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All About … Best Bitter

Laura Emson und Miranda Hudson diskutieren mit Ihnen, was ein perfektes Bier ausmacht – von der Auswahl der besten Zutaten bis hin zum perfekten Pint. Außerdem erhalten Sie einen Einblick hinter die Kulissen der Brauerei Duration, die zum ersten Mal ein Fassbitter herstellt, und erfahren, worauf die Preisrichter achten, wenn sie bei CAMRA-Wettbewerben die höchsten Auszeichnungen vergeben.

Laura ist Awards Director von CAMRA, nachdem sie 2022 in den nationalen Vorstand gewählt wurde. Sie hat bei Dutzenden von Bierfestivals im ganzen Land ehrenamtlich mitgewirkt und ist normalerweise in ihrem Lieblingskeller anzutreffen, wo sie dafür sorgt, dass jedes ausgeschenkte Bier in bestem Zustand ist.

Miranda ist Mitbegründerin von Duration Brewing, einer fortschrittlichen Hausbrauerei in Norfolk, die frische Biere und wilde Ales herstellt, die von der Natur mit Absicht gebraut werden. Das mehrfach preisgekrönte Unternehmen, das sie zusammen mit ihrem Mann Bates gegründet hat, begann 2017 als Gypsy-Brauerei, bevor es sich in einer Abteiruine in West-Norfolk niederließ und zu einer der angesehensten Brauereien in Großbritannien wurde.

Da das Video für die European Beer Consumers Union (EBCU) aufgenommen und von ihr veröffentlicht wurde, ist es in englischer Sprache.

All About … Mild

Mildes Bier war früher Englands beliebtester Bierstil, macht aber heute weniger als 3 % des in britischen Kneipen verkauften Biers aus. Es ist ein faszinierendes Bier, typischerweise, aber nicht immer, dunkel und mit wenig Bitterkeit. Dieser Vortrag behandelt die Geschichte dieses Getränks und stellt einige großartige Beispiele vor, die es heute gibt. Wir werden auch Informationen über das Brauen dieses besonderen Bierstils erfahren. Seit vielen Jahren nutzt CAMRA den Monat Mai, um für Mild zu werben, und Will Taylor freut sich darauf, dieses großartige Bier mit Ihnen zu feiern.

Will Taylor ist der Gründer und Eigentümer der Woodcote Brewery mit Sitz in Worcestershire. Die 2015 gegründete Brauerei hat im Jahr 2022 sechs Auszeichnungen gewonnen. Ihre Biere werden in Flaschen abgefüllt und sind alle vegan und nicht raffiniert. 

Brett Laniosh ist Projektkoordinator für die EBCU und ehemaliger Direktor von CAMRA. Er führt Kellerschulungen in Pubs und Brauereien durch und betreibt einen Verlag für Bier- und Pub-Magazine.

Da das Video für die European Beer Consumers Union (EBCU) aufgenommen und von ihr veröffentlicht wurde, ist es in englischer Sprache.

Fuller’s – London Pride Outstanding Amber Ale

Dieses „English Special Bitter“ aus der Londoner Traditionsbrauerei Fuller’s wurde nach einer beliebten englischen Zierpflanze (Porzellanblümchen, auch „London Pride“) benannt. An der Quelle und im UK-weiten Vertrieb handelt es sich um ein sogenanntes cask-conditioned ale, ein obergäriges Bier mit natürlicher Zweitgärung im Fass bei knapp 4% Alkohol. Für den weltweiten Export wird es pasteurisiert und mit etwas mehr Alkohol in Flaschen abgefüllt.

Als ich die Flasche öffnen will, fällt mir auf, dass sie nicht ganz voll ist. Das Bier ist nur bis etwa drei Zentimeter unter dem Rand eingefüllt und ich hoffe, dass diese Differenz die Ergebnisse der Verkostung nicht verfälscht. Also öffne ich die Flasche und schenke mir das Bier ein.

Bernsteinfarben und gefiltert läuft das Bier ins Glas. Dabei bildet sich eine sehr kleine grobporige Schaumkrone, die sich sofort auflöst.

Das Bier duftet intensiv nach Karamell, abgerundet durch Aromen nach Lakritz, Haselnuss und Ananas.

