Schlagwort-Archive: Polen

All About … Polish Hops

Polnischer Hopfen ist ein aufstrebender Konkurrent auf dem globalen Hopfenmarkt, der sowohl traditionelle Aromen, die mit edlen kontinentalen Hopfen in Verbindung gebracht werden, als auch neue hopfige, fruchtige und kräftige Aromen liefert. Was die neuen experimentellen Hopfen sind, für welche Bierstile sie sich am besten eignen und was wir in den nächsten Jahren erwarten können – all das erfahren Sie in diesem Workshop.

Michael Kopik verfügt über 19 Jahre Erfahrung in der Braubranche.  Er begann als Hausbrauer und hat in mehreren regionalen und handwerklichen Brauereien gearbeitet. Er ist internationaler Bierpreisrichter, Experte für Food-Pairing und Biermixologie. Dozent für Brauereiwesen im Aufbaustudium an der UPWr in Wrocław. Er betreibt einen Internet-Bierservice PiwnyGaraz.pl.

Da das Video für die European Beer Consumers Union (EBCU) aufgenommen und von ihr veröffentlicht wurde, ist es in englischer Sprache.

All About … Baltic Porter

Im Jahr 2016 wurde der Baltic Porter Day ins Leben gerufen, um diesen Bierstil zu feiern. Dieses dunkle, gehaltvolle Bier, das oft als „Polnischer Brauschatz“ (Piwowarski Skarb Polski) bezeichnet wird, ist, wie der Name schon sagt, besonders im Ostseeraum beliebt. Zu Recht, denn es wurde hier im 19. Jahrhundert als kontinentale Version des berühmten britischen Porters geschaffen. Heute ist das Baltic Porter in der ganzen Welt bekannt, und auch in den USA werden fantastische Exemplare dieses Stils gebraut. Am bekanntesten ist es jedoch nach wie vor im Ostseeraum, insbesondere in Polen.

Marcin Chmielarz ist Brauer, Bier-Vlogger und Pub-Manager. Seit er das Craft Beer für sich entdeckt hat, interessiert er sich besonders für einen Bierstil – Baltic Porter.

Da das Video für die European Beer Consumers Union (EBCU) aufgenommen und von ihr veröffentlicht wurde, ist es in englischer Sprache.

All About … Grodziskie

Grodziskie ist ein Bierstil, der seinen Ursprung im 16. Jahrhundert in der kleinen mittelalterlichen Stadt Grodzisk Wielkopolski in Westpolen hat. Anfang der 1990er Jahre geriet der Stil jedoch in Vergessenheit und wurde von der Mutterbrauerei eingestellt, um 20 Jahre später von der Gemeinschaft der polnischen Heimbrauer und Bierliebhaber wiederentdeckt zu werden. Aufgrund seiner Kohlensäure wird es oft als „polnischer Champagner“ bezeichnet. Es ist sehr süffig und erfrischend, mit einem Hauch von Eichenrauch, und bleibt ein einzigartiger polnischer Beitrag zum weltweiten Biererbe.

Dawid ist ein von BJCP und PSPD (Polish Homebrewers Association) zertifizierter Bierbeurteiler. Seine Erfahrung umfasst zahlreiche nationale und internationale Wettbewerbe sowie Workshops über Bierstile und Sensorik für verschiedene Zielgruppen – von Verbrauchern bis zu Richtern. Er ist außerdem Vorsitzender des PSPD-Jurykomitees und Koordinator des Warschauer Heimbrau-Festivals.
Marcin ist der Chefbrauer von Browar Fortuna in der Region Wielkopolska, der Heimat von Grodziskie. Er ist auch ein erfahrener BJCP-Richter und der Hauptrichter des Grodziski Homebrewing Competition – einer jährlichen Veranstaltung, die ganz diesem Stil gewidmet ist. Zusammen mit Dawid hielt er kürzlich Vorträge über Grodziskie für die Bierindustrie in Brasilien.

Da das Video für die European Beer Consumers Union (EBCU) aufgenommen und von ihr veröffentlicht wurde, ist es in englischer Sprache.

