Schlagwort-Archive: Weizenbier

Stiegl – Weisse naturtrüb

In Salzburg, direkt an der Grenze zu Deutschland, liegt Salzburg. Dort ist die Brauerei Stiegl beheimatet. Nicht bei schlechtem Wetter ist diese Brauerei zusammen mit ihrem Brauereimuseum einen Besuch wert. Und selbstverständlich sollten Sie auch die Biere der Salzburger verkosten. Bislang hat mich noch kein einziges Bier von dort enttäuscht. Enttäuschend ist höchstens, dass es so gut wie unmöglich ist, die Biere in Deutschland zu kaufen.

Jetzt steht das Hefeweißbier vor mir. Die Stiegl-Weisse naturtrüb wurde beim European Beer Star 2022 mit Silber ausgezeichnet und es erhielt den DLG-Preis 2024 in Gold für eine langjährige Produktqualität. Eigentlich kann mich also bei dieser Verkostung nichts enttäuschen.

Bernsteinfarben präsentiert sich das Bier im Glas. Die feste weiße Schaumkrone ist groß und bleibt sehr lange erhalten.

Aromen nach Banane und Biskuitteig, nach Nelke und Vanille steigen mir in die Nase. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist spritzig und er zeichnet sich durch seine stiltypische Süße sowie die feinperlige Kohlensäure aus. Auf der Zunge ist das Bier mild und fruchtig. Die Aromen, die ich bereits in der Nase festgestellt habe, spiegeln sich hier wider. Dazu kommen eine leichte Säure und der brotige Geschmack der Hefe, die den Geschmack abrunden. Erst in der Kehle kann ich eine leichte freundliche Bittere schmecken, die zusammen mit dem Geschmack der Hefe lange nachklingt.

Zutaten:

Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,1 % Vol.

Stammwürze:

12° Plato

Bittereinheiten:

14 IBU

Farbe:

12 EBC

Brauerei:

Stieglbrauerei
Kendlerstraße 1
5017 Salzburg
Österreich
www.stiegl.at

Hopfenstopfer – Hefedieb

Die Brauerei Hopfenstopfer, die offiziell als „Hopfenstopfer – Häffner Bräu GmbH“ firmiert, ist eine familiengeführte Craft-Brauerei in Bad Rappenau im Norden Baden-Württembergs. Sie verbindet traditionelle Braukunst mit modernen Ansätzen und hat sich vor allem auf die Herstellung hopfenbetonter Biere spezialisiert.

Die Brauerei wurde ursprünglich als Häffner Bräu gegründet und kann auf eine lange Brautradition zurückblicken. Mit der Einführung der Marke „Hopfenstopfer“ im Jahr 2008 setzte die Brauerei auf innovative Craft-Biere, die sich durch ihre Experimentierfreude und die starke Betonung auf Hopfenaromen auszeichnen. Ziel der Brauerei ist es, handwerklich gebraute Biere von höchster Qualität herzustellen, die sich durch Kreativität und geschmackliche Vielfalt auszeichnen.

Hell goldfarben und mit leichter Hefetrübung präsentiert sich das Bier im Glas. Die feinporige Schaumkrone fällt leider schnell in sich zusammen.

Das Bier duftet nach reifer Banane und Gewürznelke. Auch der Alkohol steigt mir leicht in die Nase.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine zurückhaltende Süße sowie eine feinperlige Kohlensäure aus. Auf der Zunge stehen die intensiven Fruchtaromen im Mittelpunkt, dazu kommt jetzt eine leichte Säure. Das Mundgefühl ist überraschend schwer. Der Abgang ist stiltypisch mild, wobei die Säure etwas kräftiger wird. Der Geschmack klingt sehr kurz nach.

Zutaten:

Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Hopfen (Saphir), Hefe

Alkoholgehalt‍:

5,1 % Vol.

Stammwürze‍:

12,5° Plato

Bittereinheiten‍:

15 IBU

Empfohlene Genusstemperatur‍:

6° – 8° Celsius

Brauerei:

Hopfenstopfer/Häffner Bräu GmbH
Salinenstraße 24
74906 Bad Rappenau
www.brauerei-haeffner.de

Camba Bavaria – Weissbier

In Seeon im Chiemgau ist die Brauerei Camba Bavaria beheimatet, die durch ihre Zusammenarbeit mit dem Brauerei-Anlagenhersteller BrauKon bekannt wurde und für außergewöhnliche Craft-Biere geschätzt wird. Von dort stammt das Camba Weissbier, das jetzt vor mir steht. Entwickelt wurde es von Braumeister und Biersommeliers Markus Lohner aus Truchtlaching.

