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de Goudale – Goudale Millesime 2024 Houblon Vic Secret

Die Brauerei La Goudale ist bekannt dafür, dass sie großen Wert auf Qualität und Handwerkskunst legt. Der Brauprozess beginnt mit der Auswahl der besten Zutaten. Das Wasser, das für das Brauen verwendet wird, stammt aus einer eigenen Quelle und wird regelmäßig auf seine Reinheit überprüft. Die Malze und Hopfen werden sorgfältig ausgewählt, um sicherzustellen, dass sie den Standards der Brauerei entsprechen.

Neben den Bieren, die das ganze Jahr über erhältlich sind, braut La Goudale auch saisonale Biere und stellt auch Sondersude her. Jetzt steht vor mir das La Goudale Millesime 2024 Houblon Vic Secret. Die Flasche sieht jedenfalls schon mal edel aus. Sie ist ganz in schwarz gehalten, mit einem goldenen G und dem mit einer schwarzen Agraffe gehaltenen Naturkorken. Auf jeden Fall ist dies das Bier mit dem bislang längsten Namen. Mal sehen, ob die Qualität auch so ausgeprägt ist.

Orangefarben und kristallklar strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Darüber prangt eine voluminöse feste und weiße Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Optisch gibt es an dem Bier nichts zu mäkeln.

Die Süße des Malzes steht im Mittelpunkt des Aromas. Abgerundet wird der Duft durch Aromen, die an Ananas und Zitrusfrüchte erinnern. Aus dem Hintergrund kommen noch Düfte nach Minze und weißem Pfeffer.

Der Antrunk ist weniger süß als erwartet und er zeichnet sich durch eine gut dosierte sehr feinperlige Kohlensäure aus. Schon während es sich auf der Zunge verteilt, wird das Bier trockener und die Aromen, die ich bereits in der Nase festgestellt habe, kommen gut heraus. Bittere kann ich nicht schmecken. Das Mundgefühl ist samtig. In der Kehle wird das Bier noch einmal trockener und jetzt kommt auch eine freundliche Bittere auf, die sehr lange nachklingt.

Alkoholgehalt:

7,9 % Vol.

Bittereinheiten:

28 IBU

Farbe:

12 EBC

Brauerei:

Brasserie Goudale
Avenue Isaac Newton
62510 Arques
Frankreich
www.brasserie-goudale.com

Wolf – Carte Blanche

Das Etikett sieht mit seinem hellgoldenen Aufdruck auf schwarzem Grund edel aus.

Das Wolf Carte Blanche wird von der Brauerei Het Anker im Auftrag der Brouwerij Wolf aus dem flämischen Begijnendijk gebraut. Mehr kann ich über die Brouwerij Wolf nicht in Erfahrung bringen, denn die Brauerei hat nach meinen Recherchen keine Informationen veröffentlicht, die über ihre Biere hinausgehen. Schade.

Etwas mehr verrät die Brauerei zum Bier. Es handelt sich um ein Belgian Strong Ale, das mit einer zusätzlichen Flaschengärung gebraut wurde. Halt so wie es in Belgien üblich ist. Dass das Bier mit fünf unterschiedlichen Hopfen gebraut wurde, weist darauf hin, dass ich ein recht komplexes Bier erwarten kann. Mal sehen, ob das Bier meine Erwartungen erfüllt.

Orangefarben und mit leichter Hefetrübung präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber prangt eine voluminöse feinporige Schaumkrone, die lange erhalten bleibt.

Das Bier duftet nach Banane und anderen tropischen Früchten. Abgerundet wird das Aroma durch den Duft der Hefe und einige florale Noten. Ansatzweise ist auch der Alkohol zu riechen.

Der Antrunk ist recht süß, was aber zur reichlich vorhandenen feinperligen Kohlensäure passt. Auf der Zunge gesellt sich zur Süße ein passendes freundliches Bitter. Der Alkohol wärmt im Körper. Das Mundgefühl ist angenehm cremig. Im Abgang wird das Bitter kräftiger und es klingt in der Kehle lange nach.

