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De Meester – Retrorik Rouge

Das Retrorik Rouge, das jetzt vor mir steht, verspricht, keine Wünsche offen zu lassen. Es handelt sich um ein Imperial Stout mit 12 Volumenprozent Alkohol, das 12 Monate in Rotweinfässern gereift wurde und, nicht zu vergessen, es wurde mit Sauerkirschen gebraut. Kann da noch etwas schiefgehen? Kaum. Öffne ich also die Flasche und schenke mir das Bier ein.

Blickdicht schwarz fließt das Bier ins Glas. Der wenige Schaum, der sich dabei bildet, löst sich sofort auf. Das ist zwar optisch nicht perfekt, aber stiltypisch.

Der Duft dunkler Schokolade steigt mir in die Nase, zusammen mit Aromen von Rotwein, Kirschen, Holz und Vanille. Es ist der helle Wahnsinn.

Der Antrunk ist weniger süß aus ich es erwartet habe und er zeichnet sich durch eine sehr feinperlige Kohlensäure aus. Auf der Zunge dominiert anfangs die Schokolade, aber schnell gesellt sich der Geschmack der Sauerkirschen dazu. Kurz erinnert das Bier an Mon Cherie, aber dann kommt aus dem Hintergrund der Geschmack des Rotweinfasses dazu. Stiltypisch ist eine Bittere kaum festzustellen. Das Mundgefühl ist weich und schwer. Auch in der Kehle dominieren die milden und fruchtigen Aromen.

Für mich ist das Retrorik Rouge schon fast zu komplex. Die Aromen von Porter, dem Rotweinfass der Reifung, von Kirsche und Schokolade drohen mich zu überfordern. Aber trotzdem ist dieses Bier absolut faszinierend.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Karamalz, Kirschsaftkonzentrat, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

12 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij De Meester
Nelcastraat 1D
8860 Lendelede
Belgien
www.brouwerij-demeester.be

Haacht – Super 8 IPA

Vor mir steht jetzt das mehrfach ausgezeichnete Super 8 IPA der flämischen Brauerei Haacht. Hier die Auszeichnungen: „Super 8“ IPA gewann Silbermedaillen bei der ‚Brussels Beer Challenge‘ und den ‚World Beer Awards, 2019‘, der ‚International Beer Challenge, 2019‘ und dem ‚Meiningers International Craft Beer Award, 2019‘. Was macht dieses IPA so besonders? Während die meisten IPAs eine große Menge an Hopfen mit einem hohen Alkoholgehalt kombinieren, enthält dieses IPA lediglich 6 Volumenprozent Alkohol und mit 40 IBU verspricht es auch, nicht allzu bitter zu sein. Ob der Brauerei dies gelungen ist, will ich jetzt feststellen.

Orangefarben und gefiltert strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Die feste Schaumkrone hat einen leichten Gelbstich und bleibt sehr lange erhalten. Optisch ist das Bier einfach gelungen.

Das Bier duftet nach Grapefruit und Limonen, abgerundet durch den Duft nach Kandis und hellem Honig. Dabei bleibt immer die Fruchtigkeit im Mittelpunkt.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine zurückhaltende Süße sowie eine ordentliche Karbonisierung aus, die dem Bier eine angenehme Frische verleiht. Auf der Zunge kommen schnell die 40 Bittereinheiten zur Geltung. Die Bittere ist aber zu keinem Zeitpunkt so kräftig, dass sie die Süße des Malzes überdeckt. Im Gegenteil: Fruchtigkeit und Süße befinden sich jederzeit in einem ausgewogenen Verhältnis. Das Mundgefühl ist angenehm weich. In der Kehle dominiert eine milde Bittere, die durchschnittlich lange nachklingt.

Das Super 8 IPA erfüllt die Erwartungen an ein IPA, ist dabei aber vergleichsweise mild und einfach zu trinken. Die Ausgewogenheit dieses Bieres lässt die Aromen sehr schön zur Geltung kommen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Anitoxidationsmittel Ascorbinsäure

Alkoholgehalt:

6,0 % Vol.

