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Vander Ghinste – Roodbruin

Omer Vander Ghinste ist eine belgische Brauerei in Bellegem, einer Teilgemeinde der westflandernschen Stadt Kortrijk, die im Jahr 1938 von Remi Vander Ghinste gegründet. Die Brauerei ist als Privatbrauerei Mitglied der Gesellschaft Belgian Family Brewers.

Seit 2007 steht die Brouwerij Omer Vander Ghinste in fünfter Familiengeneration unter der Leitung von Omer-Jean Vander Ghinste. Der Name Omer knüpft an die mehr als 120-jährige Familientradition der Brauerei an, nach der der älteste Sohn jeder Generation – genannt Omer – jeweils der Chef der Brauerei wird. Aber das nur nebenbei, kommen wir zum Bier.

Es ist obergärig und mit Gerstenmalz, Weizen und Karamellmalzen gebraut. Anschließend wird das Bier mit 18 Monate altem Lambic für eine weitere Gärung geblendet. Das verspricht doch ein echtes Geschmackserlebnis.

Ja, das Bier hat seinen Namen Roodbruin zu Recht. Es ist sehr dunkelrotbraun. Darüber prangt eine gemischtporige haselnussbraune Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Optisch ist an diesem Bier schon mal nichts auszusetzen.

Wirklich bestechend ist aber das Aroma des VanderGhinste Roodbruin. Ich rieche Trockenpflaumen und Rosinen, Kandis, dunkle Schokolade und Marzipan. Die Aromen sind so vielschichtig, dass ich sie gar nicht alle einzeln identifizieren kann. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine angenehme unaufdringliche Malzsüße aus. Eine recht kräftige Karbonisierung sorg für eine ordentliche Frische. Auf der Zunge spiegeln sich die Aromen wider, begleitet durch einen leichten Geschmack nach Melasse. Außerdem gesellt sich eine fruchtige und gut auf die Sp0e abgestimmte Säure dazu. In der Kehle ist das Bier mild und praktisch ohne Bittere. Dafür klingt die Säure einige Zeit nach.

Das Roodbruin von Vander Ghinste ist angenehm zu trinken. Es eignet sich aber nicht für den Stammtisch, sondern es ist ein Bier, das in kleinen Schlucken langsam und bewusst genossen werden will.

Alkoholgehalt:

5,5 % Vol.

Bittereinheiten:

20 IBU

Brauerei:

Omer Vander Ghinste
Browtorenstraat 5
8510 Bellegem
Belgien
www.omervanderghinste.be

Weber ist neuer Präsident der „Brewers of Europe“

Christian Weber ist neuer Präsident der „Brewers of Europe“. Delegierte aus 28 Staaten wählten den 46-Jährigen bei der Generalversammlung am Dienstag in der polnischen Hauptstadt Warschau einstimmig an die Spitze des europäischen Brauereiverbandes. Vizepräsidenten sind Jorge Villavecchia (Barcelona, Spanien) und Graham Fewkes (Kopenhagen, Dänemark).

Christian Weber ist Geschäftsführender Gesellschafter der Karlsberg Brauerei KG Weber mit Sitz im saarländischen Homburg und führt das 1878 gegründete Familienunternehmen in fünfter Generation. Seit 2023 steht Christian Weber als Präsident auch an der Spitze des Deutschen Brauer-Bundes, dem größten Brauereiverband Europas. Deutschland ist mit knapp 1.500 Brauereien und einer Jahresproduktion von mehr als 8 Milliarden Liter größter Bierproduzent in Europa.

