Im Jahr 1128 baten die Herren von Grimbergen Norbert van Xanten, den Gründer des Prämonstratenserordens (oder Norbertinerordens), eine Abtei zu errichten, und er erfüllte ihnen diesen Wunsch. Kurz darauf, im selben Jahr, begannen die Patres der Abtei Grimbergen, ein lokales Bier zu brauen. Im Jahr 1142 lehnten sich die Herren von Grimbergen gegen den Herzog von Brabant auf. Dies war der Beginn des Krieges von Grimbergen. Die Abtei wurde völlig zerstört, aber in den Jahren nach dem Krieg wurde sie Stein für Stein wiederaufgebaut. 1566 wurde die Abtei während der Religionskriege zum zweiten Mal zerstört. Die Patres flohen nach Brüssel und konnten erst 30 Jahre später zurückkehren, um die Gemeinschaft wieder aufzubauen. Im Jahr 1629 wurde die Abtei in Grimbergen wiedererrichtet. Von diesem Zeitpunkt an beschlossen die Patres und die Gemeinschaft, den Phönix als Symbol der Wiedergeburt in ihr Wappen aufzunehmen, zusammen mit dem Motto „ardet nec consumitur“, was so viel bedeutet wie „verbrannt, aber nicht zerstört“ (kann aber auch anders übersetzt werden). Die Abtei Grimbergen wird während der Französischen Revolution wieder abgerissen. Mit dem Phönix, der die Lebensgeister der Patres weckt, fließt das Grimbergener Bier bald wieder. Doch es lauerte eine neue Gefahr: Im 18. Jahrhundert, während der Französischen Revolution, wurden alle Güter in Kirchen und Klöstern verkauft. Im Jahr 1798 mussten die Patres wieder gehen. Und die Abtei mit ihrer Brauerei wurde zum dritten Mal zerstört. Als vierte Wiederbelebung von Grimbergen markiert die Rückkehr des Bierbrauens in die Abtei Grimbergen im Jahr 2021 ein besonderes Kapitel in unserer Geschichte. Die Herstellung neuer Biere in limitierter Auflage in den Mauern der Abtei zum ersten Mal seit über 200 Jahren ist ein großer Erfolg für die Patres, für die Gemeinschaft von Grimbergen und für alle, die Grimbergen-Bier lieben.
Die Brauerei gehört heute zum Carlsberg-Konzern. Da es sich dabei um ein internationales Unternehmen handelt, kann es zu der absurden Situation kommen, dass Sie in Deutschland ein belgisches Bier kaufen, das aber in Stettin, also in Polen, gebraut wurde. Auch wenn Carlsberg in Deutschland nicht unbedingt den besten Ruf hat (Astra, Holsten & Co. sind bekanntlich nicht als Genussbiere bekannt), beweist der Konzern besonders in Polen, dass er auch in der Lage ist, wirklich gute Biere zu liefern und das mit einem erstaunlich guten Preis-/Leistungsverhältnis. Auch das Grimbergen Blonde, das jetzt vor mir steht, stammt aus Stettin (polnisch: Szczecin).
Hell bernsteinfarben und gefiltert läuft das Bier ins Glas und bildet dabei eine kleine feinporige Schaumkrone, die auch flott in sich zusammenfällt. Optisch kann das Bier mich nicht wirklich überzeugen.
Aromen nach Karamell und Harz, abgerundet durch würzige Noten nach Nelken und Waldhonig steigen mir in die Nase und versöhnen mich wieder mit diesem Bier.
Der Antrunk ist süß und fällt vor Allem durch die reichlich dosierte feinperlige Kohlensäure auf. Auf der Zunge spielen der Geschmack nach Karamell mit dem nach reifen Birnen und etwas Zitrus zusammen. Bitterstoffe sind kaum vorhanden. Das Mundgefühl ist schwer und weich. Erst im Abgang wird das Bitter etwas kräftiger, aber leider klingt der Geschmack nur kurz nach.
Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Glukosesirup, Hopfenextrakt, karamellisierter Zucker
Alkoholgehalt:
6,7 % Vol.
Bittereinheiten:
30 IBU
Farbe:
16 EBC
Brauerei:
Carlsberg Deutschland GmbH
Holstenstraße 224
22765 Hamburg
(gebraut in Polen)
www.carlsbergdeutschland.de