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Stralsunder – Prost! Bio Pils

Stralsunder ist eine Marke von Störtebeker, der bekannten Brauerei aus Stralsund. Nach dem Übersee Pils gibt es mit dem Stralsunder Prost! Bio Pils jetzt ein zweites Pilsbier der Hanseaten mit Zutaten aus biologischem Anbau. Der Sinn dieser doppelten Biere erschließt sich mir nicht. Bislang habe ich die Marke Stralsunder nur in Stralsund gesehen und eigentlich als Billigmarke der Störtebeker Brauerei betrachtet, die vermutlich nur aus Gründen der Tradition weitergeführt wurde. Immerhin gab es diese Marke bereits in der DDR. Offensichtlich habe ich mich da geirrt. Aber egal, mal sehen, wie sich das Bier so macht.

Golden und kristallklar präsentiert sich das Bier im Glas. Die feinporige und schneeweiße Schaumkrone bleibt sehr lange erhalten. Optisch gibt es an diesem Bier schon mal nichts auszusetzen.

Das Bier duftet nach Brotkrume und die Hopfennoten sind eher zu erahnen. Im Grunde erscheint mir der Duft des Bio Pils eher wie ein Helles.

Der Antrunk ist recht süß, was für ein Pils eher untypisch ist. Die Kohlensäure ist feinperlig, aber trotzdem kräftig. Auch auf der Zunge ist das Bier sehr malzbetont. Es zeichnet sich durch einen intensiven Brotgeschmack mit einer Karamellnote aus. Mir fehlt wirklich die Bittere des Hopfens. Aber das Mundgefühl ist samtig und weich. Erst in der Kehle kann ich eine deutliche Bittere schmecken, die dann aber lange nachklingt.

Auch wenn ich vom Bio Pils als Pilsener etwas enttäuscht bin – als Helles würde es mir durchaus gefallen.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

4,9 % Vol.

Brauerei:

Störtebeker Braumanufaktur GmbH
Greifswalder Chaussee 84-85
18439 Stralsund
www.stoertebeker.com

Hafenbräu – Deutsches Pilsner

Das Etikett des Hafenbräu ist schlicht im typischen DDR-Design.Die Firma Schollenberger, ein Weinhandelsunternehmen aus Rostock, das für die Biermarke Hafenbräu verantwortlich zeichnet, beschreibt das Bier auf seiner Website wie folgt:

§In der DDR war das 6 Monate haltbare Hafenbräu der unverzichtbare Begleiter der Seeleute von der DSR dem VEB Fischkombinat. Für die Staatsreederei der DDR, die Deutsche Seerederei (DSR), wurde das Bier zur Versorgung und als Stimmungsaufheller für die Mannschaften entwickelt und auf den Reisen der Schiffe mitgeführt. Sagenumwoben ist hierbei die für DDR-Biere lange Haltbarkeit. Leute, die es ganz genau wussten, schwören bis heute, dass dem Hafenbräu der DDR Chenin zugesetzt wurde, um es haltbar und tropenfest zu machen. Das Deutsche Reinheitsgebot spielte im Arbeiter- und Bauernstaat dann wohl nicht immer die erste Geige.

Das Hafenbräu war, nicht nur wegen seiner Haltbarkeit/MHD von einem halben Jahr für die Seeleute von Handelsflotte und Hochseefischerei der sozialistischen Republik ein treuer Begleiter und Botschafter auf allem Weltmeeren. Dabei hatte dieses Pilsner Bier auch an Land seine Freunde und genoss zuweilen Kultstatus. In den Kaufhallen der HO und des Konsums war das Bier der Seeleute, welches privilegiert für die Reedereien hergestellt wurde und mit dem der VEB Schiffsversorgung die Schiffe der Flotte belieferte, nicht immer zu finden. In der Bevölkerung galt das Pils mit dem Exportcharakter als Bückware und hatte auch hier eine treue Fangemeinde unter den Bierfreunden.

Kultstatus erlangte das Hafenbräu durch die Serie ‚Zur See'“.

