17. 5. 2025: 1. Pirnaer Bierfest

Das 1. Bierfest Pirna lockt Bierliebhaber mit einer umfangreichen Auswahl an Bierspezialitäten und Ausstellern aus der Region. Verschiedene Craft-Bier-Brauereien aus Deutschland und Tschechien präsentieren ihre besten Kreationen – von klassisch bis innovativ während auf der Bühne verschiedene Bands für beste Stimmung sorgen.

Und damit es selbst mit den Bieren nicht langweilig wird, wird es auch reichlich Live-Musikgeben.

Ein Foodmarkt sorgt für das leibliche Wohl der Gäste: Vom deftigen Pulled-Pork aus dem Smoker über Streetfood-Spezialitäten vom Platzhirsch Pirna und vielen weiteren Leckereien – hier kommt jeder Feinschmecker auf seine Kosten.

Brauereien aus Deutschland

  • Altlandsberger Sozietätsbrauerei
  • Bierthelsdorfer
  • Brauwerk Schleife
  • Critical Chain Brewing
  • Frenzel Bräu
  • Glück-Auf
  • Hausbrauerei Laubegast
  • Hofbrauerei Lohmen
  • Hopfenkollektiv
  • Lohrmanns
  • Nieder Seifersdorfer
  • Sudfrei
  • SudGut
  • Urbanowicz Braukollektiv
  • Watzke
  • Zippl

Brauereien aus Tschechien

  • Born
  • Falkenštejn
  • Kocour
  • Kotouč
  • Monopol
  • Ossegg
  • Trilobit

Die Veranstaltung findet am 17. Mai 2025 von 11:00 Uhr bis 22:00 Uhr im Brauhaus Pirna statt.

Hohenthanner – Hefe-Weißbier

Nun ist es schon einige Jahre her, seit ich zum letzten Mal ein Bier aus Hohenthann im bayrischen Landkreis Landshut verkostet habe. Da wird es mal wieder Zeit. Jetzt steht das Hefe-Weißbier der Oberbayern vor mir.

Goldgelb und hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Die gemischtporige schneeweiße Schaumkrone bleibt lange erhalten. So lobe ich mir ein bayrisches Weißbier.

Stiltypisch duftet das Bier nach reifer Banane und Brotkrume, begleitet und abgerundet durch würzige Noten.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine stiltypische Süße sowie eine sehr feinperlige Kohlensäure aus. Auf der Zunge entwickelt sich eine kräftige Fruchtigkeit nach Banane, die von einer leichten Säure begleitet wird. Eine Bittere kann ich jetzt nicht feststellen. Erst in der Kehle kommt eine leichte Bittere zur Fruchtigkeit, die recht lange nachklingt.

Alles in Allem ist das Hohenthanner Hefe-Weißbier ein angenehmes Hefeweizen für den Biergarten.

Zutaten:

Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Hopfen (Hallertauer Tradition, Perle), Hefe

Alkoholgehalt:

5,6 % Vol.

Stammwürze:

12,5° Plato

Brauerei:

Hohenthanner Schlossbrauerei GmbH & Co. KG
Brauhausstraße 1
84098 Hohenthann
www.hohenthanner.de

9. 5. – 10. 5. 2025: Bierlust Festival Speyer

Martin Holystoner Brauwerkstatt und die Jungs der Blackstork Braumanufaktur haben gemeinsam das Festival geplant und organisieren es jetzt. Beide als begeisterte Hobbybrauer gestartet mit dem späteren Wunsch, die Biere auch an den Mann und die Frau zu bringen. Nun brauen sie mit verschiedenen Ansätzen in Kleinstmengen ehrlich und handwerklich hergestelltes Bier.

Das Festival dreht sich um die Faszination für handwerklich gebraute Biere und die Kreativität, die damit einhergeht. Sie wollen damit zeigen, was in Bier alles steckt, wie facettenreich es ist und den Bierhorizont unserer Besucher erweitern.

