Archiv der Kategorie: Biertest

Rhaner – Maxi-Bock

Die Ursprünge der Brauerei Rhanerbräu reichen weit zurück. Erstmals wurde die Brauerei im Jahr 1283 erwähnt und befindet sich seit 1776 im Besitz der Familie Bruckmayer, die ihre Leidenschaft für gutes Bier in jeder Generation weitergegeben hat. Auf diese Weise hat sich Rhanerbräu im Laufe der Zeit einen Namen als traditionsbewusstes und gleichzeitig innovationsfreudiges Unternehmen erarbeitet. Eines der Biere, die aus der ostbayrischen Brauerei stammen, ist der Maxi-Bock, der jetzt vor mir steht.

Dunkel mahagonifarben präsentiert sich das Bier im Glas. Die elfenbeinfarbene Schaumkrone bleibt sehr lange erhalten. Optisch ist an diesem Bier schon mal nichts auszusetzen.

Noch besser als die Optik gefällt mir aber das Aroma. Ich rieche Karamell und Kaffee, dazu geröstete Haselnüsse, Vanille und Kandis. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk hält gleich eine Überraschung für mich bereit: auch wenn die Süße stiltypisch im Mittelpunkt steht, ist das Bier nicht so süß wie ich es aufgrund des Aromas erwartet habe. Dazu kommt noch die sehr feinperlige Kohlensäure. Der erste Eindruck, den der Maxi-Bock aus Rahn im Mund macht, ist einfach Eleganz. Auf der Zunge gesellt sich der Geschmack nach Karamell zur Süße und sorgt gemeinsam mit den Kaffeetonen für ein weiches Mundgefühl. In der Kehle ist das Bier überraschend mild und kurz kommt eine angenehme Fruchtigkeit auf, die an Kirschen erinnert.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Röstmalzbier, Hopfen

Alkoholgehalt:

6,5 % Vol.

Farbe:

28 EBC

Brauerei:

Rhanerbräu GmbH & Co. KG
Rhan 9
93488 Schönthal – Rhan
www.rhaner.de

Nachtraaf – Wild Cherry

Die Biermarke Nachtraaf wurde Ende 2016 in Diksmuide gegründet und brachte zunächst 3 Varianten auf den Markt: ein Dubbel-Bruin bei 7°, ein Tripel-Blond bei 9° und ein Quadrupel-Dark bei 10°. Alle Biere sind mit obergäriger Hefe gebraut und wurden in der Flasche erneut vergoren.

Im Laufe der Zeit hat Nachtraaf das Sortiment um einige durstlöschende Terrassenbiere wie De Witte Raaf, Westflämisches Oud Bruin, Zomers Blondje, Wild Cherry und Hoppy I.P.A. Jetzt steht vor mir das Wild Cherry. Es hat bei der Brussels Beer Challenge im Jahr 2023 die Silbermedaille gewonnen. Ich kann also davon ausgehen, dass dieses Bier auch mir gefallen wird.

Rot wie Kirschsaft macht das Bier optisch schon mal eine gute Figur. Die feinporige rosafarbene Schaumkrone bleibt lange erhalten.

Wie bei der Farbe spielt auch im Aroma die Kirsche die zentrale Rolle. Aber auch der Alkohol kommt zu seinem Recht, so dass das Bier wie eine Mischung aus Kirschwein und Kirschtorte duftet. Im Gegensatz zu einigen anderen Kirschbieren aus Belgien wirkt das Aroma in diesem Fall absolut natürlich, nicht wie aus der Retorte.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine zurückhaltende Süße sowie eine feinperlige Kohlensäure aus. Mir fällt auf, dass die Kohlensäure für ein Kriek überraschend reichlich dosiert ist. Auf der Zunge gesellt sich eine leichte fruchtige Säure zur Süße und sorgt für eine angenehme Vollmundigkeit. Der Geschmack der Kirschen steht zusammen mit einem Hauch Vanille immer im Vordergrund. In der Kehle wird die Säure kurz kräftiger und auch jetzt kann ich keine Bittere schmecken.

Das Nachtraaf Kriek ist ein sehr schön fruchtiges Bier. Obwohl das Bier nach der Zutatenliste mit Kirschen gebraut wurde, nicht mit Kirschsaft, kann ich zu keinem Zeitpunkt das typische Bittermandelaroma schmecken, das die Kirschkerne abgeben. Aber so ist es ein ausgewogenes und leicht zu trinkendes Kirschbier, das sich gut als Kriek für Einsteiger eignet.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Kirschen, Hopfen, Hefe, Zucker

Alkoholgehalt:

6,5 % Vol.