Die vollständige Beschreibung des Vertreibers finden Sie auf seiner Website. Wenn die Darstellung so stimmt, war diese Geschichte des Bieres schon mal ein guter Grund, die Marke nach dreißig Jahren aus der Versenkung zu heben. Sie weckt sicherlich bei vielen Menschen im Osten Erinnerungen. Ich habe die Flasche in einem kleinen süßen Andenkenladen in Stralsund gefunden und gekauft. Nun ist es aber an der Zeit, die Flasche zu öffnen und das Bier zu verkosten.

Golden und gefiltert präsentiert sich das Bier im Glas. Die gemischtporige Schaumkrone löst sich anfangs recht flott auf, aber ein Rest des Schaums bleibt dann doch lange erhalten.

Das Bier duftet nach hellem Malz mit einigen blumigen Noten.

Der Antrunk ist ungewöhnlich süß und ich stelle fest, dass die feinperlige Kohlensäure recht knapp dosiert ist. Auf der Zunge zeigt sich ein leichtes Bitter, dazu kommt eine geringe Säure. Obwohl das Mundgefühl weich ist, kann mir das Bier nicht so richtig gefallen. Im Abgang wird das Bitter etwas kräftiger, aber es klingt nur kurz nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

4,9 % Vol.

Farbe:

10 EBC

Brauerei:

F. Schollenberger
Barnstorfer Weg 22
18057 Rostock
www.weinhandlung-schollenberger.de

9. 9. 2023: 7. Deutsche Meisterschaft der Hobbybrauer

Kreative Biere, Spezialitäten vom Grill und Gespräche rund ums Thema Bier: Am 09. September 2023 sucht die Störtebeker Braumanufaktur den besten Hobbybrauer im Brauquartier bei der 7. offiziellen Deutschen Meisterschaft. Gemeinsam mit Verbänden und Partnern freuen wir uns auf charakterstarke Biere, interessante Gespräche, leckeres Essen und spannende Neuigkeiten aus der Hobbybrauer-Szene. Seien Sie dabei und erleben Sie vielfältiges Brauhandwerk hautnah.

Kniesenack – Dunkelbier

Das Kniesenack Dunkelbier, das jetzt vor mir steht, stammt von der Weinhandlung Schollenberger in Rostock. Das Unternehmen hat auch vier Biere im Angebot, die speziell für Schollenberger gebraut werden. Ich habe das Bier in einem kleinen Laden in der Altstadt von Stralsund gefunden, wo es neben vielen Produkten aus der Region, die für die Touristen angeboten wurden, auch Kaffee und Kuchen gibt. Schön, dass es solche inhabergeführten Geschäfte noch gibt. Aber kommen wir zum Bier.

Schollenberger beschreibt die Geschichte dieses Bieres so: „Der Tradition verpflichtet haben wir uns der Bewahrung und Weiterentwicklung einer früher in ganz Deutschland und darüber hinaus bekannten mecklenburgischen Bier-Spezialität verschrieben. Dazu haben wir Anfang 2022 die Marke Kniesenack von der Güstrower Schlossquell erworben. Dieses Unternehmen stand als Nachfolger in der Tradition der Kniesenack-Brauerei Gerhard Sagemüller, der VEB Kniesenack-Brauerei Güstrow und des VEB Güstrower Brauerei. Das Kniesenack ist als dunkles, starkes Bier oder Braunbier aus Güstrow bekannt. Schon in vorchristlicher Zeit soll dieses Bier in der Region gebraut worden sein und erwarb sich im Mittelalter als Kniesenack einen mythischen, legendären Ruf über die Grenzen Mecklenburgs hinaus. Der Name soll aus dem Wendischen stammen und Fürstenbier heißen. Ausgeschenkt wurde das Bier an den Höfen von Fürsten und den Metropolen der Zeit und galt im Mittelalter als eines der wertvollsten und teuersten Biere. Selbst in der Brauerei und Hansestadt Rostock erfreute sich das Mecklenburger Kniesenack allergrößter Wertschätzung. So sah sich der Senat genötigt, den Ausschank in den Mauern der Stadt auf zwei Orte zu beschränken, um das Rostocker Bier zu fördern. Im Jahre 1590 ist das Güstrower Kniesenack als trefflich gutes Bier bezeichnet worden.

