Heute ist Tag des deutschen Bieres

Aus Anlass des heutigen Tages des Deutschen Bieres hat der Deutsche Brauerbund eine Pressemitteilung verfasst. Auch wenn ich damit nicht vollständig einverstanden bin, gebe ich die Mitteilung hier wieder:

Deutsche Biere – nicht nur geschmacksvoll, sondern auch rein

Traditionell steht der 23. April in jedem Jahr ganz im Zeichen des Bieres. Denn am 23. April 1516 wurde das Reinheitsgebot für Bier verkündet. Seitdem gehört in unser Bier nur Wasser, Malz, Hopfen und Hefe.

Vor über fünfhundert Jahren forderte der bayerische Herzog Wilhelm IV. auf einem Landständetag in Ingolstadt: Zum Brauen sollten nur wenige natürliche Zutaten verwendet werden dürfen. Er wollte damit das manchmal wüste Treiben beim Bierbrauen beenden. Waren doch die Menschen im Lauf der Zeit auf die abenteuerlichsten Ideen gekommen, um ihrem Bier einen besonderen Geschmack zu verleihen oder um es haltbarer zu machen: Vom Zusatz von Kräutern, von Ruß für Dunkelbier, von Kreidemehl, um sauer gewordenes Bier wieder genießbar zu machen, und sogar von Stechapfel und Fliegenpilz wird berichtet. Manch dubiose selbsternannte „Brauer“ schreckten damals vor nichts zurück.

Qualitätsprüfung mit dem Hosenboden

Deshalb nahm der bayerische Herzog am 23. April 1516 die Sache selbst in die Hand und verkündete in Ingolstadt: Bier darf nur aus Wasser, Hopfen und Gerste bestehen. Die Hefe wurde damals nicht erwähnt, da man die genaue Wirkungsweise der Hefe noch nicht kannte. Die sich im Verlauf der Gärung vermehrende Hefe wurde zu dieser Zeit als Produkt der Bierbereitung angesehen, nicht als bedeutende Zutat. Erst später gelang es, Hefe zu züchten und damit auch eine gleichbleibende Qualität des Bieres sicherzustellen. 

Übrigens war auch in den Zeiten vor dem Erlass des Reinheitsgebotes das Bier auf seine Qualität geprüft worden. Die Verfahren, mit denen man die Qualität des Bieres prüfte, können jedoch nicht unbedingt als wissenschaftlich bezeichnet werden. Die wirkungsvollste Methode im 15. und 16. Jahrhundert soll wohl ganz einfach gewesen sein: Eine Bank wurde mit Bier bestrichen. Die amtlichen Prüfer in ihren ledernen Hosen setzten sich drauf und blieben drei Stunden lang still sitzen. Auf Kommando sprangen sie gleichzeitig auf. Blieb die Bank an der Hose kleben, war das Bier nicht zu beanstanden. Blieb die Bank jedoch stehen, wurde das offensichtliche Vergehen des Brauers bestraft.

Der Stolz der deutschen Brauer

Das Reinheitsgebot ist noch heute gültig. Deutsches Bier darf auch im dritten Jahrtausend nur vier Zutaten enthalten: Wasser, Malz, Hopfen und Hefe. Keine Geschmacksverstärker, keine Farbstoffe, keine Konservierungsstoffe. Das Reinheitsgebot hat nichts an Aktualität verloren in Zeiten, in denen immer wieder Lebensmittelskandale aufgedeckt werden und bei vielen verarbeiteten Produkten die Zutaten in ihrer Vielfalt und Herkunft nur schwer zu durchblicken sind.

Mehr als 6.000 verschiedene Biere sind es, die in Deutschland gebraut werden. Dass sie alle unterschiedlich schmecken, liegt an vielen verschiedenen Faktoren: an der Rezeptur, am Brauwasser, an der Art, wie das Getreide gemälzt wurde, an den Aromen des verwendeten Hopfens und nicht zuletzt gerade auch am Fingerspitzengefühl des Braumeisters.

Feiern rund um den 23. April

Nach über fünfhundert Jahren gilt das Reinheitsgebot als eine der ältesten Lebensmittelverordnungen der Welt – und ist heute aktuell wie nie, da die deutschen Brauer auch heute noch nach dieser Vorgabe ihr Bier brauen. Der Erlass aus dem Jahr 1516 ist längst ein weltweiter Inbegriff für die Qualität deutscher Biere.

Und das wird mit dem „Tag des Deutschen Bieres“ gefeiert. Brauer, Gastronomen, Getränkehändler und viele andere begehen in jedem Jahr den 23. April mit verschiedensten Aktionen wie z.B. Brauereifesten, Lesungen, Jazzfrühschoppen, Bierseminaren, Braukursen und Brauereibesichtigungen. 

10. 5. 2025: Bierfestival Liestal

Am 10. Mai 2025 findet das 4. Bierfestival Liestal statt. Mit 18 regionalen Brauereien gibt es eine vielfältige Auswahl an handwerklich gebrauten Bieren zu entdecken. Zusätzlich gibt es auch eine Auswahl an Cider und nicht alkoholischen Getränken. Außerdem werden mindestens 2 Foodtrucks vor Ort sein.

