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NJB – Südsee IPA

Die National Jürgens Brauerei in Braunschweig ist eine junge 2016 gegründete Brauerei, die die Lagerkeller und den Namen einer alten Braunschweiger Brauerei übernommen und wiederbelebt hat. Auch die alten Sorten und Marken der ursprünglichen NJB wurden wiederbelebt. Gebraut wird allerdings auf einer komplett neuen 10HL Anlage. Wie die meisten Craft Beer-Brauereien haben auch die Braunschweiger ein IPA im Angebot. Das Südsee IPA ist nach dem Braunschweiger Südsee benannt.

Bernsteinfarben du mit leichter Hefetrübung präsentiert sich das Bier im Glas. Die weiße Schaumkrone ist fest und bleibt sehr lange erhalten. Die Optik hat die Brauerei auf jeden Fall gut hinbekommen.

Das Aroma ist fruchtig. Ich rieche Grapefruit, gelbe Früchte und Birne. Aus dem Hintergrund kommt noch ein leichter Karamellduft des Malzes. So gefällt mir ein IPA.

Der Antrunk ist spritzig und sorgt mit seiner ordentlichen Malzsüße für einen wirklich guten ersten Eindruck. Auf der Zunge kommt die fruchtige Bittere in den Vordergrund, die durch die Süße unterstützt wird. Die Fruchtigkeit der Hopfensorten bleibt jetzt etwas hinter der Bitteren zurück. So erwarte ich es von einem IPA. Die Rezenz bleibt weiterhin hoch. Trotzdem ist das Mundgefühl angenehm weich. In der Kehle wird das Bier milder, aber die Bittere klingt trotzdem noch sehr lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pale Ale Malz, Carared, Melanoidin), Hopfen (Simcoe, Amarillo, Cascade, Herkules), Hefe

Alkoholgehalt:

7,0 % Vol.

Bittereinheiten:

50 IBU

Farbe:

16 EBC

Brauerei:

National Jürgens Brauerei GmbH
Rebenring 31
38106 Braunschweig
www.njb-brauerei.de

Brunswiek Alt

Der Name Brunswiek stammt von der ursprünglichen englischen Schreibweise der Stadt Braunschweig ab. Mit dem Brunswiek Alt ruft die National Jürgens Brauerei eine Braunschweiger Biertradition. Jetzt steht das Brunswiek Alt vor mir und wartet auf seine Verkostung.

Dunkel kupferfarben und klar präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber steht eine feinporige hellbraune Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt und die mich schon erahnen lässt, dass in diesem Bier die Röstmalze im Vordergrund stehen.

Und so ist auch das Aroma. Düfte nach dunkler Schokolade und Haselnuss, nach Karamell, getrockneten Früchten, Vanille und Kaffee steigen mir in die Nase. Das macht wirklich Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist für ein Altbier ungewöhnlich süß. Dafür ist aber die Kohlensäure angenehm mild und feinperlig. Auf der Zunge stehen wie erwartet die Malznoten im Vordergrund, wobei auch eine leichte Bittere des Hopfens mitspielt. Jetzt kann ich auch den Geschmack nach Melasse feststellen. Alles zusammen sorgt für ein weiches Mundgefühl. In der Kehle wird die Bittere etwas kräftiger und obwohl sie nicht stark wird, klingt sie doch recht lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pale Ale, CaraRed, Melanoidin, CaraAroma), Hopfen (Magnum, Hallertauer Mittelfrüh)

Alkoholgehalt:

4,9 % Vol.

Bittereinheiten:

40 IBU

Farbe:

25 EBC

Brauerei:

National Jürgens Brauerei Braunschweig
Rebenring 31
Braunschweig
www.njb-brauerei.de

Brauhaus Goslar – Rammelsberger Pils

Auch wenn das Brauhaus Goslar für die originale und ursprüngliche Gose bekannt ist, können Odin Paul und Arne Kosik auch gängige Bierstile brauen. Dazu gehört in Norddeutschland selbstverständlich auch das Pils. Jetzt steht es vor mir – das Rammelsberger Pils aus Goslar.

Orangefarben und wenig hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Die Schaumkrone ist weiß, löst sich aber leider schnell auf.

Das Bier duftet nach Karamell mit einigen fruchtigen Noten.

Der Antrunk ist spritzig und er punktet mit einer verhaltenen Süße. Die Süße bleibt auch auf der Zunge erhalten, gepaart mit einer leichten freundlichen Bitteren. Der Geschmack ist intensiv und erzeugt ein volles und rundes Mundgefühl. Der Abgang ist trockener und die Bittere wird kräftiger und klingt lange nach.

