist der Abgang wirklich mild.
Zutaten:
Eine vollständige Zutatenliste hat Ronald nicht veröffentlicht, aber an unterschiedlichen Stellen konnte ich doch so einiges finden.
Wasser, Gerstenmalz, Hafer, frische Himbeeren, Hopfen (Amarillo), Hefe
Alkoholgehalt:
7,0 % Vol.
Bittereinheiten:
55 Ibu
Empfohlene Genusstemperatur:
10° Celsius
Brauerei:
The Flying Dutchman Brewing Co.
Tapolanku 2
Vantaa
Finnland
www.flyingdutchmanbrewingcompany.com
gebraut bei
Proef Brouwerij
Doornzelestraat 20
Lochristi-Hijfte