Carlsberg Polska – Harnaś

Das Etikett zeigt einen historischen polnischen Soldaten mit seiner typischen Kopfbedeckung.Die Biere von Carlsberg Polska sind von sehr unterschiedlicher Qualität – von 08/15 über interessant und überraschend bis zu einem hervorragenden Preis-/Leistungsverhältnis ist alles vertreten. Von meiner letzten Reise nach Polen habe ich mir das Harnaś mitgebracht, das seit mehr als 15 Jahren auf dem polnischen Markt vertreten ist. Irgendwann hat Carlsberg beschlossen, nicht nur das Etikett zu aktualisieren, sondern auch den Geschmack dieses Bieres zu verbessern. Jetzt will ich feststellen, was bei dieser Änderung herausgekommen ist.

Intensiv goldfarben, glanzfein und mit einer kleinen schneeweißen Schaumkrone, die sich auch sehr schnell auflöst.

Das Bier duftet nach hellem Malz, begleitet von fruchtigen Noten, die an Äpfel erinnern. Damit hat das Aroma einige Ähnlichkeit mit dem von Cidre.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine mäßige Süße sowie eine sehr feinperlige Kohlensäure aus. Auf der Zunge präsentiert sich das Bier fruchtig-frisch mit einem schlanken Mundgefühl. Erst in der Kehle kann ich eine Bittere feststellen. Leider ist sie recht kratzig und sie klingt nur kurz nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Gerste, Zucker, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,8 % Vol.

Farbe:

8 EBC

Brauerei:

Carlsberg Polska Sp. Z.o.o.
ul. Krakowiaków 34
02-255 Warschau
Polen
www.piwoharnas.pl

Inne Beczki – Black Sands

Das in Schwarz gehaltene Etikett zeigt eine Kaffeebohne sowie verschiedene Muscheln.Dieses Bier werden Sie niemals selbst trinken. Weshalb, verrät die Brauerei: „Black IPA DDH, 14°Blg Pop Up ist unsere experimentelle Serie. Wir brauen jedes Bier dieser Serie nur einmal. Dunkel in der Farbe, geröstet, mit leichten Kaffeenoten und der doppelten Menge an amerikanischem Hopfen! Siehe Black Sands – ein doppelt zitrusartiges schwarzes IPA!“ Lohnt es sich trotzdem, dieses Bier zu beschreiben? Ich glaube schon, lässt doch die Beschreibung auf die Qualität der Biere von Inne Beczki schließen, um zu der Entscheidung zu kommen, ob es sich lohnt, später erscheinende Biere dieser Brauerei zu kaufen.

Blickdicht schwarz präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber prangt eine cremige haselnussbraune Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt.

Düfte nach Kaffee und gerösteten Nüssen steigen mir in die Nase. Eine leichte Fruchtigkeit mit dem Geschmack nach Orange unterlegt diesen Geschmack, dazu kommt noch eine leichte Rauchnote. Auch wenn diese Aromen in der Beschreibung nicht zusammenzupassen scheinen, ergeben sie doch gemeinsam ein harmonisches Gesamtbild, das richtig Lust auf den ersten Schluck macht.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine mäßige Süße sowie durch die sehr feinperlende Kohlensäure durch eine angenehme Spritzigkeit aus. Auf der Zunge schmecke ich Kaffee mit einer angenehmen freundlichen Bittere, dazu Zitrusfrüchte. Das Mundgefühl ist leicht cremig.Im Abgang wird das Bier noch trockener und die Bittere klingt in der Kehle sehr lange nach. Dort schmecke ich auch erstmals die Rauchnoten, die ich bereits in der Nase festgestellt hatte.

Das Bier hat einen sehr intensiven Geschmack, ist aber trotzdem einfach zu trinken.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,6 % Vol.

Brauerei:

Inne Beczki SA
Bielawska 36C/131
05-520 Konstancin-Jeziorna
www.innebeczki.pl

Okocim – Mocne Dubeltowe

Das Etikett hat einen schwarzen Hintergrund und zeigt neben den Angaben, was in der Flasche enthalten ist, eine Abbildung des Gründers der Brauerei sowie deren Gründungsjahr, und silberfarbene Hopfendolden und die Brauerei.Die Marke Okocim wurde 1845 gegründet, als Jan Evangelista Goetz in Brzesko eine Brauerei gründete. Für die Herstellung seines Bieres verwendete er nur bestes Gerstenmalz, Hopfen sowie hochwertiges Wasser und Hefe, ganz nach dem Prinzip „Das Beste vom Besten“. Heute gehört Okocim zum Carlsberg-Konzern.

