Archiv der Kategorie: Alkoholfrei

Vogelsberger Naturburschen – Alkoholfrei

Das alkoholfreie Bier, das jetzt vor mir steht, wurde im hessischen Vogelsbergkreis aus biologischen Zutaten gebraut. Die Brauerei schreibt, dass als Grundlage für das alkoholfreie Bier das Pils aus dem gleichen Haus verwendet wurde und dass der Entzug des Alkohols auf besonders schonende Weise durchgeführt wurde, die die Brauerei aber nicht näher benennt. Zu bemerken ist nur noch, dass als Alkoholgehalt 0 Volumenprozent angegeben werden, was bedeutet, dass das Bier maximal 0,05 Volumenprozent Alkohol enthalten darf. Diese Alkoholspuren sind notwendig, da das Bier mit der Hefe zumindest in Berührung gekommen sein muss, was bedeutet, dass eine alkoholische Gärung begonnen hat. Aber jetzt will ich mit der Verkostung beginnen.

Golden und kristallklar präsentiert sich das Bier im Glas mit einer festen Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Ein alkoholfreies Bier, und dann noch mit 0,0 Volumenprozent Alkohol, das eine so gute Figur macht, habe ich selten gesehen.

In der Nase ist es aber mit dem ausgesprochen guten Eindruck schon wieder vorbei. Das Bier duftet nach Würze. Dazu kommt allerdings eine angenehme Zitrusnote des Hopfens. Auch wenn mir das Aroma als Ganzes nicht so gefällt, muss ich doch zugeben, dass die Auswahl des Hopfens sehr angenehm ist.

Der Antrunk ist recht süß und er kann mit einer feinperligen Kohlensäure überzeugen. Auf der Zunge ist das Bier malzbetont, dazu kommt eine leichte fruchtige Säure. Das Mundgefühl ist weich und voll. Erst in der Kehle kann ich erstmals eine leichte Bittere feststellen, die aber sehr lange nachklingt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

0 % vol.

Farbe:

8 EBC

Brauerei:

Vogelsberger Landbrauereien GmbH
Cent 8
36341 Lauterbach
www.lauterbacher-auerhahn.de

Braumanufaktur Sander – Maibock

Die Braumanufaktur Sander hat ihren Sitz in Worms. Sie arbeitet ausschließlich mit Rohstoffen aus kontrolliert biologischem Anbau und verlässt sich nicht auf die eher laschen Biovorgaben der EU, sondern die Brauerei ist bei Naturland zertifiziert. Meine Erfahrung besagt, dass Brauer, die diese zusätzlichen Kosten auf sich nehmen, deutlich mehr Aufmerksamkeit in das Brauen ihres Bieres legen als der Durchschnitt ihrer mit konventionellen Rohstoffen arbeitenden Kollegen (wobei ich absolut anerkenne, dass es auch unter den konventionellen Brauern viele gibt, die mit großer Mühe hervorragende Biere herstellen). Insgesamt bin ich optimistisch, jetzt eine angenehme Verkostung vor mir zu haben.

Orangefarben und gefiltert präsentiert sich das Bier im Glas. Leider bildet sich nur eine kleine Schaumkrone, die sich auch sehr schnell auflöst. Da sollten die Brauer im nächsten Mai etwas ändern.

Das Bier duftet angenehm nach Karamell, unterstützt durch den Duft nach Honig und reifen Äpfeln, abgerundet durch einige blumige Noten. Unterstützt werden die Aromen durch den Duft des Alkohols, der aber nicht in den Vordergrund tritt und auch nicht aufdringlich wird. Im Gegenteil, das Aroma ist elegant und entschädigt mich für die nicht perfekte Optik.

Der Antrunk ist stiltypisch süß und erfreut mich durch die feinperlige Kohlensäure. Auf der Zunge stehen der Geschmack nach Karamell und die blumigen Noten im Mittelpunkt. Der Geschmack ist intensiv und erinnert schon fast an Likör. Die Bittere hält sich diskret im Hintergrund, so dass ein volles und weiches Mundgefühl entsteht. Erst in der Kehle kommt die Bittere mehr in den Vordergrund, wo sie einige Zeit nachklingt, während der Alkohol seine wärmende Wirkung entfaltet.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Mandarina Bavaria)

Alkoholgehalt:

6,8 % Vol.