Weber bedankte sich in der Generalversammlung in Warschau bei seinem Vorgänger Lasse Aho aus Finnland, der den Verband fünf Jahre lang in politisch und wirtschaftlich turbulenten Zeiten erfolgreich und souverän geführt habe. „Die Brewers of Europe sind ein schlagkräftiger Verband, der über ein breites Netzwerk verfügt und gut gerüstet ist für die Herausforderungen der Zukunft. Nach dem Amtsantritt der EU-Kommission und der Konstituierung des Europaparlamentes kommt es nun darauf an, den Dialog mit der Politik zu suchen und die Positionen der Brauwirtschaft deutlich zu machen – etwa bei der Entbürokratisierung, der Energie- oder der Verpackungspolitik, um nur einige Schwerpunkte unserer Arbeit zu nennen. Hier möchte ich meinen Beitrag leisten, zum Nutzen aller Brauereien“, sagte Weber am Rande der Tagung in Warschau.

Der 1958 gegründete Dachverband „The Brewers of Europe“ mit Sitz in Brüssel vertritt die Interessen der mehr als 10.000 europäischen Brauereien gegenüber EU-Institutionen und internationalen Organisationen. Mitglieder sind nationale Brauereiverbände und Braugruppen aus 28 europäischen Ländern.

Der neue Präsident des europäischen Brauer-Bundes, Christian Weber, absolvierte ein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der University of Edinburgh, anschließend war er in der Lebensmittel- und Getränkebranche im Ausland tätig, mit Stationen unter anderem in der Schweiz und in Ghana. Später arbeitete Weber für Heineken in Österreich. Im Jahr 2010 trat er als Prokurist in die Karlsberg Holding GmbH ein. Seit Januar 2024 ist Christian Weber Geschäftsführender Gesellschafter der Karlsberg Brauerei KG Weber neben seinem Vater Dr. Richard Weber. Vor der Wahl zum Präsidenten des Deutschen Brauer-Bundes fungierte Christian Weber bereits als Vizepräsident des DBB sowie auch des europäischen Dachverbandes Brewers of Europe. Sein Vater Dr. Richard Weber stand von 1992 bis 1996 als Präsident ebenfalls an der Spitze der europäischen Brauer und war von 2002 bis 2008 Präsident des Deutschen Brauer-Bundes.

De Hoorn – Cornet Oaked Alcohol-free

Cornet wurde früher in Eichenfässern gebraut. Die Geschichte, die dazu geführt hat, führt zurück ins 18. Jahrhundert Theodoor Cornet, damals Verwalter des Schlosses Diepensteyn, wurde vom Grafen von Steenhuffel/Maldeghem gebeten, in der Brauerei DEN HOORN in Steenhuffel ein Starkbier zu brauen. Der Graf schenkte CORNET nur zu besonderen Anlässen an wichtige Gäste aus. Seitdem brauen die Braumeister der Brauerei De Hoorn nach alter Tradition ein starkes helles Bier mit einer einzigartigen, aber subtilen Holznote. Das kräftige blonde Bier wurde nach dem Verwalter Theodoor Cornet benannt. Auf dem Etikett der Flasche ist der Ritter Salomon de Maldeghem abgebildet, als ultimative Hommage an seinen außergewöhnlichen Heldenmut und seine Höflichkeit.

Heute werden die Eichenfässer beim Brauprozess allerdings durch Eichenholzspäne ersetzt. Das frische Holz soll dem Bier einen einzigartigen, vollmundigen und warmen Vanillegeschmack verleihen.

Golden und kristallklar mit einer festen weißen Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt, präsentiert sich das Bier im Glas. Optisch gibt es an diesem Bier nichts auszusetzen.

Helles Malz dominiert das Aroma. Dazu kommt eine leichte Fruchtigkeit, die an Ananas erinnert und auch die Eichenspäne kommen zum Tragen, wenn auch recht zurückhaltend.