Zutaten

Wasser , Gerstenmalz , Hopfen (Hallertauer Perle, Saphir), Hefe

Alkoholgehalt:

4,6 % Vol.

Stammwürze:

11,2° Plato

Bittereinheiten:

39 IBU

Farbe:

10 EBC

Brauerei:

Brauhaus Goslar
Marktkirchhof 2
38640 Goslar
www.brauhaus-goslar.de

25. 4. – 28. 4. 2024: Stader Craft Bier & Gourmet Festival

Gemütliches Miteinander unter freiem Himmel, maritimes Flair am Stadthafen und ein vielfältiges kulinarisches Angebot dürfen Gäste des Stader Craft Beer & Gourmet Festivals erwarten – die Hansestadt steht im Zeichen der Braukunst. Sie lockt Besucher zum Gaumenschmaus an den Stader Stadthafen und lässt Genießer-Herzen höherschlagen.
Erstmalig im Jahr 2018 in Stade zu Gast, hat das Craft Beer & Gourmet Festival inzwischen viele Liebhaber und „Wiederholungstäter“ für sich gewinnen können. Eine Vielzahl von Craft Beer-Anbietern ist vertreten und präsentiert kreative Biere. Neben den Craft-Beer-Angeboten werden auch Weine, Cocktails und Erfrischungsgetränke ausgeschenkt. Erlesene Speisenkombinationen, regionale Spezialitäten, interessante Neuerfindungen und köstliche Kleinigkeiten vervollständigen das Angebot auf dem Craft Beer & Gourmet Festival.
Die Öffnungszeiten sind:
Donnerstag: 15:00 Uhr – 23:00 Uhr
Freitag: 13:00 Uhr – 24:00 Uhr
Samstag: 13:00 Uhr – 24:00 Uhr
Sonntag: 13:00 Uhr – 18:00 Uhr

Mit der Einbecker Brauerei auf dem Lastenrad nach Lübeck

Für diesen Sommer hat sich die Brauerei in Einbeck eine besondere Aktion einfallen lassen. Von Einbeck nach Lübeck fährt ein Treck, bestehend aus Lastenrädern. Und Nein, keine Panik, das machen die Einbecker nicht auf einen Rutsch. Auf dieser 370 Kilometer langen Tour macht der Treck in sieben (ehemaligen) Hansestädten Station – jeden Tag in einer anderen Stadt. Hier die einzelnen Etappen:

Einbeck

Hier geht es selbstverständlich los, genauer gesagt am 28. Juni um 13:00 Uhr

Alfeld

Hier endet die erste Etappe, selbstverständlich auf bereits am 28. Juni. Mit dem Weltkulturerbe Fagus-Werk ist Alfeld ein Geheimtipp, der einen Besuch wert ist. Auch das Umland hat viel zu bieten, auch wenn im Rahmen des Hanse-Biertrecks dafür nicht allzu viel Zeit bleiben dürfte. Aber auch unabhängig von diesem Event ist die Kleinstadt im Landkreis Hildesheim einen Besuch wert.

Hildesheim

Die zweite Etappe am 29. Juni endet in Hildesheim. Dass meine Heimatstadt einmal Hansestadt war, habe ich bislang nicht gewusst. Aber gut, darum geht es hier ja nicht, sondern um den Hanse- Biertreck. Leider verrät die Brauerei nicht, was für den Besuch in Hildesheim geplant ist, so dass wir hier auf Spekulationen angewiesen sind. Partner des Besuchs in Hildesheim sind der ADFC (also der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club) sowie einige Kulturschaffende. Da auf der Hildesheim-Seite des Webauftritts des Biertrecks mehrfach das Knochenhauer Amtshaus abgebildet ist (wo – wenig überraschend – Einbecker Bier ausgeschenkt wird), wird der Treck an diesem Tag vermutlich auf dem Hildesheimer Rathausmarkt enden. Ich vermute mal, dass es dort auch etwas Programm geben wird, denn weshalb sonst sollten die Kulturschaffenden mit an Bord sein? Und falls es kein Programm gibt, ist das KA7, das Restaurant im Knochenhauer Amtshaus, allein wegen der Architektur einen Besuch wert. Ich gehe davon aus, dass die Brauerei die Website noch ergänzen wird, denn bislang ist die Hildesheim-Seite des Webauftritts des Trecks noch unfertig. Teilweise stehen dort noch Texte zu Alfeld als Platzhalter.