Stammwürze:

16° Plato

Farbe:

12 EBC

Brauerei:

Braumanufaktur Sander
Privatbrauerei Sander
Apostelbräustraße 27
67549 Worms
www.brauerei-sander.de

Stralsunder – Biopils alkoholfrei

Die Stralsunder Brauerei gehört zur Brauerei Störtebeker. Nach Angaben von Störtebeker war Stralsunder bereits zu DDR-Zeiten bekannt, allerdings für Biere, die aufgrund ihrer mangelnden Qualität nicht gerade beliebt waren. Das erste Stralsunder Pils habe ich vor vielen Jahren getrunken, als ich mit meiner Frau in Stralsund Urlaub machte und auch zu dieser Zeit machte das Bier den Eindruck, dass es sich um die Billigmarke von Störtebeker handelte. Da die Brauerei jetzt ein Pils und ein alkoholfreies Pils herausgebracht hat, die auch hier in Niedersachsen im Bioladen erhältlich sind, muss ich den Eindruck wohl korrigieren. Jetzt steht das alkoholfreie Pils vor mir und ich werde es gleich verkosten.

Golden und kristallklar präsentiert sich das Bier im Glas. Die feinporige und schneeweiße Schaumkrone bleibt sehr lange erhalten. Optisch gibt das Bier damit eine sehr gute Figur ab.

Das Aroma ist malzbetont. Der Duft nach Brotkrume steht im Mittelpunkt, abgerundet durch einige würzige Noten sowie einen Hauch Zitrusaroma.

Überraschend kommt im Antrunk die Bittere des Hopfens in den Vordergrund. Auch wenn das Bier jetzt keinen ausgewogenen Eindruck macht, ist das Mundgefühl angenehm weich. Der als Geschmacksträger fehlende Alkohol wurde durch eine stärkere Hopfengabe ersetzt. Da der Geschmack durch den Hopfen geprägt ist, gehört das alkoholfreie Bio Pils für mich zu den schmackhafteren alkoholfreien Bieren. In der Kehle ist das Bier zunächst mild mit geringer Bittere, die aber trotzdem lange nachklingt.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

< 0,05 % Vol.

Brauerei:

Störtebeker Braumanufaktur GmbH
Greifswalder Chaussee 84-85
18439 Stralsund
www.stoertebeker-brauquartier.com

De Hoorn – Cornet Oaked Alcohol-free

Cornet wurde früher in Eichenfässern gebraut. Die Geschichte, die dazu geführt hat, führt zurück ins 18. Jahrhundert Theodoor Cornet, damals Verwalter des Schlosses Diepensteyn, wurde vom Grafen von Steenhuffel/Maldeghem gebeten, in der Brauerei DEN HOORN in Steenhuffel ein Starkbier zu brauen. Der Graf schenkte CORNET nur zu besonderen Anlässen an wichtige Gäste aus. Seitdem brauen die Braumeister der Brauerei De Hoorn nach alter Tradition ein starkes helles Bier mit einer einzigartigen, aber subtilen Holznote. Das kräftige blonde Bier wurde nach dem Verwalter Theodoor Cornet benannt. Auf dem Etikett der Flasche ist der Ritter Salomon de Maldeghem abgebildet, als ultimative Hommage an seinen außergewöhnlichen Heldenmut und seine Höflichkeit.

Heute werden die Eichenfässer beim Brauprozess allerdings durch Eichenholzspäne ersetzt. Das frische Holz soll dem Bier einen einzigartigen, vollmundigen und warmen Vanillegeschmack verleihen.

Golden und kristallklar mit einer festen weißen Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt, präsentiert sich das Bier im Glas. Optisch gibt es an diesem Bier nichts auszusetzen.

Helles Malz dominiert das Aroma. Dazu kommt eine leichte Fruchtigkeit, die an Ananas erinnert und auch die Eichenspäne kommen zum Tragen, wenn auch recht zurückhaltend.

Der Antrunk ist recht süß und er zeichnet sich durch eine feinperlige Kohlensäure aus. Der bis hierhin sehr positive Eindruck ändert sich jetzt auf der Zunge. In einer Blindverkostung hätte ich das alkoholfreie Cornet Oaked vielleicht nicht einmal als Bier erkannt. Mit macht es jetzt eher den Eindruck einer Limonade. Die Süße ist im Vordergrund, dazu kommt eine leichte Säure und eine geringe Bittere. Statt Holz schmecke ich jetzt eher Chemie. Auch wenn mir die Intensität des Geschmacks dieses Bieres eigentlich zusagt, ist die Qualität doch recht mangelhaft. Erst in der Kehle wird das Cornet wieder angenehmer mit seinen Aromen nach Frucht und Bittere. Insbesondere die Bittere klingt lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Glukosesirup, Weizenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt, Eichenholzextrakt, natürliches Aroma

Alkoholgehalt:

0,3% Vol.