Der Antrunk ist süß und ich stelle fest, dass das Bier nur sehr wenig Kohlensäure enthält. Beinahe wirkt das Bier auf mich abgestanden. Andererseits ist die Restsüße des Malzes durchaus elegant. Schnell gesellt sich auch eine passende Bittere zum Karamell, abgerundet durch den Geschmack nach Lakritz und Haselnüssen. Obwohl das Bier nur 4,7 Volumenprozent Alkohol enthält, schmecke ich doch eine deutliche alkoholische Note, die aber dem samtigen Mundgefühl keinen Abbruch tut. In der Kehle legt die Bittere noch einmal zu und klingt dort einige Zeit nach.

Zutaten:

Wasser, Malz (Pale, Crystal, Chocolate, Amber), Hopfen (Target, Goldings, Northdown, Challenger)

Alkoholgehalt:

4,7 % Vol.

Bittereinheiten:

35 IBU

Farbe:

16 EBC

Empfohlene Genusstemperatur:

8° – 12° Celsius

Brauerei:

Griffin Brewery
Chiswick Lane South W4 2QB
Großbritannien
www.fullersbrewery.co.uk

Weihenstephan räumt bei der International Beer Challenge ab

Erst bei den World Beer Awards wurde das Hefeweißbier Dunkel als weltbestes Weißbier ausgezeichnet – und der Siegeszug der Weihenstephaner geht weiter. Wie auch der Weizenbock Vitus erhielt das Hefeweißbier Dunkel bei der International Beer Challenge im Vereinigten Königreich die Goldmedaille – und nicht nur das: In der Endrunde gab es zudem den Titel des besten Weißbieres. Drei weitere Male Edelmetall vervollständigen das Sieger-Quintett.

Wieder bestes Weißbier, wieder Gold – wieder das Hefeweißbier Dunkel. Die Bierspezialität der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan wird allmählich zum neuen Seriensieger. Erst kürzlich gab es den Titel als weltbestes Weißbier bei den World Beer Awards im Vereinigten Königreich – jetzt überzeugte das Bier erneut mit seinem Geschmack nach reifer Banane und der erfrischenden Spritzigkeit. Doch damit nicht genug: Auch der Weizenbock Vitus, der jährlich Medaillen aus den obersten Regalen verliehen bekommt, durfte sich Gold umhängen.

Das Original Helle, bekannt als charakterstarker und würziger Vertreter seiner Art, bekam ebenso Silber wie das Hefeweißbier, das Flaggschiff des Weihenstephaner Portfolios. Als fünftes ausgezeichnetes Bier erhielt das Kristallweißbier noch die Bronzemedaille.

„Unser Hefeweißbier Dunkel macht in Sachen Medaillen unserem Vitus und dem Kristallweißbier Konkurrenz“, erklärt Prof. Dr. Josef Schrädler, Direktor der Brauerei, mit einem Schmunzeln im Gesicht. „Wir sind sehr stolz darauf, dass auch unsere vermeintlichen Randsorten immer wieder die Jurys dieser Welt überzeugen können. Das zeigt, dass all unsere Biere von höchster Qualität sind. Besonders aber freut uns, dass das weltbeste Weißbier, das Hefeweißbier Dunkel, in seinem Erfolg bestätigt wurde.“

Technischer Leiter und 1. Braumeister Tobias Zollo versuchte, den Erfolg zu erklären: „Wieder das Hefeweißbier Dunkel und unser Weizenbock Vitus – zwei Biere, die sich sehr unterscheiden, aber doch mehrere Dinge gemeinsam haben: beide verfügen über ausgereifte und intensive Aromen, die trotzdem mit einer hohen Drinkability einhergehen. Diese Kombination macht den Unterschied.“ Zudem lobte er sein Technikteam: „Unsere Brauerinnen und Brauer haben einen großen Anteil an diesem Resultat. Mit viel Liebe zum Detail werden unsere Biere gebraut, gelagert und abgefüllt. Die Auszeichnungen bestätigen uns in unserer Arbeit.“

Maisel & Friends West Coast IPA bei den World Beer Awards als bestes American Style IPA ausgezeichnet

Bei den renommierten World Beer Awards, die jährlich in London verliehen werden, konnte sich das „Maisel & Friends West Coast IPA“ gegen die gesamte internationale Konkurrenz durchsetzen und wurde als weltbestes American Style India Pale Ale ausgezeichnet. Drei weitere Biere der Familienbrauerei sind Deutschland-Gewinner und vier wurden mit einer Silbermedaille ausgezeichnet.

