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100 Watt – 400 Volt

Denn wie war es möglich, dass es in einer Stadt mit einer reichen Brautradition keine Stadtbrauerei mehr gab? Mit der Gründung der 100Watt Brauerei wurde dieser Situation ein Ende gesetzt. Alter Ruhm lebt in neuem Gewand wieder auf! In der ehemaligen Textilfabrik Schellens, nur einen Steinwurf vom Vergnügungsviertel Stratumseind entfernt, wurde eine Brauerei mit einer einzigartigen Gastronomie-Location realisiert. Ein Hauch von der Stadt der Lichter.

Jetzt steht vor mir die endgültige Version des 400 Volts, gereift in Glenfiddich-Fässern. Der weiche Whisky sorgt für eine subtile Vanille und einen Hauch von Alkohol. Daher verspricht die Brauerei ein besonders volles Aroma und ein tiefer Geschmack. Mal sehen, ob sie dieses Versprechen auch halten kann. Ich bin da aber recht zuversichtlich, da das Bier bei den World Beer Awards 2021 die Silbermedaille als zweitbestes Bier der Niederlande erhalten hat.

Blickdicht schwarz fließt das Bier ins Glas. Dabei bildet sich eine recht kleine haselnussbraune Schaumkrone, die aber sehr lange erhalten bleibt. Damit sieht das Bier schon mal sehr verlockend aus.

Aromen nach Kaffee und gerösteten Haselnüssen, nach Lakritz und Vanille steigen mir in die Nase. Anfangs kann ich auch eine leichte fruchtige Säure feststellen, aber dieser Duft verfliegt schnell.

Der Antrunk ist wie erwartet süß und er zeichnet sich durch eine feinperlige Kohlensäure aus. Auf der Zunge spiegeln sich die Aromen wider, die ich bereits in der Nase festgestellt habe. Dunkle Schokolade mischt sich mit gerösteten Nüssen und die Vanille kommt auf der Zunge kräftiger zum Vorschein als in der Nase. Dabei bleibt die Süße erhalten und zusammen mit einer leichten Bitteren sorgt sie für ein samtiges Mundgefühl. Abgerundet wird der Eindruck durch die wärmende Wirkung des Alkohols. Der Abgang ist mild, aber mit langem Nachklang.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pale Ale, Cara, Roast), Weizenmalz (Crystal), Hopfen (Sorachi Ace), Bourbonvanille-Extrakt, Hefe

Alkoholgehalt:

10,0 % Vol.

Bittereinheiten:

55 IBU

Farbe:

97 EBC

Empfohlene Genusstemperatur:

10° – 12° Celsius

Brauerei:

100 Watt Brewery
Vestdijk 280
5611 CZ Eindhoven
Niederlande
www.100watt.nl

Kraftpaule – Dry Coffee Stout

Das passend zum Bierstil in schwarz gehaltene Etikett zeigt einen Vogel, vermutlich einen Raben, der eine Kaffeebohne im Schnabel hat.Nun steht mal wieder ein Bier der Stuttgarter Brauerei Kraftpaule vor mir. Dieses Mal handelt es sich um ein Dry Coffee Stout, das Kraftpaule zusammen mit der Kaffeerösterei Schwarzmahler aus dem Osten von Stuttgart entwickelt hat.

Nun gefällt mir der Bierstil Coffee Stout schon im Allgemeinen recht gut. Besonders wenn bei der Entwicklung der Biere eine gute Rösterei beteiligt war, die außerdem noch ein gutes Händchen hatte und die richtige Kaffeesorte ausgewählt hat. Kraftpaule und Schwarzmahler sind aber noch einen Schritt weitergegangen. Sie haben nicht einfach beim Kochen der Würze noch etwas gemahlenen Kaffee zugegeben, sondern sie haben einen Cold Brew hergestellt, also quasi eine Mazeration, die sie anschließend mit verbraut haben. Ich glaube, das ist das erste Mal, dass ich ein Bier trinke, das auf diese Weise hergestellt wurde. Also ist es jetzt höchste Zeit, dass ich die Flasche öffne.

Blickdicht schwarz läuft das Bier ins Glas. Dabei bildet sich eine haselnussbraune sahnige Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. So muss ein Stout aussehen.

Das Aroma wird durch die Röststoffe des Malzes dominiert, unterstützt durch den intensiven Duft des Kaffees. Abgerundet wird das Aroma durch den Duft nach Vanille und Kandis.

