Schlagwort-Archive: Fruchtbier

BRLO – Berlin Jam

Karls Erdbeerhof ist wohl jedem Nord- und Ostdeutschen bekannt. Das Unternehmen betreibt große Erdbeerplantagen in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Schleswig-Holstein. Von dort stammen die Erdbeeren, die BRLO in seiner Berliner Weiße verbraut hat. Es ist also eine Gemeinschaftsarbeit von Karls Erdbeerhof und BRLO.

Orangefarben und mit wenig Schaum präsentiert sich das Bier im Glas. Die Schaumkrone fällt schnell in sich zusammen, aber ich glaube, das ist stiltypisch.

Meine Nase teilt mir schnell mit, dass BRLO mit den Erdbeeren nicht gegeizt hat. Sie stehen im Zentrum des Aromas. Abgerundet wird der Duft durch einen diskreten Honigduft und den typischen Apfelessigduft, der durch die Milchsäurebakterien entsteht.

Der Antrunk ist einerseits fruchtig mit seinem Erdbeergeschmack und andererseits frisch durch die angenehme Karbonisierung. Die Fruchtigkeit bleibt weiterhin der zentrale Geschmack, sie wird aber jetzt durch eine erfrischende Säure ergänzt. Der Körper ist schlank und das Bier macht einfach einen frischen Eindruck. In der Kehle drängt sich die angenehme Säure in den Vordergrund, sie klingt aber nur kurz nach.

Das BRLO Berlin Jam ist ein schönes Sommerbier und mit seinen 3,5 Volumenprozent Alkohol auch an heißen Tagen nicht zu stark.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hopfen, Erdbeerpüree, Milchsäurebakterien, Hefe

Alkoholgehalt:

3,5 % Vol.

Bittereinheiten:

5 IBU

Brauerei:

BRLO GmbH
Schöneberger Straße 16
10963 Berlin
www.brlo.de

De Mortselarij – Pompelmoose

Im flämischen Mortsel betreibt Frédéric Keusters seine Craft Beer-Brauerei. Wenn ich mir seine Website ansehe, kann ich nur staunen. Optisch ist die Seite sehr ansprechend. Ich glaube aber, dass kein anderer Craft Bier-Brauer so wenige Informationen über seine Erzeugnisse und sein Unternehmen veröffentlicht wie Frédéric. Mal sehen, wie sein Mortselarij Pompelmoose sich so macht. Es ist das erste Mal, dass ich ein Bier verkoste, das mit Grapefruit gebraut wurde. Was mich noch mehr wundert ist das Foodpairing, das Frédéric zu diesem Bier empfiehlt: Sein Tipp ist, dem Bier einen Schuss polnischen Wodka zuzugeben.

Golden und leicht opalisierend strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Die feinporige Schaumkrone ist sehr stabil. Optisch gibt es an diesem Bier nichts auszusetzen.

Auch das Aroma ist ansprechend. Der Duft der Grapefruitschale und des Grapefruitsafts steht im Vordergrund, unterstützt durch einen angenehmen Honigduft des Malzes und die würzigen Noten des Citra-Hopfens.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine angenehme Malzsüße und seine Spritzigkeit aus. Auf der Zunge steht der Grapefruitgeschmack im Mittelpunkt, wobei auch die Bittere der Grapefruitschale zum Tragen kommt. Das Mundgefühl ist voll und rund. Auch in der Kehle steht die Fruchtigkeit im Vordergrund. Das Bier wird trockener und die Bittere wird kräftiger und klingt recht lange nach.

Zutaten:

Walter, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hafer, Hopfen (Cista), Grapefruitzesten, Grapefruitsaft, Hefe

Alkoholgehalt:

6,2 % Vol.

Bittereinheiten:

23 IBU

Brauerei:

De Mortselarij
Borsbeeksebinnenweg 21
2640 Mortsel
www.demortselarij.be

Brasserie du Val de Sambre – Cherie

Von der wallonischen Brauerei Brasserie du Val de Sambre, die auch das Abbaye d’Aulne und das Blanche de Charleroi herstellt, kommt Chérie, ein „Bière Blanche à la Cerise“, also ein Weizenbier mit Kirschgeschmack. Habe ich richtig gelesen? Weizenbier mit Kirschgeschmack? Ohne richtige Kirschen oder zumindest Kirschsaft? Diese Fragen haben mich veranlasst, bereits vor dem Öffnen der Flasche auf die Zutatenliste zu schauen. Und tatsächlich: das Bier enthält lediglich 0,1 % Süßkirschsaft, ansonsten Holundersaft und Apfelsaft. Oha, hätte ich das vorher gewusst, hätte ich dieses Bier sicherlich nicht gekauft. Aber jetzt steht es nun mal vor mir; ich werde die Flasche also öffnen und verkosten.