Golden und hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber steht eine feste Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Ein Bier wie gemalt.

Das Bier duftet nach Banane und Gewürznelke. Zusammen mit dem Duft der Hefe erinnert das Aroma an Biskuitteig.

Der Antrunk ist stiltypisch relativ süß mit einer sehr feinperligen Kohlensäure. Auf der Zunge erinnert das Bier an Weißbrot, abgerundet durch die Fruchtaromen und eine leichte Säure. Auch in der Kehle ist das Bier stiltypisch mild, aber langsam baut sich in der Kehle eine freundliche Bittere auf.

Das Camba Weissbier ist ein angenehm süffiges Weizenbier.

Zutaten: Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz (Pilsener Malz, Münchner Malz), Hopfen (Tradition, Hersbrucker), Hefe

Alkoholgehalt‍:

5,3 % vol.

Stammwürze:

12,4° Plato

Bittereinheiten‍:

13 IBU

Farbe:

8 EBC

Brauerei:

Camba Bavaria GmbH
Gewerbering 3
83370 Seeon
www.camba-bavaria.de

Maisel & Friends – WHEEEPA!

Vor mir steht jetzt das Siegerbier des siebten Hobbybrauerwettbewerbs, den die Brauerei Maisel & Friends jährlich gemeinsam mit der BrauBeviale ausrichtet. In diesem Jahr wurden 148 Biere zum Wettbewerb eingereicht. Die Aufgabe bestand darin, ein Weizen IPA zu brauen. Sieger wurde in diesem Jahr Pascal Wolke mit seiner Braukreation aus seiner Cloudworks Heimbrauerei. Ende September durfte er dann in Bayreuth sein Bier gemeinsam mit den Braumeistern von Maisel seine Kreation auf der großen Brauanlage nachbrauen. Es trägt den Namen „WHEEEPA!“, eine Wortkreation aus Wheatbeer und India Pale Ale. Dieses Bier hat mir Lisa von der Brauerei Maisel zugeschickt (vielen Dank dafür) und ich werde es jetzt verkosten.

Hell goldfarben und mit kräftiger Hefetrübung präsentiert sich das Bier im Glas. Der größtenteils feinporige Schaum bleibt sehr lange erhalten. So sehen Sieger aus.

Bereits beim Einschenken des Wheeepa sind mir die fruchtigen Aromen dieses Bieres in die Nase gestiegen. Ich rieche Zitrusfrüchte und Ananas, selbstverständlich Banane, dazu Melone und gelbe Früchte. Nicht vergessen werden soll auch der Duft der Hefe, die alles zu einem Aroma abrundet, das an Biskuitteig erinnert. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist so, wie ich es von einem Hefeweizenbock erwarte mit angenehmer Süße, viel Frucht und einer feinperligen Kohlensäure. Schnell fällt mir die für ein IPA geringe Bittere auf. Die Fruchtaromen und die Hefe stehen im Vordergrund, was meinem Geschmack sehr entgegenkommt. Das Mundgefühl ist cremig und die 7,2 Volumenprozent Alkohol sind sehr gut eingebunden, so dass sie nicht hervorschmecken. Auch in der Kehle ist das Wheeepa für ein IPA ungewöhnlich mild. Trotzdem klingt die Bittere lange nach.

Das Wheeepa ist ein Bier, von dem man einfach mehr haben will. Trotzdem hätte ich es nicht als ein IPA erkannt, denn die Bittere ist auch für ein Weizen IPA wirklich zurückhaltend. Aber vielleicht passt es deshalb so gut in die Vorweihnachtszeit. Am Liebsten hätte ich einen Stollen zum Wheeepa gegessen; leider habe ich ihn jetzt Ende November noch nicht im Haus. Aber auch ein gutes Edelmarzipan passt zu diesem Bier ganz hervorragend.

Zutaten:

Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Hafermalz, Hopfen (Mosaic, Sabro), Hefe

Alkoholgehalt:

7,2 % Vol.

Stammwürze:

15,5° Plato

Brauerei:

Maisel & Friends
Brauerei Gebr. Maisel GmbH & Co. KG
Hindenburgstr. 9
95445 Bayreuth
www.maiselandfriends.com

Schäffler – Weißbier Alkoholfrei

Im Jahr 1868 baute der Bierbrauer und Wirt Johann Baptist Schäffler in Missen im Allgäu sein Brauhaus. Dieses Jahr können wir dementsprechend als Gründungsjahr der Schäffler Bräu annehmen. Von dort kommt das alkoholfreie Weißbier, das jetzt vor mir steht und das ich jetzt verkosten will. Hergestellt wurde es mit einer speziellen Hefe, die für so geringe Alkoholmengen sorgt, dass das Bier als alkoholfrei verkauft werden darf. Mehr noch: statt er erlaubten 0,5 Volumenprozent Alkohol enthält dieses Weizenbier sogar nur 0,3 Volumenprozent. Ob das Bier trotzdem schmeckt, werde ich jetzt feststellen.

