Ursprünglich lebten die Benediktinermönche am Mount Saint Bernard von der Landwirtschaft. Als diese Einkommensquelle immer spärlicher floss, begannen sie, nach einer alternativen Einkommensquelle und gemeinsamer Arbeit zu suchen. Das Brauereiwesen erfüllte die Anforderungen. Nach vielen sorgfältigen Untersuchungen und Diskussionen in der Gemeinschaft wurde beschlossen, die Tradition des Bierbrauens in der Abtei wiederzubeleben. Sicher ist, dass im neunzehnten Jahrhundert in dem Kloster Bier gebraut wurde, und entgegen der weit verbreiteten Meinung war das klösterliche Bierbrauen nicht nur auf die Niederlande beschränkt.
In den Jahren 2017 und 2018 haben die Mönche das Refektorium, die Küche und die Wäscherei verlegt, um Platz für die Installation einer neuen handwerklichen Brauerei zu schaffen. Das Produktionsvolumen haben sie bewusst relativ klein gehalten, gerade groß genug, um ihre Ausgaben zu decken und die karitativen Verpflichtungen zu unterstützen. 2018 wurde die Brauerei das Hauptarbeitsfeld. Alle Arbeiten, vom Brauen bis zum Abfüllen und Verpacken, werden von den Mönchen ausgeführt. Damit entstand eine der wenigen Trappisten-Brauereien außerhalb von Belgien.
All dies war das Ergebnis einer langen Vorbereitung und Forschung. Nachdem die Mönche sich entschlossen hatten, eine Brauerei zu gründen, begannen sie mit einer kleinen Heimbrauanlage zu üben. Dabei haben sie mit einer Reihe verschiedener Biere experimentiert, um Erfahrungen zu sammeln und auf ein endgültiges Rezept hinzuarbeiten. Die Mönche von Norcia, Saint-Wandrille und Zundert haben ihnen dabei geholfen und ihnen viel Wissen vermittelt, indem sie die Mönche am Mount Saint Bernard großzügig an ihrer eigenen Brauerfahrung teilhaben ließen. Auch mehrere lokale Brauer haben den Mönchen mit Rat und Tat zur Seite gestanden.
Dunkelbraun, fast schwarz, fließt das Bier ins Glas. Dabei bildet es eine kleine hellbraune Schaumkrone, die sich leider recht flott auflöst. Schade. An der Optik könnten die Mönche noch arbeiten.
Düfte nach dunkler Schokolade und Lakritz steigen mir in die Nase, abgerundet durch das Aroma nach getrockneten Feigen. Da bekomme ich wirklich Lust auf den ersten Schluck.
Der Antrunk zeichnet sich durch eine angenehme Malzsüße sowie eine feinperlige Kohlensäure aus. Abgerundet wird der erste Geschmackseindruck durch die Fruchtigkeit des Bieres. Auf der Zunge bleibt die Süße vorhanden, auch wenn der Schokoladengeschmack in den Vordergrund tritt. Jetzt kommt auch der Lakritzgeschmack zum Vorschein. Dabei sind die bitteren Geschmacksnoten nur sehr dezent zu schmecken. Damit ist das Mundgefühl angenehm weich. In der Kehle legen der Schokoladengeschmack und die Bittere noch einmal nach und sie klingen sehr lange nach.
Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz, Zucker, Hopfen, Hefe
Alkoholgehalt:
7,4%
Bittereinheiten:
38 IBU
Empfohlene Genusstemperatur:
9° Celsius
Brauerei:
Mount Saint Bernard Abbey
LE67
5UL
Großbritannien
www.mountsaintbernard.org