Der Antrunk ist recht süß und er zeichnet sich durch eine feinperlige Kohlensäure aus. Der bis hierhin sehr positive Eindruck ändert sich jetzt auf der Zunge. In einer Blindverkostung hätte ich das alkoholfreie Cornet Oaked vielleicht nicht einmal als Bier erkannt. Mit macht es jetzt eher den Eindruck einer Limonade. Die Süße ist im Vordergrund, dazu kommt eine leichte Säure und eine geringe Bittere. Statt Holz schmecke ich jetzt eher Chemie. Auch wenn mir die Intensität des Geschmacks dieses Bieres eigentlich zusagt, ist die Qualität doch recht mangelhaft. Erst in der Kehle wird das Cornet wieder angenehmer mit seinen Aromen nach Frucht und Bittere. Insbesondere die Bittere klingt lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Glukosesirup, Weizenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt, Eichenholzextrakt, natürliches Aroma

Alkoholgehalt:

0,3% Vol.

Brauerei:

Brouwerij De Hoorn
Palm NV-SA
Steenhuffeldorp 3
1840 Steenhuffel
Belgien
www.cornetbier.be

3. 5. 2025: International Geuze & Kriek Festival

Am 3. Mai findet im belgischen Itterbeek das International Geuze & Kriek Festival statt, das sich ausschließlich den belgischen Sauerbieren widmet. Das Festival, das sogar über den alternativen Namen De Nacht van de Grote Dorst verfügt, fand erstmals im Jahr 2004 statt. Dass auch für das leibliche Wohl gesorgt ist, muss ich wohl nicht erwähnen. Das Festival findet in der Kerkstraat 55 in 1701 Itterbeek (Dilbeek), Belgien, statt. Der Eintritt ist frei.

Nachtraaf – Wild Cherry

Die Biermarke Nachtraaf wurde Ende 2016 in Diksmuide gegründet und brachte zunächst 3 Varianten auf den Markt: ein Dubbel-Bruin bei 7°, ein Tripel-Blond bei 9° und ein Quadrupel-Dark bei 10°. Alle Biere sind mit obergäriger Hefe gebraut und wurden in der Flasche erneut vergoren.

Im Laufe der Zeit hat Nachtraaf das Sortiment um einige durstlöschende Terrassenbiere wie De Witte Raaf, Westflämisches Oud Bruin, Zomers Blondje, Wild Cherry und Hoppy I.P.A. Jetzt steht vor mir das Wild Cherry. Es hat bei der Brussels Beer Challenge im Jahr 2023 die Silbermedaille gewonnen. Ich kann also davon ausgehen, dass dieses Bier auch mir gefallen wird.

Rot wie Kirschsaft macht das Bier optisch schon mal eine gute Figur. Die feinporige rosafarbene Schaumkrone bleibt lange erhalten.

Wie bei der Farbe spielt auch im Aroma die Kirsche die zentrale Rolle. Aber auch der Alkohol kommt zu seinem Recht, so dass das Bier wie eine Mischung aus Kirschwein und Kirschtorte duftet. Im Gegensatz zu einigen anderen Kirschbieren aus Belgien wirkt das Aroma in diesem Fall absolut natürlich, nicht wie aus der Retorte.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine zurückhaltende Süße sowie eine feinperlige Kohlensäure aus. Mir fällt auf, dass die Kohlensäure für ein Kriek überraschend reichlich dosiert ist. Auf der Zunge gesellt sich eine leichte fruchtige Säure zur Süße und sorgt für eine angenehme Vollmundigkeit. Der Geschmack der Kirschen steht zusammen mit einem Hauch Vanille immer im Vordergrund. In der Kehle wird die Säure kurz kräftiger und auch jetzt kann ich keine Bittere schmecken.

Das Nachtraaf Kriek ist ein sehr schön fruchtiges Bier. Obwohl das Bier nach der Zutatenliste mit Kirschen gebraut wurde, nicht mit Kirschsaft, kann ich zu keinem Zeitpunkt das typische Bittermandelaroma schmecken, das die Kirschkerne abgeben. Aber so ist es ein ausgewogenes und leicht zu trinkendes Kirschbier, das sich gut als Kriek für Einsteiger eignet.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Kirschen, Hopfen, Hefe, Zucker

Alkoholgehalt:

6,5 % Vol.