In der Lobschrift auf das Kniesenacker Bier aus dem Jahre 1624 heißes in den höchsten Tönen: Encomium oder Lob-Spruch des weltberühmten/ gesunden/ kräfftigen und wohlschmeckenden Gersten-Biers Kniesenack genannt/ Welches im Mecklenburgischen Lande zu Güstrau seinen Ursprung bekommen und anjetzo daselbst gebrauet wird.

Nun begeben wir uns im Jahre 2022 auf eine spannende Reise und wollen als Mecklenburger eine mecklenburgische Tradition wiederbeleben und in verschiedenen Versionen in die Flasche bringen. Ein Ziel ist es, diese Spezialität zu einem flüssigen Botschafter unserer Region zu machen und die Legende zu erwecken. Dazu haben wir uns Mitstreiter mit Herzblut und Kompetenz mit ins Boot geholt. Zu diesen zählen Brauer, Mecklenburger und Bierfreunde. Eine wichtige Stütze sind für uns dabei auch die Freunde des Vereins ‚Original-Güstrower-Kniesenack‘ zu Güstrow.“

Dunkelbraun und gefiltert läuft das Bier ins Glas. Die grobporige Schaumkrone ist klein und löst sich praktisch sofort auf. Jetzt siehr das Kniesebeck aus wie Cola.

Das Bier duftet malzig-süß nach Pumpernickel. Hopfenaromen kann ich nicht entdecken.

Der Antrunk ist wie erwartet süß. Auf der Zunge dominieren die Aromen nach Pumpernickel. Eine Bittere kann ich nicht feststellen. Das Mundgefühl ist schlank. Auch der Abgang ist süß und ohne Nachklang.

Ich vermute, dass das Kniesenack durchaus seine Anhänger hat – ich gehöre aber nicht dazu. Zu einem Schweinebraten mag es ja noch passen, aber ein Genussbier ist es meiner Meinung nach nicht.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

4,6 % Vol.

Farbe:

60 EBC

Brauerei:

Weinhandlung Schollenberger
Hauptstraße 61
18211 Bargeshagen
www.weinhandlung-schollenberger.de

Vielanker – Winterbock

Vielank liegt in Mecklenburg-Vorpommern, genauer gesagt im Landkreis Ludwigslust-Parchim. Würde es dort kein Brauhaus geben, wüsste ich ehrlich gesagt überhaupt nicht, dass es Vielank gibt. Aber auch ohne dass ich schon einmal in Vielank war, ist mir das dortige Brauhaus durchaus sympathisch. Verschiedene Biere, Gaststätte mit regionalen Spezialitäten, Hotel und Produkte vom Auerochsen – viel mehr Regionalität kann ein einzelnes Unternehmen kaum bieten. Irgendwann muss ich mal dort hin. Jetzt steht vor mir der Winterbock und wartet auf seine Verkostung.

Kupferfarben und mit geringer Hefetrübung präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber steht eine feste elfenbeinfarbene Schaumkrone, die lange erhalten bleibt.

Düfte nach Karamell und Trockenpflaumen steigen mir in die Nase. Auf jeden Fall habe ich hier ein recht süßes Bier vor mir, aber auch der Alkohol ist in der Nase deutlich feststellbar. Das Aroma erinnert an Likör. Da bin ich mal gespannt, wie sich das Bier auf der Zunge macht.

Der Antrunk ist wie erwartet süß. Kohlensäure ist reichlich vorhanden. Die Fruchtigkeit ist auf der Zunge weniger präsent als ich es vom Duft her erwartet hatte. Bitterstoffe sind stiltypisch nur wenige vorhanden und das Mundgefühl ist cremig. Der Abgang ist mild und jetzt kommt in der Kehle doch noch die Fruchtigkeit zu ihrem Recht, die an rote Früchte erinnert und die lange nachklingt.

Der Vielanker Winterbock ist ungewöhnlich, kann aber wirklich gefallen. Ich meine aber, etwas mehr Frische würde diesem Bier gut zu Gesicht stehen.