20 Brauereien werden an den beiden Tagen ihre Biere zum Verkosten anbieten, von (mir) unbekannten Brauereien bis hin zu bekannteren Brauern, die wirklich tolle Biere mitbringen werden.

Die Veranstaltung findet im Industriehof Speyer, Franz Kirrmeierstraße 19, 67346 Speyer, statt. Der Veranstaltungsort ist etwa 20 Gehminuten vom Bahnhof entfernt. Das Tagesticket kostet € 7,50, ein Ticket für das gesamte Wochenende können Sie für € 12,50 erwerben. Die Eintrittskarten erhalten Sie online.

Schwedens größter Bierwettbewerb entschieden – Göteborger Guinness-Interpretation als bestes Bier gekürt

Ein Göteborg Dry Stout, das mit Stickstoff für ein besonders cremiges Mundgefühl und Schaum serviert wird, wurde unter 300 Mitbewerbern auf der A Beer & Whisky Fair zum besten Bier der Messe gekürt. Weitere Sieger wurden im Bierwettbewerb der Messe in 15 Kategorien ausgezeichnet.

Seit 2015 veranstaltet En Öl & Whiskymässa Schwedens größten Bierwettbewerb. Die Bewertungen werden von geschulten Bierrichtern vorgenommen, was in Europa einzigartig ist. Die Biere werden blind verkostet, d.h. die Juroren wissen nicht, welche Biere in den Gläsern sind, und die Bewertung findet eine Woche vor Messeeröffnung statt.

Ein klarer Trend in diesem Jahr war eine Zunahme der Anzahl leichter Biere (unter 5 % Vol.), ein Trend, der sowohl durch die Verbrauchernachfrage nach Leichtbier angetrieben wird, als auch eine Möglichkeit für die Brauereien ist, die Kosten und damit das Preisniveau niedrig zu halten.

Die drei Göteborger Brauereien O/O Brewing, Vega Bryggeri und Oceanbryggeriet gewannen in diesem Jahr die meisten Auszeichnungen. Der Preis für das beste Bier der Messe ging jedoch an Göteborg und Beerbliotek für ihr Dry Stout nach irischer Art, ein Bier, das wie Guinness mit Stickstoff für ein besonders cremiges Mundgefühl und Schaum serviert wird.

„Natürlich ist es unmöglich, unter all den feinen Gewinnern ein Bier auszuwählen, das das beste ist. Aber die Juroren verkosten die Gewinner aus jeder Klasse aus und diskutieren anschließend, was sich wie eine besonders gute und interessante Wahl für das Jahr anfühlt. In diesem Jahr war es ein Dry Stout aus Göteborg, sagt Renndirektor Fredrik Berggren. Er fährt fort: „ Nitro Stout von Beerbliotek ist mindestens so gut wie die Inspirationsquelle Guinness und es ist beeindruckend, ein Bier mit nur 4% herstellen zu können, das so viel schmeckt. Das Bier von Beerbliotek ist ein super aktueller Gewinner, wenn man den Trend des Irish Dry Stout und „Split the G“ bedenkt, der sich mittlerweile auf der ganzen Welt verbreitet.“

In diesem Jahr traten 300 Einreichungen an. Um teilnehmen zu können, müssen Sie auf der A Beer & Whisky Fair in Göteborg ausstellen, die vom 25. bis 26. April stattfand.

Hier ist die Liste aller Gewinnerbiere:

Das beste Bier

der MesseNitro Stout, Beerbliotek

Neuengland IPA

Gold – The Edgy Eagles New England IPA, Pine Brewing Company

Silber – Skandinavische Westküste, Stigbergets Bryggeri

Bronze – Super Gay Horse, Bankwärmer

IPA (nicht neipa)

Gold – India Pale Ale, Oceanbryggeriet

Silber – Badass Black IPA, Revsunds Brewery AB

Bronze – SnIPA, Smögenbryggar’n

Double IPA

Gold – El Capitano, Stigbergets Bryggeri

Silber – Doppel DIIPPA, O/O x Svartberget

Bronze – Kapitän Lawrence Pacific Dawn DIPA, Kapitän Lawrence/TOMP

Leichtbier (bis zu 5 % Vol.)