Das Bierfestival bietet eine großartige Gelegenheit, mit 18 anwesenden Brauereien die regionale Braukunst zu feiern und neue Geschmackserlebnisse zu entdecken. Mit seinem charmanten Ambiente, den kulinarischen Genüssen und der fröhlichen Stimmung wird es ein unvergesslicher Tag für alle Bierliebhaber.

Das Festival findet in der Kanonengasse in Liestal, Schweiz, von 12:00 Uhr bis 22:00 Uhr statt.

Alkoholfreie Biere weiterhin auf Wachstumskurs

Zum „Tag des Deutschen Bieres“, der am 23. April anlässlich des Jahrestages des Reinheitsgebotes gefeiert wird, rückt eine vergleichsweise junge Kategorie in den Mittelpunkt: Alkoholfreie Biere – erstmals vor rund 50 Jahren auf der „Leipziger Messe“ einem breiten Publikum präsentiert – entwickeln sich in Deutschland zu einer Erfolgsgeschichte. Nach Angaben des Deutschen Brauer-Bundes (DBB) hat sich die Produktionsmenge von alkoholfreiem Bier und alkoholfreien Biermischgetränken in den vergangenen 20 Jahren von 329 Millionen Litern in 2004 auf rund 700 Millionen Liter im Jahr 2024 mehr als verdoppelt. Der Trend zu alkoholfreien Bieren ist ungebrochen: Die Getränkekategorie macht im Handel bereits neun Prozent aller Biere aus. In der Beliebheitsskala hat sie sich bereits auf Platz 3 vorgearbeitet, hinter dem unangefochtenen Marktführer Pils (48%) und den ebenfalls sehr erfolgreichen Hellbieren (11%).

„Verbraucherinnen und Verbraucher suchen nach hochwertigen, geschmackvollen Bieren, die zu jeder Lebenslage passen, und wir freuen uns, ihnen diese Vielfalt bieten zu können“, so Christian Weber, Präsident des Deutschen Brauer-Bundes in Berlin. Die hohe Qualität, aber auch die oftmals isotonischen und mineralischen Eigenschaften sorgen dafür, dass sich immer mehr Menschen für das Alkoholfreie begeistern. Der Spitzenverband der Brauwirtschaft rechnet damit, dass die Kategorie weiter wachsen und bald jedes zehnte in Deutschland gebraute Bier alkoholfrei sein wird.

„Die Innovationskraft der Brauereien spielt eine entscheidende Rolle für dieses Wachstum“, sagt Weber. Durch neue brautechnische Verfahren haben sich Geschmack und Qualität der alkoholfreien Biere über die Jahre enorm verbessert, durch modernste Anlagen kann der Alkohol sehr schonend entzogen werden, die Biere behalten ihren guten Geschmack und ihre hohe Qualität. Auch alkoholfreie Biere werden als Naturprodukte nach dem Reinheitsgebot von 1516 gebraut – nur aus den vier Zutaten Wasser, Malz, Hopfen und Hefe. Von klassischen Sorten wie Pils, Weizen, Hell oder Kölsch über fruchtige India Pale Ales bis hin zu malzigen Stouts – die Auswahl an alkoholfreien Bieren wächst stetig. In Deutschland, das weltweit führend ist beim Brauen alkoholfreier Biere, gibt es mittlerweile mehr als 800 verschiedene alkoholfreie Marken. Auch die Stiftung Warentest bescheinigte zuletzt mit einem Bier-Test 2024 die hohe Qualität alkoholfreier Biere in Deutschland. Das Fazit der Tester: „Nüchtern betrachtet ziemlich gut.“ Weil viele alkoholfreie Biere isotonisch und mineralisch sind, haben sie auch bei der Ernährung von Sportlerinnen und Sportlern längst einen festen Platz. Das Deutsche Institut für Sporternährung hat in einer Untersuchung nachgewiesen, welche Effekte alkoholfreie Biere als „erfrischender Durstlöscher für effektive Regeneration nach dem Sport“ haben.

Noch kurz zum Reinheitsgebot

Das Reinheitsgebot für Bier war am 23. April 1516 im bayerischen Ingolstadt von den Herzögen Wilhelm IV. und Ludwig X. im Rahmen einer Landesordnung erlassen worden. Galt das Reinheitsgebot zunächst nur für das Herzogtum Bayern, wurde es nach der Verkündung am 23. April 1516 von mehr und mehr Ländern übernommen und ist seit 1906 geltendes Recht in ganz Deutschland. Das Reinheitsgebot schreibt vor, dass zur Bierherstellung nur Wasser, Malz, Hopfen und Hefe verwendet werden dürfen. Es steht für die Bewahrung einer althergebrachten Handwerkstechnik und gilt zugleich als älteste, heute noch gültige lebensmittelrechtliche Vorschrift der Welt. In Deutschland hat sich daraus über Jahrhunderte eine weltweit beachtete Braukunst entwickelt: Aus nur vier natürlichen Zutaten entsteht in fast 1.500 deutschen Brauereien Tag für Tag eine weltweit einzigartige Vielfalt von über 40 verschiedenen Sorten und mehr als 7.500 einzelnen Biermarken.

(Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Brauer Bundes)

Weiherer – Summer Ale

So, jetzt steht ein Bier vor mir, von dem ich ziemlich sicher weiß, dass es mir gefallen wird. Es wurde bereits häufig ausgezeichnet: 2024 European Beer Star Silber, 2024 World Beer Award Silber, World Beer Award Bronze 2023, European Beer Star Gold 2022, European Beer Star Silber 2021, International Craft Beer Award „Session Ale des Jahres“ und Gold 2021, European Beer Star Silber 2021, European Beer Star Bronze 2019. Bei diesen Auszeichnungen kann das Bier ja nur gefallen. Also, nicht weiter nachgedacht, die Flasche geöffnet und das Bier eingeschenkt.

Orangefarben und opalisierend strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Darüber befindet sich eine feinporige schneeweiße Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Die Optik ist jedenfalls absolut top.

Das Bier duftet nach Zitrus und Waldhonig, nach Vanille und Harz. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Wenig überraschend zeichnet sich der Antrunk durch eine angenehme Malzsüße sowie eine kräftige Karbonisierung aus. Auf der Zunge breiten sich die Aromen aus, die ich bereits in der Nase festgestellt habe. Dazu gesellt sich eine Bittere, die in der Stärke gut auf die Süße abgestimmt ist. Das Besondere an der Bittere ist, dass sie an den Geschmack erinnert, den ich feststelle, wenn ich aus Versehen auf einen Zitronenkern beiße. Trotz der fast dominanten Bitteren ist das Mundgefühl weich und das Bier ist angenehm süffig. In der Kehle wird die Bittere noch einmal kräftiger, ohne dabei penetrant zu werden, auch wenn sie lange nachklingt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pilsner, Münchner Typ 2, Carared, Carabelge), Hopfen (Savinjski Golding, Styrian Golding, Saphir, Comet, Citra, Cascade, Polaris), Hefe

Alkoholgehalt:

5,2% Vol.

Stammwürze:

12,5° Plato

Farbe:

12 EBC

Brauerei:

Brauerei-Gasthof Kundmüller GmbH
Weiher 13
96191 Viereth-Trunstadt
www.brauerei-kundmueller.de

Braumanufaktur Sander – Sanderator

Ulrich Sander, der Inhaber der Braumanufaktur Sander, stammt aus einer Winzerfamilie, die bereits seit mehreren Generationen Demeterweine anbaut. Er kennt sich also seit jeher mit der Herstellung alkoholischer Getränke aus. Da sein älterer Bruder die Weinberge übernehmen sollte, hat er sich der Brauerei zugewandt. Eines seiner Biere ist der Sanderator, ein dunkler Bock, der jetzt vor mir steht.

Dunkelbraun und mit einer kleinen elfenbeinfarbenen Schaumkrone präsentiert sich das Bier im Glas. Da der Schaum sich sehr lange hält, macht der Sanderator optisch eine wirklich  gute Figur.

Das Aroma ist für ein dunkles Bockbier mit etwas über acht Volumenprozent Alkohol stiltypisch. Das Bier duftet süß nach Melasse, begleitet durch den Duft roter Früchte sowie einigen blumigen Nuancen. Etwas Pumpernickel rundet das Aroma ab. Auf diese Weise macht das Bier richtig Lust auf den ersten Schluck.

Wie erwartet ist auch der Antrunk süß. Er begeistert mich aber besonders durch seine sehr feinperlige Kohlensäure. Das Mundgefühl des Bieres ist schwer und samtig. Jetzt kann ich auch einige leichte Rauchnoten schmecken, die gut mit dem Fruchtgeschmack harmonieren. Die Bittere fehlt aber. Sie kommt erst in der Kehle zum Vorschein, wo sie aber sehr lange nachklingt.

Der Sanderator ist ein komplexes Bier, das gut zum Dessert passt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

8,2 % Vol.

Bittereinheiten:

90 IBU

Farbe:

30 EBC

Brauerei:

Braumanufaktur Sander
Apostelbräustr. 27
67549 Worms
www.brauerei-sander.de

26. 4. 2025: Karlsberg feiert Braunacht in Homburg mit drei Sondersuden

Inzwischen ist es eine echte Tradition geworden. In jedem Jahr feiert Karlsberg das Brauhandwerk mit drei Sondersuden. Dann heißt es: Gemeinsam feiern und gemeinsam anstoßen – dazu laden die Homburger Brauerinnen und Brauer am Samstag, 26. April, zur Homburger Braunacht ein. Mit dabei haben sie wieder drei speziell für die Braunacht gebraute Biere, die exklusiv bei der Veranstaltung auf dem Historischen Marktplatz, in der Alten Schlosserei der Karlsberg Brauerei und in der teilnehmenden Homburger Gastronomie verkostet werden können. Die Besucher küren per Voting auch in diesem Jahr wieder ihr Lieblingsbier.

Braunacht-Event auf dem Historischen Marktplatz

Bei der Homburger Braunacht am 26. April werden die Zapfhähne nicht stillstehen: Los geht‘s ab 16 Uhr auf dem Historischen Marktplatz mit dem offiziellen Fassanstich. Anschließend erwartet die Besucher ein vielfältiges Programm rund um das Thema Bier und jede Menge handgemachte Musik.