Zutaten:

Quellwasser, Gerstenmalz, Hopfen, Brauhefe

Alkoholgehalt:

6,7 % Vol.

Stammwürze:

16° Plato

Bittereinheiten:

18 IBU

Farbe:

25 EBC

Brauerei:

Vielanker Brauhaus GmbH & Col. KG
Lindenplatz 1
19303 Vielank
www.vielanker.de

Störtebeker – Hopfen-Weiße

Im September 2021 setzten sich Nikki Parks und Nils Lichtenberg mit ihrer Hopfen-Weisse gegen 180 Konkurrenten aus ganz Deutschland durch und gewannen so die 5. Deutsche Meisterschaft der Hobbybrauer. Die Expertenjury der Meisterschaft überzeugte die Ausgewogenheit zwischen Hopfenaromen und typischen Weizenbock-Noten. Ich habe mir eine Flasche dieses Biers aus München mitgebracht, wo sie im Rahmen der Endrunde des Hobbybrauerwettbewerbs 2022 auf der DrinkTec am Stand von Störtebeker angeboten wurde.

Golden und mit leichter Hefetrübung präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber steht eine voluminöse feste Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. So muss ein Siegerbier aussehen.

Das Aroma ist ausgesprochen fruchtig. Ein ganzer Obstsalat steigt mir in die Nase. Ich rieche Banane, Orange, Ananas und Vanille.

Der Antrunk ist fruchtig-süß und durch die kräftige Kohlensäure angenehm frisch. Die fruchtige Süße bleibt auf der Zunge dominant. Nur wenig Säure gesellt sich dazu, auch eine Bittere ist nur wenig zu schmecken. Passend zu der Fruchtigkeit ist das Mundgefühl samtig. In der Kehle wird der Geschmack nach Banane kräftiger und Zitrusfrüchte kommen dazu. Bitter ist immer noch sehr verhalten zu schmecken, so dass der Nachklang überraschend lang ist.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hopfen (Mosaic, Cascade, Nugget, Simcoe), Hefe

Alkoholgehalt:

7,3 % Vol.

Stammwürze:

16° Plato

Empfohlene Genusstemperatur:

8° Celsius

Brauerei:

Störtebeker Braumanufaktur GmbH
Greifswalder Chaussee 84-85
18439 Stralsund
www.stoertebeker.com

Die deutsche Meisterschaft der Hobbybrauer ist beendet

Seit einigen Jahren führt die Störtebeker Brauerei in Stralsund in jedem Jahr die Deutsche Meisterschaft der Hobbybrauer aus. Nach eigenen Angaben ist dies der größte Hobbybrauerwettbewerb in Deutschland. In diesem Jahr wurden etwa 150 Biere eingereicht. In einer Vorauswahl wurden zehn mögliche Gewinner ermittelt, von denen gestern und heute jeweils fünf der Finalisten ihr Bier auf der DrinkTech in München ihr Bier vorgestellt haben. Ich war nur heute auf der Messe, weshalb ich nur die fünf Hobbybrauer vorstellen kann, die heute auf dem Stand vertreten sind. Aber eines muss ich wirklich feststellen: ich habe die deutschen Hobbybrauer unterschätzt. Heute wurden einige Biere vorgestellt, die ich in dieser Qualität und Originalität nicht erwartet habe. Meine Erwartung war, dass recht gute Biere vorgestellt werden, die sich auch in jedem Craft Beer-Handel gut machen würden, aber nicht mehr. Was mir serviert wurde, war Kreativität vom Feinsten, also Biere, die sich vermutlich kommerziell nicht brauen ließen oder nur zu einem Preis, der sich im Handel nicht durchsetzen ließe. Aber im Einzelnen:

Florian Erdel stammt aus Baden und stellte sein Dry Hopped Sour vor. Dabei handelt es sich nicht um ein mit Brettanomyces gebrautes Bier. Nein. Er hat sein Bier mit Brettanomyces gebraut, es dann aber im Rotweinfass drei Jahre lang reifen lassen. Aber auch das war ihm nicht genug. In jedem Jahr hat er einen Teil des Bieres abgelassen (ob er es getrunken oder für eine andere Kreation verwendet hat ist mir nicht bekannt) und hat das Fass wieder mit einem frischen Bier aufgefüllt. Dieses Verfahren kenne ich sonst nur von der Balsamico-Herstellung. Dieser Aufwand hat sich aber auch auf die Qualität des Bieres übertragen. Florian ist ein Belgier, gefangen im Körper eines Badeners.