Goldfarben und hefetrüb steht das Bier im Glas. Darüber eine feste Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt.

Düfte nach Biskuitteig steigen mir in die Nase, gepaart mit den Aromen von Banane und einem Hauch Nelke. Mir gefällt die angenehme Malzbetontheit des Aromas.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine geringe Süße sowie eine angenehme Karbonisierung aus. Auf der Zunge erweist sich der Geschmack als durchaus bierig, aber nicht allzu intensiv. Stiltypisch hält sich die Bittere diskret im Hintergrund und überlässt dem Geschmack des Malzes das Feld. Auch die Fruchtigkeit, die ich in der Nase durchaus festgestellt habe, ist mir jetzt etwas zu sehr im Hintergrund. Trotz allem ist das Schäffler Weissbier Alkoholfrei mit seinem weichen Mundgefühl sehr angenehm zu trinken. Auch in der Kehle ist das Bier mild und klingt dort leider nur kurz nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe, Weizenmalz, Kohlensäure

Alkoholgehalt‍:

0,3 % Vol.

Stammwürze:

7,0° Plato

Brauerei:

Brauerei Schäffler
Hanspeter Graßl KG
Hauptstraße 17
87547 Missen
www.schaeffler-braeu.de

Wieninger – Weißbier Dunkel

In der Brauerei Wieninger kümmert sich Braumeister Bernhard Löw persönlich um jeden Sud. Die Biere vergären traditionell in offenen Gärbottichen mit Hefen aus eigener Reinzucht und werden lange gelagert und schonend filtriert. Alle Wieninger Biere sind naturbelassen und nicht pasteurisiert, so dass wir lebendige Biere erhalten, auch wenn dadurch das Mindesthaltbarkeitsdatum schneller erreicht wird. Zum umfangreichen Sortiment der Brauerei gehört auch das dunkle Weißbier, das jetzt vor mir steht und auf seine Verkostung wartet.

Kupferfarben und hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Die elfenbeinfarbene Schaumkrone fällt anfangs schnell in sich zusammen, aber ein Recht bleibt sehr lange erhalten. Damit macht das Bier optisch schon mal einen guten Eindruck.

Schokolade, Banane und ein Hauch Birne, abgerundet mit dem Duft der Hefe, bilden zusammen ein angenehmes Aroma.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine ansprechende Malzsüße sowie eine sehr feinperlige Kohlensäure aus. Auf der Zunge dominiert anfangs der Schokoladengeschmack des dunklen Malzes, der aber schnell den fruchtigen Aromen das Feld überlässt. Zusammen mit der leichten freundlichen Bitteren ergibt sich ein volles Mundgefühl. In der Kehle wird die Bittere etwas kräftiger und auch das Schokoladenaroma des dunklen Gerstenmalzes kommt wieder zum Tragen. Auch wenn die Bittere weiterhin recht zurückhaltend ist, klingt sie doch überraschend lange nach.

Zutaten:

Wasser, helles Weizenmalz, Helles Gerstenmalz, dunkles Gerstenmalz, Karamellmalz, Hopfen (Spalter), Hefe

Alkoholgehalt:

5,2 % Vol.

Stammwürze:

12,6° Plato

Bittereinheiten:

11 IBU

Empfohlene Genusstemperatur‍:

6° – 8° Celsius

Brauerei:

Privatbrauerei M.C. Wieninger
Poststraße 1
83317 Teisendorf im Berchtesgadener Land
www.wieninger.de

Gutmann – Dunkles Hefeweizen

Die Brauerei Gutmann, gegründet im Jahr 1707, liegt im idyllischen Titting in Oberbayern. Seit über 300 Jahren wird hier nach traditionellen Methoden gebraut, wobei die Qualität und der Geschmack der Biere stets im Vordergrund stehen. Die Brauerei ist besonders für ihre Hefeweizen-Spezialitäten bekannt und hat sich einen festen Platz in der deutschen Bierlandschaft erarbeitet. Jetzt steht das dunkle Hefeweizen von Gutmann vor mir und wartet auf seine Verkostung.