Bittereinheiten:

14 IBU

Brauerei:

De Nachtraafbrouwers
Vlaslaan 15
8600 Diksmuide
Belgien
www.nachtraafbier.be

Naabecker – Bock Hell

Mitten in einer malerischen Landschaft der Oberpfalz, umgeben von Geschichte und Tradition, liegt die Schlossbrauerei Naabeck – ein Ort, an dem jahrhundertealte Braukultur auf moderne Innovationsfreude trifft. Die Brauerei, die in einem liebevoll restaurierten Schloss untergebracht ist, begeistert mit einem unverwechselbaren Ambiente und einem Sortiment, das Tradition und Kreativität harmonisch vereint.

Ursprünglich wurde das Schloss Naabeck als Adelsresidenz erbaut und diente über die Jahrhunderte als kulturelles und gesellschaftliches Zentrum der Region. Heute bildet es den einzigartigen Rahmen für die Brauerei, in der die Kunst des Bierbrauens fortgeführt wird. Die Betreiber haben es sich zur Aufgabe gemacht, den historischen Charme des Schlosses zu bewahren und gleichzeitig mit modernen Brauverfahren neue Maßstäbe zu setzen. So verschmilzt das Beste aus beiden Welten: Die solide Basis traditioneller Rezepte und die Experimentierfreude eines zukunftsorientierten Betriebs.

Die Philosophie des Hauses lautet: Bier ist mehr als nur ein Getränk – es ist ein Erlebnis, das Geschichten erzählt. So spiegelt jede Biersorte der Schlossbrauerei Naabeck die Historie des Schlosses, die Leidenschaft der Braumeister und die Verbundenheit zur Region wider. Jetzt steht vor mir das helle Bockbier der Brauerei, bereit für seine Verkostung.

Intensiv goldfarben und kristallklar strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Die feinporige Schaumkrone bleibt sehr lange erhalten. Optisch ist das Bier auf jeden Fall 1a.

Das Bier duftet stiltypisch nach Brotkrume, abgerundet durch einige blumige Noten des Hopfens. Für ein helles Bockbier ist das Naanbecker eher schwach gehopft. Aber als Niedersachse habe ich wohl einen anderen Blick auf die Menge des verwendeten Hopfens als ein Bayer.

Der Antrunk ist recht süß und das Bier punktet mit einer angenehmen feinperligen Kohlensäure. Die brotige Malzsüße bleibt auf der Zunge erhalten und jetzt fehlt mir wirklich eine großzügigere Hopfengabe. Der intensive Geschmack des Malzes sorgt für ein weiches und rundes Mundgefühl. Erst in der Kehle kann ich eine freundliche Bittere feststellen, die dann aber recht lange nachklingt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

6,4 % Vol.

Stammwürze:

16,7° Plato

Farbe:

10 EBC

Brauerei:

Schlossbrauerei Naabeck GmbH & Co. KG
Naabecker Straße 13
92421 Schwandorf
www.naabecker.de

Hildesheimer Braumanufaktur – Rotschlump

Jetzt habe ich ein Bier aus der Hildesheimer Braumanufaktur vor mir stehen. Mit den Bieren von Jan und Malte habe ich bislang vorwiegend gute Erfahrungen gemacht. Diesmal erwarte ich aber etwas ganz besonderes. Die beiden Brauer beschreiben ihr Bier so: „Vorbild für dieses Sauerbier sind die großen Rotbiere aus Westflandern. Durch eine teils mehrjährige Lagerung im Holz entsteht mittels wilder Hefen und Milchsäurebakterien ein unverwechselbarer Charakter. Säuerlich & wild! Ein guter Einstieg in die Welt der langgereiften Sauerbiere. Übrigens: Die Kulturen hat Malte bereits 2014 angezüchtet und schon in Wien für ein ‚Flanders Red‘ genutzt.“ Na, da bin ich aber mal gespannt, welches Ergebnis die beiden erzielt haben.