Live-Musik satt für jeden Geschmack

Hier kommen Musik-Fans garantiert auf ihre Kosten: Auf dem Historischen Marktplatz spielt die Band Radiosolid. Und wenn auf dem Marktplatz um 20 Uhr die Verstärker ausgehen, dann geht’s in der Homburger Gastronomie erst richtig los: Bis in die späten Abendstunden wird hier gefeiert – mit Live-Musik und den drei neuen Karlsberg-Bieren. Mit dabei sind diese neun Gaststätten: Cash, Cartoon, Stehschoppe, Old Dublin, Marktgässje, Oh!lio, TC Blau Weiss Homburg, Kaya’s Burger, 1680 sowie die Alte Schlosserei, der Biererlebnis-Veranstaltungsort der Karlsberg Brauerei. Hier können die neuen Biere in Brauerei-Atmosphäre getestet werden. Die Alte Schlosserei bietet mit 20 Zapfhähnen die größte Biertheke im Südwesten.

Brauerinnen und Brauer sind stolz auf drei neue Bierspezialitäten

In diesem Jahr präsentieren die Homburger Brauerinnen und Brauer wieder exklusiv drei leckere Spezialitäten-Biere. Mit Begeisterung gebraut haben sie ein „Altbier“, ein „Eis-Lager“ und ein „Blanche Rosé“, das an diesem Tag exklusiv ausgeschenkt wird und die es ansonsten nicht zu kaufen gibt. Die Besucher der Braunacht stimmen auch in diesem Jahr wieder für ihr Lieblingsbier ab, und das Gewinnerbier wird im nächsten Jahr einen Auftritt im Portfolio der Marke Karlsberg bekommen.

Die Braunacht kommt auch nach Saarlouis, Merzig, Kaiserslautern und erstmals nach St. Ingbert

Es gibt vier weitere Gründe zum Anstoßen und Feiern: Karlsberg bringt die Braunacht mit jeder Menge Musik und den drei neuen Bieren in diesem Jahr auch wieder nach Saarlouis, Kaiserslautern, Merzig und erstmals nach St. Ingbert! Nach Homburg geht’s am 10. Mai in Saarlouis und am 24. Mai in Merzig weiter. Zum dritten Mal wird auch in Kaiserslautern Braunacht gefeiert, am 28. Juni. Die Braunacht in St. Ingbert findet als Premiere am 13. September statt.

Mehr Infos gibt’s online unter www.karlsberg.de.

9. 5. – 10. 5. 2025: Bier Kultur Tage Luzern

Tauchen Sie ein in die Welt der Biervielfalt: Ob IPA, ein samtiges Stout, ein spritziges Weizen oder klassisches Lagerbier – an den Bier Kultur Tagen Luzern erwarten Sie mehr als 100 einzigartige Kreationen von hell bis dunkel, untergärig bis obergärig – meisterhaft gebraut von 26 Mikro- und Kleinbrauereien in der Gegend um Luzern.

Die Veranstaltung findet im Eiszentrum Luzern, Eisfeldstrasse 2, 6005 Luzern, Schweiz, statt. Die Öffnungszeiten sind am Freitag: von 17:00 Uhr bis 24:00 Uhr und am Samstag von 15:00 Uhr bis 24:00 Uhr. Der Eintritt kostet CHF 18,00.

De Hoorn – Cornet Oaked Alcohol-free

Cornet wurde früher in Eichenfässern gebraut. Die Geschichte, die dazu geführt hat, führt zurück ins 18. Jahrhundert Theodoor Cornet, damals Verwalter des Schlosses Diepensteyn, wurde vom Grafen von Steenhuffel/Maldeghem gebeten, in der Brauerei DEN HOORN in Steenhuffel ein Starkbier zu brauen. Der Graf schenkte CORNET nur zu besonderen Anlässen an wichtige Gäste aus. Seitdem brauen die Braumeister der Brauerei De Hoorn nach alter Tradition ein starkes helles Bier mit einer einzigartigen, aber subtilen Holznote. Das kräftige blonde Bier wurde nach dem Verwalter Theodoor Cornet benannt. Auf dem Etikett der Flasche ist der Ritter Salomon de Maldeghem abgebildet, als ultimative Hommage an seinen außergewöhnlichen Heldenmut und seine Höflichkeit.

Heute werden die Eichenfässer beim Brauprozess allerdings durch Eichenholzspäne ersetzt. Das frische Holz soll dem Bier einen einzigartigen, vollmundigen und warmen Vanillegeschmack verleihen.

Golden und kristallklar mit einer festen weißen Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt, präsentiert sich das Bier im Glas. Optisch gibt es an diesem Bier nichts auszusetzen.

Helles Malz dominiert das Aroma. Dazu kommt eine leichte Fruchtigkeit, die an Ananas erinnert und auch die Eichenspäne kommen zum Tragen, wenn auch recht zurückhaltend.