Kastanienbraun mit einer festen elfenbeinfarbenen Schaumkrone präsentiert sich das Bier im Glas. Mir fällt positiv auf, dass der Schaum sehr lange erhalten bleibt. Die Hefetrübung ist deutlich zu sehen. Optisch macht das Bier eine wirklich gute Figur.

Das Bier duftet intensiv nach Banane und Nelke, dazu ein Hauch Schokolade und aus dem Hitergrund kommt das Aroma der obergärigen Hefe.

Der Antrunk ist recht süß und er zeichnet sich durch eine reichliche Karbonisierung aus. Auf der Zunge kommt der Geschmack nach dunkler Schokolade überraschen kräftig zum Ausdruck. Selbstverständlich kommen auch die fruchtigen Noten der Hefe zum Tragen. Das Mundgefühl ist angenehm weich, so dass das Bier sehr süffig ist. In der Kehle kommt die Schokolade noch weiter in den Vordergrund und ich kann erstmals eine leichte freundliche Bittere feststellen, die dann aber sehr lange nachklingt.

Das Gutmann Dunkles Hefeweizen ist ein hervorragendes Bier, das die Tradition und Handwerkskunst der bayerischen Braukultur eindrucksvoll verkörpert. Mit seinem Aroma, seinem vollmundigen Geschmack und seiner ansprechenden Optik bietet es einen angenehmen Genuss.

Zutaten:

Brauwasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Gerstenröstmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,2 % Vol.

Farbe:

20 EBC

Brauerei:

Brauerei Gutmann
Am Kreuzberg 1
85135 Titting
www.brauerei-gutmann.de

Gold Ochsen – Hefeweizen Alkoholfrei

Das schlicht gehaltene Etikett zeigt im oberen Teil das Logo der Brauerei mit dem Ochsen und darunter den Bierstil.Alkoholfreie Hefeweißbiere sind häufig die besten alkoholfreien Biere. Von dieser Regel gibt es zwar viele Ausnahmen, aber häufig stimmt sie auch. Und wenn das Hefeweizenbier von einer Brauerei kommt, die für ihre guten Biere bekannt ist, können wir als Konsumenten schon fast sicher sein, etwas Ordentliches vor uns zu haben. Und genau dies sind meine Erwartungen an das Bier aus Ulm, das jetzt vor mir steht.

Goldfarben mit einem Stich ins Orange sowie mit einer kräftigen Hefetrübung präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber prangt eine feste weiße Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt.

Das Bier duftet nach Banane und Biskuitteig, abgerundet durch einen Hauch Zitrone.

Der Antrunk ist spritzig mit einer angenehmen Malzsüße. Auf der Zunge kommt auch die Hefe zum Tragen und hält sich mit der Süße die Waage. Dazu kommt eine leichte fruchtige Säure. Das Bier ist mild und süffig und es fällt fast nicht auf, dass es keinen Alkohol enthält. Erst in der Kehle schmecke ich erstmals eine leichte Bittere, die aber nur kurz nachklingt. Lediglich die Hefe kann ich noch einige Zeit in der Kehle schmecken.

Zutaten:

Brauwasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe, Gärungskohlensäure

Alkoholgehalt:

< 0,5 % Vol.

Brauerei:

Brauerei Gold Ochsen GmbH
Veitsbrunnenweg 3-8
89073 Ulm
www.goldochsen.de

Maisel’s Weisse – Alkoholfrei

Die obere Hälfte des Etiketts der Flasche ziert das Logo von Maisel's Weisse. Auffällig ist, dass das Wort Alkoholfrei größer gedruckt wurde als der Bierstil Hefe-Weissbier.Maisel’s Weisse Alkoholfrei wurde in den vergangenen Jahren wiederholt beim „European Beer Star“ mit Höchstplatzierungen ausgezeichnet. So ging 2022 und 2023 jeweils die Goldmedaille in der Kategorie „Non-Alcoholic Hefeweizen“ nach Bayreuth. Bei den „World Beer Awards“ erlangte das alkoholfreie Weißbier 2019 den Weltmeistertitel und ging als „World’s Best Wheat Beer Alcohol Free“ aus dem Wettbewerb hervor, bei dem es 2022 ebenfalls mit Silber prämiert wurde. 2023 erreichte Maisel’s Weisse Alkoholfrei 93 Punkte bei der „Finest Beer Selection“ und trug damit zur Sonderauszeichnung „Brauerei des Jahres national“ für die Brauerei Gebr. Maisel bei. Vermutlich kann ich also bei dieser Verkostung nicht enttäuscht werden. Das Bier wurde mir für die Verkostung durch die Brauerei zugeschickt.