Brauerei:

Brouwerij De Hoorn
Palm NV-SA
Steenhuffeldorp 3
1840 Steenhuffel
Belgien
www.cornetbier.be

Lemke – Berliner Perle Hell

Lemke ist eine Brauerei in Berlin, die im Stadtgebiet mehrere eigene Lokale betreibt. Für Nicht-Berliner dürfte das Lokal am Alexanderplatz das bekannteste sein. Und wie inzwischen die meisten Brauereien stellt auch Lemke ein alkoholfreies Bier her, ein Helles. Mal sehen, wie dieses Bier so gelungen ist.

Golden und mit leichter Hefetrübung fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine feinporige schneeweiße Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt.

Das Bier duftet fruchtig nach Grapefruit und Biskuitteig. Bis hierhin gefällt mir das Bier ausnehmend gut.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine angenehme Süße und Spritzigkeit aus. Auf der Zunge kommt die Fruchtigkeit in den Vordergrund. Bittere ist recht wenig zu schmecken, dafür kommt jetzt auch der Geschmack der Würze zum Vorschein, der so vielen alkoholfreien Bieren zu Eigen ist. Trotzdem ist das Bier frisch und angenehm. In der Kehle wird das Bier trockener und die Fruchtigkeit klingt noch lange nach.

Die Berliner Perle gehört eindeutig zu den besseren alkoholfreien Bieren.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Karamellmalz, Pilsener Malz), Hopfen (Magnum, Perle, Ella), Hefe

Alkoholgehalt:

< 0,5 % Vol.

Stammwürze:

5,8° Plato

Farbe:

8 EBC

Empfohlene Genusstemperatur‍:

6-8° Celsius

Brauerei:

Brauerei Lemke Berlin GmbH
Rochstraße 6a
10178 Berlin
www.lemke.berlin

Schäffler – Weißbier Alkoholfrei

Im Jahr 1868 baute der Bierbrauer und Wirt Johann Baptist Schäffler in Missen im Allgäu sein Brauhaus. Dieses Jahr können wir dementsprechend als Gründungsjahr der Schäffler Bräu annehmen. Von dort kommt das alkoholfreie Weißbier, das jetzt vor mir steht und das ich jetzt verkosten will. Hergestellt wurde es mit einer speziellen Hefe, die für so geringe Alkoholmengen sorgt, dass das Bier als alkoholfrei verkauft werden darf. Mehr noch: statt er erlaubten 0,5 Volumenprozent Alkohol enthält dieses Weizenbier sogar nur 0,3 Volumenprozent. Ob das Bier trotzdem schmeckt, werde ich jetzt feststellen.

Goldfarben und hefetrüb steht das Bier im Glas. Darüber eine feste Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt.

Düfte nach Biskuitteig steigen mir in die Nase, gepaart mit den Aromen von Banane und einem Hauch Nelke. Mir gefällt die angenehme Malzbetontheit des Aromas.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine geringe Süße sowie eine angenehme Karbonisierung aus. Auf der Zunge erweist sich der Geschmack als durchaus bierig, aber nicht allzu intensiv. Stiltypisch hält sich die Bittere diskret im Hintergrund und überlässt dem Geschmack des Malzes das Feld. Auch die Fruchtigkeit, die ich in der Nase durchaus festgestellt habe, ist mir jetzt etwas zu sehr im Hintergrund. Trotz allem ist das Schäffler Weissbier Alkoholfrei mit seinem weichen Mundgefühl sehr angenehm zu trinken. Auch in der Kehle ist das Bier mild und klingt dort leider nur kurz nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe, Weizenmalz, Kohlensäure

Alkoholgehalt‍:

0,3 % Vol.