Der Antrunk ist recht süß und er zeichnet sich durch eine feinperlige Kohlensäure aus. Der bis hierhin sehr positive Eindruck ändert sich jetzt auf der Zunge. In einer Blindverkostung hätte ich das alkoholfreie Cornet Oaked vielleicht nicht einmal als Bier erkannt. Mit macht es jetzt eher den Eindruck einer Limonade. Die Süße ist im Vordergrund, dazu kommt eine leichte Säure und eine geringe Bittere. Statt Holz schmecke ich jetzt eher Chemie. Auch wenn mir die Intensität des Geschmacks dieses Bieres eigentlich zusagt, ist die Qualität doch recht mangelhaft. Erst in der Kehle wird das Cornet wieder angenehmer mit seinen Aromen nach Frucht und Bittere. Insbesondere die Bittere klingt lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Glukosesirup, Weizenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt, Eichenholzextrakt, natürliches Aroma

Alkoholgehalt:

0,3% Vol.

Brauerei:

Brouwerij De Hoorn
Palm NV-SA
Steenhuffeldorp 3
1840 Steenhuffel
Belgien
www.cornetbier.be

Ratsherrn – Küsten IPA

In den Hamburger Schanzenhöfen braut die Ratsherrn Brauerei seit 2012 ehrliches Craft Beer mit norddeutscher Seele. Denn trotz außergewöhnlicher und verrückter Kreationen tragen alle Bierspezialitäten ein Stück Hamburger Braugeschichte in sich. Die Braumeister entwickeln neue Rezepte oft auf Basis einmaliger oder längst vergessener Bierstile. Dabei will sich die Ratsherrn Brauerei weit absetzten vom Einheitsgeschmack der Mainstream Biere. Denn Craft Beer bedeutet mehr. Mehr Vielfalt und mehr Einzigartigkeit. Von den Rohstoffen über die Zutatenkombination bis hin zum Brauprozess legt die Ratsherrn Brauerei großen Wert darauf, auf Details zu achten. Jeden Tag. So entstehen leckere und auch mal ausgefallene Bierstile.

Orangefarben und kristallklar präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber steht eine feinporige weiße Schaumkrone, die lange erhalten bleibt.

Das Bier duftet nach Karamell und Grapefruit, nach Ananas und Waldhonig. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Auch der Antrunk ist fruchtig, dabei spritzig und mit deutlicher Malzsüße. Auf der Zunge entfaltet sich eine fruchtige Bittere, die sich über die anderen Aromen schiebt. Dagegen kommt nur das Grapefruitaroma an. Trotzdem ist das Mundgefühl angenehm samtig. In der Kehle legt die Bittere noch einmal nach und der Geschmack bleibt lange erhalten.

Trotz der kräftigen Bitteren ist das Küsten IPA einfach zu trinken und süffig.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Wiener Malz, Biscuitmalz, Karamellmalz), Hopfen (Magnum, Simcoe, Amarillo, Goldings, Herkules), Hefe

Alkoholgehalt‍:

6,3 % Vol.

Stammwürze‍:

14,3° Plato

Bittereinheiten‍:

62 IBU

Empfohlene Genusstemperatur:

11° Celsius

Brauerei:

Ratsherrn Brauerei GmbH
Lagerstr. 30a
Schanzenhöfe
20357 Hamburg
www.ratsherrn.de

Ein offener Brief zum Thema Biertesting und KI

Derzeit ist die Künstliche Intelligenz das große Buzzword und wenn wir den meisten Medien glauben wollen, geht ohne die KI heute überhaupt nichts mehr und diese Technologie ist die einzig mögliche Fahrkarte in die Zukunft. Kritik an der Technikgläubigkeit an die KI hört man in der Regel nur in privaten Gesprächen. Dabei gibt es durchaus ernsthafte Probleme, die auftauchen, wenn eine Software pauschale Entscheidungen trifft, die sich durch Menschen teilweise nicht mehr überprüfen lassen.

Eines der Probleme hat Greg Loudon, der in Kanada unter anderem Bierjuroren ausbildet, in einem offenen Brief beschrieben, den ich übersetzt habe und Ihnen hier widergebe:

An alle, die es betrifft:

Bier- und allgemeiner gesagt Getränkewettbewerbe sind ein Markenzeichen der gesamten Branche. Sie verschaffen großen und kleinen Herstellern, die in ihrer jeweiligen Region und ihrem Stil herausragende Getränke herstellen, Anerkennung und Bekanntheit. Wettbewerbe werden mit der Absicht durchgeführt, die Produktqualität der Getränkeindustrie als Ganzes zu verbessern und das Engagement der Verbraucher für ihre lokalen Getränkehersteller zu erhöhen. Flexible Stilrichtlinien werden beibehalten und genutzt, um die Qualität über verschiedene Regionen, Produktionstechniken und lokal verfügbare Zutaten hinweg zu standardisieren. Das Beer Judge Certification Program (BJCP), das eine solche Reihe von Stilrichtlinien herausgibt, Schulungen für Juroren durchführt und Wettbewerbe registriert, erkennt derzeit über 98 Bierstile an – regionale, historische, gemischte oder experimentelle Stile nicht mitgerechnet.