Strong Dubeltowe wurde in der Brauerei Okocim als eines der ersten Starkbiere in Polen kreiert. Es handelt sich um ein untergäriges Lagerbier mit einem aktuellen Alkoholgehalt von 6,5 %, einer Bitterkeit von 21 IBU und einer Stammwürze von 13,5° Plato. Früher enthielt das Mocne Dubeltowe mehr als 7 Volumenprozent Alkohol. Ich hoffe, dass die Qualität bei der Umstellung nicht gelitten hat.

Intensiv orangefarben fließt das Bier ins Glas. Dabei bildet es eine durchschnittlich große sahnige Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt.

Das Bier duftet nach Karamell und Waldhonig, abgerundet durch den Duft nach getrockneten Aprikosen und Rosinen.

Der Antrunk ist süß und spritzig. Auf der Zunge gesellt sich eine zur Süße passende Bittere dazu. Die Fruchtigkeit kommt nur minimal als dem Hintergrund zum Tragen. Trotzdem ist das Mundgefühl weich. Im Abgang wird das Bier trockener und die Bittere klingt sehr lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Zucker, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

6,5 % Vol.

Stammwürze:

13,5° Plato

Bittereinheiten:

21 IBU

Brauerei:

Carlsber Polska Sp. Z o.o.
ul. Krakowiaków 34
02-255 Warschau
Polen
www.carlsberggroup.com

19. 10. – 21. 10. 2023: Warszawski Festiwal Piwa

Das Warschauer Bierfestival fand erstmals 2014 statt und es war damals die erste Veranstaltung dieser Art in Polen. Die Veranstaltung bringt nach wie vor moderne polnische Craft-Bier-Geschmäcker und die heißesten Trends zusammen. Das Warschauer Bierfestival wird zweimal im Jahr, im Frühjahr und im Herbst, organisiert. Es findet im überdachten VIP-Bereich des Stadions von Legia Warschau im Herzen der polnischen Hauptstadt statt. Jedes Mal finden sich rund 20 000 Teilnehmer zu einer dreitägigen Veranstaltung ein. Damit gehört die Veranstaltung zu den größten Bierfesten in Europa. Rund 60 der allerbesten polnischen Handwerksbrauereien sind anwesend (weder Konzerne noch große Marktteilnehmer sind zugelassen).

Nach mehr als einem halben Jahrzehnt hat sich das Warschauer Bierfestival zum renommiertesten Craft-Bier-Festival in Polen und Mittel- und Osteuropa entwickelt und setzt Trends für die gesamte Branche in der CEE-Region und darüber hinaus. Mit fast 1000 Bieren an 450 Zapfhähnen und mehr als 120 Premieren ist es unmöglich, nicht ein Bier zu finden, in das man sich verliebt.

Tickets für das Warschauer Bierfestival gibt es für 25 Zloty bis 39 Zloty (entspricht 6,00 Euro bis 74 Euro) auf der Website des Festivals.

Żywiec – 0,0 %

Zywiec 0,0 % wird in einer individuellen Flasche der Brauerei angebotenDie Brauerei Zywiec wurde im Jahr 1856 von Erzherzog Albrecht von Österreich-Teschen als Erzherzögliche Brauerei Saybusch bei Żywiec gegründet. Bereits zuvor hatte sein Vater Erzherzog Karl von Österreich die Schlossbrauerei Teschen auf der westlichen Seite der Schlesischen Beskiden 1848 gegründet. Die Brauerei blieb über drei Generationen im Besitz der Habsburger (Albrecht, Karl Stephan und Karl Albrecht). Sie wurde im Zuge der Sowjetischen Besetzung Polens 1944 verstaatlicht sowie nach 1989 privatisiert und kam 1998 an die Grupa Żywiec. In Deutschland ist in erster Linie das Lager dieser Brauerei bekannt, auch wenn meiner Meinung nach das Porter deutlich besser ist. Jetzt steht ein alkoholfreies Bier vor mir, das erste alkoholfreie Bier aus Polen, das ich verkoste.