Bevor ich die Flasche öffne will ich mich aber noch dem Namen des Bieres widmen. Zunächst dachte ich, dass am Ende des Namens ein „f“ vergessen worden wäre und dass das Bier den blauen Kobolden gewidmet sei, die der Feder des belgischen Autoren und Zeichners Pierre Culliford entsprungen sind. Das würde dann ja zur belgischen Hefe passen. Aber es gibt noch eine andere mögliche Herkunft des Namens: Schlump ist die niederdeutsche Bezeichnung für Schlamm. Rotschlump wäre dann Rotschlamm. Allerdings ist Rotschlamm ein giftiges Abfallprodukt bei der Herstellung von Aluminium. Weshalb sollte jemand ein Bier danach benennen? Ich glaube, wenn ich das nächste Mal in der Braumanufaktur bin, werde ich mal nachfragen. Bis dahin können Sie selber entscheiden, ob Sie ein Bier im Gedenken an rot angemalte Kobolde oder im Gedenken an Giftmüll trinken wollen. Ich werde jetzt jedenfalls versuchen, das Bier unvoreingenommen zu verkosten.

Rotbraun und mit leichter Hefetrübung präsentiert sich das Bier im Glas. Der Schaum, der beim Einschenken entsteht, löst sich stiltypisch recht flott auf.

Anfangs duftet das Bier nach Rotwein, aber bald ersetzen die Aromen nach gutem Essig und Kandis, nach Holz, Karamell und roten Früchten den Duft. Ich bin wirklich gespannt, wie sich das Bier auf der Zunge macht.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine leichte Süße sowie eine feinperlige und sanfte Kohlensäure aus. Auf der Zunge tritt sofort die Säure in den Mittelpunkt, aber sie überdekct die anderen Aromen nicht. Auch der Malzkörper kommt mit Karamell und brotigen Noten zu seinem Recht. Jetzt taucht auch eine Fruchtigkeit auf, die an gelbe Birnen erinnert. Die holzigen Noten verbinden die Aromen und schaffen ein sehr angenehmes Gesamtbild. In der Kehle kann ich erstmals eine leichte Bittere feststellen, die gut mit der Säure harmoniert.

Das Rotschlump ist ein vergleichsweise einfach zu trinkendes Sauerbier. Häufig sind fassgereifte Sauerbiere mir zu komplex, aber das Rotschlump überfordert mich nicht und lädt mich ein, an einem warmen Sommerabend auf dem Balkon eine weitere Flasche zu trinken.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe, Zucker

Alkoholgehalt:

7,8 % Vol.

Brauerei:

Hildesheimer Braumanufaktur
Jan Pfeiffer und Malte Feldmann GbR
Goslarsche Landstr. 15
31135 Hildesheim
www.hildesheimer-braumanufaktur.de

Kuehn Kunz Rosen – Mystique IPA

Das Mystique IPA ist ein India Pale Ale, dessen Ursprung in den USA liegt. Im angloamerikanischem Rezept des Mystique IPA kommen so neben den US-Aromahopfen (Amarillo und Cascade) auch eine Prise Weizenmalz und Kamutflocken, ein altes Urgetreide als Sommerweizen, in den Bottich. Was Kuehn Kunz Rosen aus Mainz daraus gemacht haben, will ich jetzt feststellen.

Bernsteinfarben und mit leichter Hefetrübung präsentiert sich das Bier im Glas. Die durchschnittlich voluminöse cremefarbene Schaumkrone bleibt lange erhalten. Optisch macht das Bier schon mal eine gute Figur.

Das Aroma setzt sich aus einem angenehmen Karamellduft und intensiver Fruchtigkeit zusammen, die an einen tropischen Obstsalat erinnert. Dabei stehen Grapefruit und Maracuja im Mittelpunkt. Da bekomme ich gleich Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk zeichnet sich durcheine angenehme Malzsüße sowie eine sehr feinperlige Kohlensäure aus. Auf der Zunge kommt eine freundliche Bittere in den Vordergrund, die die von mir erwartete Fruchtigkeit fast überdeckt. Hier muss ich allerdings anmerken, dass das Bier zwei Monate über das Mindesthaltbarkeitsdatum ist, was den Hopfenaromen nicht wirklich guttut. Aber auch die Frucht ist zu schmecken, besondert Zitrusfrüchte und Ananas. Das Mundgefühl ist weich und voll. In der Kehle ist das Bier etwas trockener und jetzt kommt die Bittere voll zur Geltung mit einem sehr langen Nachklang.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Kamutflocken, Hopfen (Summit, Cascade, Amarillo, Crystal), Hefe

Alkoholgehalt:

7 % Vol.