Rötlichbraun und hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Die sahnige Schaumkrone bleibt sehr lange erhalten.

Das Aroma erinnert im ersten Moment an Sauerbier, dann kommen eher Banane und Kandis zum Vorschein, eventuell noch etwas Koriander. Das einzige Aroma, das ich nicht feststellen kann, ist das von Kirschen. Das Bier riecht mir eher, als wäre Weizenbier mit Lambic zusammengeschüttet worden und für den Duft noch etwas Holunder dazu.

Der Antrunk ist süß und ich stelle fest, dass die sehr feinperlige Kohlensäure recht knapp dosiert ist. Auf der Zunge kann ich dann erstmals etwas Kirsche feststellen, dazu ein Hauch Marzipan. Der Körper ist schlank, denn das Bier kommt nicht durch, sondern unterstützt eher den Saftgeschmack aus dem Hintergrund. In der Kehle wirkt die Fruchtigkeit überhaupt nicht mehr natürlich, sondern dort erinnert der Geschmack eher an eine rote Limonade, der aber zum Glück nicht nachklingt. Bittere kann ich überhaupt nicht feststellen.

Ich glaube, dieses Bier, das auf der Flasche großartig mit Kirschen wirbt und nur 0,1 % Kirschsaft enthält, braucht die Welt nun wirklich nicht.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Zucker, gemischter Fruchtsaft (Apfel, Holunder, Kirsche (0,1 %), Hefe, Hopfen

Alkoholgehalt:

3,5 % Vol.

Stammwürze:

13,95° Plato

Brauerei:

Brasserie du Val de Sambre
Rue du Chêne Maillard 8
6530 Thuin
Belgien
www.brasserievds.be

Kasteel Brouwerij Vanhonsebrouck – St. Louis Premium Pêche

Seit langer Zeit wird im Pajottenland, dem flämischen Umland südwestlich der belgischen Hauptstadt Brüssel, spontan vergärendes Bier mit erntefrischen Früchten versetzt. Das sehr herbe spontan vergorene Lambi, das naturbelassen nach reifen Cidre und Traubenmost schmeckt und häufig recht sauer ist, wurde so zu einem äußerst beliebten Sommergetränk mit regionalem Bezug zur breitgefächerten belgischen Brautradition.

In der St. Louis Reihe hat die Brouwerij Van Honsebrouck aus Westflandern nun ihr lokal ausgereiftes Sauerbier als Basis genommen und mit einem hohen Anteil an Frucht und Fruchtsäften aromatisiert und verfeinert. Die natürliche Säure des Lambic wird so von der Frucht unterstrichen und perfekt mit mildernder Süße ergänzt. Das St. Louis Premium Peche, das jetzt vor mir steht, wurde mit einem Anteil von 30% Pfirsichsaft versetzt.

Cognacfarben und mit leichter Hefetrübung strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Der elfenbeinfarbene Schaum fällt anfangs schnell in sich zusammen, aber ein Rest bleibt lange erhalten.

Das Aroma wird durch einen intensiven Pfirsichduft dominiert, abgerundet durch die süßen Aromen des Malzes und etwas Karamell. Ich vermisse hier die säuerlichen Noten, die eigentlich für ein Lambic typisch sind. Ansonsten lässt sich das Aroma durchaus mit einem sommerlichen Dessert vergleichen.

Der Antrunk ist frisch und fruchtig, wobei die Kohlensäure für eine angenehme Spritzigkeit sorgt. Und auf der Zunge ist sie doch vorhanden: die Säure des Lambic, die ich in der Nase vermisst habe. Der Geschmack des Pfirsichs ist so intensiv, dass das Bier fast wie ein vollmundiger Obstwein wirkt. In der Kehle ist das Bier mild mit kurzem fruchtigem Nachklang.

Das St. Louis Premium Pêche ist wahnsinnig fruchtig und mit der zurückhaltenden Säure des Lambic gut als Dessertbier geeignet, auch für Konsumenten, die an die Säure der wilden Gärung nicht gewöhnt sind.

Zutaten:

Gerstenmalz, Weizenmalz, Pfirsichsaft, Pfirsiche, Zucker, Hopfen, natürliche Aromen, Süßstoff E950

Alkoholgehalt:

2,6 % Vol.