Hannover

Die dritte Etappe endet am 30. Juni in der Landeshauptstadt Hannover. Zu diesem Etappenziel hat das Organisationsteam leider noch überhaupt nichts veröffentlicht. Auf der Übersichtsseite des Biertrecks ist lediglich das Hannöversche Rathaus abgebildet. Ein kleiner Tipp nur für den Fall, dass die Tagesetappe am Rathaus endet (auch wenn er der Einbecker Brauerei wohl nicht so sehr gefallen wird): Gehen Sie doch einfach mal schräg nach rechts über die Straße zur Hausbrauerei Meiers Lebenslust. Die Biere dort sind einen Besuch wert.

Sobald ich weitere Informationen über den Stopp in Hannover habe, werde ich diesen Artikel ergänzen. Das gilt auch für die anderen Etappenziele.

Celle

Etappenziel Nummer vier ist Celle am Südhang der Lüneburger Heide. Zu dieser Stadt muss ich nicht viel schreiben, die etwa 500 liebevoll restaurierten Fachwerkhäuser sprechen für sich. Auch hier sind mir keine Informationen zu einem Programm am Etappenziel bekannt.

Uelzen

Langsam nähern wir uns dem fünften Etappenziel, Uelzen. Über diese Kleinstadt in wirklich schöner Umgebung lässt sich nicht viel sagen. Nur so viel: das schönste an Uelzen ist der Bahnhof. Nein, jetzt kommt nicht der alte Kalauer, dass das der Ort ist, von dem aus man am schnellsten aus Uelzen wegkommt. Nein. Den Bahnhof in Uelzen hat Friedensreich Hundertwasser gestaltet und er ist wirklich sehenswert – innen wie außen. Und die Uelzener sind stolz auf ihren Bahnhof. Als ich ihn vor einigen Jahren zusammen mit meiner Frau besichtigt habe, erhielten wir eine kostenlose Privatführung durch die Toiletten. Ganz ehrlich: es sind die schönsten Toiletten, die ich in meinem Leben gesehen habe.

Lüneburg

Die alte Hansestadt Lüneburg ist das sechste Etappenziel. Sie besticht nicht nur durch die Fachwerkhäuser, die vom vergangenen Glanz der Stadt zeugen, die durch den Handel mit Salz reich geworden ist. Sie hat auch ein eigenes Brauereimuseum, das in den Räumen der im Jahr 1481 gegründeten Kronenbrauerei beheimatet ist. Informationen für diesen Stopp hat die Einbecker Brauerei aber noch nicht veröffentlicht.

Ratzeburg

Vorletztes Ziel des Hanse-Biertrecks ist Ratzeburg. Die ehemalige Grenzstadt zur DDR liegt nur 20 Kilometer von Lübeck entfernt, dem Ziel des Biertrecks. Dort macht der Treck am 6. Juli Station. Mehr Infos gibt es zu dieser Station noch nicht.

Lübeck

Auch für die letzte Station des Biertrecks hat die Einbecker Brauerei noch keine Informationen veröffentlicht. Aber unabhängig davon, was die Brauerei dort plant, lohnt es sich auf jeden Fall, einen oder zwei Tage länger dort zu bleiben, um sich die Altstadt anzusehen, sich im Café des Marzipanspeichers die hervorragenden Torten schmecken zu lassen und zum Abendessen in die Schiffergesellschaft zu gehen, eine wirklich sehenswerte Gaststätte, die im 15. Jahrhundert gegründet wurde und die bis heute eine wirklich gute Küche bietet.

So weit die einzelnen Stationen des Hanse-Biertrecks. Wenn ich weitere Informationen über den Treck erhalten, werde ich diesen Artikel aktualisieren. Sollten Sie jetzt Lust bekommen haben, auf dem Hanse-Biertreck mitzufahren, finden Sie hier ein Onlineformular für die Anmeldung. Und keine Angst – Sie müssen nicht die gesamten 370 Kilometer mitfahren; eine Anmeldung ist auch für einzelne Etappen möglich. Außerdem können Sie selbstverständlich mit Ihrem Fahrrad oder E-Bike mitfahren, wenn Sie kein Lastenrad haben.

Für jetzt bleibt nur noch ein Rätsel zu lösen: Auf dem Plakat am Anfang dieses Artikels steht etwas von 100 % Hansebock. Ob es zur Feier dieser Aktion einen Sondersud des Einbecker Bockbiers gibt? Ich bin gespannt.