Stammwürze:

16 °Plato

Bittereinheiten:

60 IBU

Farbe:

16 EBC

Empfohlene Genusstemperatur:

6° – 8° Celsius

Brauerei:

K.K.R. GmbH
Weisenauer Straße 15
55131 Mainz
www.kuehnkunzrosen.de

Brouwerij ‚tIJ – Natte

Die Brouwerij ‚t IJ braut seit 1985 skurrile Amsterdamer Bierspezialitäten. Der Musiker Kasper Peterson gründete das Unternehmen, nachdem er die belgischen Bierstile kennengelernt hatte. Als Mitglied der Band Door Mekaar trat er regelmäßig in Belgien auf und entwickelte ein starkes Interesse an den Bieren der Flamen und Wallonen. Da ähnliche Bierspezialitäten in den Niederlanden kaum gebraut wurden, beschloss er, es selbst zu versuchen.

Das Bier, das er anfangs in einem besetzten Haus gebraut hatte, fand schnell Anklang. Auf der Suche nach einem größeren Standort stieß er auf das leerstehende städtische Badehaus Fünen. Das Gebäude verfügt über ein umfangreiches Wasserzu- und -abflusssystem sowie einen Dampferzeuger und ist daher ideal zum Brauen. Die angrenzende Windmühle De Gooyer ist kein Teil des Gebäudes, diente aber von Anfang an als ultimatives markantes Wahrzeichen. Nicht lange nach Beginn des Brauens verfügte das Badehaus auch über einen eigenen Verkostungsraum und über eine Terrasse.

Die Terrasse entwickelte sich zu einem beliebten Treffpunkt der Amsterdamer und das Bier begann sich auch außerhalb der Hauptstadt einen Namen zu machen. Die Brouwerij ‚t IJ wuchs und braute immer mehr unterschiedliche Biere.

Nach mehr als zwanzig Jahren des Aufbaus der Brauerei beschloss Kasper, seiner Arbeit ein Ende zu setzen. Bart Obertop und Patrick Hendrikse wurden die neuen Besitzer und setzten die Tradition des Brauens von Bier mit der Einführung neuer Bierstile wie dem IPA. und verschiedenen Pale Ales fort.

Da die Brauerei an der Fünenkade die Nachfrage nach IJbier nicht mehr befriedigen konnte, eröffneten sie im Januar 2013 einen zweiten Standort. In der Brauerei an der Fünenkade wird das gesamte Fassbier für den Verkostungsraum gebraut.

Das Natte (deutsch: Nasse) ist nach der Zatte das älteste Bier der Brouwerij ‚t IJ. De Natte ist ein Dubbel, eine belgische Art von weichen dunklen Bieren. Die Verwendung von dunklem Malz verleiht diesem Bierstil eine rötlich-braune Farbe. Dieses Malz sorgt auch für den schonenden Röstgeschmack.

Bernsteinfarben und gefiltert präsentiert sich das Bier im Glas. Die recht kleine Schaumkrone hat einen leichten Gelbstich und fällt flott in sich zusammen. An der Optik könnte die Brauerei noch etwas optimieren.

Das Aroma ist stiltypisch malzbetont mit Aromen nach Kaffee, Karamell und dunklen Früchten.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine angenehme Malzsüße und Karbonisierung aus. Auf der Zunge stehen die Röstaromen im Mittelpunkt, die an Kaffee und Karamell erinnern. Da die Bittere des Hopfens nur zu ahnen ist, ist das Mundgefühl schlank. Auch in der Kehle ist das Bier mild mit einer geringen Bitteren, aber die Röstaromen klingen lange in der Kehle nach.

Alkoholgehalt:

6,5 % Vol.

Empfohlene Genusstemperatur:

8° – 10° Celsius

Brauerei:

Brouwerij ‘t IJ
Funenkade 7
1018 Al Amsterdam
www.brouwerijhetijl.nl

Crew Republic – Jackpot

Die Brauerei Crew Republic aus Unterschlei0heim bei München gehört zu den Pionieren der deutschen Craft Bier-Szene und steht für Qualität. Von dort stammt das IPA, das jetzt vor mir steht.

Hellgolden und mit kräftiger Hefetrübung strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Die schneeweiße Schaumkrone ist standfest und bleibt lange erhalten. Optisch macht das Bier also eine gute Figur.

Fruchtigkeit steht im Mittelpunkt des Duftes. Ich rieche Grapefruit und Orangenschale, abgerundet durch den Duft der Hefe und nach Waldhonig. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist spritzig mit einer angenehmen Malzsüße. Auch auf der Zunge präsentiert sich das Bier fruchtig-frisch mit einer für ein IPA geringen Bitteren. Der Körper ist schlank. Erst in der Kehle wird die Bittere etwas kräftiger, bleibt dabei aber immer freundlich und fruchtig und klingt sehr lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pilsener), Weizenmalz, Hafermalz, Hopfen (Citra, Mosaic, Galaxy, Amarillo), Hefe

Alkoholgehalt‍:

5,0 % Vol.