Gold – Old Speckled Hen, Greene King/TOMP

Silber – Gulddroppen Pale Ale, Oceanbryggeriet

Bronze – Rockaway Haze, Beerium Kraftölsbryggeri AB

Mittelstarkes Ale (5,1 – 7 %)

Gold – Nääs Amber, NÄÄS Gårdsbryggeri AB

Silber – Rest, Wättle Brygghus

Bronze – MadTree Happy Amber Ale, MadTree Brewing/TOMP

Starkbier (mehr als 7 % Vol.)

Gold – Long Boil Barley Wine 2022, O/O Brewing

(es wird nur Gold vergeben, da es in der Klasse weniger konkurrierende Biere gab, insgesamt 10 Biere)

Weizenbier

Gold – Weihenstephaner Weißbier, Weihenstephan/Galatea

(es wird nur Gold vergeben, da es in der Klasse weniger konkurrierende Biere gab, insgesamt 9 Biere)

Belgisches Ale

Gold – Chimay Blau, Chimay/TOMP

Silber – Chimay Rot, Chimay/TOMP

Bronze – Westmalle Tripel, Trappist Westmalle/Galatea

Pils

Gold – Jever Pilsener, Radeberger/TOMP

Silber – Schlappeseppel Pils, Eder & Heylands Brauerei/Dryckesboden

Bronze – Pivot Pils, O/O Brewing

Helles

Gold – Schlappeseppel Helles, Eder & Heylands Brauerei/Dryckesboden

Silber – The Delirious Donkeys Lager, Pine Brewing Company

Bronze – Källaröl, Sälens Fjällbryggeri

Charaktervolles Lagerbier (dunkel/stark/hopfig/charaktervoll)

Gold – Leikeim Urstoff, Brauhaus Altenkunstadt Andreas Leikeim/Dryckesboden

Silber – Schwarzer Adler, Beerium Kraftölsbryggeri

Bronze – Skatans Ånglager, Pica Pico/Topparnas Bryggeri

Porter/Stout bis zu 7 %

Gold – Nitro Stout, Beerbliotek

Silber – Gotenius Porter, Vega Brewery

Bronze – Dunkel, o/o Brewing

Porter/Stout Spezial (+7 %)

Gold – Port Side Porter BA 2021, Beerbliotek

Silber – Arbetarporter Jahrgang 2014, Oceanbryggeriet

Bronze – Arctos Imperial Stout 2022 – BA, O/O Brauerei

Bierspezialität/Sauerbier

Gold – Rodenbach Alexander, Brouwerij Rodenbach/Galatea

Silber – Boon Oude Geuze, Brouwerij Boon/TOMP

Bronze – Sour Power, Vega Brewery

Bier mit niedrigem Alkoholgehalt – max. 3,5 %

Gold – Session IPA 3,5%, Vega Bryggeri

Silber – Docklands Amber Ale 3,5%, Vega Bryggeri

Brons – Mild 2,8%, Oceanbryggeriet

Wittorfer – Handspatz

Jetzt steht das Handspatz aus der Wittorfer Brauerei in Neumünster vor mir. Genauer gesagt steht eigentlich ein Handspatz vor mir, denn „das“ Handspatz gibt es nicht. Immer wieder brauen die Wittorfer ihr Handspatz mit anderen Früchten, aber immer ist es ein Sauerbier. In diesem Fall haben sie das Bier mit Ananassaftkonzentrat und Kokosextrakt gebraut. Dieser Sud soll jetzt stellvertretend als Beispiel für alle anderen Handspatzen stehen, die noch kommen werden.

Hell goldfarben und opalisierend präsentiert sich das Bier im Glas. Die sahnige Schaumkrone bleibt sehr lange erhalten, was bei einem Fruchtbier nicht selbstverständlich ist. Aber dieser Handspatz macht optisch eine sehr gute Figur.