Brauhaus Goslar – Gose Hell

Das Etikett zeigt als Schmuckelemente den Truthahn der Brauerei sowie drei Hopfendolden.Das Brauhaus Goslar hat sich zur Aufgabe gesetzt, die traditionelle Gose wieder aufleben zu lassen. Die Goslarer Brauerei bietet die Gose in zwei Varianten an: Einmal als helle Gose und auch eine dunkle Variante. Jetzt steht die helle Version der Bierspezialität aus dem Harz vor mir.

Golden und mit leichter Hefetrübung präsentiert sich das Bier im Glas. Die feinporige schneeweiße Schaumkrone ist recht klein, bleibt aber lange erhalten. Damit macht die helle Gose optisch eine gute Figur.

Das Bier duftet würzig nach dem zugesetzten Koriander und nach hellem Malz.

Der Antrunk ist spritzig mit reichlich kräftiger Kohlensäure. Auf der Zunge kommen die würzigen und malzigen Aromen, die ich bereits in der Nase festgestellt habe, in den Vordergrund. Begleitet werden sie von einer leichten Zitrusfrische sowie der Würzigkeit des Salzes, die ich allerdings nur deshalb identifizieren kann, weil ich die Zutatenliste gelesen habe. Bittere ist nur wenig zu schmecken und das Mundgefühl ist angenehm weich. In der Kehle wird das Bier trockener und die Bittere wird etwas kräftiger. Sie klingt auch lange nach.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz (Pilsener Malz, Münchener Malz), Weizenmalz, Aromahopfen (Hallertauer Perle, Saphir), Hefe, Salz, Koriander

Alkoholgehalt:

4,7% Vol.

Stammwürze:

11,4° Plato

Bittereinheiten:

30 IBU

Brauerei:

Brauhaus Goslar
Marktkirchhof 2
38640 Goslar
www.brauhaus-goslar.de

Brauhaus Goslar- Gose Dunkel

Das braune Etikett zeigt als Logo einen Vogel, bei dem ich mir nicht sicher bin, ob es einen Hahn oder eine Pute darstellen soll.Aus Goslar stammt das Bier, das jetzt vor mir steht. Es handelt sich um eine Gose, einen Bierstil, der ursprünglich aus dem südlichen Niedersachsen stammt. So liegt das Brauhaus auch in unmittelbarer Nähe zum Flüsschen Gose, das nicht nur dem Bier, sondern auch der Stadt Goslar seinen Namen verlieh. Die Gose lässt sich ohne Übertreibung als das Harzer Urbier bezeichnen und das Brauhaus Goslar hält diese Tradition hoch.

Kupferfarben und hefetrüb fließt das Bier ins Glas. Die elfenbeinfarbene Schaumkrone ist zwar klein, bleibt aber sehr lange erhalten.

Röststoffe bestimmen das Aroma der dunklen Gose. Ich rieche Pumpernickel, zusammen mit einer leichten fruchtigen sauren Note, aber auch Kandis und Koriander.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine angenehme Malzsüße aus. Auch wenn die Karbonisierung recht knapp ausfällt, macht das Bier von Anfang an einen ausgewogenen Eindruck. Auf der Zunge kommt der Geschmack nach Schokolade in den Vordergrund, der vom dunklen Malz stammt. Säure und Fruchtigkeit sind geringer als ich es aufgrund des Aromas erwartet hätte. Auch das zugesetzte Salz kommt zum Vorschein, auch wenn ich es eher ahne als schmecke. Dazu kommt das für ein dunkles Bier ungewöhnlich schlanke Mundgefühl, das für eine ungeheure Süffigkeit sorgt. In der Kehle wird die Säure etwas kräftiger und sie klingt zusammen mit dem Geschmack des Korianders lange nach.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz (Pilsener, Kara Dunkel, Röstmalz), Weizenmalz, Hopfen (Hallertauer Perle, Saphir), Hefe, Salz, Koriander

Alkoholgehalt:

4,8 % Vol.