Die Juroren geben umfangreiche sensorische Bewertungen, Rückmeldungen und Hinweise zur stilistischen Richtigkeit, Trinkbarkeit und Attraktivität für den Massenmarkt. Dazu gehören auch praktische Informationen darüber, wie die Produkte durch Prozessverbesserungen, die Auswahl von Zutaten und die Förderung bewährter Verfahren der Branche verbessert werden können. Bierjuroren sind ehrenamtlich tätig und dürfen gemäß dem BJCP-Verhaltenskodex nicht direkt für ihre Tätigkeit als Juroren entlohnt werden. Zwar werden gelegentlich Reisestipendien, Verpflegung oder Unterkunft gewährt, doch sind diese in Umfang und Budget begrenzt und berücksichtigen nicht, dass man beispielsweise wegen der Teilnahme an den Jurysitzungen der Arbeit fernbleibt. Die überwiegende Mehrheit der Juroren muss für ihre ehrenamtliche Tätigkeit aus eigener Tasche zahlen, und wenn der Juror nicht aus der Region kommt, kann der Betrag in die Hunderte oder sogar Tausende von Dollar gehen. Verkostungen sind zermürbend und ermüdend, sowohl geistig als auch körperlich. Ein durchschnittlicher Juror bewertet 6-8 Getränke pro Stunde sensorisch und stilistisch vollständig. Große Wettbewerbe werden an mehreren 8-12-stündigen Tagen bewertet. Die Getränke werden in Gruppen von 2 bis 3 Juroren bewertet, um ein vielfältiges Feedback zu erhalten und Voreingenommenheit zu vermeiden. Die Ergebnisse werden den einzelnen Juroren zugeordnet, um die Verantwortlichkeit zu erhöhen und ein sicheres, faires und gerechtes Bewertungsumfeld zu gewährleisten. Die Bewertung von Wettbewerben ist eine sehr menschliche Erfahrung, die von Menschen abhängt, die verschiedene Rollen ausfüllen: als Juroren, Stewards, Mitarbeiter, Organisatoren, Sortierer und Wartungspersonal des Veranstaltungsorts.

Im Jahr 2025 führten die Canadian Brewing Awards ein neues generatives KI-Modell namens Best Beer ein, das als Ersatz für das traditionelle zentralisierte Wettbewerbsbewertungsmodell des privaten Online-Wettbewerbsportals Beer Awards Platform (BAP) vermarktet wurde. Die Organisatoren gingen sogar so weit, es als „BAP 2.0“ und auf der Verbraucherseite als „Untappd-Killer“ zu bezeichnen, womit sie sich auf eine andere verbraucherorientierte Plattform zur Bewertung von Getränken bezogen. Das Ziel war es, aggregierte sensorische Bewertungsdaten zu nutzen, um ein generatives KI-Modell für jeden einzelnen Getränkeeintrag zu trainieren. Dies gab den Herstellern die Möglichkeit zu sehen, welche Getränke in ihren Regionen unabhängig vom Stil am besten vermarktet werden können, und mehr Juroren in der sensorischen Bewertung anhand von KI-Trainingsdaten zu schulen. Dieses KI-Modell wurde den über 40 Juroren in der Mitte des Wettbewerbs vorgestellt und überraschte alle durch die plötzliche Abkehr von den traditionellen Bewertungsmethoden. Sie präsentierten es als ein neues, innovatives Werkzeug, um die Effizienz der Bewertung zu steigern und den Herstellern bessere Daten zur Verfügung zu stellen. Der Chefjuror Stephen Beaumont prahlte damit, dass er, sobald er sich an das Werkzeug gewöhnt hatte, „ein Bier in 5 Minuten bewerten konnte“. Sie betonten auch, dass unsere Daten anonymisiert und aggregiert werden würden. Spätere Gespräche enthüllten ihre Absicht, die Bierbewertung zu dezentralisieren, was zu Ad-hoc-Brauereibesuchen führte, um das Bier in seiner heimischen Umgebung zu bewerten, im Austausch für große Geldsummen. Unabhängig davon war ihre Absicht, unsere Schulungsdaten für ihren eigenen Profit zu sammeln, offensichtlich. Viele Juroren fühlten sich unter Druck gesetzt, das neue System zu verwenden, obwohl sie eine Reihe von Bedenken hatten, da ihre Hotelunterkunft, Mahlzeiten usw. von ihrer Teilnahme an den Jurysitzungen abhingen. Andere waren bereit, wegen ihrer Bedenken zu gehen, wie ein Richter, der sagte: „Ich bin hier, um Bier zu beurteilen, nicht um Betatests durchzuführen“. Als die Bedenken über den Einsatz von künstlicher Intelligenz an Best Beer herangetragen wurden, wies man sie mit einem Achselzucken zurück und sagte: „Wenn sich die Leute nicht aufregen, sind wir nicht innovativ“, und bekräftigte, dass wir uns glücklich schätzen sollten, dass wir unsere Trainingsdaten für ihr generatives Modell zur Verfügung stellen konnten. Schließlich stimmte mehr als die Hälfte der Juroren in der Sitzung dafür, ihre jeweiligen Verkostungen wieder auf die traditionelle Bewertungsmethode umzustellen.