Wenn ich das Bier mit zwei Worten beschreiben sollte, würde ich sagen: typisch belgisch.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

8,5 % Vol.

Empfohlene Genusstemperatur:

6° – 8° Celsius

Brauerei:

Brouwerij Wolf bvba
Zandstraat 25
3130 Begijnendijk
Belgien
info@brouwerijwolf.be

Abbaye des Rocs – 1979 Blonde

Jetzt steht das (vorerst) letzte Bier aus der Abbaye des Rocs vor mir. Die wallonische Brauerei legt Wert auf die Feststellung, dass die Biere ausschließlich aus natürlichen Zutaten (Hopfen, Malz, Wasser, Hefen und Gewürze) gebraut werden. Auch Zucker, der in Belgien häufig verwendet wird, um das Bier leicht zu süßen, verwenden die Brauer nur, um ihn vollständig zu vergären und auf diese Weise ein kräftigeres Bier zu brauen. Süße Aromen in den Bieren stammen aus dem Malz und wurden durch die Hefen nicht vergoren. Auf diese Weise bleibt der volle Geschmack des Getreides erhalten.

Golden und mit einer kräftigen Hefetrübung läuft das Bier ins Glas. Jetzt sehe ich, dass das Bier einen leichten Stich ins Orangefarbene aufweist. Die Schaumkrone ist eher klein und sie löst sich recht flott auf. Schade. Würde der Schaum länger erhalten bleiben, würde das der Optik den letzten Schliff geben.

Das Bier duftet nach Biskuitteig mit kräftigen fruchtigen Noten, die an Orange, Ananas und Honig erinnern. Die Fruchtigkeit steht aber eindeutig im Vordergrund.

Der Antrunk ist recht süß und er zeichnet sich durch eine sehr feinperlige Kohlensäure aus. Auf der Zunge zeigt sich, dass das Bier nicht nur fruchtig duftet, sondern auch eine dazu passende fruchtige Säure mitbringt, so dass ein leichter Zitrusgeschmack entsteht, gemischt mit Honig und Kräutern. Bitter ist auf der Zunge nur wenig zu schmecken. Der Abgang ist zunächst mild und trocken. Weiterhin steht die Fruchtigkeit im Mittelpunkt, bis sich das Bitter in der Kehle aufbaut. Obwohl es nicht allzu kräftig wird, klingt es lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Zucker, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

6,5 % Vol.

Farbe:

10 EBC

Empfohlene Genusstemperatur:

4° – 6° Celsius

Brauerei:

Abbaye des Rocs
Chausée Brunehault 37
7387 Montignies-sur-Roc
Belgien
www.abbayedesrocs.com

De Leite – Ma mère Spéciale

Luc Vermeersch ist fasziniert von alten Handwerkstechniken. So begann er im Jahr 1997 in seinem Gartenhaus eine kleine Brauereianlage zu installieren. Die damalige Anlage, mit der er pro Sud 30 Liter Bier brauen konnte, hat er in Finnland erworben. Dazu kam eine zweitägige Einweisung in das Bierbrauen. In den folgenden zehn Jahren hat er durch viel Übung und Selbststudium seine Kenntnisse erweitert, so dass er im April 2008 die Brauerei De Leite anmelden konnte.

Seine Biere wurden stark nachgefragt, so dass er Anfang 2011 seine Brauerei vergrößern musste und nun 60 Hektoliter pro Brauvorgang herstellen konnte. Trotzdem musste er die Brauerei schnell weiter ausbauen und heute kann er 110 Hektoliter auf einen Schlag brauen.

Heute braut er 14 verschiedene Biere, darunter der Ma Mère Spéciale, ein helles Bitter. Der Name ist dabei ein Wortspiel. Das französische Wort für bitter ist „amère“, und so lag es nahe, das Bier „Ma Mère Speciale“ zu nennen. Es ist der Mutter des Braumeisters Luc gewidmet

Gold-orangefarben und hefetrüb läuft das Bier ins Glas und bildet dabei eine sehr voluminöse feste Schaumkrone, die auch sehr lange erhalten bleibt.