Bittereinheiten:

40 IBU

Farbe:

12 EBC

Empfohlene Genusstemperatur:

8° Celsius

Brauerei:

Brouwerij Haacht
Provinciesteenweg 28
3190 Boortmeerbeek
Belgien
www.haacht.com

Omer vander Ghiste – Bellegems Wit

Das Bellegems Witbier, das ich jetzt verkosten will, stammt aus der Brauerei Omer Vander Ghinste im flämischen Bellegem. Mich wundert, dass die 1892 gegründete Brauerei dieses Bier auf ihrer Website nicht erwähnt. Weshalb das so ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber jetzt will ich erst einmal feststellen, wie gut mir das Bier gefällt.

Golden und mit leichter Hefetrübung präsentiert sich das Bier im Glas. Die feinporige schneeweiße Schaumkrone bleibt sehr lange erhalten. So muss ein Witbier aussehen.

Das Bier duftet nach Getreide und nach Zitrusfrüchten. Abgerundet wird das Aroma durch den Duft nach Koriander und anderen Kräutern.

Der Antrunk überzeugt durch die stiltypische Süße, dem die reichliche feinperlige Karbonisierung die notwendige Frische verleiht. Auf der Zunge kommen die würzigen Noten in den Vordergrund, begleitet durch die Fruchtigkeit, vor allem nach Orangenschalen. Das Mundgefühl ist samtig. In der Kehle ist das Bier mild mit einer leichten Fruchtigkeit.

Auch wenn das Bellegems Witbier keine Besonderheiten aufweist, gehört es doch zu den besten Witbieren, die ich bislang verkostet habe.

Alkoholgehalt:

5,0 % Vol.

Farbe:

8 EBC

Brauerei:

Omer Vander Ghiste
Brouwtorenstraat 5
8510 Bellegem
Belgien
www.omervanderghiste.be

De Mortselarij – Pompelmoose

Im flämischen Mortsel betreibt Frédéric Keusters seine Craft Beer-Brauerei. Wenn ich mir seine Website ansehe, kann ich nur staunen. Optisch ist die Seite sehr ansprechend. Ich glaube aber, dass kein anderer Craft Bier-Brauer so wenige Informationen über seine Erzeugnisse und sein Unternehmen veröffentlicht wie Frédéric. Mal sehen, wie sein Mortselarij Pompelmoose sich so macht. Es ist das erste Mal, dass ich ein Bier verkoste, das mit Grapefruit gebraut wurde. Was mich noch mehr wundert ist das Foodpairing, das Frédéric zu diesem Bier empfiehlt: Sein Tipp ist, dem Bier einen Schuss polnischen Wodka zuzugeben.

Golden und leicht opalisierend strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Die feinporige Schaumkrone ist sehr stabil. Optisch gibt es an diesem Bier nichts auszusetzen.

Auch das Aroma ist ansprechend. Der Duft der Grapefruitschale und des Grapefruitsafts steht im Vordergrund, unterstützt durch einen angenehmen Honigduft des Malzes und die würzigen Noten des Citra-Hopfens.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine angenehme Malzsüße und seine Spritzigkeit aus. Auf der Zunge steht der Grapefruitgeschmack im Mittelpunkt, wobei auch die Bittere der Grapefruitschale zum Tragen kommt. Das Mundgefühl ist voll und rund. Auch in der Kehle steht die Fruchtigkeit im Vordergrund. Das Bier wird trockener und die Bittere wird kräftiger und klingt recht lange nach.

Zutaten:

Walter, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hafer, Hopfen (Cista), Grapefruitzesten, Grapefruitsaft, Hefe

Alkoholgehalt:

6,2 % Vol.

Bittereinheiten:

23 IBU

Brauerei:

De Mortselarij
Borsbeeksebinnenweg 21
2640 Mortsel
www.demortselarij.be

Boelens – Waaslander

Das Waasland ist eine Region in Ostflandern, grob gerechnet zwischen Gent und Antwerpen, direkt an der Grenze zu den Niederlanden. Dort ist die Brauerei Boelens beheimatet, die seit dem Jahr 2001 unter anderem auch das Waaslander braut, das jetzt vor mir steht. Datei handelt es sich um ein obergäriges Bier, für das neben dem Gerstenmalz auch eine geringe Menge Weizenmalz verwendet und das in der Flasche einer zweiten Gärung unterzogen wurde.

Golden und hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Die schneeweiße Schaumkrone fällt leider eher mickrig aus und sie fällt auch schnell in sich zusammen. Schade. Hätte der Schaum etwas mehr Standfestigkeit, wäre die Optik dieses Bieres perfekt.