Bernsteinfarben und mit kräftiger Hefetrübung fließt das Bier ins Glas. Dabei bildet sich eine voluminöse feste weiße Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Ein so schöner Schaum ist bei einem alkoholfreien Bier nicht selbstverständlich.

Das Bier duftet nach Biskuitteig, Banane und Kandis, abgerundet durch den Duft nach Gewürznelken.

Der Antrunk ist wie erwartet recht süß, dabei aber auch spritzig. Die Süße bleibt auch auf der Zunge erhalten, wo sich aber auch eine angenehme Fruchtigkeit dazugesellt. Ebenfalls kann ich jetzt eine sehr leichte Säure schmecken. Bitterstoffe kann ich nur sehr wenig feststellen, was aber auch stiltypisch ist. Das Mundgefühl ist schlank. In der Kehle ist das Bier mild, auch wenn jetzt die Bitterstoffe etwas deutlicher zu schmecken sind und sie konkurrieren mit der Fruchtigkeit, die lange nachklingt.

Maisel’s Weisse Alkoholfrei ist angenehm süffig und zeichnet sich durch einen frischen Geschmack aus. Mindestens als erstes Bier ist es ein hervorragender Dustlöscher.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

< 0,5% Vol.

Stammwürze:

7,65° Plato

Bittereinheiten:

10 IBU

Empfohlene Genusstemperatur:

7° – 10° Celsius

Brauerei:

Brauerei Gebr. Maisel GmbH & Co. KG
Hindenburgstr. 9
95445 Bayreuth
www.maisel.com

Nikl-Bräu – Weiße Eule

Das Etikett ist größtenteils in den bayrischen Farben weiß und blau gehalten und zeigt als einziges Schmuckelement eine kleine Eule.Inhaber von Nikl Bräu ist Mike Schmitt, ein ambitionierter, heimatverbundener, bodenständiger Brauer. Gemeinsam mit seiner Frau, seiner Mutter und seiner Schwiegermutter rockt er nicht nur seine Brauerei, sondern auch die dazu gehörende Gaststätte, die auch für eine gute fränkische Küche bekannt ist.

Bleibt nur noch zu klären, woher der Name Nikl-Bräu stammt. Er geht auf die Ahnen von Mikes Frau Alexandra zurück. Ihr Urgroßvater wurde in Pretzfeld nur der Nikl-Hans genannt, sein Vater wiederum war für alle der Nikl-Karl. Der erste Nikl der Reihe und letztendlich Namensgeber war der Großvater von Alexandras Uropa: Dieser hieß Nikolaus mit Vornamen und war der erste Nikl, an den dann die Namen seiner Söhne und Enkel angeschlossen wurden.

Mich verwundern etwas die Angaben auf dem Rückenetikett. In der Zutatenliste ist von untergäriger Hefe die Rede, ein Satz später schreiben die Brauer aber von einem „obergärigen Hefeweizen“. Eine Anfrage, was denn wohl richtig ist, ließ die Brauerei leider unbeantwortet. Da Weizenbier grundsätzlich obergärig gebraut wird, vermute ich, dass die Angabe in der Zutatenliste fehlerhaft ist. Kein Problem, so ein Flüchtigkeitsfehler (ich vermute, dass es einer ist) kann jedem passieren. Kommen wir also zur Verkostung der Weißen Eule

Orangefarben und mit leichter Hefetrübung fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine feste schneeweiße Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Die Optik dieses Bieres ist schon toll.

Das Bier duftet nach Biskuit und Banane, nach Gras und Hefe. Abgerundet wird das Aroma durch einen Hauch weißen Pfeffers, gepaart mit einer leichten Fruchtigkeit, die an Orangenschalen erinnert. Da bekomme ich richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine angenehme Malzsüße aus. Die dazu passende Karbonisierung sorgt für die Spritzigkeit. Die Süße bleibt auch auf der Zunge erhalten, dazu kommt ein leichter Teiggeschmack, der wirklich angenehm ist. Auch die anderen Aromen, die ich bereits in der Nase festgestellt habe, spiegeln sich auf der Zunge wider. Gemeinsam sorgen sie für das volle und runde Mundgefühl. In der Kehle ist das Bier zunächst stiltypisch mild und langsam bildet sich eine leichte Bittere mit überraschend langem Nachklang.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Tettnang, Tettnanger), Brauhefe

Alkoholgehalt:

5,5 % Vol.

Farbe:

10 EBC

Brauerei:

Brauerei Nikl
Inhaber Mike Schmitt
Egloffsteiner Straße 19
91362 Pretzfeld
www.brauerei-nikl.de