Das Aroma ist sehr hopfenbetont und würzig, so dass die Aromen des Malzes kaum noch zum Tragen kommen. Aber es steht ja bereits auf dem Etikett, dass das Bier ein goldenes blondes Bitter ist.

Im Antrunk kommt eine leichte Malzsüße zum Tragen, die von einer sehr feinperligen und dabei doch kräftigen Kohlensäure begleitet wird. Auf der Zunge drängt sich das Bittere in den Vordergrund, so dass das Bier durchaus an ein IPA erinnert, dem aber die Fruchtigkeit fehlt. Trotz des kräftigen und kantigen Geschmacks ist das Mundgefühl angenehm weich. Im Abgang wird das Bitter zurückhaltender und freundlicher, klingt aber trotzdem sehr lange nach.

Das Ma Mère Speciale würde ich nicht noch einmal trinken, ohne dass ich das passende Essen dazu habe. Aber zusammen mit einem indischen Curry oder thailändischen Speisen kann ich es mir sehr gut vorstellen.

Bislang habe ich knapp 3000 Biere beschrieben und ich glaube, dass ich in noch keiner Beschreibung so häufig das Wort „sehr“ verwendet habe. Aber es stimmt: dieses Bier aus der Brauerei De Leite geht in jeder Hinsicht an die Grenzen. Man muss es nicht unbedingt mögen, aber es hat wirklich Charakter und ist auf seine Art einzigartig.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe, Zucker

Alkoholgehalt:

6,0 % Vol.

Bittereinheiten:

65 IBU

Farbe:

9 EBC

Brauerei:

Brouwerij De Leite
De Leiteweg 32A
8020 Oostkamp
Belgien
www.deleite.be

Vleesmeester – hoogheid

Hoogheit ist der niederländische Ausdruck für Hoheit. Das Bier, das jetzt vor mir auf seine Verkostung wartet, erhebt also den Anspruch, adelig zu sein. Ich bin mir nicht sicher, aus welchem Grund die Brauerei diesen etwas hochtrabenden Namen gewählt hat, aber ich kann mir mehrere Gründe vorstellen. Zum einen ist Hoogheit das Bier von Vleesmaster, das am kräftigsten gehopft ist. Außerdem waren an der Entstehung dieses Bieres viele Parteien beteiligt: Die Brauerei Vleesmaster hat das Bier gemeinsam mit der Bank Your Highness entwickelt und die Brauerei Anders im flämischen Halen hat es dann letztendlich gebraut. Nun steht das Bier vor mir und ich will feststellen, ob sich diese Zusammenarbeit gelohnt hat.

Bernsteinfarben, leicht hefetrüb und mit sehr viel feinporigem Schaum, der sehr lange erhalten bleibt, präsentiert sich das Bier im Glas. Besser kann ein Bier eigentlich kaum aussehen.

Das Aroma von Hoogheid wird durch eine ungeheure Fruchtigkeit dominiert. Ich rieche Zitrusfrüchte und Ananas, Mango und Pfirsich. Abgerundet wird der Duft durch einige blumige Noten.

Der Antrunk ist frisch und mit einer angenehmen Malzsüße ausgestattet. Erst auf der Zunge überdeckt das Bitter sowohl die Süße als auch die Frucht. Fruchtigkeit und Süße sorgen aber aus dem Hintergrund immer noch für ein rundes und volles Mundgefühl. Im Abgang legt das Bitter sogar noch einmal an Stärke zu und es klingt sehr lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Citra, Simcoe, Amarillo), Hefe

Alkoholgehalt:

9 % Vol.