Patrick Hellweg und Michael Wenske nennen sich Yeast’sc Pride und Hefezüchter und stellten heute ihr mit wilder Hefe gebrautes Triple IPA vor. Selten habe ich ein so vollmundiges IPA getrunken. Es war auch nicht „totgehopft“, sondern auch das Malz und vor Allem die Hefe kamen zu ihrem Recht. Ganz ehrlich – ich würde mich nicht trauen, mit wilder Hefe ein IPA zu brauen. Mit diesem Bier haben die Jungs den 3. Platz errungen.

Andy Langer stellte sein Brown Ale vor. Dabei handelte es sich um ein wirklich gutes Brown Ale, bei dem ich allerdings keine herausstehende Besonderheit feststellen konnte. Ich würde es aber durchaus gerne noch einmal trinken.

Borchard&Senger stellte seinen Maibock vor. Er hat sogar einen Namen: Marge Simpson Maibock. Die Besonderheit an diesem Bier ist, dass die Würze geteilt wurde. Ein Teil wurde vergoren und anschließend mit Vanille gestopft, während der andere Teil mit Simcoe-Hopfen und Spirulina vergoren wurde. Na gut, die Besonderheit kommt erst noch. Der erste Teil des Bieres wird ins Glas eingegossen und erzeugt praktisch keinen Schaum. Der Schaum kommt mit dem zweiten Teil des Bieres, mit dem mit Spirulina gebrauten Teil, das vorsichtig darüber gegossen wird und den für Marge Simpson typischen Blauton hat. Bei all diesem Aufwand bleibt aber der Charakter eines Maibock erhalten. Für diese absolut originelle Bierkreation haben die beiden den zweiten Platz gewonnen.

Dirk Beuchel, besser bekannt als DeBauerBrauer, stellte sein Mango-Quitte Ale vor. Dabei handelt es sich um ein sehr fruchtiges Ale, das mit den beiden im Namen aufgeführten Früchten gebraut wurde. Eine angenehme Fruchtsüße ist vorhanden, die aber nicht aufdringlich wird. Vor Allem wirkt die Frucht nicht künstlich, sondern eher so, als wenn ich in eine Mango beiße und noch den Geschmack von Bier im Mund habe. Von der Quitte konnte ich den Geschmack bestenfalls ahnen. Hätte ich nicht gewusst, dass in diesem Bier Quitte verbraut wurde, wäre ich nicht darauf gekommen. Überrascht hat aber etwas anderes: Ich habe die Mango deutlich herausgeschmeckt, während andere Besucher des Standes ausschließlich die Quitte schmeckten.

Den ersten Preis und damit den Titel des Deutschen Meisters der Hobbybrauer konnte das Team von Hexenbräu mit nach Hause nehmen.

Insel-Brauerei – Hiss IPA

Das Hiss IPA der Insel-Brauerei Hiss IPA gehört zur beliebten Reihe IPA Expedition, der in Rambin auf der Insel Rügen ansässigen Brauerei. Bei dieser Brauerei fällt mir immer wieder auf, wie viele hopfenbetonte Biere produziert werden. Aber Markus Berberich gibt sich bei diesen Bieren so viel Mühe, dass ich mich auf jedes dieser Biere freue. Sie werden nicht langweilig.

Golden, mit leichtem Rotstrich und hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Die durchschnittlich große feinporige Schaumkrone bleibt sehr lange erhalten. Optisch ist das Bier perfekt.