Der Antrunk macht sofort klar, dass das Bier seinem Stil Dry Coffee Stout alle Ehre macht. Die Süße ist zurückhaltend und die Kohlensäure ist angenehm feinperlig. Die leichte Süße bleibt auch auf der Zunge erhalten, dazu kommt der Geschmack des kaltgebrühten Kaffees aus Kolumbien. Säure kann ich nur in minimaler Dosierung feststellen, auch die Bittere ist zurückhaltend. Hier würde ich mir etwas mehr Bittere wünschen. Dieser Wunsch wird mir in der Kehle sofort erfüllt, wo die Bittere etwas kräftiger wird. Sie bleibt aber dezent und klingt trotzdem überraschend lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe, Kaffee (0,5 %)

Alkoholgehalt:

4,9 % Vol.

Brauerei:

K.K.R. GmbH
Weisenauer Str. 15
55131 Mainz
www.kuehnkunzrosen.de/

für

Kraftpaule
Neckarstr. 132
70190 Stuttgart
www.kraftpaule.de

Kraftpaule GmbH

Neckarstraße 132, 70190 Stuttgart

De dolle Brouwers – Extra Export Stout

Das Etikett zeigt die Brauerei und ist bis auf die rote Unterschrift des Brauers vollständig in schwarzweiß gehalten. Das Halsetikett zeigt eine rote Fliege, was dem Bier ein etwas feierliches Aussehen verleiht.Drei Jahre lang haben De Dolle Brouwers gebraut, ehe sie Ende 1980 offiziell ihr Geschäft eröffneten. Zu diesem Zeitpunkt erwarben sie eine alte, etwas heruntergekommene Brauerei in Esen, Westflandern. Louis Nevejean, ein ortsansässiger Arzt, hatte diese Brauerei (und spätere Brennerei) im Jahr 1835 gegründet, also etwa vier Jahre nach der Gründung des Staates Belgien. Nach dem Tod des Arztes wurde die Brauerei schließlich im Jahr 1882 an Aloïs Costenoble verkauft. Die Familie Costenoble leitete die Brauerei dann über drei Generationen hinweg und stellte Biere wie Cosmos, Oud Bruin und Coq Pils her. In den 70er Jahren braute Costenoble auch das noch heute existierende Abteibier Steenbrugge, das heute von Palm Breweries hergestellt wird. Enkel Louis beendete die Familientradition im Jahr 1980, als die Dolle Brouwers die Leitung übernahmen. In diesem Jahr, am 11. November, brauten sie ihr erstes erfolgreiches Bier in Esen: Oerbier.

De Dolle Brouwers brauen etwa 40 bis 50 Mal im Jahr und produzieren dabei circa 1.000 hl. Das sind etwa 300.000 Flaschen Oerbier, Arabier, Dulle Teve, Stille Nacht, Boskeun und Special Extra Export Stout. Dies sind die 6 wichtigsten Marken der Brauerei, die derzeit produziert werden. Zusätzlich brauen sie noch etliche Sondersude. Aber jetzt wollen wir und mit dem Special Extra Export Stout befassen.

Blickdicht schwarz präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber prangt eine voluminöse feinporige Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. So muss ein Stout aussehen.

Das Bier duftet nach Mokka und gerösteten Nüssen. Auch eine leichte Säure steigt mir in die Nase.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine angenehme Malzsüße sowie eine sehr feinperlige Kohlensäure aus. Außerdem ist er für ein Stout überraschend frisch durch eine feine fruchtige Säure, die an Birnen erinnert. Die 8 Volumenprozent Alkohol sind gut eingearbeitet, so dass sie nur wenig durchschmecken, aber die anderen Aromen perfekt unterstützen. Das Mundgefühl ist seidig weich. Bitter ist nur wenig zu schmecken. Auch der Abgang ist mild mit wenig Bitter, aber der Geschmack nach dunkler Schokolade klingt überraschend lange nach.

Eine Besonderheit dieses Bieres gilt es noch zu erwähnen: Da es sich um ein Exportbier handelt, ist es im Ausland in den USA und online fast leichter zu finden als in Belgien selbst.

Zutaten:

Wasser, Hefe, Gerstenmalz (Pilsener, Röstmalz, Karamellmalz), Nugget-Hopfen.

Alkoholgehalt:

9,0 % Vol.