Bittereinheiten:

14 IBU

Brauerei:

De Nachtraafbrouwers
Vlaslaan 15
8600 Diksmuide
Belgien
www.nachtraafbier.be

Omer Vander Ghinste will die Abwässer recyclen

Die Brauerei Omer Vander Ghinste Brauerei hat Veolia Water Technologies beauftragt, die Kläranlage in ihrer historischen Brauerei in der Nähe von Kortrijk, Belgien, zu erweitern. Seit 1892 ist die Brauerei Omer Vander Ghinste ein fester Bestandteil der belgischen Braukunst. Die Brauerei konzentriert sich zukünftig auf nachhaltiges Wachstum und will ihre Expansion mit verantwortungsvollen Praktiken in Einklang bringen.

Die Erweiterung der Kläranlage von Veolia soll den wachsenden betrieblichen Anforderungen der Brauerei gerecht werden und gleichzeitig ihren ökologischen Fußabdruck erheblich reduzieren. Das umfassende Upgrade beinhaltet fortschrittliche Technologien, einschließlich eines ZeeWeed™ 500 Membran-Bioreaktor-Systems, dem anaeroben Biobed® Advanced EGSB und CaptuRO™, einem Hochleistungs-Umkehrosmose-System.

Das Konzept der Biofabrik, bei dem Abwasser in wertvolle Ressourcen umgewandelt wird, steht im Mittelpunkt dieses Projekts. Die EGSB-Technologie von Veolia spielt eine entscheidende Rolle bei der Produktion von hochwertigem Biogas aus Abwasser. Das Biogas wird anschließend aufbereitet und zur Erwärmung von Wasser und Gebäuden verwendet, wodurch ein nachhaltiger Energiegewinnungszyklus entsteht, der jährlich die Emission von 548 Tonnen CO2 verhindert.

Darüber hinaus stellt die fortschrittliche CaptuRO-Technologie sicher, dass 70% des im Brauprozess verwendeten Wassers effizient und sicher recycelt und für Kühlwasser sowie Reinigung von Flaschen und Gefäßen wiederverwendet wird. Dadurch wird ein Volumen an Frischwasser eingespart, das dem jährlichen Verbrauch von fast 3.000 Einwohnern Belgiens entspricht. Dieser Ansatz minimiert nicht nur den Abfall, sondern veranschaulicht auch Veolias Vision für eine Kreislaufwirtschaft im Industriesektor.

Anne Le Guennec, Senior Executive VP für weltweite Wassertechnologien bei Veolia, kommentierte: „Wir sind sehr stolz darauf, mit der historischen Omer Vander Ghinste Brauerei an diesem Projekt zusammenzuarbeiten. Es veranschaulicht perfekt, wie unsere fortschrittlichen Technologien sowohl die Nachhaltigkeit als auch die Effizienz eines Industriestandortes verbessern können. Indem wir 70% des Wassers wiederverwenden und einen erneuerbaren Energiekreislauf schaffen, demonstrieren wir, im Einklang mit unserem strategischen GreenUp-Plan, wie ökologische Innovationen Hand in Hand mit betrieblicher Effizienz gehen können.“

Sterkens – St. Sebastiaan Grand Cru

In einer Welt, in der Craft-Bier und handwerkliche Braukunst immer mehr an Bedeutung gewinnen, sticht die Brauerei Sterkens als leuchtendes Beispiel für gelungene Symbiose aus Tradition und Innovation hervor. Die Brauerei, die seit Generationen im Familienbesitz ist, verkörpert das Beste belgischer Braukultur – mit viel Liebe zum Detail, handwerklicher Sorgfalt und dem unermüdlichen Bestreben, stets neue Maßstäbe zu setzen.