Stammwürze‍:

11° Plato

Farbe:

6 EBC

Empfohlene Genusstemperatur‍:

6° – 8° Celsius

Brauerei:

CREW Republic Brewery
Andreas-Danzer-Weg 30
85716 Unterschleißheim
www.crewrepublic.de

Maisel & Friends – Bockville

Das Bockville, das jetzt vor mir steht, ist ein Kollaborationbrew, das Maisel & Friends in Zusammenarbeit mit der kalifornischen Brauerei Figueroa Mountain Brewing Co. hergestellt hat. Die Figueroa Mountain Brewing Company, benannt nach dem Berg, der vom Haus der Familie Dietenhofer in Los Olivos aus zu sehen ist, wurde in Buellton, Kalifornien, mit nur einer Handvoll Mitarbeitern gegründet. In nur wenigen Jahren hat sich das Unternehmen zu einer der am schnellsten wachsenden Handwerksbrauereien in Amerika entwickelt und beschäftigt heute über 200 Mitarbeiter. Da ich Maisel & Friends nicht mehr vorstellen muss, kann ich die Flasche öffnen und mit der Verkostung beginnen.

Wunderschön golden und hefetrüb strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Die gemischtporige Schaumkrone ist zwar recht klein, bleibt aber sehr lange erhalten. Optisch macht das Bier also eine wirklich gute Figur.

Ein kräftiges Aroma steigt mir in die Nase. Ich rieche Grapefruit, Ananas und Orangenschale, abgerundet durch einen Hauch Waldhonig.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine angenehme Malzsüße sowie eine dazu passend dosierte Kohlensäure aus. Auf der Zunge steht die Fruchtigkeit im Mittelpunkt und ich schmecke alle Aromen, die ich bereits in der Nase festgestellt habe. Jetzt gesellt aber eine krätige und freundliche Bittere dazu und sorgt für ein weiches und volles Mundgefühl. Die freundliche Bittere sorgt auch in der Kehle für einen langen Nachklang.

Ich habe das Bier zusammen mit einem kräftigen Hartkäse genossen. Das Bockville ist nicht nur erfrischend, sondern es ist auch in der Lage, einen Pilstrinker abzuholen, wenn dieser etwas besonderes sucht. Und wie bei allen Sondersuden gilt: wenn weg, dann weg. Also schnell noch ein paar Flaschen im Onlineshop der Brauerei bestellt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Saphir, Mosaic, Simcoe, Callista, Herkules), Hefe

Alkoholgehalt:

7,3 % Vol.

Stammwürze:

16,5° Plato

Farbe:

8 EBC

Empfohlene Genusstemperatur

6° – 8° Celsius

Brauerei:

Brauerei Gebr. Maisel KG
Hindenburgstraße 9
95445 Bayreuth
www.maiselandfriends.com

gemeinsam mit

Figueroa Mountain Brewing Co.
www.figmtnbrew.com

Wittorfer – D.H. Hinselmann Dunkles Arbeiterbier

Früher tranken die Arbeiter der Tuch- und Lederfabriken in Neumünster zur Stärkung vor der Arbeit gern das dunkle Bier der Brauerei D.H.Hinselmann. Das „Dunkles Arbeiterbier“ der Wittorfer Brauerei Neumünster soll an diese Tradition erinnern. Damit möchte die Brauere die alte neumünsteraner Braukunst wieder aufleben. Man muss es aber nicht unbedingt zum Frühstück trinken…

Nebenbei beimerkt hat das D.H. Hinselmann im Jahr 2019 den European Beer Star Gold gewonnen. Somit steht das zu dieser Zeit beste Kellerbier Europas vor mir.

Das Dunkle Arbeiterbier der Wittorfer Brauerei ist ein Bier, das in der Region seit jeher für seinen robusten, malzigen Charakter und seine tiefe Verwurzelung in der Brautradition bekannt ist. Das Dunkle Arbeiterbier entstand in einer Zeit, in der Bier nicht nur ein Genussmittel, sondern ein täglicher Begleiter der harten Arbeit war. Es sollte Kraft spenden und zugleich ein Stück Heimat verkörpern.