Bittereinheiten:

10 IBU

Empfohlene Genusstemperatur:

5° Celsius

Brauerei:

Brouwerij Van Honsebrouck
Ingelmunstersestraat 46
8870 Izegem
Belgien
www.vanhonsebrouck.be

Nach langer Zeit steht jetzt mal wieder ein Bier der Brasserie des Fagnes aus Mariembourg in der Wallonie vor mir. Und dieses Bier hält gleich noch eine Premiere für mich bereit: es ist das erste Bier, das ich verkoste und das mit Blutorangensaft gebraut wurde. Ich bin gespannt auf dieses Bier und frage mich, wie sich die Bittere des Hopfens mit den bitteren Aromen der Blutorange verträgt. Aber ich will nicht lange rätseln und öffne jetzt die Flasche.

Leuchtend rot und gefiltert präsentiert sich das Bier im Glas. Die feste Schaumkrone bleibt sehr lange erhalten. Damit gibt das Bier ein sehr schönes Bild ab.

Wie erwartet steht die Fruchtigkeit im Mittelpunkt des Aromas. Allerdings ist der Duft nach Blutorange weniger stark als erwartet, dafür kann ich aber auch deutlich die Aromen von Äpfeln riechen. Aber auf jeden Fall ist es ein sehr angenehmer Duft.

Im Antrunk steht dann aber doch die Blutorange im Vordergrund, begleitet durch eine angenehm feinperlige Kohlensäure. Während sich das Bier im Mund verteilt und dabei erwärmt, nimmt die Fruchtigkeit zu. Jetzt schmecke ich auch, dass während des Brauvorgangs Aromen eingesetzt wurden. Auch wenn der Geschmack jetzt nicht ganz natürlich ist, bleibt er doch angenehm. Dazu trägt auch die deutlich zu schmeckende Bittere bei. Allerdings würde ich mir jetzt etwas mehr der fruchtigen Säure wünschen. Der Gesamteindruck des Bieres ist aber frisch und süffig. In der Kehle ist das Bier mild mit kurzem leicht bitterem Nachklang.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizen, Zucker, Hopfen, Gewürze, Hefe, Orangensaft, natürliche Aromen

Alkoholgehalt:

7,0 % Vol.

Brauerei:

Brasserie des Fagnes
26, route de Nismes
5660 Mariembourg
Belgien
www.brasseriedesfagnes.com/

Viven – Sour Peach

Tony und Krystle Traen sind die treibenden Kräfte hinter der Brauerei. Schon seit über zwanzig Jahren ist Viven ihre Leidenschaft. Krystle, eine der wenigen weiblichen Brauerinnen in Belgien, ist für den Geschmack der verschiedenen Biere des Sortiments verantwortlich. Sie stellt die Rezepte zusammen und braut die ersten Testchargen in den Kesseln der in Damme angesiedelten Brauerei. Wenn ein neues Bier verkostet und von Krystle für gut befunden wurde, wird die Produktion in die Proefbrouwerij in Lochristi verlegt, um größere Mengen brauen zu können.

Tony ist verantwortlich für die Verwaltung, den Transport und den Verkauf. Er hat die Geschichte von Viven vor mehr als zwanzig Jahren in der kleinen Stadt Vivenkapelle begonnen und sie zu einer internationalen Marke gemacht.

Golden und leicht hefetrüb strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Der feinporige Schaum fällt schnell in sich zusammen. Das ist aber für ein Lambic stiltypisch.

Das Aroma ist malzbetont. Zusätzlich zur Süße des Malzes kann ich noch Pfirsich, gegorene Birne sowie aus dem Hintergrund noch einen Hauch Kandis riechen.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine leichte Süße, seine Fruchtigkeit und Spritzigkeit aus. Auf der Zunge gesellt sich eine leichte fruchtige Säure zur Süße. Insgesamt erinnert mich das Bier jetzt an einen Birnenwein, den ich einmal aus Österreich erhalten habe. Der zwischen Süße und Säure ausgewogene Geschmack ist betörend, so dass das Mundgefühl rund ist. In der Kehle wird das Bier trockener und die Säure kommt mehr in den Mittelpunkt. Leider klingt der Geschmack nur kurz nach.

Alkoholgehalt:

4,8 % Vol.