Bittereinheiten:

25 IBU

Stammwürze:

11,5° Plato

Farbe:

20 EBC

Brauerei:

Brauhaus Goslar
Inh. Odin Paul e. K.
Marktkirchhof 2
38640 Goslar
www.brauhaus-goslar.de

Einbecker – Weizen-Bock

Das Etikett des Einbecker Weizen-Bock ist im typischen Stil der Brauerei gestaltet.In jedem Jahr braut die Einbecker Brauerei einen limitierten Sondersud. Nachdem es 2022 ein fünf Jahre lang gereifter Winterbock war, war es im Jahr 2023 ein Weizen-Bock. Er wird auf der Website der Brauerei nicht mehr aufgeführt. Daher vermute ich mal, dass er inzwischen verkauft wurde und nicht mehr angeboten wird. Eventuell sind aber auch noch einige Flaschen im Brauereiladen in der Einbecker Innenstadt im Angebot.

Orangefarben und mit leichter Hefetrübung fließt das Bier ins Glas. Dabei bildet es eine durchschnittlich große sahnige und schneeweiße Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt.

Im Mittelpunkt des Aromas steht stiltypisch der Duft nach Banane. Aber das ist nicht alles. Auch bei der Auswahl des Hopfens hat sich die Brauerei in Einbeck Mühe gegeben und hat einen Hopfen ausgewählt, der deutliche Zitrusnoten mitbringt. Diese Aromen verbinden sich gut mit dem Aroma des Malzes, das an Brotkrume erinnert, gemischt mit etwas Waldhonig. Auch holzige bis harzige Noten steigen mir in die Nase. Selten habe ich einen so vielseitigen Weizenbock gerochen.

Für einen Weizenbock ist die Süße des Bieres recht dezent und sie passt sich gut an die sehr feinperlige Kohlensäure an. Aber die richtige Power entfaltet das Bier erst, wenn es sich auf der Zunge etwas erwärmt. Die Fruchtigkeit mit der Banane im Vordergrund ist überwältigend. Die 6,5 Volumenprozent Alkohol brennen etwas auf der Zunge, aber das passt gut zum samtigen Mundgefühl. Stiltypisch sind Bitterstoffe nur in geringem Maß zu schmecken. Die Fruchtigkeit klingt auch in der Kehle einige Zeit nach.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

6, % Vol.

Brauerei:

Einbecker Brauhaus AG
Papenstraße 4-7
37574 Einbeck
www.einbecker.de

Gose-Brauerei – Odinator

Das rote Etikett enthält in goldener Farbe gedruckt den Namen des Bieres sowie einen Hahn, der auch im Namen des Ortsteils Hahnenklee verwandt wird.Jetzt steht vor mir der Odinator, ein Doppelbock aus dem Brauhaus Goslar. Eigentlich ist das Brauhaus für seine Gose bekannt (was aufgrund des Ortsnamens und des Flüsschens Gose, das durch Goslar fließt, auch naheliegend ist), aber auch ein Bockbier passt durchaus in die südniedersächsische Gegend. Schließlich ist Einbeck, die Heimat der Bockbiere, auch nur gut 50 Kilometer von Goslar entfernt. Und nein, der Odinator hat seinen Namen nicht vom nordischen Göttervater, sondern der Name ich noch naheliegender: der Braumeister und Inhaber des Brauhauses Goslar heißt Odin Paul. Aber kommen wir zum Bier.

Bernsteinfarben und hefetrüb fließt das Bier ins Glas. Dabei bildet es eine kleine Schaumkrone mit einem Stich ins elfenbeinfarbene. Der Schaum ist zwar feinporig, fällt aber leider doch recht schnell in sich zusammen.

Das Bier duftet nach Karamell mit einer leichten Fruchtigkeit, die an Stachelbeeren erinnert. Das macht Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine zurückhaltende Süße sowie durch eine feinperlige Kohlensäure aus. Besonders die nicht zu kräftige Malzsüße begeistert mich. Auf der Zunge gesellt sich eine leichte fruchtige Säure zur Süße. Obwohl ich bis jetzt keine Bittere schmecke, ist das Mundgefühl angenehm samtig. Erst in der Kehle kann ich eine geringe Bittere feststellen. Die Bittere ist etwas kratzig, aber ich meine, dass das einen angenehmen Kontrast zur Weichheit bildet, die ich auf der Zunge verspürt habe. Die Bittere klingt in der Kehle lange nach.

Der Odinator ist ein süffiges und nicht zu süßes Bockbier. Würde ich es bei uns in der Gegend bekommen, würde ich es sicherlich regelmäßig kaufen.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz (Pilsener Malz, Münchener Malz, Karadunkel), Aromahopfen (Hallertauer Perle, Saphir), Hefe

Alkoholgehalt:

7,1 % Vol.