Das Bier duftet nach Biskuitteig, abgerundet durch den typischen Duft belgischer Hefe sowie einer leichten Zitrusnote.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine zurückhaltende Süße und eine angenehme Spritzigkeit aus. Auf der Zunge ist das Bier brotig mit einer leichten Bitteren. Auch wenn mir hier die Fruchtigkeit zu kurz kommt, ist das Bier ausgewogen mit einem weichen Mundgefühl. In der Kehle ist das Bier mild mit nur kurzem Nachklang.

Das Waaslander ist ein süffiges Bier ohne Ecken und Kanten. Ich empfinde es als etwas langweilig und bin der Meinung, dass eine andere Malzauswahl dem Bier wirklich gut tun würde.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

6,0 % Vol.

Stammwürze:

14° Plato

Brauerei:

Brouwerij Boelens Bvba
Kerkstraat 7
9111 Belsele
Belgien
www.brouwerijboelens.be

14. 12. – 15. 12. 2024: Kerstbierfestival

Auf dem jährlichen Kerstbierfestival im flämischen Essen, nur wenige Kilometer nördlich von Antwerpen gelegen, können Sie die große Auswahl an belgischen Weihnachts- und Winterbieren Verkosten. Die Biere werden 15 cl-Gläsern ausgeschenkt, so dass Sie möglichst viele verschiedene Sude richtig beurteilen können. Die Veranstalter tun immer ihr Bestes, um Sie mit den exklusivsten Bieren aus den kleinsten und abgelegensten Brauereien zu überraschen.

Sie bemühen sich, möglichst alle Weihnachts- und Winterbiere anzubieten, die in Belgien gebraut werden. Einige Biere sind vom Fass, andere in Flaschen und auch Spezialitäten wie ein heißer Glühkriek werden angeboten. Insgesamt präsentieren die Veranstalter Ihnen eine Liste mit rund 200 Bieren, davon ca. 20 vom Fass und heiß serviertem Glühkriek. Seit einigen Jahren werden auch viele Winterbiere angeboten, die im Holzfass gereift sind. Immer eine Entdeckung für den Enthusiasten.

Jedes Jahr begrüßen die Veranstalter ca. 2100 durstige Weihnachtsbierliebhaber aus ca. 25 Ländern im Essener Heuvelhal. Für beide Tage gibt es einen exklusiven Online-Vorverkauf über die Website der Veranstalter. Es lohnt sich, denn das Weihnachtsbierfest hat sich einen Ruf als internationales Top-Event erarbeitet, als Treffpunkt für Bierliebhaber aus allen Ecken der Welt und Kontinenten.

Veranstaltungsort:

Heuvelhal
Kapelstraat 7
2910 Essen
Belgien

Kasteel Brouwerij Vanhonsebrouck – St. Louis Premium Pêche

Seit langer Zeit wird im Pajottenland, dem flämischen Umland südwestlich der belgischen Hauptstadt Brüssel, spontan vergärendes Bier mit erntefrischen Früchten versetzt. Das sehr herbe spontan vergorene Lambi, das naturbelassen nach reifen Cidre und Traubenmost schmeckt und häufig recht sauer ist, wurde so zu einem äußerst beliebten Sommergetränk mit regionalem Bezug zur breitgefächerten belgischen Brautradition.

In der St. Louis Reihe hat die Brouwerij Van Honsebrouck aus Westflandern nun ihr lokal ausgereiftes Sauerbier als Basis genommen und mit einem hohen Anteil an Frucht und Fruchtsäften aromatisiert und verfeinert. Die natürliche Säure des Lambic wird so von der Frucht unterstrichen und perfekt mit mildernder Süße ergänzt. Das St. Louis Premium Peche, das jetzt vor mir steht, wurde mit einem Anteil von 30% Pfirsichsaft versetzt.

Cognacfarben und mit leichter Hefetrübung strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Der elfenbeinfarbene Schaum fällt anfangs schnell in sich zusammen, aber ein Rest bleibt lange erhalten.

Das Aroma wird durch einen intensiven Pfirsichduft dominiert, abgerundet durch die süßen Aromen des Malzes und etwas Karamell. Ich vermisse hier die säuerlichen Noten, die eigentlich für ein Lambic typisch sind. Ansonsten lässt sich das Aroma durchaus mit einem sommerlichen Dessert vergleichen.