Empfohlene Genusstemperatur:

12° – 15° Celsius

Brauerei:

De dolle Brouwers
Roeselarestraat 12B
8600 Esen
Belgien
www.dedollebrouwers.be

VBDCK – Kerel says it all

Die Brauerei Verbeeck wurde Ende des 19. Jahrhunderts gegründet und sie ist nach wie vor eine inhabergeführte Brauerei. Die Geheimnisse des Erfolgs wurden vom Vater an den Sohn weitergegeben, bis dieser selbst Vater wurde… und so weiter. Die Söhne der Sechziger-Generation hatten jedoch andere Pläne. Im Jahr 1966 wird die Brauerei dichtgemacht, bis im Jahr 2015 eine neue Generation herangewachsen war und die Brauerei neu eröffnete. Die Linie der Familie Verbeeck-Back wurde durch die Familie De Cock verstärkt. Zusammen haben sie den beeindruckenden, beruhigend belgisch klingenden Namen Verbeeck – Back – De Cock gebildet. Kurz VBDCK. Dieser neue Jahrgang von VBDCK, der die Familientradition der belgischen Qualität und des Handwerks fortsetzt, hat die Geschichte fortgesetzt.

Das war allerdings nicht so einfach wie gedacht. Leider waren die ursprünglichen Rezepte der Biere verloren gegangen, wie auch ansonsten von der alten Brauerei nichts mehr übrig war. Aber in einem Keller fand sich noch eine einige Flasche des ursprünglichen Bieres. Diese Flasche wurde einem Labor übergeben, das versuchen sollte, das Bier zu analysieren und die ursprüngliche Hefe zu extrahieren. Auch wenn die Chance nicht allzu groß war, dass das klappte, gelang den Wissenschaftlern das Kunststück doch. Somit enthält die Flasche, die jetzt vor mir steht, ein Bier, wie es bereits im 19. Jahrhundert gebraut wurde. Jetzt ist es aber wirklich an der Zeit, die Flasche zu öffnen.

Blickdicht schwarz mit einer haselnussbraunen feinporigen Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt, präsentiert sich das Bier im Glas. Ein Bier wie gemalt.

Das Bier duftet nach Kaffee und gerösteten Nüssen, abgerundet durch einige blumige Noten.

Der Antrunk ist sehr süß. Auffällig ist die sehr feinperlige und dabei doch kräftige Kohlensäure. Auf der Zunge lässt die Süße etwas nach und die kräftigen Röststoffe kommen in den Vordergrund. Fast schmeckt das Bier etwas verbrannt. Damit ist der Geschmack nicht ganz rund. Trotzdem ist das Bier angenehm zu trinken. Zusammen bilden die Süße, die Röststoffe und ein Hauch fruchtiger Säure einen angenehmen Charakter. Der Abgang ist mild und nur ein leichtes Bitter kitzelt meine Kehle. Der Geschmack nach Kaffee klingt einige Zeit nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,0 % Vol.

Bittereinheiten:

44 IBU

Farbe:

59 EBC

Brauerei:

Verbeeck-Back
Antwerpse Steenweg 12
9140 Tielrode
Belgien
www.vbdck.be

Kempisch Vuur – Haver Stout

Kempisch Vuur ist eine belgische Biermarke, die es seit dem Jahr 1998 gibt. Anfangs wurde dieses Bier in der Mikrobrauerei Paeleman in Wetteren gebraut. Da die Nachfrage schnell anstieg und die Brauerei zu klein wurde, wurde die Produktion im Jahr 2001 in die Brauerei De Proefbrouwerij in Lochristi verlagert. Im September 2011 wurde das erste Bier in Zandhoven gebraut und im Anschluss wurde die Produktion systematisch dorthin verlagert.

Das Kempisch Vuur Haver Stout, das jetzt vor mir steht, ist wie der Name schon besagt, ein Stout, das mit Hafermalz gebraut wurde.

Blickdicht schwarz mit einer feinporigen haselnussbraunen Schaumkrone präsentiert sich das Bier im Glas. Da der Schaum sehr lange erhalten bleibt, gibt es an der Optik dieses Biers nichts auszusetzen.

Das Bier duftet nach dunkler Schokolade und Haselnuss, nach Karamell und Kaffee, abgerundet durch den Duft nach Vanille. Auch eine leichte Rauchnote vermeine ich zu riechen.