Noch besser gefällt mir aber das Aroma. Düfte nach Grapefruit, Ananas und Mango steigen mir in die Nase, dazu der herbere Duft nach Holunder. Das macht Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine leichte fruchtige Säure mit einer zurückhaltenden Süße und eine ordentliche Spritzigkeit aus. Auf der Zunge wird die Säure noch kräftiger, während das Bitter für ein IPA recht diskret vorhanden ist. Das Bier ist nicht so vollmundig wie andere Biere der Insel-Brauerei, aber auch die Schlankheit steht dem Hiss IPA gut. Im Abgang dominiert das Sauer mit einem überraschend langen Nachklang.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hafermalz, Traubenzucker, Naturhopfen (Mandarina Bavaria, Citra, Huell Melon), Hefe

Alkoholgehalt:

7,2 % Vol.

Bittereinheiten:

10 IBU

Stammwürze:

17° Plato

Farbe:

10 EBC

Brauerei:

Rügener Insel Brauerei GmbH
Hauptstraße 2c
18573 Rambin
www.insel-brauerei.de

Insel-Brauerei – East Coast IPA

Wenige deutsche Brauereien verfügen über ein so großes Sortiment wie die Inselbrauerei in Rambin auf Rügen. Jetzt steht vor mir das East Coast IPA der Brauerei, das mit dem Hopfen Chinook gebraut wurde.

Orangefarben und leicht hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Die Schaumkrone ist feinporig und bleibt durchschnittlich lange erhalten.

Düfte nach Zitrusschalen, Südfrüchten, roten Beeren und Vanille steigen mir in die Nase.

Der Antrunk ist recht süß und dabei spritzig. Auf der Zunge bildet sich ein passendes freundliches Bitter. Das Mundgefühl ist weich und rund. Der Abgang ist für ein IPA überraschend mild, der Geschmack klingt aber sehr lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hafermalz, Traubenzucker, Naturhopfen (Chinook), Hefe

Alkoholgehalt:

5,6 % Vol.

Empfohlene Genusstemperatur:

10° Celsius

Brauerei:

Rügener Insel-Brauerei
Hauptstraße 2c
18573 Rambin/Rügen
www.insel-brauerei.de

Insel-Brauerei – Meerjungfrau

Dieses Natursauerbier der Inselbrauerei Rügen, das jetzt vor mir steht, wird gebraut nach dem Rügener Artenschutzabkommen für seltene Bierarten. Über sein Bier sagt der Braumeister Markus Berberich: „Dieses seltene Bier haben wir mit zwei Milchsäure-Stämmen und Champagnerhefe gebraut. Das ergibt eine sehr feine intensive Säure, elegante Fruchtnoten und ist dabei sehr erfrischend, sehr fruchtig prickelnd – eine saure Verführung.“

Hellgelb und opalisierend präsentiert sich das Bier im Glas. Die sehr voluminöse feinporige Schaumkrone fällt anfangs schnell in sich zusammen, aber der Rest bleibt lange erhalten. Die Optik ist auf jeden Fall schon mal sehr ansprechend.

Das Aroma wird durch eine frische Säure bestimmt, dazu kommen Düfte nach Apfel und Weißwein. Überhaupt erinnert mich das Aroma eher an einen Sekt als an ein Bier.

Im Antrunk fällt eine leichte Süße auf, gepaart mit einer agilen Kohlensäure, so dass auch der erste Eindruck auf der Zunge mich an einen Sekt denken lässt. Mit der Erwärmung des Biers auf der Zunge kommt die fruchtige Säure mehr zum Tragen, so dass der Weincharakter mehr zum Tragen kommt. Das Mundgefühl ist dabei weich und frisch. Im Abgang verabschiedet sich das Bier mit einer leichten Säure, die durchschnittlich lange nachklingt.

Die Meerjungfrau der Insel-Brauerei in Rambin eignet sich hervorragend als Aperitif und kann einen Champagner gut ersetzen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe, Weizenmalz, Traubenzucker (vollständig vergoren, Flaschenreifung)

Alkoholgehalt:

5,5 % Vol.

Farbe:

8 EBC

Brauerei:

Rügener Insel-Brauerei
Hauptstraße 2c
18573 Rambin/Rügen
www.insel-brauerei.de