Bittereinheiten:

80 IBU

Farbe:

16 EBC

Brauerei:

Brouwerij Anders
Stadsbeemd 1400
3545 Halen
Belgien
www.brouwerijanders.be

für

Vleesmeester Brewery
Strijdersstraat 18
2650 Edegem
www.vleesmeesterbrewery.eu

In Zusammenarbeit mit

Your Highness
https://yourhighness.be

Bocq – Gauloise Blonde

Es ist schon erstaunlich, wie viele Biere die kleine wallonische Brauerei Bocq anbietet. Jetzt steht mal wieder eines der Biere der marke Gauloise vor mir, das Blonde, also ein helles Starkbier mir6,3 % Vol. Da ich bereits etliche der Bocq-Biere beschrieben habe, werde ich mich nicht lang mit einer Vorrede aufhalten und mit der Verkostung beginnen.

Goldfarben und gefiltert läuft das Bier ins Glas und bildet dabei eine sehr voluminöse feinporige Schaumkrone, die lange erhalten bleibt. An der Optik des Gauloise Blonde gibt es jedenfalls nichts auszusetzen.

Das Bier duftet nach Brotkrume, abgerundet durch eine angenehme Hopfenwürze.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine zurückhaltende Süße sowie eine sehr feinperlige und sanfte Kohlensäure aus. Auf der Zunge gesellt sich ein überraschend kräftiges Bitter dazu. Außerdem überrascht mich das Bier jetzt mit einer leichten Fruchtigkeit, die an Birnen und Orangen erinnert. Trotzdem ist das Mundgefühl eher schlank. Im Abgang verwöhnt das Bier meine Kehle mit einem freundlichen Bitter, das sehr lange nachklingt.

Alkoholgehalt:

6,3 % Vol.

Bittereinheiten:

17 IBU

Farbe:

8 EBC

Empfohlene Genusstemperatur:

5° – 10° Celsius

Brauerei:

Brasserie Bocq
Rue de la Brasserie
4530 Purnode
Belgien
www.bocq.be

Grimbergen – Blonde

Im Jahr 1128 baten die Herren von Grimbergen Norbert van Xanten, den Gründer des Prämonstratenserordens (oder Norbertinerordens), eine Abtei zu errichten, und er erfüllte ihnen diesen Wunsch. Kurz darauf, im selben Jahr, begannen die Patres der Abtei Grimbergen, ein lokales Bier zu brauen. Im Jahr 1142 lehnten sich die Herren von Grimbergen gegen den Herzog von Brabant auf. Dies war der Beginn des Krieges von Grimbergen. Die Abtei wurde völlig zerstört, aber in den Jahren nach dem Krieg wurde sie Stein für Stein wiederaufgebaut. 1566 wurde die Abtei während der Religionskriege zum zweiten Mal zerstört. Die Patres flohen nach Brüssel und konnten erst 30 Jahre später zurückkehren, um die Gemeinschaft wieder aufzubauen. Im Jahr 1629 wurde die Abtei in Grimbergen wiedererrichtet. Von diesem Zeitpunkt an beschlossen die Patres und die Gemeinschaft, den Phönix als Symbol der Wiedergeburt in ihr Wappen aufzunehmen, zusammen mit dem Motto „ardet nec consumitur“, was so viel bedeutet wie „verbrannt, aber nicht zerstört“ (kann aber auch anders übersetzt werden). Die Abtei Grimbergen wird während der Französischen Revolution wieder abgerissen. Mit dem Phönix, der die Lebensgeister der Patres weckt, fließt das Grimbergener Bier bald wieder. Doch es lauerte eine neue Gefahr: Im 18. Jahrhundert, während der Französischen Revolution, wurden alle Güter in Kirchen und Klöstern verkauft. Im Jahr 1798 mussten die Patres wieder gehen. Und die Abtei mit ihrer Brauerei wurde zum dritten Mal zerstört. Als vierte Wiederbelebung von Grimbergen markiert die Rückkehr des Bierbrauens in die Abtei Grimbergen im Jahr 2021 ein besonderes Kapitel in unserer Geschichte. Die Herstellung neuer Biere in limitierter Auflage in den Mauern der Abtei zum ersten Mal seit über 200 Jahren ist ein großer Erfolg für die Patres, für die Gemeinschaft von Grimbergen und für alle, die Grimbergen-Bier lieben.