Der Antrunk weist neben der für ein Stout stiltypischen Süße auch eine angenehme Frische auf. Dann übernehmen aber schnell die Röstnoten das Zepter und auch die rauchigen Noten kommen überraschend kräftig zum Vorschein. Die Süße lässt auf der Zunge nach und macht dem Geschmack nach dunkler Schokolade Platz. Das Mundgefühl ist angenehm cremig. Im Abgang wird das Bier trockener und ein leichtes freundliches Bitter tritt auf den Plan, das überraschend lange nachklingt.

Zutaten:

Wasser, Hafermalz, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

6,5 % Vol.

Stammwürze:

14,5° Plato

Bittereinheiten:

40 IBU

Farbe:

80 EBC

Brauerei:

Brouwerij Pirlot
Heistraat 3
2240 Zandhoven
Belgien
www.vlaamsebrouwers.be

Verzet – Baby Jesus

Inzwischen haben wir Frühjahr und noch immer habe ich ein letztes Weihnachtsbier im Kühlschrank stehen. Jetzt ist es an der Zeit, dass ich es aus der Kälte hole und verkoste. Und ich muss sagen, die Angaben, die ich über das Bier habe, lassen mich wirklich staunen. Das Baby Jesus ist ein Imperial Stout aus Belgien mit zehn Volumenprozent Alkohol, das mit Kirschen und Kaffee gebraut und anschließend für sechs Monate in Whiskyfässern gereift wurde. Ich weiß noch nicht, ob mir dieses Bier gefällt oder ob es am Ende mit den vielen Aromen einfach überladen ist. Aber eines ist sicher: es ist ein besonderes Bier.

Blickdicht schwarz läuft das Bier ins Glas. Dabei bildet es eine recht kleine haselnussbraune Schaumkrone, die flott in sich zusammenfällt. An der Optik lässt sich sicherlich noch etwas verbessern.

Das Bier duftet in nach dunkler Schokolade. Unterstützt wird dieses Aroma durch den Duft reifer Kirschen, der sich aber vornehm im Hintergrund hält.

Wie erwartet ist der Antrunk süß. Leider ist die sehr feinperlige Kohlensäure recht knapp dosiert. Hier würde ich mir mehr wünschen. Auf der Zunge kommen jetzt die Kirschen mit einer angenehmen leichten und fruchtigen Säure in den Vordergrund, was gut zum Geschmack nach dunkler Schokolade passt. Der Alkohol ist ebenfalls deutlich zu schmecken, was in diesem Fall aber durchaus angenehm ist, denn dadurch erinnert das Bier an Mon Cherie. Das Mundgefühl ist weich, aber nicht ganz rund. Mir fehlt an dieser Stelle etwas Bitter oder auch der Geschmack nach Marzipan. Der Abgang ist mild mit kurzem Nachklang.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Kirschen, Kaffee

Alkoholgehalt:

10,0 % Vol.

Bittereinheiten:

40 IBU

Brauerei:

Brouwerij ‚t Verzet
Grote Leiestraat 117
8570 Angegem
Belgien
www.brouwerijtverzet.be

Vleesmeester – Black Pudding

Tatsächlich – ein belgisches Bier, das Black Pudding heißt. Black Pudding hat nichts mit den in Deutschland bekannten Puddingsorten zu tun, sondern es handelt sich um ein Rezept aus der englischen Küche, im Grunde eine Grützwurst, deren Hauptzutat Schweineblut ist und die warm gegessen wird. Ähnliche Rezepte gibt es auch in deutschen Küchen. Hier heißen sie Pfefferpotthast, Pfannenschlag oder auch Knipp. Sicherlich gibt es in anderen Gegenden Deutschlands noch weitere Bezeichnungen für ähnliche Rezepte, diese sind mir aber nicht bekannt.

Auch wenn das Bier den gleichen Namen hat, hat es selbstverständlich nichts mit einer Grützwurst zu tun, es handelt sich um ein Imperial Stout mit elf Volumenprozent Alkohol, das mit Vanille und in Bourbon getränkten Eichenspänen gereift wurde. Klingt interessant? Ist es auch. Also höchste Zeit, die Flasche zu öffnen.

Blickdicht schwarz präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber steht eine haselnussbraune feinporige Schaumkrone, die lange erhalten bleibt. So stelle ich mir ein Imperial Stout vor.