Fruchtaromen steigen mir in die Nase. Wie die Zutatenliste vermuten lässt, stehen die Aromen von Kokos und Ananas im Vordergrund und verdrängen die anderen Aromen vollständig.

Wenig überraschend ist der Antrunk durch die Süße des Malzes geprägt, die aber von einer angenehmen Spritzigkeit begleitet wird. Auf der Zunge kommt dann eine kräftige fruchtige Säure zum Vorschein, die an Zitronen erinnert. Trotzdem ist das Mundgefühl angenehm weich. Da ich keine Spur von Essigsäure entdecken kann, lässt sich das Bier recht einfach trinken. In der Kehle ist das Bier mild und fruchtig mit relativ kurzem Nachklang.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Ananassaftkonzentrat, Kokosnussextrakt, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

6,5 % Vol.

Farbe:

6 EBC

Brauerei:

Wittorfer Brauerei GmbH
Wrangelstr. 12
24539 Neumünster
www.wittorfer-brauerei.de

Vogelsberger Naturburschen – Pilsner

Das Pilsner von Vogelsberger Naturburschen wurde mit Rohstoffen aus biologischem Anbau gebraut und stammt aus der Vogelsberger Landbrauereien GmbH. So weit, so gut. Was mich aber wirklich wundert, ist, dass auf der Website der Brauerei verschiedene Marken verzeichnet sind, Vogelsberger Naturburschen aber nicht. Weshalb das so ist, kann ich mir nicht erklären. Verkoste ich das Bier also.

Golden, kristallklar und mit einer feinporigen weißen Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt, präsentiert sich das Bier im Glas. Optisch macht es damit eine wirklich gute Figur.

Das Bier duftet nach Brotkrume, abgerundet durch einige blumige Noten des Hopfens. Das macht Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist recht süß, dabei aber spritzig. Auf der Zunge gesellt sich zur Süße eine überraschend kräftige freundliche Bittere. Das Mundgefühl ist voll und rund. In der Kehle legt die Bittere noch etwas zu und klingt lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

4,9 % Vol.

Farbe:

10 EBC

Brauerei:

Vogelsberger Landbrauereien GmbH
Cent 8
36341 Lauterbach
www.alsfelder.de

9. 5. – 10. 5. 2025: Flanieren mit Bieren, Erfurt

Fast 40 Aussteller aus der Region finden sich am 9. Und 10. Mai 2025 im Zughafen Erfurt ein, um die Besucher mit der Veranstaltung „Flanieren mit Bieren“ zu verwöhnen. Neben den Bieren wird es auch Cocktails, Spirituosen und selbstverständlich auch Speisen zur Verkostung geben. Das Festival findet in der Halle 6, in direkter Nachbarschaft zur Braumanufaktur Heimathafen, statt. Der Eintritt beträgt 10,00 Euro. Darin ist auch ein Bierglas enthalten, das an den einzelnen Ständen aufgefüllt werden kann und das die Besucher mit nach Hause nehmen können. Die Veranstaltung beginnt am 9. Mai um 16:00 Uhr und am 10. Mai um 12:00 Uhr.

Bierol – Hoiz 2024

Schwoich liegt im Tiroler Unterland, fünf Kilometer südlich von Kufstein, auf einem Hochplateau rechts des Flusses Inn. Dort befindet sich die Brauerei Bierol, von der das Bier stammt, das jetzt vor mir steht. Es handelt sich um ein Imperial Stout, das 16 Monate lang in Rumfässern gereift wurde. Das klingt ganz so, als wäre es ein Bier nach meinem Geschmack. Öffne ich also die Flasche und beginne mit der Verkostung.

Blickdicht schwarz und mit einer haselnussbraunen Schaumkrone, die recht lange erhalten bleibt, präsentiert sich das Bier im Glas.