Stammwürze:

7,0° Plato

Brauerei:

Brauerei Schäffler
Hanspeter Graßl KG
Hauptstraße 17
87547 Missen
www.schaeffler-braeu.de

Löwenbräu Alkoholfrei

Lange haben sich die bayrischen Brauereien und besonders die in München ansässigen geweigert, alkoholfreie Biere zu brauen. Sie wollten lieber bei den „richtigen“ Bieren bleiben. Diese Verweigerungshaltung ist inzwischen gefallen und so steht jetzt vor mir ein alkoholfreies Bier von Löwenbräu in München. Auffällig ist, dass die Brauerei ihr Alkoholfreies nicht einem Bierstil zuordnet, sondern es einfach nur „alkoholfreies Schankbier“ nennt.

Golden und gefiltert strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Die Schaumkrone ist feinporig und bleibt lange erhalten.

Das Aroma ist malzig und erinnert eher an die Würze als an ein fertiges Bier. Das ist aber ein häufiges Problem bei den Bieren, die ohne Alkohol daherkommen.

Der Antrunk ist recht süß und spritzig. Die Süße bleibt auf der Zunge erhalten, während sich eine überraschende Bittere dazugesellt. Das Mundgefühl ist schlank. In der Kehle wird das Bier trockener, aber die Bittere bleibt mit einem langen Nachklang erhalten.

Für ein industriell hergestelltes alkoholfreies Bier ist das Löwenbräu alkoholfrei wirklich gut. Mit einem fruchtigeren Hopfen würde es mir aber noch deutlich besser gefallen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

< 0,5 % Vol.

Stammwürze:

7,2° Plato

Farbe:

6 EBC

Brauerei:

Löwenbräu AG
Nymphenburger Straße 7
80335 München
www.loewenbraeu.de

La Trappe – Nillis 0.0

Die Bierbrauerei de Koningshoeven bringt als erste Brauerei der Welt ein völlig alkoholfreies Trappistenbier auf den Markt: La Trappe Nillis (0,0%). Das Bier ist das Ergebnis des Zusammenspiels von Tradition und Innovation. Das Bier wird nach Angaben der Brauerei nach authentischem Rezept gebraut, wobei nachhaltige Rohstoffe und Energiequellen verwendet werden. Allerdings stellt sich mir durchaus die Frage, wie authentisch ein Bier sein kann, das mit Hopfenextrakt gebraut wurde. Ein Teil des Erlöses geht an Projekte der Brüder der Abtei Onze Lieve Vrouw van Koningshoeven in Uganda.

Angesichts der steigenden Nachfrage nach alkoholfreiem Bier hat sich die Bierbrouwerij de Koningshoeven mit La Trappe Nillis entschlossen, auf diese Anforderung der Konsumenten einzugehen. Es handelt sich um ein völlig alkoholfreies Trappistenbier, das keine Zugeständnisse an die charakteristische Qualität von La Trappe machen soll. Außerdem feiert Abdij Onze Lieve Vrouw van Koningshoeven sein 140-jähriges Bestehen, was der Einführung dieses Bieres einen goldenen Rahmen für seine lange Geschichte gibt.

Der Name ‚Nillis‘ ist abgeleitet vom lateinischen Nihil (nichts) und Nullus (keiner). Damit wird La Trappe Nillis auch im Namen dem gerecht, was er ist: 0,0% Alkohol und traditionell 100% La Trappe. Aber es gibt noch eine andere Bedeutung, die ‚Nillis‘ zu einem passenden Namen macht. „Es ist eine Verballhornung von Nilus, was sich auf den Fluss Nil bezieht“, sagt Bruder Isaac, Prior der Abtei Unserer Lieben Frau von Koningshoeven. Er war maßgeblich an der Entwicklung des alkoholfreien Bieres beteiligt. „Der Nil entspringt in Uganda, wo wir als Trappistengemeinschaft ein Tochterhaus, Onze Lieve Vrouw van Koningshoeven, haben. Der Name dieses neuen Bieres symbolisiert also auch unsere Verbindung zu diesem Land.“ Jetzt ist aber genug mit der Theorie, daher öffne ich die Flasche und schenke mir das Bier ein.

Braun und gefiltert präsentiert sich das Bier im Glas. Die feinporige Schaumkrone ist elfenbeinfarben und bleibt sehr lange erhalten.

Das Bier duftet nach Getreide und Schokolade, abgerundet durch den Duft von Karamell. Dazu kommt noch eine leichte fruchtige Frische.

