Das Jahr 1876 gilt als Gründungsjahr der Brauerei in Aying, im Münchener Umland gelegen. In dem Jahr übernahm Johann Liebhard von seinen Eltern das land- und forstwirtschaftliche Anwesen „Zum Pfleger“. In der wirtschaftlichen Hochstimmung in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts nach dem Sieg Deutschlands über Frankreich, reifte in ihm und seinem Vater Peter Liebhard der Entschluss, eine eigene Brauerei zu gründen. Dies war in dieser Zeit nicht so außergewöhnlich, so gab es allein in Bayern um 1880 etwa 6.000 Brauereien. Heute sind davon noch rund 650 in Betrieb. Zum Ayinger Kellerbier teilt die Brauerei mit, dass es im Gedenken an die gute alte Zeit und zu Ehren des Brauereigründers Johann Liebhard gebraut wird. Ich vermute auch mal, dass ich gleich ein angenehmes Bier verkosten werde, denn es hat im Jahr 2014 beim European Beer Star die Silbermedaille gewonnen.
Golden und mit nur leichter Hefetrübung fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine feste weiße Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Optisch gibt es an dem Bier schon mal nichts auszusetzen.
Beim Aroma steht das Malz im Vordergrund, dazu kommt ein leichter Duft der Hefe. Einige fruchtige Noten kommen dazu. Insgesamt erinnert das Bier an ein mit Aromahopfen gebrautes norddeutsches Pils.
Im Antrunk überrascht mich etwas die recht kräftige Malzsüße, die zusammen mit der sehr feinperligen Kohlensäure daherkommt. Schnell gesellt sich auf der Zunge eine unerwartet kräftige Bittere dazu, die die Süße fasst überdeckt. Trotzdem hat das Bier einen schlanken Körper und ist recht süffig. Der Abgang ist dann milder und er klingt durchschnittlich lange nach.
Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe
Alkoholgehalt:
4,9 % Vol.
Stammwürze:
11,8° Plato
Bittereinheiten:
24 IBU
Farbe:
8 EBC
Brauerei:
Brauerei Aying
Franz Inselkammer KG
Münchener Str. 21
85653 Aying
www.ayinger.de