Düfte nach dunkler Schokolade, nach Vanille, Kandis, Holz und Espresso steigen mir in die Nase. Diese komplexe Aromenstruktur, die durch die lange Reifung entsteht, macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Wie erwartet ist der Antrunk süß und wird er wird durch eine sehr feinperlige Kohlensäure begleitet. Auf der Zunge spiegeln sich alle Aromen wider, die ich bereits in der Nase festgestellt habe. Dazu kommt eine leichte Säure, die dem Bier trotz seines kräftigen Körpers eine angenehme Leichtigkeit verleiht. Die 10,4 Volumenprozent Alkohol sind sehr gut eingearbeitet und unterstützen die anderen Aromen, ohne selbst zu stark durchzuschmecken. Abgerundet wird der Geschmack durch die Vorbelegung des Fasses mit Rum, wodurch das Bier sowohl von den Karamellnoten des Rums als auch von der Holznote des Fasses profitiert. Der Rum kommt aber erst in der Kehle richtig zum Tragen und jetzt wärmt auch der Alkohol. Eine Bittere ist nur sehr  schwach festzustellen, was auch zum kurzen Nachklang des Biergeschmacks beiträgt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pilsner, Golden Naked Oats, Double Roasted Crystal, Brown Chocolate, Weizenmalz, Röstgerste, Münchner Malz), Hafer, Gerste, Hopfen (East Kent Golding, Amarillo), Hefe

Alkoholgehalt:

10,4 % Vol.

Stammwürze:

22° Plato

Empfohlene Genusstemperatur:

10° – 12° Celsius

Brauerei:

Bierol GmbH
Sonnendorf 27
6334 Schwoich
Österreich
www.bierol.at

Dieses Rum Barrel Aged Imperial Stout reifte 16 Monate lang in sorgfältig ausgewählten Rumfässern auf unserem Hof und entwickelte dabei ein unverwechselbare vielschichtige Aromenstruktur.

Dunkle Schokolade, gerösteter Kaffee und ein Hauch von Vanille treffen auf die warmen, karamelligen Noten des Rums, begleitet von dezenten Holznuancen.

Der kräftige Körper und die harmonische Tiefe verleihen diesem Stout ein besondere Eleganz – ein Bier, das intensive Geschmackserlebnisse für wärmende Momente verspricht.

Alk. 10,4% vol.

Bierol GmbH

Sonnendorf 27

6334 Schwoich

Österreich

Heute ist Tag des deutschen Bieres

Aus Anlass des heutigen Tages des Deutschen Bieres hat der Deutsche Brauerbund eine Pressemitteilung verfasst. Auch wenn ich damit nicht vollständig einverstanden bin, gebe ich die Mitteilung hier wieder:

Deutsche Biere – nicht nur geschmacksvoll, sondern auch rein

Traditionell steht der 23. April in jedem Jahr ganz im Zeichen des Bieres. Denn am 23. April 1516 wurde das Reinheitsgebot für Bier verkündet. Seitdem gehört in unser Bier nur Wasser, Malz, Hopfen und Hefe.

Vor über fünfhundert Jahren forderte der bayerische Herzog Wilhelm IV. auf einem Landständetag in Ingolstadt: Zum Brauen sollten nur wenige natürliche Zutaten verwendet werden dürfen. Er wollte damit das manchmal wüste Treiben beim Bierbrauen beenden. Waren doch die Menschen im Lauf der Zeit auf die abenteuerlichsten Ideen gekommen, um ihrem Bier einen besonderen Geschmack zu verleihen oder um es haltbarer zu machen: Vom Zusatz von Kräutern, von Ruß für Dunkelbier, von Kreidemehl, um sauer gewordenes Bier wieder genießbar zu machen, und sogar von Stechapfel und Fliegenpilz wird berichtet. Manch dubiose selbsternannte „Brauer“ schreckten damals vor nichts zurück.