Tropisch, fruchtig, hopfig – mit diesen Eigenschaften trat das Maisel & Friends West Coast IPA bei den World Beer Awards in London an. Eine Reise, die sich lohnte: Die Bierspezialität konnte sich nicht nur gegen alle American Style India Pale Ales aus Deutschland durchsetzen, sondern wurde auch zum Style Winner gekürt. Damit geht das Bier aus der Bayreuther Familienbrauerei als „World’s Best American Style IPA” aus dem Wettbewerb hervor.

„Freiheit, Lebensfreude, intensive Fruchtnoten und stiltypische Bittere – dafür steht unser West Coast IPA, das wir erst seit vergangenem Jahr im Sortiment haben. Bereits 2023 ging unsere Bierspezialität als Country Winner, also Deutschlandsieger, aus dem Wettbewerb hervor, was wir nun noch toppen konnten. Ich bin sehr stolz auf diese Auszeichnung, da sie uns die hervorragende Qualität auch im internationalen Vergleich bestätigt und zeigt, dass wir uns selbst mit IPAs aus den USA messen können – dem Mutterland der American India Pale Ales“, so der glückliche Jeff Maisel, Inhaber der Brauerei Gebr. Maisel in vierter Generation. “Mein Lob und Dank gilt unserem Team der Braumeister:innen und Brauer:innen, das dafür sorgt, dass nur absolut einwandfreie Biere unseren Brauereihof verlassen und die Gaumen der Bierliebhaber erfreuen.”

Auch in weiteren Wettbewerbskategorien konnten die modernen Bierspezialitäten der Bayreuther Brauer überzeugen. So gab es für Maisel & Friends Pale Ale (Kategorie American Style Pale Ale), Maisel & Friends Chocolate Bock (Kat. Strong Porter) und Maisel & Friends Irish Red (Kat. Pale Beer Amber), nicht nur die Goldmedaille, alle drei Biere sicherten sich auch den Titel des Country Winners in ihrer jeweiligen Kategorie und gehören damit zu den besten Bieren Deutschlands ihres jeweiligen Bierstils. Silbermedaillen gingen ebenfalls an die Familienbrauerei: für Maisel & Friends India Ale (Kat. English Style IPA), Maisel & Friends Hell (Kat. Hoppy Pilsener), Maisel & Friends Alkoholfrei (Kat. No & Low Alcohol Pale) und das limitierte Maisel & Friends Hazy IPA by SUTOSUTO (Kat. Milkshake IPA/New England IPA).

St. Peter’s – India Pale Ale

Die St. Peter’s Brewery, von der das India Pale Ale stammt, das jetzt vor mir auf seine Verkostung wartet, befindet sich in St. Peter South Elmham, einem malerischen Dorf in Suffolk, England. Die Brauerei wurde 1996 von John Murphy gegründet und hat sich seither einen Namen für ihre qualitativ hochwertigen und traditionellen Biere gemacht. Die Brauerei nutzt ein historisches Gebäude aus dem 13. Jahrhundert, was dem Bier eine besondere Aura und Authentizität verleiht.

Das India Pale Ale hat seine Wurzeln der Überlieferung nach im 18. Jahrhundert, als britische Brauer begannen, stärker hopfenbetonte Biere zu brauen, die die lange Seereise nach Indien überstehen konnten. Der höhere Alkoholgehalt und die verstärkte Hopfung trugen zur Haltbarkeit des Bieres bei und gaben ihm seinen charakteristischen bitteren Geschmack. Eigentlich sollte das Bier in Indien wieder auf die normale Stärke verdünnt werden, aber die englischen Soldaten in Indien probierten das Bier in der Form, in der es bei ihnen eingetroffen war. Es schmeckte ihnen so gut, dass sie auf das Verdünnen verzichteten und das Bier weiterhin konzentriert tranken. Das IPA war geboren. Aber genug mit den alten Geschichten, jetzt ist es an der Zeit, dass ich die Flasche öffne, das Glas fülle und mit der Verkostung beginne.