An dieser Stelle ist es wichtig zu erwähnen, dass den Herstellern, die ihre Produkte zu diesem Wettbewerb anmeldeten, mitgeteilt wurde, dass ihre Beiträge mit Hilfe einer „erweiterten Bewertung“ oder einer „verbraucherorientierten Bewertung“ bewertet werden würden. Die Informationen für die Teilnehmer waren spärlich und erwähnten die generative KI in keiner Mitteilung. Darüber hinaus mussten die Hersteller 8 Container pro Beitrag einsenden – eine Steigerung von 33 % gegenüber dem Vorjahr und doppelt so viel wie bei normalen kommerziellen Wettbewerben erwartet wird. In einer Auflistung auf der offiziellen Website waren 2 zusätzliche Container für die „verbraucherorientierte Bewertung“ vorgesehen, d. h. für die Aufnahme in den KI-Datensatz. Dies war für alle Teilnehmer obligatorisch, und bei etwa 1600 Einzelanmeldungen bedeutet dies, dass 3200 zusätzliche Dosen Bier zu diesem Zweck eingesandt wurden. Durch die zusätzliche Menge an Einsendungen kam die Wettbewerbslogistik ins Stocken und die Bewertung verzögerte sich ständig. Im Klartext: Die Einführung der generativen KI hat die Effizienz und Schnelligkeit des Wettbewerbs deutlich reduziert.

Am 4. April wurde bekannt gegeben, dass die Canadian Brewing Awards eine Bierverkostung unter dem Titel „Beer Boozled Challenge“ veranstalten werden. Bei der Veranstaltung, die sich an Bierliebhaber und Influencer richtet, geht es um die Blindverkostung einer Reihe von Bieren, die Bewertung der Biere im Best Beer AI-Modell und die Erstellung eines Verkostungsprofils, das Biere auf der Grundlage der Vorlieben des Verbrauchers empfiehlt. Die Eintrittskarten kosten zwischen 25 und 200 Dollar, beinhalten eine Bierprobe zur Bewertung und mindestens 12 Biere, die man auf der Grundlage des KI-Profils mit nach Hause nehmen kann. Wir haben Grund zu der Annahme, dass die für die Canadian Brewing Awards eingereichten Biere für diese Verkostung verwendet und an die Teilnehmer als Gegenleistung für ihre Trainingsdaten verschenkt werden – mit anderen Worten, ihre „verbraucherorientierte Bewertung“ ist eine Veranstaltung mit Eintrittskarten für ungeschulte Verbraucher, die in doppelter Weise zu ihrem Gewinn und dem künftigen Gewinn des KI-Modells ihres privaten Unternehmens beiträgt. Canadian Brewing Awards gibt an, dass die Veranstaltung nicht gewinnorientiert ist und die Ticketverkäufe zur Deckung der Veranstaltungskosten verwendet werden, aber das macht nicht viel Sinn, wenn man bedenkt, dass die Ticketpreise bis zu 200 Dollar pro Person betragen und – noch einmal – sie das Bier nicht gekauft haben. Die Hersteller haben die Teilnahmegebühren für die Canadian Brewing Awards bezahlt und ihr Produkt auf eigene Kosten verschickt.

Der Einsatz von KI ist entmenschlichend, da er die gesamte Individualität bei der Beurteilung und den Geschmacksvariationen von Menschen unterschiedlicher Umgebung, Ethnie, Geschlecht und genetischer Veranlagung beseitigt. Es gibt bereits Fälle von rassistischer Voreingenommenheit bei generativen KI-Modellen. Die Anonymisierung und Aggregation von Daten verstößt gegen die Grundprinzipien der Bierbeurteilung, indem sie die Verantwortlichkeit aus der Gleichung entfernt und den Regress gegen korrumpierte, beeinträchtigte, voreingenommene oder streitlustige Juroren verweigert. Durch die Abwertung des Stils wird ein wichtiges Element bei der Wahl des Verbrauchers beseitigt, und die Verbraucher, die sich bei ihren Getränkeentscheidungen auf Stilkennzeichnungen stützen, erhalten weniger Informationen zugunsten von generativen Vorschlägen.

Die Schulung neuer Beurteiler auf der Grundlage bestehender Schulungsdaten, wie z. B. die Messung der Genauigkeit der sensorischen Bewertung eines Getränks durch eine Person im Vergleich zu einer aggregierten Bewertung dieses Getränks, birgt weitere Möglichkeiten, weit verbreitete Verzerrungen einzuführen. Die Fähigkeit, unerwünschte oder unangenehme Geschmäcker (Nebengeschmäcker) in Getränken zu erkennen, wird von den Beurteilern ausgiebig trainiert, wobei häufig im Labor isolierte Verbindungen verwendet werden. An Orten, an denen diese nicht ohne weiteres verfügbar sind, könnten angehende Richter, die eine KI-Schulung absolvieren, davon abgehalten werden, Fehlaromen zu erkennen. Auch wenn die Qualitätskontrolle bei der Getränkeherstellung eine wichtige Rolle spielt, werden die Getränke von Menschen und nicht von Maschinen hergestellt. Viele Menschen sind nicht in der Lage, diese Merkmale ohne spezielles Training zu erkennen, und menschliche Schwankungen können die Wahrnehmung dieser Merkmale erhöhen oder verringern. Sowohl für Menschen als auch für künstliche Intelligenz gilt, dass eine einmal erlernte Voreingenommenheit nur schwer wieder verlernt werden kann. Außerdem könnte die vorgeschlagene dezentralisierte Nutzung dieses neuen Systems weitere Möglichkeiten zur Korruption bieten.