Das Bier duftet nach dunkler Schokolade und Mokka, dazu kommen leichte Rauchnoten und Vanille. Da bekomme ich richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist stiltypisch süß. Die Kohlensäure ist angenehm sehr feinperlig, aber leider nur in sehr geringer Menge vorhanden. Auf der Zunge dominiert der Geschmack nach dunkler Schokolade und Vanille. Er ist sehr angenehm und nicht überwältigend intensiv. Die elf Volumenprozent Alkohol sind gut eingearbeitet, so dass sie den Geschmack nach Schokolade unterstützen und wärmend wirken, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Jetzt meine ich auch, eine leichte Säure zu schmecken. Der Abgang ist mild, der Geschmack nach Schokolade bleibt auch in der Kehle im Vordergrund. Obwohl auch jetzt nur wenig Bitter zu schmecken ist, klingt der Geschmack einige Zeit nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Roggen, Weizen, Hafer, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

11,0 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij Anders
Stadsbeemd 1400
3545 Halen
Belgien

für

Vleesmeester Brewery
Strijdersstraat 18
2650 Edegem
Belgien
www.vleesmeesterbrewery.eu

BioBieren Warmenbol – Zwarte Madam

Seit dem Frühjahr 2014 gibt es die Biobrauerei von Paul Warmenbol im flandrischen Aartselaar. Von Anfang an hat er Biobier gebraut und jetzt steht erstmals eines seiner Produkte vor mir zur Verkostung. Dabei handelt es sich um die Zwarte Madam, ein Stout.

Blickdicht schwarz strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Der sahnige Schaum ist haselnussbraun und bleibt lange erhalten. Ein Stout wie gemalt.

Düfte nach dunkler Schokolade, Kaffee, gerösteten Haselnüssen und Vanille steigen mir in die Nase. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Wie erwartet ist der Antrunk recht süß, was aber durch die angenehme Karbonisierung ausgeglichen wird. Auf der Zunge kommt ein auf die Süße gut abgestimmtes Bitter dazu. Die Aromen, die ich bereits in der Nase festgestellt habe, finden sich auf der Zunge wieder. Der Geschmack ist sehr intensiv. Die 9,0 Volumenprozent Alkohol sind gut eingearbeitet und obwohl der Alkohol nicht durchschmeckt und den Geschmack lediglich unterstützt, wärmt er im Magen. In der Kehle kann ich erstmals eine leichte Fruchtigkeit schmecken, die aber schnell vergeht und einem Schokoladengeschmack mit leichtem Bitter Platz macht, der sehr lange nachklingt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Roggenmalz, Roggen, Hafer, Rohrzucker, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

9,0 % Vol.

Brauerei

Brauerei Biobieren Warmenbol
Groenenhoek 56 B
2630 Aartselaar
Belgien
www.warmenbol.com

Brasserie {c} – Black

Die Wurzeln der Brauerei {C} (ja, sie heißt wirklich {C} reichen bis ins Jahr 2012 zurück, als sich François und Renaud, zwei frischgebackene Agronomen die ihr Studium abgeschlossen hatten, in ein Brauereiabenteuer stürzten, das ihr Leben verändern sollte. Nach mehreren Jahren des Bierbrauens in der Garage entschieden sich die beiden leidenschaftlichen Braumeister dazu, ihr eigenes Bier zu brauen und sich dazu entschlossen, den Schritt zu wagen, ihr berühmtes Rezept, das von Curtius, bekannt zu machen!

Die beiden Freunde, die schnell ein Lokal im Herzen des Viertels Saint-Léonard übernommen hatten, lernten „on the job“, wie sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen konnten.

Ab 2013 vergrößerte sich das Team der Brauerei und sie mussten einen neuen Standort finden. Der Beginenhof des Heiligen Geistes, ein Gebäude aus dem Jahr 1611, schien wie aus einem Traum, um dort eine eigene Mikrobrauerei zu gründen, und trotz vieler Hindernisse und ihres Status als Selbstständige wurde der Traum im Frühjahr 2014 Wirklichkeit.

Einen geschichtsträchtigen Ort zu besetzen, um dort handwerklich hergestellte Biere im 21. Jahrhundert zu produzieren, war eine großartige Leistung, aber das Team der Brasserie {C} ruht sich keineswegs auf seinen Lorbeeren aus, sondern ist seither ständig bemüht, geschmacklich starke Vorschläge zu machen, neue Produktreihen einzuführen und anderen Handwerkern die Hand zu reichen. Mit weit geöffneten Türen bietet sie auch Brauereibesichtigungen und Workshops an, die vom Brauen bis zur Verkostung reichen.