Golden und gefiltert läuft das Bier ins Glas und bildet dabei eine durchschnittlich große fest Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Das ist bei einem alkoholfreien Bier nicht selbstverständlich, besonders nicht bei einem, das mit 0,0 Volumenprozent Alkohol werben darf. Hier sollte ich aber erwähnen, dass ich die vor mir stehende Flasche von meiner letzten Reise nach Polen mitgebracht habe und mir nicht bekannt ist, ob die Auszeichnung in Polen den gleichen Regeln folgen muss wie in Deutschland.

Golden und gefiltert fließt das Bier ins Glas. Dabei bildet sich eine durchschnittlich große feste Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. An der Optik dieses alkoholfreien Bieres gibt es nichts auszusetzen.

Das Bier duftet nach Getreide und frisch gebackenem Brot, abgerundet durch den Duft heller Früchte.

Der Antrunk ist recht süß, aber durchaus zur Süße passend karbonisiert. Auf der Zunge steht der Malzgeschmack im Vordergrund, dazu kommt eine leichte Säure. Das Mundgefühl ist weich. Erst im Abgang kann ich ein freundliches Bitter schmecken. Es ist nicht allzu kräftig, klingt aber lange nach.

Ich vermute, dass es sich bei diesem alkoholfreien Bier um eine gestoppte Gärung handelt, so dass das Bier eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Limonade nicht abstreiten kann.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Kohlensäure, natürliches Aroma, Hopfen, Hopfenextrakt

Brauerei:

Grupa Zywiec S.A.
ul. Browama 88
34-300 Zywiec
Polen
www.grupazywiec.pl

Grimbergen – Blonde

Im Jahr 1128 baten die Herren von Grimbergen Norbert van Xanten, den Gründer des Prämonstratenserordens (oder Norbertinerordens), eine Abtei zu errichten, und er erfüllte ihnen diesen Wunsch. Kurz darauf, im selben Jahr, begannen die Patres der Abtei Grimbergen, ein lokales Bier zu brauen. Im Jahr 1142 lehnten sich die Herren von Grimbergen gegen den Herzog von Brabant auf. Dies war der Beginn des Krieges von Grimbergen. Die Abtei wurde völlig zerstört, aber in den Jahren nach dem Krieg wurde sie Stein für Stein wiederaufgebaut. 1566 wurde die Abtei während der Religionskriege zum zweiten Mal zerstört. Die Patres flohen nach Brüssel und konnten erst 30 Jahre später zurückkehren, um die Gemeinschaft wieder aufzubauen. Im Jahr 1629 wurde die Abtei in Grimbergen wiedererrichtet. Von diesem Zeitpunkt an beschlossen die Patres und die Gemeinschaft, den Phönix als Symbol der Wiedergeburt in ihr Wappen aufzunehmen, zusammen mit dem Motto „ardet nec consumitur“, was so viel bedeutet wie „verbrannt, aber nicht zerstört“ (kann aber auch anders übersetzt werden). Die Abtei Grimbergen wird während der Französischen Revolution wieder abgerissen. Mit dem Phönix, der die Lebensgeister der Patres weckt, fließt das Grimbergener Bier bald wieder. Doch es lauerte eine neue Gefahr: Im 18. Jahrhundert, während der Französischen Revolution, wurden alle Güter in Kirchen und Klöstern verkauft. Im Jahr 1798 mussten die Patres wieder gehen. Und die Abtei mit ihrer Brauerei wurde zum dritten Mal zerstört. Als vierte Wiederbelebung von Grimbergen markiert die Rückkehr des Bierbrauens in die Abtei Grimbergen im Jahr 2021 ein besonderes Kapitel in unserer Geschichte. Die Herstellung neuer Biere in limitierter Auflage in den Mauern der Abtei zum ersten Mal seit über 200 Jahren ist ein großer Erfolg für die Patres, für die Gemeinschaft von Grimbergen und für alle, die Grimbergen-Bier lieben.