Der Antrunk ist frisch und fruchtig, wobei die Kohlensäure für eine angenehme Spritzigkeit sorgt. Und auf der Zunge ist sie doch vorhanden: die Säure des Lambic, die ich in der Nase vermisst habe. Der Geschmack des Pfirsichs ist so intensiv, dass das Bier fast wie ein vollmundiger Obstwein wirkt. In der Kehle ist das Bier mild mit kurzem fruchtigem Nachklang.

Das St. Louis Premium Pêche ist wahnsinnig fruchtig und mit der zurückhaltenden Säure des Lambic gut als Dessertbier geeignet, auch für Konsumenten, die an die Säure der wilden Gärung nicht gewöhnt sind.

Zutaten:

Gerstenmalz, Weizenmalz, Pfirsichsaft, Pfirsiche, Zucker, Hopfen, natürliche Aromen, Süßstoff E950

Alkoholgehalt:

2,6 % Vol.

Bittereinheiten:

10 IBU

Empfohlene Genusstemperatur:

5° Celsius

Brauerei:

Brouwerij Van Honsebrouck
Ingelmunstersestraat 46
8870 Izegem
Belgien
www.vanhonsebrouck.be

Biermaekers – Bux Amber

Buxbier stammt aus Westflandern, der belgischen Tieflandprovinz, die an der Nordsee liegt. In dieser flachen Landschaft gedeihen einige der besten Getreide- und Hopfensorten, die in diesem Bier Verwendung finden. Die Brauerei liegt im Umland von Ypern. Bereits im 13. Jahrhundert war die Stadt Ypern ein weltberühmtes Zentrum der Woll- und Tuchindustrie. Es überrascht daher nicht, dass Schafe noch immer Teil der Landschaft sind. 1998 wurde anlässlich des 20jährigen Bestehens des Schafzüchtervereins von Moorsele bei Ypern ein einmaliges Jubiläumsbier gebraut. Das Bier wurde „Bukske“ genannt, nach dem Dialektwort für ein männliches Schaf. Im Juli 2014 entdeckte Dieter Van Biervliet in einem Keller neben dem Rezept auch ein paar Flaschen Original „Bukske“ wieder. Nach all den Jahren schmeckte das Bier immer noch erstaunlich gut. Dieter, damals schon ein leidenschaftlicher Mikrobrauer, beschloss, das Original „Bukske“ nach dem authentischen Rezept zu brauen.  Es war sofort ein Erfolg und die gesamte Charge von 3000 Flaschen war in kürzester Zeit verkauft. Aufgrund der steigenden Nachfrage und um den limitierten Charakter des „Bukske“-Biers beizubehalten, wurde eine eigene Bierlinie mit ausschließlich lokalem Hopfen geschaffen. Da „Bukske“ im Französischen schwer auszusprechen war, erwies sich „BUX“ als idealer Ersatz, wobei der ursprüngliche Name beibehalten wurde. Damit wäre die Herkunft des Namens schon mal geklärt und ich werde jetzt das Bux Amber öffnen, um es verkosten zu können.

Dunkel orangefarben und mit leichter Hefetrübung präsentiert sich das Bier im Glas. Die weiße Schaumkrone ist zwar nur klein, bleibt aber sehr lange erhalten. Die Optik des Bieres ist schon mal sehr ansprechend.

Das Bier duftet nach Karamell und Toffee, abgerundet durch Noten von Zitrusfrüchten und Mandarine.

Der Antrunk ist relativ süß, was aber durch die dazu passende feinperlige Karbonisierung ausgeglichen wird. Auf der Zunge zeigen sich die fruchtigen Noten und die Süße ausgewogen. Bittere kann ich jetzt kaum schmecken, so dass das Bier sehr mild ist. Trotz der 6,5 Volumenprozent Alkohol ist der Körper schlank, so dass das Bier sehr süffig daherkommt. In der Kehle wird die freundliche Bittere etwas kräftiger und sie klingt sehr lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Saazer, Golding), Hefe

Alkoholgehalt:

6,5% Vol.