Qualitätsprüfung mit dem Hosenboden

Deshalb nahm der bayerische Herzog am 23. April 1516 die Sache selbst in die Hand und verkündete in Ingolstadt: Bier darf nur aus Wasser, Hopfen und Gerste bestehen. Die Hefe wurde damals nicht erwähnt, da man die genaue Wirkungsweise der Hefe noch nicht kannte. Die sich im Verlauf der Gärung vermehrende Hefe wurde zu dieser Zeit als Produkt der Bierbereitung angesehen, nicht als bedeutende Zutat. Erst später gelang es, Hefe zu züchten und damit auch eine gleichbleibende Qualität des Bieres sicherzustellen. 

Übrigens war auch in den Zeiten vor dem Erlass des Reinheitsgebotes das Bier auf seine Qualität geprüft worden. Die Verfahren, mit denen man die Qualität des Bieres prüfte, können jedoch nicht unbedingt als wissenschaftlich bezeichnet werden. Die wirkungsvollste Methode im 15. und 16. Jahrhundert soll wohl ganz einfach gewesen sein: Eine Bank wurde mit Bier bestrichen. Die amtlichen Prüfer in ihren ledernen Hosen setzten sich drauf und blieben drei Stunden lang still sitzen. Auf Kommando sprangen sie gleichzeitig auf. Blieb die Bank an der Hose kleben, war das Bier nicht zu beanstanden. Blieb die Bank jedoch stehen, wurde das offensichtliche Vergehen des Brauers bestraft.

Der Stolz der deutschen Brauer

Das Reinheitsgebot ist noch heute gültig. Deutsches Bier darf auch im dritten Jahrtausend nur vier Zutaten enthalten: Wasser, Malz, Hopfen und Hefe. Keine Geschmacksverstärker, keine Farbstoffe, keine Konservierungsstoffe. Das Reinheitsgebot hat nichts an Aktualität verloren in Zeiten, in denen immer wieder Lebensmittelskandale aufgedeckt werden und bei vielen verarbeiteten Produkten die Zutaten in ihrer Vielfalt und Herkunft nur schwer zu durchblicken sind.

Mehr als 6.000 verschiedene Biere sind es, die in Deutschland gebraut werden. Dass sie alle unterschiedlich schmecken, liegt an vielen verschiedenen Faktoren: an der Rezeptur, am Brauwasser, an der Art, wie das Getreide gemälzt wurde, an den Aromen des verwendeten Hopfens und nicht zuletzt gerade auch am Fingerspitzengefühl des Braumeisters.

Feiern rund um den 23. April

Nach über fünfhundert Jahren gilt das Reinheitsgebot als eine der ältesten Lebensmittelverordnungen der Welt – und ist heute aktuell wie nie, da die deutschen Brauer auch heute noch nach dieser Vorgabe ihr Bier brauen. Der Erlass aus dem Jahr 1516 ist längst ein weltweiter Inbegriff für die Qualität deutscher Biere.

Und das wird mit dem „Tag des Deutschen Bieres“ gefeiert. Brauer, Gastronomen, Getränkehändler und viele andere begehen in jedem Jahr den 23. April mit verschiedensten Aktionen wie z.B. Brauereifesten, Lesungen, Jazzfrühschoppen, Bierseminaren, Braukursen und Brauereibesichtigungen. 

10. 5. 2025: Bierfestival Liestal

Am 10. Mai 2025 findet das 4. Bierfestival Liestal statt. Mit 18 regionalen Brauereien gibt es eine vielfältige Auswahl an handwerklich gebrauten Bieren zu entdecken. Zusätzlich gibt es auch eine Auswahl an Cider und nicht alkoholischen Getränken. Außerdem werden mindestens 2 Foodtrucks vor Ort sein.

Das Bierfestival bietet eine großartige Gelegenheit, mit 18 anwesenden Brauereien die regionale Braukunst zu feiern und neue Geschmackserlebnisse zu entdecken. Mit seinem charmanten Ambiente, den kulinarischen Genüssen und der fröhlichen Stimmung wird es ein unvergesslicher Tag für alle Bierliebhaber.

Das Festival findet in der Kanonengasse in Liestal, Schweiz, von 12:00 Uhr bis 22:00 Uhr statt.