Dunkel orangefarben und opalisierend präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber steht eine sahnige Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt.

Das Aroma ist für ein IPA nicht sonderlich intensiv. Angenehme Karamelltöne steigen mir in die Nase, gepaart mit einigen Zitrusdüften sowie florale Noten. Abgerundet wird das Aroma durch einen Hauch Harz.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine angenehme Malzsüße aus. Die sehr feinperlige Kohlensäure ist leider sehr knapp dosiert. Die Malzsüße bleibt auch auf der Zunge erhalten und es gesellt sich ein Karamellgeschmack dazu. Anschließend kommt auch der Hopfen zum Tragen, allerdings mehr die Aromen der Hopfenöle als die Bittere. Die Bittere kommt erst in der Kehle richtig zum Tragen, dann aber mit Macht. Trotzdem überfordert das Bier den Konsumenten nicht, aber der Geschmack klingt lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,5% Vol.

Farbe:

12 EBC

 Brauerei:

St. Peter’s Brewery Co. Ltd
St. Peter’s Hall
St. Peter South Elmham
Bungay
Suffolk NR35 1NQ
Großbritannien
www.stpetersbrewery.co.uk

Fielden from the Fields: Englischer Rye Whisky aus Urgetreide

Das Bild wurde mir zur Verfügung gestellt von Fielden Rye Whisky

Die englische Oxford Artisan Distillery erfindet ihre junge Geschichte neu, zieht nach Yorkshire um und nennt sich ab sofort Fielden. Der Name ist Programm, denn die Whiskys verändern die Landwirtschaft durch ihre Rückbesinnung auf ursprüngliche Getreidesorten. Flüssig verdeutlicht dies das Flaggschiff der Brennerei: Fielden Rye Whisky.

Die 2017 gegründete Oxford Artisan Distillery hat sich in Fielden Whisky of England umbenannt und ihre Produktion aus Kapazitätsgründen an einen neuen Standort in Goole, Yorkshire, verlegt. Denn: Der Whisky kommt gut an – nicht nur bei Genießerinnen und Genießern, sondern auch bei der Natur.

Anders als der Großteil an Brennereien arbeitet die Marke mit ausgewählten Betrieben zusammen, die Englands Felder wiederbeleben: Sie bauen Urgetreidesorten an, die dort zuletzt vor Jahrhunderten wuchsen. In Feldern mit Klee, einem natürlichen Dünger, der die Gesundheit des Bodens erhält, werden Roggen, Weizen und Gerste groß und stark – das soll für Whisky voller Geschmack sorgen.

Fielden Rye Whisky ist das erste Kernprodukt der jungen Brennerei. Er basiert auf Roggen- und Gerstenmalz sowie ungemälztem Roggen und Weizen. Nach Destillation in einer Kombination aus Pot und Column Stills reift er in amerikanischen Eichen- und Weinfässern. Das Ergebnis: schmeckt seidenweich nach warmem Blätterteiggebäck, Butter und Karamell.

Für die urige Mission hat Fielden keine Mühen gescheut. Der Rye wird in eine neue Flasche mit hochwertiger Ausstattung gefüllt. Das folierte, geprägte Getreidemotiv des Etiketts setzt sich dabei auf dem aufwendig individualisierten Kupferdeckel des Korkens aus Mikrogranulat und Aktivkohle fort.

Über Fielden Whisky of England

Die Oxford Artisan Distillery wurde 2017 gegründet und stellte zunächst Gin und Wodka her. Vier Jahre später wurden die ersten Whiskys abgefüllt. Um die Kapazitäten zu erweitern zog die Brennerei 2024 um nach Goole in Yorkshire und benannte sich um in Fielden Whisky of England. Der Anbau von Urgetreide und die Verwendung natürlichen Düngers erhalten die Gesundheit des Bodens und liefern einen einmaligen Whisky. Fielden Rye Whisky ist das erste Flaggschiff des Hauses.