Bittereinheiten:

25 IBU

Farbe:

11 EBC

Empfohlene Genusstemperatur:

6° Celsius

Brauerei:

Brouwerij Biermaekers
Driemasten 126
8560 Gullegem
Belgien
www.buxbeer.com

Viven – Sour Peach

Tony und Krystle Traen sind die treibenden Kräfte hinter der Brauerei. Schon seit über zwanzig Jahren ist Viven ihre Leidenschaft. Krystle, eine der wenigen weiblichen Brauerinnen in Belgien, ist für den Geschmack der verschiedenen Biere des Sortiments verantwortlich. Sie stellt die Rezepte zusammen und braut die ersten Testchargen in den Kesseln der in Damme angesiedelten Brauerei. Wenn ein neues Bier verkostet und von Krystle für gut befunden wurde, wird die Produktion in die Proefbrouwerij in Lochristi verlegt, um größere Mengen brauen zu können.

Tony ist verantwortlich für die Verwaltung, den Transport und den Verkauf. Er hat die Geschichte von Viven vor mehr als zwanzig Jahren in der kleinen Stadt Vivenkapelle begonnen und sie zu einer internationalen Marke gemacht.

Golden und leicht hefetrüb strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Der feinporige Schaum fällt schnell in sich zusammen. Das ist aber für ein Lambic stiltypisch.

Das Aroma ist malzbetont. Zusätzlich zur Süße des Malzes kann ich noch Pfirsich, gegorene Birne sowie aus dem Hintergrund noch einen Hauch Kandis riechen.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine leichte Süße, seine Fruchtigkeit und Spritzigkeit aus. Auf der Zunge gesellt sich eine leichte fruchtige Säure zur Süße. Insgesamt erinnert mich das Bier jetzt an einen Birnenwein, den ich einmal aus Österreich erhalten habe. Der zwischen Süße und Säure ausgewogene Geschmack ist betörend, so dass das Mundgefühl rund ist. In der Kehle wird das Bier trockener und die Säure kommt mehr in den Mittelpunkt. Leider klingt der Geschmack nur kurz nach.

Alkoholgehalt:

4,8 % Vol.

Farbe:

8 EBC

Empfohlene Genusstemperatur:

5° – 8°  Celsius

Brauerei:

Brouwerij van Viven
Stationsstraat 89
8340 Sijsele
Belgien
www.viven.be

Alvinne – Melchior Vintage Recipe Serie Amber Winter Ale

Das Melchior Vintage Recipe ist ein belgisches Bier, das von der Brauerei Alvinne hergestellt wird. Es ist Teil ihrer Vintage Recipe Series, die sich darauf konzentriert, traditionelle Bierrezepte mit einem modernen Twist neu zu kreieren.

Bernsteinfarben und gefiltert präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber prangt eine elfenbeinfarbene sahnige Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Ein Bier wie gemalt.

Das Aroma lässt sich mit einem Wort beschreiben: komplex. Aromen nach Melasse und Trockenfrüchten, nach Lakritz, Karamell und Gewürzen steigen mir in die Nase. Dass auch alkoholische Noten zu riechen sind, wundert mich bei 11 Volumenprozent Alkohol nicht. Eher überrascht mich, dass der Alkohol sich so diskret im Hintergrund hält.

Wie erwartet ist der Antrunk süß und ich würde mir zumindest anfangs etwas mehr der sehr feinperligen Kohlensäure wünschen. Auf der Zunge tritt der Geschmack nach Trockenfrüchten in den Vordergrund und erinnert an Rosinen. Die anderen Aromen unterstützen diesen Geschmack. Auch der Alkohol kommt jetzt kräftiger durch, dominiert aber nicht, sondern unterstützt die anderen Aromen. Jetzt kann ich auch zumindest erahnen, dass das Melchior Vintage Recipe in Eichenfässern gereift ist, was dem Geschmack noch zusätzliche Noten und Komplexität verleiht. Das Mundgefühl ist samtig, fast dickflüssig. Bis jetzt ist kaum etwas von der Bitteren des Hopfens zu schmecken. Die wird erst in der Kehle etwas kräftiger, wo sie gemeinsam mit der Süße sehr lange nachklingt.

Das Melchior Vintage Recipe Amber Winter Ale ist ein wunderbar komplexes Winter- und Dessertbier. Es passt zu Vanillepudding und getrockneter Ananas oder auch einfach pur am Kaminfeuer. Es sollte aber nicht zu stark gekühlt sein, damit die komplexen Aromen durchkommen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Zucker, Hefe

Alkoholgehalt:

11,0 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij Alvinne
Vaartstraat 4A
8552 Zwevegem
Belgien
www.alvinne.com