Farbe:

8 EBC

Empfohlene Genusstemperatur:

5° – 8°  Celsius

Brauerei:

Brouwerij van Viven
Stationsstraat 89
8340 Sijsele
Belgien
www.viven.be

Wittorfer Brauerei – Creepy Creature

Es ist Herbst und damit Kürbiszeit. Aus den USA herübergeschwappt ist damit auch die Tradition, im Herbst Pumpkin Ale zu brauen. Ich muss zugeben, dass ich diesem Trend eher kritisch gegenüberstehe. Ich mag Bier und ich mach Kürbis. Allerdings habe ich noch kein Bier kennengelernt, in dem Kürbis mit verbraut wurde und das mir geschmeckt hat. Eventuell kann ja das Bier der Brauer aus Neumünster mich doch überzeugen.

Dunkel-orangefarben mit leichter Hefetrübung präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber steht eine Schaumkrone mit leichtem Gelbstich, die sehr lange erhalten bleibt.

Das Aroma ist würzig nach Kürbis, abgerundet durch den Duft von Zitrusfrüchten und winterlichen Gewürzen.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine leichte Süße sowie eine sehr feinperlige Kohlensäure aus. Auf der Zunge dominieren die Aromen des Kürbis und der Gewürze, während die Fruchtigkeit des Magnum-Hopfens in den Hintergrund gedrängt wird. Der Kürbisgeschmack ist zunächst auch in der Kehle dominant, bevor er durch die Bittere des Hopfens mit ihrem sehr langen Nachklang verdrängt wird.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Kürbispüree, Hopfen (Magnum), Gewürze, Hefe

Alkoholgehalt‍:

6,5 % Vol.

Stammwürze:

16° Plato

Empfohlene Genusstemperatur‍:

6° – 8° Celsius

Brauerei:

Wittorfer Brauerei GmbH
Wrangelstraße 12
24539 Neumünster
www.wittorfer-brauerei.de

Van Honsebrouck – St. Louis Premium Framboise

Die Castle Brewery Van Honsebrouck in Belgien, die das St. Louis Framboise Bier braut, erhielt ihren Namen von einem Schloss in Ingelmunster, Belgien, welches seit 1986 im Besitz der Familie van Honsebrouck ist, die die Brauerei einst 1900 auf dem Gelände einer kleinen belgischen Farm gründete. Der heute bekannten Brauerei gelang der Durchbruch erst mehr als 50 Jahre nach der Gründung, als 1953 Luc van Honsebrouck die Geschäftstätigkeiten übernahm und die Castle Brewery zu einem innovativen und modernen Unternehmen ausbaute, welches noch viele Erfolge feiern sollte. Das Logo der Castle Brewery zeigt das Schloss in Belgien.

Rotbraun und gefiltert strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Die minimale Schaumkrone, die beim Einschenken entstanden ist, löst sich sofort wieder auf.

Das Bier duftet intensiv nach Himbeere, abgerundet durch einige süße Noten, die an Kandis erinnern.

Der Antrunk passt genau zum Aroma. Er ist süß-fruchtig nach Himbeere, so dass der typische Geschmack des Lambik dahinter zurücksteht. Der Körper ist weich und vollmundig. Ich kann praktisch keine Bittere schmecken, aber das Bier ist ungeheuer süffig. In der Kehle ist das Bier mild mit kurzem Nachklang.

Das St. Louis Premium Framboise löscht nicht nur hervorragend den Durst, sondern es macht auch sofort Lust auf mehr.

Zutaten:

Wasser, Himbeersaft, Gerstenmalz, Weizen, Zucker, natürliche Aromen, Süßstoff E950

Alkoholgehalt:

2,8 % Vol.

Bittereinheiten:

12 IBU

Empfohlene Genusstemperatur:

Das Bier sollte gut gekühlt bei etwa 5° Celsius getrunken werden.

Brauerei:

Brouwerij Van Honsebrouck
Ingelmunstersestraat 46
8870 Izegem
www.vanhonsebrouck.be