Die Ursprünge der Brauerei Sterkens reichen weit zurück. Gegründet im späten 19. Jahrhundert von der visionären Familie Sterkens, entwickelte sich die Brauerei rasch zu einem festen Bestandteil der regionalen Identität

Die Brauerei Sterkens ist bekannt dafür, dass sich dort alles um Leidenschaft und Qualität dreht. Das Motto „Bier mit Charakter“ ist der Anspruch, den die Brauerei hat, in jeder Charge das Beste aus den Rohstoffen herauszukitzeln. Regionalität, Nachhaltigkeit und handwerkliche Präzision sind dabei feste Säulen des Unternehmens. So, dann kann ich ja das St. Sebastiaan Grand Cru, ein Strong Golden Ale, öffnen und verkosten.

Golden und opalisierend präsentiert sich das Bier im Glas. Die größtenteils feinporige Schaumkrone bleibt sehr lange erhalten.

Karamell und Biskuitteig sind die zentralen Aromen des Grand Cru. Schon die Nase stellt fest, dass hier eine typisch belgische Hefe verwendet wurde. Dazu kommen noch einige kräuterige und blumige Noten.

Im Antrunk ist mein erster Eindruck die überraschend kräftige Kohlensäure, die aber durchaus zur angenehmen Malzsüße des Bieres passt. Auf der Zunge gesellt sich schnell eine kräftige Bittere zur Süße, die aber niemals die Oberhand gewinnt. Jetzt überrascht mich auch der Geschmack sehr reifer Äpfel, die ich in der Nase nicht festgestellt hatte. Für den Alkoholgehalt von 7,6 Volumenprozent und den kräftigen Geschmack des St. Sebastiaan Grand Cru ist das Mundgefühl überraschend schlank. In der Kehle wird die Bittere noch einmal kräftiger, bleibt dabei aber freundlich und sie klingt sehr lange nach.

Durch den kräftigen Geschmack passt das Bier hervorragend zu allem Gegrillten.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

7,6 % Vol.

Farbe:

7 EBC

Brauerei:

Brouwerij Sterkens
Wenenstraat 9
2321 Meer (Hoogstraten)
Transportzone Meer – Hazeldonk
Belgien
www.brouwerijsterkens.be

De Meester – Retrorik Rouge

Das Retrorik Rouge, das jetzt vor mir steht, verspricht, keine Wünsche offen zu lassen. Es handelt sich um ein Imperial Stout mit 12 Volumenprozent Alkohol, das 12 Monate in Rotweinfässern gereift wurde und, nicht zu vergessen, es wurde mit Sauerkirschen gebraut. Kann da noch etwas schiefgehen? Kaum. Öffne ich also die Flasche und schenke mir das Bier ein.

Blickdicht schwarz fließt das Bier ins Glas. Der wenige Schaum, der sich dabei bildet, löst sich sofort auf. Das ist zwar optisch nicht perfekt, aber stiltypisch.

Der Duft dunkler Schokolade steigt mir in die Nase, zusammen mit Aromen von Rotwein, Kirschen, Holz und Vanille. Es ist der helle Wahnsinn.

Der Antrunk ist weniger süß aus ich es erwartet habe und er zeichnet sich durch eine sehr feinperlige Kohlensäure aus. Auf der Zunge dominiert anfangs die Schokolade, aber schnell gesellt sich der Geschmack der Sauerkirschen dazu. Kurz erinnert das Bier an Mon Cherie, aber dann kommt aus dem Hintergrund der Geschmack des Rotweinfasses dazu. Stiltypisch ist eine Bittere kaum festzustellen. Das Mundgefühl ist weich und schwer. Auch in der Kehle dominieren die milden und fruchtigen Aromen.

Für mich ist das Retrorik Rouge schon fast zu komplex. Die Aromen von Porter, dem Rotweinfass der Reifung, von Kirsche und Schokolade drohen mich zu überfordern. Aber trotzdem ist dieses Bier absolut faszinierend.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Karamalz, Kirschsaftkonzentrat, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

12 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij De Meester
Nelcastraat 1D
8860 Lendelede
Belgien
www.brouwerij-demeester.be