Der Antrunk ist weniger süß als ich es erwartet hätte und er zeichnet sich durch eine sehr feinperlige Kohlensäure aus. Getreidige Noten stehen im Vordergrund, was auf eine gestoppte Gärung hinweist. Röstaromen unterstützen  diese Noten mit Geschmack nach dunkler Schokolade Dazu kommt eine leichte fruchtige Säure sowie eine geringe Bittere. Trotzdem fehlt dem Bier die geschmackliche Tiefe. In der Kehle wird die Bittere kräftiger und sie klingt sehr lange nach, was für ein alkoholfreies Bier eher ungewöhnlich ist.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

0,0 % Vol.

Farbe:

28 EBC

Brauerei:

Bierbrouwerij de Koningshoeven B.V.
Einfovenseweg 3
5056 RP Berkel-Enschot
Niederlande
www.koningshoeven.nl

Spaten – Alkoholfrei

Bereits für das Jahr 1397 weist das Steuerbuch der Stadt München in er Neuhausergasse 4 einen Eintrag für einen Brauer auf. Dies ist die Geburtsstunde der Brauerei, die wir heute als Spaten Brauerei kennen. Und auch wenn sich die bayrischen Brauer lange geweigert haben, alkoholfreies Bier herzustellen, ist dieser Trend inzwischen auch im Freistaat angekommen. Das gilt auch für die Spaten Brauerei, deren alkoholfreies Bier jetzt vor mir steht.

Golden und gefiltert präsentiert sich das Bier im Glas. Die feinporige Schaumkrone bleibt sehr lange erhalten. Optisch macht das Bier schon mal eine sehr gute Figur, was besonders für alkoholfreie Biere nicht selbstverständlich ist.

Das Aroma erinnert intensiv an Getreide, begleitet durch einige blumige Noten. Ich vermute jetzt mal, dass das Bier durch eine abgebrochene Gärung entstanden ist.

Wie erwartet weist der Antrunk eine recht hohe Malzsüße auf. Durch die reichlich dosierte Kohlensäure ist das Bier aber angenehm spritzig.

Auf der Zunge gesellt sich zur Süße die Bittere des Hopfens. Auch wenn das Verhältnis von Süße und Bitterkeit nach meinem Geschmack nicht wirklich ausbalanciert ist, ist das Mundgefühl angenehm weich.

Im Abgang wird die Bittere kräftiger und sie klingt sehr lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt, Gärungskohlensäure

Alkoholgehalt:

< 0,5 % Vol.

Farbe:

10 EBC

Brauerei:

Spaten-Franziskaner-Bräu
Marsstraße 46-48
80335 München
www.spatenbraeu.de

Force Majeure Tripel

Jetzt steht die (vorerst) letzte Flasche Bier von Force Majeure vor mir, jener Brauerei im belgischen Genk, die ausschließlich alkoholfreie Biere braut und dabei wirklich gute Ergebnisse erzielt. Nebenbei bemerkt – ein alkoholfreies Tripel habe ich noch nie verkostet und bin jetzt wirklich gespannt, wie sich ein alkoholfreies Starkbier so macht. Eigentlich sind Starkbier und alkoholfrei schließlich Gegensätze. Aber beginne ich doch mit der Verkostung.

Orangefarben und mit leichter Hefetrübung präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber prangt eine schneeweiße feste Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Die Optik ist wirklich einmalig.

Ich bin mir nicht sicher, was ich vom Aroma dieses Bieres halten soll. Es riecht süßlich, irgendwie parfümartig. Außerdem erinnert der Duft an Kaugummi. Obwohl das Aroma irgendwie künstlich erscheint, ist es doch ansprechend.

Auch der Antrunk ist süß und er zeichnet sich durch eine feinperlige und dabei doch kräftige Kohlensäure aus. Auf der Zunge macht das Bier den gleichen Eindruck wie in der Nase. Eine undefinierbare Fruchtigkeit erweckt einen künstlichen Eindruck. Jetzt meine ich auch, einige Kräuter schmecken zu können. Der Geschmack ist überraschend intensiv und ich vermute, dass diese Intensivität und Künstlichkeit dem im Bier eingesetzten Aroma geschuldet ist. Erst in der Kehle kommt eine leichte Bittere zum Tragen und der Geschmack der Kräuter tritt in den Vordergrund. Besonders der Kräutergeschmack klingt sehr lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hafermalz, Hopfen, Kräuter, Aroma, Zucker, Hefe

Farbe:

12 EBC

Brauerei:

Force Majeure BV
Kiezelstraat 14
3600 Genk
Belgien
www.forcemajeure.be