Samuel Smith – Yorkshire Stingo

Das Etikett des Yorkshire Stingo ist nostalgisch gestaltet und weist klar auf die Reifung des Bieres in Holzfässern hin.Das Yorkshire Stingo ist ein stärker eingebrautes Pale Ale, das in Eichenfässern gereift wurde. Einige der Eichenfässer bei Samuel Smith’s sollen mehr als einhundert Jahre alt sein. Allerdings wurden die einzelnen Dauben im Laufe der Jahre von den Küfern der alten Brauerei ausgetauscht. Die Brauerei Samuel Smith Pflegt den Beruf des Küfers im eigenen Haus und beschäftigt zwei Küfer in Vollzeit. Dieses Bier würdigt das alte Handwerk.

Der Online-Biershop Brauart Düsseldorf beschreibt das Yorkshire Stingo wie folgt: „Das Yorkshire Stingo reift mindestens ein Jahr lang in diesen lange genutzten Eichenfässern in den unterirdischen Kellern der Brauerei und entwickelt dabei Frucht-, Rosinen-, Toffee-, Weihnachtspudding- und leichte Eichenaromen, bevor es auf natürliche Weise in der Flasche nachreift. Bei der Flaschengärung wird Hefe mit abgefüllt. Diese Hefe bleibt bei der Lagerung aktiv und bindet sich auf einzigartige Weise mit der Kohlensäure im Bier ein. Dass führt dazu, dass das Bier eine feine Perlung erhält und die Hefe einen fruchtigen Charakter annimmt. Je länger es reift, desto mehr kann sich der Geschmack des Bieres entwickeln. Viele Bierenthusiasten kaufen sich gleich mehrere Biere der gleichen Charge um diese noch einige Jahre im eigenen Keller nachreifen zu lassen.“ Dann bin ich ja mal gespannt, ob das Bier, das jetzt vor mir steht, dieser begeisterten Beschreibung entspricht.

Dunkelrot präsentiert sich das Bier im Glas. Die feinporige haselnussbraune Schaumkrone bleibt lange erhalten. Wow, was für eine Optik.

Das Aroma ist süß und intensiv. Düfte nach Trockenfrüchten wie Feigen und Rosinen steigen mir in die Nase, dazu Toffee, Waldhonig und Holz. Dazu kommt eine leichte harzige Note. Es muss wohl auch etwas frisches Holz im Fass verbaut gewesen sein.

Wie erwartet ist der Antrunk süß. Die sehr feinperlige Kohlensäure weist auf eine lange Reifung des Bieres hin; dabei ist sie aber erstaunlich kräftig. Auf der Zunge ist das Bier fruchtig und es spiegelt die Aromen wider, die ich bereits in der Nase festgestellt habe. Dabei bleibt das Holzaroma diskret im Hintergrund und es unterstützt die anderen Aromen lediglich. Die Bittere ist nur sehr verhalten vorhanden. Der süße Geschmack erinnert an Melasse. Insgesamt ist das Mundgefühl angenehm samtig. Auch in der Kehle ist die Süße dominant, gepaart mit einer leichten unterstützenden Bitteren. Der Geschmack klingt sehr lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Rohrzucker, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

8,0 % Vol.

Empfohlene Genusstemperatur:

11° Celsius

Brauerei:

Samuel Smith
The Old Brewery
Tadcaster
N.Yorks LS24 958
Großbritannien
www.samuelsmithsbrewery.co.uk

15. – 17. 2. 2024: Great British Beer Festival Winter

Das Great British Beer Festival Winter wird von der Campaign for Real Ale (CAMRA) organisiert und von bierbegeisterten Freiwilligen betreut. Bei diesem jährlichen Festival werden jedes Jahr Hunderte von britischen Bieren, internationalen Bieren und echten Apfelweinen und Perrys an verschiedenen Orten präsentiert.

Das Great British Beer Festival Winter 2024 findet in Burton-upon-Trent statt, einer Stadt, die auf eine lange Geschichte des Bierbrauens zurückblicken kann und in der früher jedes vierte im Vereinigten Königreich verkaufte Bier hergestellt wurde. Besuchen Sie uns in der Burton Town Hall vom 15. bis 17. Februar.

Burton Town Hall
King Edward Pl
Burton-on-Trent
DE14 2EB
Großbritannien

Auf dem diesjährigen Festival wird auch der prestigeträchtige „Champion Winter Beer of Britain“-Preis verliehen. Die Gewinner werden während der Fach- und Presseveranstaltungen bekannt gegeben.