Die Brauerei gehört heute zum Carlsberg-Konzern. Da es sich dabei um ein internationales Unternehmen handelt, kann es zu der absurden Situation kommen, dass Sie in Deutschland ein belgisches Bier kaufen, das aber in Stettin, also in Polen, gebraut wurde. Auch wenn Carlsberg in Deutschland nicht unbedingt den besten Ruf hat (Astra, Holsten & Co. sind bekanntlich nicht als Genussbiere bekannt), beweist der Konzern besonders in Polen, dass er auch in der Lage ist, wirklich gute Biere zu liefern und das mit einem erstaunlich guten Preis-/Leistungsverhältnis. Auch das Grimbergen Blonde, das jetzt vor mir steht, stammt aus Stettin (polnisch: Szczecin).

Hell bernsteinfarben und gefiltert läuft das Bier ins Glas und bildet dabei eine kleine feinporige Schaumkrone, die auch flott in sich zusammenfällt. Optisch kann das Bier mich nicht wirklich überzeugen.

Aromen nach Karamell und Harz, abgerundet durch würzige Noten nach Nelken und Waldhonig steigen mir in die Nase und versöhnen mich wieder mit diesem Bier.

Der Antrunk ist süß und fällt vor Allem durch die reichlich dosierte feinperlige Kohlensäure auf. Auf der Zunge spielen der Geschmack nach Karamell mit dem nach reifen Birnen und etwas Zitrus zusammen. Bitterstoffe sind kaum vorhanden. Das Mundgefühl ist schwer und weich. Erst im Abgang wird das Bitter etwas kräftiger, aber leider klingt der Geschmack nur kurz nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Glukosesirup, Hopfenextrakt, karamellisierter Zucker

Alkoholgehalt:

6,7 % Vol.

Bittereinheiten:

30 IBU

Farbe:

16 EBC

Brauerei:

Carlsberg Deutschland GmbH
Holstenstraße 224
22765 Hamburg
(gebraut in Polen)
www.carlsbergdeutschland.de

Dubuisson – Bush Caractère

Bereits im Jahr 1933 wurde erstmals „Bush Beer“ gebraut. Damit handelt es sich um eine der ältesten noch aktiven Biermarken Belgiens und sie ist das Aushängeschild der Brasserie Dubuisson. Das Bush Caractère Ambrée hat die Brauerei im Jahr 2008 aus Anlass ihres 75jährigen Bestehens auf den Markt gebracht. Dabei handelt es sich um ein Tripel, das aber eine Besonderheit aufweist: während Tripel in der Regel eine Nachgärung in der Flasche durchlaufen, ist dieses Bier gefiltert. Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob ich schon einmal ein gefiltertes Tripel verkostet habe. Auf jeden Fall macht dieses Bier mich neugierig.

Das Bier macht seinem Namen alle Ehre, zumindest was die Farbe betritt. Bernsteinfarben und gefiltert fließt das Bier ins Glas. Dass dabei nur eine keine feinporige Schaumkrone entsteht, die sich auch schnell auflöst, ist vermutlich auf den hohen Alkoholgehalt von immerhin 12,0 Volumenprozent zurückzuführen.

Das Bier duftet nach Karamell, begleitet durch die Fruchtigkeit von reifen Birnen. Auch der Alkohol kommt deutlich zum Vorschein. Er drängt sich aber nicht in den Vordergrund, sondern unterstützt die anderen Aromen.

Der Antrunk ist durch die Süße des Karamellmalzes geprägt, die durch eine feinperlige, dabei aber kräftige, Kohlensäure unterstützt wird. Während sich das Bier mit seinem sehr intensiven Geschmack auf der Zunge erwärmt, kommen immer neue Geschmacksnuancen zum Vorschein. Nussaromen mischen sich mit Kräuternoten. Der Alkohol wärmt und brennt leicht auf der Zunge. Das Mundgefühl ist schwer und samtig. Erst im Abgang, der mild und ebenfalls weich ist, kommen erstmals einige Bitterstoffe zum Tragen, die aber nur kurz nachklingen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe, Restzucker

Alkoholgehalt:

12 % Vol.