Es gibt noch weitere bedenkliche Faktoren: Bedenken hinsichtlich des Schutzes der Privatsphäre im Zusammenhang mit den Trainingsdaten von KI-Systemen umfassen die umfassende, nicht einvernehmliche Nutzung personenbezogener Daten, den Missbrauch und die Vervielfältigung von urheberrechtlich geschütztem Material sowie die fehlende Möglichkeit, Daten zu löschen, was bedeutet, dass diese Daten für immer gespeichert werden. Zu den ökologischen Bedenken gegen den Einsatz von KI gehören die Zerstörung des Lebensraums von Wildtieren und von Urwäldern für den Bau von Rechenzentren, die Verbrennung von Kohlendioxid zur Erzeugung von Strom für den Betrieb von Servern in Rechenzentren und der Verlust von Frischwasser für die Kühlung von Servern. Ethische Bedenken betreffen den Bau von Rechenzentren in Ländern der Dritten Welt und in Entwicklungsländern, um deren Land, Ressourcen und Arbeitskräfte auszubeuten, sowie die schlechten Bedingungen für die Arbeiter bei der Wartung von Rechenzentren und die Lohnsklaverei. Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass der Einsatz generativer KI die Fähigkeit zum kritischen Denken, die Kreativität und das originelle Denken bei Kindern und Erwachsenen beeinträchtigt. Keines dieser Probleme wurde von Best Beer angesprochen.

Der Einsatz von KI bei der sensorischen Bewertung von Getränken sollte und kann nicht als Ersatz für eine echte menschliche Beurteilung verwendet werden. Selbst der ergänzende Einsatz von KI-Tools hat massive negative Auswirkungen auf die Branche insgesamt, den Hersteller, den Wettbewerb und den Juror. Sie lässt massiven Raum für Korruption, Voreingenommenheit und Gier. Auch organisatorische Unzulänglichkeiten werden dadurch nicht behoben, und der Durchsatz der Wettbewerbe wird nicht erhöht, da Menschen zum Sammeln, Sortieren, Gießen und Weiterleiten der Beiträge an die Preisrichter benötigt werden. Durch den Einsatz dieser Systeme wird nichts Substanzielles geschaffen, sondern es werden lediglich Daten umgewandelt, die auf Schlussfolgerungen, Annahmen und Vorurteilen beruhen.

Wir, die unterzeichnenden Getränkejuroren, Eigentümer der Getränkeindustrie, Fachleute, Arbeiter und Ausbilder, fordern Sie auf:

  • das Sponsoring, die Befürwortung, die Investition oder die Akkreditierung von 14421400 Canada Inc. bzw. den Canadian Brewing Awards und Best Beer zu widerrufen, bis sie den Nachweis erbringen, dass sie die Entwicklung und Verwendung von KI eingestellt haben.
  • Die Entwicklung und Verwendung von KI-Tools und -Verfahren bei Getränkewettbewerben, sensorischen Bewertungen, Jurorenschulungen und Aktivitäten zur Verbraucherbindung einzustellen, diese zu veräußern und zu verbieten.
  • Ihre(n) Verhaltenskodex(e) zu aktualisieren, um Formulierungen über den Einsatz von KI aufzunehmen.

An 14421400 Canada Inc. bzw. Canadian Brewing Awards und Best Beer:

  • Wir fordern eine öffentliche, formelle schriftliche Entschuldigung dafür, dass unser Status als Freiwillige ausgenutzt wurde, dass unsere Schulungsdaten ohne vorherige Zustimmung gesammelt wurden und dass dies in böser Absicht geschehen ist.
  • Wir fordern, dass unsere Daten gelöscht und niemals ohne formelle, schriftliche Zustimmung für irgendeinen Zweck verwendet werden.

Wenn die Entwicklung und/oder Nutzung von KI fortgesetzt werden soll:

  • Wir fordern eine Datenschutzrichtlinie, in der dargelegt wird, wo und wie Nutzerdaten in allen Anwendungen verwendet werden.
  • Wir fordern einen jährlichen, öffentlichen Bericht über die ökologischen und ethischen Auswirkungen von KI-Tools und -Verfahren.

An unsere Kolleginnen und Kollegen in der Getränkeindustrie, an die Eigentümer der Getränkeindustrie, an Fachleute, Arbeitnehmer und Pädagogen: Unterschreiben Sie unseren Brief. Verbreiten Sie die Nachricht. Wecken Sie in Ihrem Einflussbereich das Bewusstsein für die tatsächlichen menschlichen Schäden der KI. Führen Sie offene Gespräche mit Ihren Arbeitgebern, Kollegen und Freunden über den Einsatz von KI in unserer Branche und in unserem Leben. Fordern Sie mehr Transparenz über Wettbewerbsorganisationen.

Die Originalfassung dieses offenen Briefes finden Sie hier.