Haacht – Super 8 IPA

Vor mir steht jetzt das mehrfach ausgezeichnete Super 8 IPA der flämischen Brauerei Haacht. Hier die Auszeichnungen: „Super 8“ IPA gewann Silbermedaillen bei der ‚Brussels Beer Challenge‘ und den ‚World Beer Awards, 2019‘, der ‚International Beer Challenge, 2019‘ und dem ‚Meiningers International Craft Beer Award, 2019‘. Was macht dieses IPA so besonders? Während die meisten IPAs eine große Menge an Hopfen mit einem hohen Alkoholgehalt kombinieren, enthält dieses IPA lediglich 6 Volumenprozent Alkohol und mit 40 IBU verspricht es auch, nicht allzu bitter zu sein. Ob der Brauerei dies gelungen ist, will ich jetzt feststellen.

Orangefarben und gefiltert strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Die feste Schaumkrone hat einen leichten Gelbstich und bleibt sehr lange erhalten. Optisch ist das Bier einfach gelungen.

Das Bier duftet nach Grapefruit und Limonen, abgerundet durch den Duft nach Kandis und hellem Honig. Dabei bleibt immer die Fruchtigkeit im Mittelpunkt.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine zurückhaltende Süße sowie eine ordentliche Karbonisierung aus, die dem Bier eine angenehme Frische verleiht. Auf der Zunge kommen schnell die 40 Bittereinheiten zur Geltung. Die Bittere ist aber zu keinem Zeitpunkt so kräftig, dass sie die Süße des Malzes überdeckt. Im Gegenteil: Fruchtigkeit und Süße befinden sich jederzeit in einem ausgewogenen Verhältnis. Das Mundgefühl ist angenehm weich. In der Kehle dominiert eine milde Bittere, die durchschnittlich lange nachklingt.

Das Super 8 IPA erfüllt die Erwartungen an ein IPA, ist dabei aber vergleichsweise mild und einfach zu trinken. Die Ausgewogenheit dieses Bieres lässt die Aromen sehr schön zur Geltung kommen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Anitoxidationsmittel Ascorbinsäure

Alkoholgehalt:

6,0 % Vol.

Bittereinheiten:

40 IBU

Farbe:

12 EBC

Empfohlene Genusstemperatur:

8° Celsius

Brauerei:

Brouwerij Haacht
Provinciesteenweg 28
3190 Boortmeerbeek
Belgien
www.haacht.com

Bayreuther Hell erhält zum 4. mal bei Brussels Beer Challenge Gold

Große Freude in Bayreuth: Bayreuther Hell erhielt zum vierten Mal die Goldmedaille bei der prestigeträchtigen Brussels Beer Challenge und ist damit qualitativer Spitzenreiter in der Wettbewerbskategorie „Lager: Helles”.

Die Brussels Beer Challenge gehört zu den renommiertesten Verkostungswettbewerben der Bierbranche, denn in jeder Kategorie werden nur drei Medaillen vergeben. Bayreuther Hell ist bereits seit 2019 ein Garant für Spitzenplatzierungen: Mit nun viermal Gold und zweimal Bronze findet sich das bayerische Hellbier zum sechsten Mal in Folge auf dem Siegertreppchen ein.

„Seit wir am Wettbewerb teilnehmen, konnte Bayreuther Hell sich eine der hart umkämpften Medaillen sichern – das macht mich unfassbar stolz! Die erneute Bestätigung der Qualität unseres Hellbiers kommt nicht von ungefähr: Ein großes Lob möchte ich all unseren Braumeisterinnen und Braumeistern aussprechen, die jeden Tag mit viel Leidenschaft und Herzblut einfach gutes Bier brauen!“, freut sich Jeff Maisel.

Nicht nur das Helle liegt den Bayreuther Brauern: Auch das Bayreuther Hefe-Weissbier konnte seine Klasse wiederholt beweisen und wurde ebenfalls mit Gold ausgezeichnet.  Damit gehen zwei Medaillen an das Bayreuther Brauhaus, was bei insgesamt lediglich zehn Prämierungen für Biere deutscher Brauereien umso bemerkenswerter ist.