Stammwürze:

24 °Plato

Bittereinheiten:

25 IBU

Farbe:

16 EBC

Empfohlene Genusstemperatur:

10° – 12° Celsius

Brauerei:

Dubuisson Brewery
Chaussée de Mons 28
7904 Pipaix
Belgien
www.dubuisson.com

La Cambre – Blond

Jetzt steht das La Cambre Blond vor mir, ein weiteres Abteibier aus Brüssel. Mit nur 5,6 Volumenprozent Alkohol ist es eines der schwächsten Abteibiere, die mir bislang untergekommen sind. Aber das muss ja nicht zwingend ein Nachteil sein.

Vertrieben wird das La Cambre von der Brasserie de La Cambre. Dabei handelt es sich um ein neues Projekt, das Abteibier in Brüssel wieder einführen will. Guillaume und sein Kollege entschieden sich für die Abtei La Cambre, ein wahres Juwel, das unterhalb der Avenue Louise versteckt liegt. Ich habe die Abtei vor einigen Jahren schon einmal besucht und kann sie Ihnen nur empfehlen, auch unabhängig von den Abteibieren.

Bernsteinfarben und hefetrüb läuft das Bier ins Glas und bildet dabei eine voluminöse gemischtporige Schaumkrone, die lange erhalten bleibt.

Bernsteinfarben und hefetrüb fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine wirklich große Schaumkrone. Obwohl sie gemischtporig ist, fällt sie doch nur langsam in sich zusammen. Die Optik des La Cambre Blond ist jedenfalls makellos.

Das Bier duftet nach Karamell, das durch eine kräftige Hopfenwürze unterstützt wird.

Der Antrunk ist vergleichsweise trocken und er zeichnet sich durch eine kräftige Kohlensäure aus. Auf der Zunge breitet sich ein angenehmes und freundliches Bitter aus, dazu kommen die würzigen Noten des Hopfens. Das Mundgefühl ist weich. Der Abgang ist mild mit einem überraschend leichten Bitter, das einige Zeit nachklingt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pilsener, Münchner, Melano), Hopfen (Magnum, Cascade, Mosaic), Hefe

Alkoholgehalt:

2,6 % Vol.

Bittereinheiten:

29 IBU

Farbe:

20 EBC

Empfohlene Genusstemperatur:

5° Celsius

Brauerei:

Brasserie de la Cambre SPRL
Avenue de la Couronne 236B
1050 Brüssel
Belgien
www.brasseriedelacambre.be

Proefbrouwerij – Boerinneken

Das Boerinneken stammt aus der Proefbrouwerij im flandrischen Lochristi. Diese Brauerei ist bekannt für ihre experimentellen und dabei guten belgischen Biere. Beim Boerinneken handelt sich dabei um ein Tripel mit der für Belgien üblichen Flaschengärung. Von daher kann ich mich jetzt auf ein angenehmes Biererlebnis freuen.

Golden und leicht hefetrüb läuft das Bier ins Glas. Eine Schaumkrone bildet sich dabei leider fast nicht. Von der Optik des Bieres hätte ich mir doch etwas mehr erwartet.

Das Bier duftet nach Karamell, dazu kommen würzige Noten sowie das Aroma überreifer Äpfel. Auch der Geruch des Alkohols steigt mir in die Nase.

Der Antrunk ist auffallend süß und die sehr feinperlige Kohlensäure ist in nur sehr geringer Menge vorhanden. Auf der Zunge kommt eine leichte fruchtige Säure zum Tragen und sorgt gemeinsam mit der Süße für ein weiches Mundgefühl. Der Alkohol wärmt, ohne dass er hervorschmeckt. Der Abgang ist mild mit kurzem Nachklang.

Irgendwie habe ich den Eindruck, dass ich von der Proefbrouwerig sonst Biere bekommen habe, die mir besser gefielen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

9,5 % Vol.

Bittereinheiten:

18 IBU

Farbe:

10 EBC

Brauerei:

De Proefbrouwerij
Doornzelestraat 20
9080 Lochristi-Hijfte
www.proefbrouwerij.com