Neben dem riesigen Angebot an Getränken können Sie auch eine Auswahl an Speisen und Snacks genießen. Im Eintrittspreis enthalten ist auch ein Unterhaltungsprogramm mit Live-Musik am Nachmittag und Abend. Die Veranstalter haben einige großartige Brauereien eingeladen, sich uns mit Brauereibars anzuschließen, um Ihnen ihre großartigen Biere direkt zu servieren. Außerdem werden Wein, Gin und Kaffee für diejenigen an, die eine kleine Pause von all dem Bier benötigen.

Mount Saint Bernard – Tynt Meadow

Das Etikett ist sehr schlicht gehalten und weist nur am unteren Rand als grafisches Element die Silhouette des Klosters auf.Ursprünglich lebten die Benediktinermönche am Mount Saint Bernard von der Landwirtschaft. Als diese Einkommensquelle immer spärlicher floss, begannen sie, nach einer alternativen Einkommensquelle und gemeinsamer Arbeit zu suchen. Das Brauereiwesen erfüllte die Anforderungen. Nach vielen sorgfältigen Untersuchungen und Diskussionen in der Gemeinschaft wurde beschlossen, die Tradition des Bierbrauens in der Abtei wiederzubeleben. Sicher ist, dass im neunzehnten Jahrhundert in dem Kloster Bier gebraut wurde, und entgegen der weit verbreiteten Meinung war das klösterliche Bierbrauen nicht nur auf die Niederlande beschränkt.

In den Jahren 2017 und 2018 haben die Mönche das Refektorium, die Küche und die Wäscherei verlegt, um Platz für die Installation einer neuen handwerklichen Brauerei zu schaffen. Das Produktionsvolumen haben sie bewusst relativ klein gehalten, gerade groß genug, um ihre Ausgaben zu decken und die karitativen Verpflichtungen zu unterstützen. 2018 wurde die Brauerei das Hauptarbeitsfeld. Alle Arbeiten, vom Brauen bis zum Abfüllen und Verpacken, werden von den Mönchen ausgeführt. Damit entstand eine der wenigen Trappisten-Brauereien außerhalb von Belgien.

All dies war das Ergebnis einer langen Vorbereitung und Forschung. Nachdem die Mönche sich entschlossen hatten, eine Brauerei zu gründen, begannen sie mit einer kleinen Heimbrauanlage zu üben. Dabei haben sie mit einer Reihe verschiedener Biere experimentiert, um Erfahrungen zu sammeln und auf ein endgültiges Rezept hinzuarbeiten. Die Mönche von Norcia, Saint-Wandrille und Zundert haben ihnen dabei geholfen und ihnen viel Wissen vermittelt, indem sie die Mönche am Mount Saint Bernard großzügig an ihrer eigenen Brauerfahrung teilhaben ließen. Auch mehrere lokale Brauer haben den Mönchen mit Rat und Tat zur Seite gestanden.

Dunkelbraun, fast schwarz, fließt das Bier ins Glas. Dabei bildet es eine kleine hellbraune Schaumkrone, die sich leider recht flott auflöst. Schade. An der Optik könnten die Mönche noch arbeiten.

Düfte nach dunkler Schokolade und Lakritz steigen mir in die Nase, abgerundet durch das Aroma nach getrockneten Feigen. Da bekomme ich wirklich Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine angenehme Malzsüße sowie eine feinperlige Kohlensäure aus. Abgerundet wird der erste Geschmackseindruck durch die Fruchtigkeit des Bieres. Auf der Zunge bleibt die Süße vorhanden, auch wenn der Schokoladengeschmack in den Vordergrund tritt. Jetzt kommt auch der Lakritzgeschmack zum Vorschein. Dabei sind die bitteren Geschmacksnoten nur sehr dezent zu schmecken. Damit ist das Mundgefühl angenehm weich. In der Kehle legen der Schokoladengeschmack und die Bittere noch einmal nach und sie klingen sehr lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Zucker, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

7,4%

Bittereinheiten:

38 IBU

Empfohlene Genusstemperatur:

9° Celsius

Brauerei:

Mount Saint Bernard Abbey
LE67
5UL
Großbritannien
www.mountsaintbernard.org