Die Brauerei gehört heute zum Carlsberg-Konzern. Da es sich dabei um ein internationales Unternehmen handelt, kann es zu der absurden Situation kommen, dass Sie in Deutschland ein belgisches Bier kaufen, das aber in Stettin, also in Polen, gebraut wurde. Auch wenn Carlsberg in Deutschland nicht unbedingt den besten Ruf hat (Astra, Holsten & Co. sind bekanntlich nicht als Genussbiere bekannt), beweist der Konzern besonders in Polen, dass er auch in der Lage ist, wirklich gute Biere zu liefern und das mit einem erstaunlich guten Preis-/Leistungsverhältnis. Auch das Grimbergen Blonde, das jetzt vor mir steht, stammt aus Stettin (polnisch: Szczecin).

Hell bernsteinfarben und gefiltert läuft das Bier ins Glas und bildet dabei eine kleine feinporige Schaumkrone, die auch flott in sich zusammenfällt. Optisch kann das Bier mich nicht wirklich überzeugen.

Aromen nach Karamell und Harz, abgerundet durch würzige Noten nach Nelken und Waldhonig steigen mir in die Nase und versöhnen mich wieder mit diesem Bier.

Der Antrunk ist süß und fällt vor Allem durch die reichlich dosierte feinperlige Kohlensäure auf. Auf der Zunge spielen der Geschmack nach Karamell mit dem nach reifen Birnen und etwas Zitrus zusammen. Bitterstoffe sind kaum vorhanden. Das Mundgefühl ist schwer und weich. Erst im Abgang wird das Bitter etwas kräftiger, aber leider klingt der Geschmack nur kurz nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Glukosesirup, Hopfenextrakt, karamellisierter Zucker

Alkoholgehalt:

6,7 % Vol.

Bittereinheiten:

30 IBU

Farbe:

16 EBC

Brauerei:

Carlsberg Deutschland GmbH
Holstenstraße 224
22765 Hamburg
(gebraut in Polen)
www.carlsbergdeutschland.de

Namyslów Pils

Von meiner letzten Reise nach Polen habe ich mir auch das Namyslów Pils mitgebracht, das jetzt vor mir auf seine Verkostung wartet. Die südpolnische Brauerei bewirbt ihr Bier so: „Namyslów ist ein traditionelles polnisches Bier mit einem einzigartigen Geschmack, ausgezeichnet mit Medaillen auf der ganzen Welt. Das traditionelle Rezept für die Herstellung basiert auf der Verwendung von kristallklarem Wasser und natürlichen Zutaten. Es wird jedoch moderne Produktionstechnologie verwendet, so dass es wie kein anderes Bier schmeckt.“ Na ja, bei dieser Beschreibung kann ich mich ja auf ein richtig gutes Bier einstellen. Obwohl – die Medaillen werden in diesem Werbetext zwar erwähnt, aber ich konnte nirgends einen Hinweis darauf finden, welche Preise die Brauerei mit diesem Bier gewonnen hat. Irgendwie werde ich jetzt doch etwas misstrauisch. Aber gut, das Bier steht hier, mache ich es also auf und schenke es ein.

Intensiv goldfarben und gefiltert läuft das Bier ins Glas. Dabei bildet sich nur eine kleine feinporige Schaumkrone, die sich schnell auflöst. Mit dieser Optik hat das Bier sicher keine Preise gewonnen.

Das Bier duftet nach Malz und Honig. Aromen des Hopfens suche ich vergebens und auch das Malzaroma verfliegt recht schnell. Hoffentlich macht das Bier auf der Zunge eine bessere Figur als in der Nase.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine leichte Süße sowie eine sehr kräftige Kohlensäure aus. Auf der Zunge kommt ein nicht allzu angenehmes Bitter dazu; ansonsten ist das Bier eher wässrig. Das Mundgefühl ist schlank. Auch der Abgang ist wässrig und unangenehm bitter. Glücklicherweise klingt der Geschmack nur kurz nach.

Ich habe bereits einige Biere aus Polen verkostet. Meist haben sie mir recht gut gefallen, etliche konnten mich sogar begeistern. Das Namyslów beweist aber, dass die Polen nicht nur gute Biere brauen können.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Gerste, Hopfen, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

6,0 % Vol.

Stammwürze:

12° Plato

Brauerei:

Grupa Zywiec S.A.
34-300 Zywiec
Polen