Ob sich das Bier an diese Tradition hält, will ich jetzt feststellen und öffne daher die Dose. Jawohl, heute steht mal eine Dose vor mir, auch wenn Dosenbier traditionell einen schlechten Ruf hat, gehen doch mehr und mehr Brauer von Craft Beer dazu über, ihre Biere in Dosen abzufüllen. Die Abfüllung in Dosen soll laut den Befürwortern des Dosenbiers sogar gut sein für das Bier, da es in der Dose vor Licht geschützt ist. Auf der anderen Seite sind in den letzten Jahren die Dosen in Verruf gekommen, insbesondere durch die Kontamination des Inhalts durch Bisphenol A. Die Antwort darauf, was richtig ist, überlasse ich lieber den Lebensmittelchemikern und werde auch in Zukunft bevorzugt Flaschenbier verkosten.

Kupferfarben präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber prangt eine sehr voluminöse hellbraune Schaumkrone, die sehr langsam in sich zusammenfällt. Das Bier sollte daher vorsichtig eingeschenkt werden.

Die Aromen des Dunklen Arbeiterbiers sind vielfältig. Ich rieche dunkle Schokolade und Karamell, abgerundet durch den Duft gerösteter Haselnüsse. Das macht richtig Lust auf den ersten Schlück.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine leichtE Malzsüße aus; leider ist das Bier nur sehr schwach karbonisiert. Auf der Zunge dominiert der Geschmack nach dunkler Schokolade mit einer leichten und doch deutlichen Bittere. Das Mundgefühl ist schlank, so dass sich das Bier sehr gut trinken lässt. In der Kehle lässt die Bittere etwas nach, aber der Geschmack bleibt lange erhalten.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,2 % Vol.

Bittereinheiten:

23 IBU

Brauerei:

Wittorfer Brauerei GmbH
Wrangelstraße 12
24539 Neumünster
www.wittorfer-brauerei.de

Sterkens – St. Sebastiaan Grand Cru

In einer Welt, in der Craft-Bier und handwerkliche Braukunst immer mehr an Bedeutung gewinnen, sticht die Brauerei Sterkens als leuchtendes Beispiel für gelungene Symbiose aus Tradition und Innovation hervor. Die Brauerei, die seit Generationen im Familienbesitz ist, verkörpert das Beste belgischer Braukultur – mit viel Liebe zum Detail, handwerklicher Sorgfalt und dem unermüdlichen Bestreben, stets neue Maßstäbe zu setzen.

Die Ursprünge der Brauerei Sterkens reichen weit zurück. Gegründet im späten 19. Jahrhundert von der visionären Familie Sterkens, entwickelte sich die Brauerei rasch zu einem festen Bestandteil der regionalen Identität

Die Brauerei Sterkens ist bekannt dafür, dass sich dort alles um Leidenschaft und Qualität dreht. Das Motto „Bier mit Charakter“ ist der Anspruch, den die Brauerei hat, in jeder Charge das Beste aus den Rohstoffen herauszukitzeln. Regionalität, Nachhaltigkeit und handwerkliche Präzision sind dabei feste Säulen des Unternehmens. So, dann kann ich ja das St. Sebastiaan Grand Cru, ein Strong Golden Ale, öffnen und verkosten.

Golden und opalisierend präsentiert sich das Bier im Glas. Die größtenteils feinporige Schaumkrone bleibt sehr lange erhalten.

Karamell und Biskuitteig sind die zentralen Aromen des Grand Cru. Schon die Nase stellt fest, dass hier eine typisch belgische Hefe verwendet wurde. Dazu kommen noch einige kräuterige und blumige Noten.

Im Antrunk ist mein erster Eindruck die überraschend kräftige Kohlensäure, die aber durchaus zur angenehmen Malzsüße des Bieres passt. Auf der Zunge gesellt sich schnell eine kräftige Bittere zur Süße, die aber niemals die Oberhand gewinnt. Jetzt überrascht mich auch der Geschmack sehr reifer Äpfel, die ich in der Nase nicht festgestellt hatte. Für den Alkoholgehalt von 7,6 Volumenprozent und den kräftigen Geschmack des St. Sebastiaan Grand Cru ist das Mundgefühl überraschend schlank. In der Kehle wird die Bittere noch einmal kräftiger, bleibt dabei aber freundlich und sie klingt sehr lange nach.

Durch den kräftigen Geschmack passt das Bier hervorragend zu allem Gegrillten.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

7,6 % Vol.

Farbe:

7 EBC

Brauerei:

Brouwerij Sterkens
Wenenstraat 9
2321 Meer (Hoogstraten)
Transportzone Meer – Hazeldonk
Belgien
www.brouwerijsterkens.be