Van Honsebrouck – St. Louis Premium Kriek

Nun haben wir Herbst und das Obst wird wie jedes Jahr im Oktober immer knapper. Da ist es doch sehr angenehm, dass es die belgischen Fruchtbiere gibt – spontan vergoren und mit 25 % Kirschsaft vergoren. Somit freue ich mich auf die Verkostung des St. Louis Premium Kriek, das jetzt vor mir steht. Ein Blick auf die Zutatenliste verrät mir, dass beim Brauen dieses Kriek auch der Süßstoff E950 verwendet wurde, Acesulfam-K genannt. Wikipedia schreibt dazu: „Der Zuckerersatzstoff wurde 1991 vom zuständigen Fachausschuss (JECFA) der Weltgesundheitsorganisation für unbedenklich erklärt. Von Lebewesen wird Acesulfam-K leicht resorbiert und wird über die Nieren ausgeschieden. Bei Menschen wurde der Stoff bereits in der Muttermilch nachgewiesen. In Tierversuchen wurde nachgewiesen, dass es sich bei dem Stoff um ein Klastogen handelt und Schäden an Chromosomen begünstigt. Eine wissenschaftlich fundierte Bewertung wird dadurch erschwert, dass kaum unabhängige Untersuchungen veröffentlicht wurden.“ Nähere Informationen zu diesem Stoff finden Sie unter dem Link zu Wikipedia.

Rubinrot und gefiltert fließt das Bier ins Glas. Dabei bildet es eine rosafarbene Schaumkrone, die anfangs flott in sich zusammenfällt, aber ein Rest bleibt doch lange erhalten. Optisch macht das Bier einen wirklich guten Eindruck.

Dieser Eindruck verfestigt sich auch in der Nase. Das Bier duftet nach Kirsche und Marzipan, abgerundet durch einen Hauch Vanille. Vielleicht würde ich mir noch etwas mehr Aroma des Malzes wünschen, aber auch so überzeugt die fruchtige Note der reifen Kirschen.

Der Antrunk ist spritzig und süß. Besonders die Süße überrascht mich, da von der Säure der Kirschen und des spontan vergorenen Bieres zumindest anfangs nichts zu schmecken ist. Als sich das Bier auf der Zunge verteilt, wird die Süße durch einen intensiven Kirschgeschmack mit einer angenehmen fruchtigen Säure abgelöst. Auch wenn ich keine Bittere schmecken kann, ist das Bier doch vollmundig. Auch in der Kehle vermisse ich die Bittere, aber die Fruchtigkeit klingt einige Zeit nach.

Zutaten:

Gerstenmalz, Weizen, Kirschen, Kirsch- Holundersaft, Zucker, Hopfen, Süßstoff E950, Ascorbinsäure

Alkoholgehalt:

3,2 % Vol.

Stammwürze:

11° Plato

Empfohlene Genusstemperatur:

4° – 5° Celsius

Brauerei:

Brouwerij Van Honsebrouck
Ingelmunstersestraat 46
8870 Izegem
Belgien
www.vanhonsebrouck.be

Brouwerij Boelens – Waase Kriek

Das Kirschbier, das jetzt vor mir steht, stammt aus dem ostflandrischen Belsele. Die Geschichte von Belsele lässt sich bis ins neunte Jahrhundert zurückverfolgen und bis ins Jahr 1977 war Belsele eine selbstständige Gemeinde. Heute ist sie ein Ortsteil von Sint-Niklaas.

Im Gegensatz zu anderen Krieks wurde beim Brauen dieses Bieres weder Zucker noch ein Süßungsmittel verwendet. Jede Süße in diesem Bier stammt vom Malz und/oder vom Kirschsaft. Nun will ich aber die Flasche öffnen und das Waase Kriek verkosten.

Rotbraun und opalisierend präsentiert sich das Bier im Glas. Der feinporige Schaum weist ein sehr schönes Rosa auf und bleibt sehr lange erhalten. Das ist für ein Fruchtbier keine Selbstverständlichkeit und sorgt dafür, dass es an der Optik des Waase Kriek nichts zu mäkeln gibt.

Das Bier duftet nicht so intensiv nach Kirschen wie andere Krieks. Das ist aber kein Nachteil, denn der angenehme Duft des wild vergorenen Biers sowie der leichte Mandelduft der Kirschkerne entschädigen mich für den etwas zurückhaltenden Kirschduft.

Wie erwartet ist der Antrunk recht süß und er zeichnet sich durch die sehr feinperlige Kohlensäure aus, die vielen mit wilden Hefen vergorenen Bieren zu eigen ist. Auf der Zunge entwickelt sich eine überraschend kräftige fruchtige Säure. Trotzdem ist das Bier süffig und das Mundgefühl weich. Allerdings würde ich mir etwas Bittere wünschen. Im Abgang wird das Bier trockener und ein leichter Marzipangeschmack kommt auf. Leider klingt er nur kurz nach.

Alkoholgehalt:

6,0 % Vol.

Stammwürze:

14° Plato

Brauerei:

Brouwerij Boelens Bvba
Kerkstraat 7
9111 Belsele
Belgien
www.brouwerijboelens.be