Stammwürze:

18,1° Plato

Bittereinheiten:

22 IBU

Farbe:

14 EBC

Brauerei:

Brauhaus Goslar
Inh. Odin Paul e. K.
Marktkirchhof 2
38640 Goslar
www.brauhaus-goslar.de

Die Braumanufaktur Härke hat zum Jahresende ihren Betrieb eingestellt

Die Braumanufaktur Härke hat zum Jahresende ihren Betrieb eingestellt. Solche Meldungen kommen in letzter Zeit häufiger und dass Brauereien ins Straucheln geraten, kann jedes Unternehmen treffen, unabhängig davon, ob es sich um eine Traditionsbrauerei mit mehreren Jahrhunderten Geschichte handelt oder um eine erst vor wenigen Jahren gegründete Craft Beer-Schmiede. Auch die Qualität des Bieres spielt nicht immer eine Rolle. Ich erinnere mich beispielsweise an die Berliner Bier Fabrik oder das Labieratorium in Cottbus. Beide Brauereien haben hervorragende Biere hergestellt und sind trotzdem vom Markt verschwunden. Für das Verschwinden vom Markt gibt es andere Gründe, die wir als Außenstehende nicht kennen.

Die Brauerei Härke in Peine hat eine lange und zumindest zeitweise erfolgreiche Geschichte. Gegründet wurde sie im Jahr 1868 von Wilhelm Härke, der damals noch als Bierbrauer arbeitete. Schnell erlangte die Brauerei einen guten Ruf für ihre qualitativ hochwertigen Biere. Im Laufe der Jahre expandierte das Unternehmen immer weiter und konnte sich auch überregional etablieren. Besonders während des Wirtschaftswunders in den 1950er Jahren erlebte die Brauindustrie einen enormen Aufschwung – so auch Härke.

Weshalb schreibe ich ausgerechnet über die Einstellung des Betriebs der Brauerei Härke? Nun, gerade die Brauerei Härke hat mich durch mein gesamtes bisheriges Leben begleitet. In meiner Kindheit in den 1960er Jahren war die Härke in den Gaststätten Hildesheims einer der Platzhirsche. Die Brauerei hatte sogar ein Auslieferungslager am Moritzberg in der Brauhausstraße, dort wo jetzt das Altenheim steht. Das Lager war in den Berg gebaut und hatte einen unterirdischen Gang auf die halbe Höhe des Moritzbergs. Knapp unterhalb der Gaststätte Treppchen, der damaligen Brauereigaststätte der Härke, kam der Gang wieder ans Tageslicht. Jedenfalls war das Lager sehr beliebt bei den Hildesheimern und auch mein Großvater holte sich dort sein Bier, immer zwei Kisten auf einmal. Damals handelte es sich noch um Holzkisten, in denen die Steinie-Flaschen transportiert wurden. Und da die vollen Bierkisten immer bei meinem Großvater im Keller standen, weiß ich auch, dass das erste Bier, das ich in meinem Leben getrunken habe, ein Härke war.

Wenn ich mich richtig erinnere, gab es damals nur zwei Bierstile, die die Härke herstellte – Pils und Export. Andere Bierstile waren in den 1960er und 1970er Jahren in Hildesheim unbekannt, wenn wir einmal vom Bockbier aus Einbeck absehen. In den 2000er Jahren kamen noch so einige Bierstile dazu. Da gab es dann das Härke 1890, das Amber Ale, Härke Dein Bier, Härke Dunkel, Härke Landbier, Härke Tradition, Härke Weizen, Härke Zwickel und eventuell noch andere Biere, die ich jetzt nicht auf dem Schirm habe. Vermutlich war diesen Bieren nicht der große Erfolg beschieden, denn zuletzt habe ich im Getränkemarkt nur noch das Härke Pils gefunden.

Im Jahr 2013 ging musste Härke Insolvenz anmelden und wurde damals vom Einbecker Brauhaus übernommen und damit vorerst gerettet. Auch diese Übernahme hat wohl nicht die erwarteten Erfolge gebracht, so dass zum Jahreswechsel Schluss war. Die Marke Härke soll erhalten bleiben, aber das Bier soll dann in Einbeck gebraut werden. Auch wenn ich die Biere aus Einbeck wirklich schätze, ist das Härke aus Einbeck nicht das gleiche wie das Härke aus Peine. Die Brauanlage ist eine andere und das Wasser ebenfalls. Ob das die Fans des Härke zufriedenstellen wird bleibt abzuwarten. Für mich hat mit der Schließung der Brauerei in Peine ein Stück meines bisherigen Lebens geendet.