Seit 2019 ist die Brasserie {C} zu ihren Wurzeln zurückgekehrt und hat ihren brandneuen Produktionsraum im Viertel Saint-Léonard eingerichtet. Die Fabrique {C} war geboren. So reiht sich ein Projekt an das andere und das Team wächst unaufhörlich mit dem einzigen Leitmotiv, weiterhin wachträumen zu können und jeden herzlich willkommen zu heißen, der die Ehre erweist, sich für die Brauerei zu interessieren.

Blickdicht schwarz läuft das Bier ins Glas und bildet dabei eine kleine feinporige und haselnussbraune Schaumkrone, die aber leider sehr schnell in sich zusammenfällt.

Düfte nach Espresso und dunkler Schokolade steigen mir in die Nase, abgerundet durch den Duft gerösteter Nüsse. So lasse ich mir ein Stout gefallen.

Der Antrunk ist stiltypisch süß und er besticht durch die reichlich enthaltene sehr feinperlige Kohlensäure. Auf der Zunge vermischen sich die Aromen, die ich bereits in der Nase festgestellt habe, mit einem angenehmen Bitter. Zusammen ergibt sich ein cremiges Mundgefühl. Der Abgang zeichnet sich durch ein freundliches und nicht allzu kräftiges bittersüß mit einem sehr langen Nachklang aus.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pilsener, Gerstenflocken, Special B-Coffee, Chocolate, Röstmalz), Zucker, Hopfen (Chinook, Styrian Golding), Hefe

Alkoholgehalt:

8,0 % Vol.

Bittereinheiten:

55 IBU

Farbe:

120 EBC

Brauerei:

Brasserie {C}
Impasse des Ursulines 14
4000 Liege
Belgien
www.brasseriec.com

Barcelona Beer Company – Sr. Lobo

Sr. Lobo ist ein weiteres Bier, das mir die Barcelona Beer Company zugeschickt hatte, nachdem ich auf der Messe ProWein in Düsseldorf erstmals Kontakt mit dem Unternehmen hatte. Lobo ist das spanische Wort für Wolf. Dass es eine ganze Reihe Brauereien gibt, die den Wolf als namensgebendes Tier für ihr Bier verwenden, liegt vermutlich an der Ähnlichkeit der lateinischen Namen für den Echten Hopfen (Humulus lupulus) und für den Wolf (Canis lupus). Dabei handelt es sich meist um kräftige Biere. So auch bei Sr. Lobo. Hier handelt es sich um Milk Stout mit einem Alkoholgehalt von 7,0 Volumenprozent. In diesem Fall wurde beim Brauen auch noch Orange und Schokolade verwendet.

Bickdicht schwarz präsentiert sich das Sr. Lobo im Glas. Die gemischtporige haselnussbraune Schaumkrone ist eher klein ausgefallen, bleibt aber lange erhalten. Daher ist an der Optik dieses Bieres nichts auszusetzen.

Das Bier duftet nach dunkler Schokolade, Kandis und Lakritz. Zusätzlich kommt aus dem Hintergrund diskret der Duft der Orangen.

Der Antrunk ist weniger süß als ich es erwartet habe und die sehr feinperlige Kohlensäure schmeichelt meinem Gaumen. Auf der Zunge wird die Süße etwas kräftiger, begleitet durch ein passendes freundliches Bitter. Süße und Bitterstoffe sind so kräftig, dass die Röstaromen überdeckt werden und ein samtiges Mundgefühl entstehen kann. Im Abgang wird das Bier etwas trockener. Die Röststoffe und der Schokoladengeschmack kommen gemeinsam mit einem Hauch Lakritzgeschmack in der Kehler wieder zum Vorschein und sie klingen sehr lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pale Ale, Caramunich, Carafa, Münchener, geröstete Gerste), Hopfen (Centennial, Fuggles), Hefe, Fruchtfleisch von Orangen, Laktose

Alkoholgehalt:

7,0 % Vol.

Bittereinheiten:

40 IBU

Empfohlene Genusstemperatur:

4° – 10° Celsius

​Brauerei:

Barcelona Beer Company
C/ Farmacia 4
08450 LLinars del Vallès
Spanien
www.barcelonabeercompany.com