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Buddelship – Kohlentrimmer

Die Brauerei Buddelship aus Hamburg hat noch viel vor. Das kann aber niemand besser erklären als die Brauer selbst, weshalb ich den folgenden Absatz von der Website der Brauerei übernehme:

„Die Lost Horizon Farm ist unser neuestes und zugleich aufregendstes Projekt. Wir haben 2020 einen alten Resthof gekauft und diesen wieder zu einen funktionsfähigen Bauernhof aufgebaut. Auf diesem werden wir eine Brauerei und Brennerei errichten, die komplett auf selber hergestellten Rohstoffen aufbaut. Auf ökologischer Basis werden wir Getreide, Streuobst und Kräuter und Gewürze anbauen und diese in ganz besondere Biere und Spirituosen verwandeln. Dazu dienen entsprechend traditionelle Methoden wie Kühlschiff, Spontangärung, und selbstverständlich Holzfasslagerung. Gebrannt wird mittels holzbefeuerten Distillen für Grob- und Feinbrand. Der Betrieb wird komplett auf erneuerbaren Energien laufen.“

Das klingt wirklich gut. Aber es handelt sich noch um Zukunftsmusik und wir sind noch in der Gegenwart. Kommen wir also zum Kohlentrimmer, einem Schwarzbier der Hanseaten.

Dunkelbraun präsentiert sich das Bier im Glas. Die hellbraune Schaumkrone ist eher klein und fällt auch schnell in sich zusammen.

Der Duft dieses Bieres wird durch Röstaromen dominiert, die an dunkle Schokolade mit einem Hauch Kaffee erinnern. Abgerundet wird das Aroma durch eine leichte Fruchtigkeit, die mich an Trockenpflaumen denken lässt.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine kräftige Malzsüße sowie eine dazu passende feinperlige Karbonisierung aus. Auf der Zunge kommt schnell eine Säure in den Vordergrund, die meiner Meinung nach nicht zum Geschmack des Malzes passt. Trotzdem ist das Mundgefühl schlank. Auch in der Kehle ist die Säure dominant.

Ich bin mir nicht sicher, ob das Bier so sein sollte wie ich es erhalten habe. Eventuell ist die Flasche verdorben. Wenn ich das Bier noch einmal sehe, werde ich es noch einmal verkosten.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Saaz), Hefe

Alkoholgehalt:

5,3 % Vol.

Bittereinheiten

20 IBU

Brauerei:

Buddelship Brauerei GmbH
Beim Andreasbrunnen 2
20249 Hamburg
www.buddelship.de

Greizer Schwarze Perle

Greiz ist eine Kleinstadt in Thüringen, nahe der Grenze zu Sachsen. Zum 1. September 1872 kamen drei Greizer Bürger überein, unter der Firmenbezeichnung VEREINSBRAUEREI GREIZ ein neues, leistungsfähiges Brauunternehmen im damaligen Handelsregister eintragen zu lassen. Fabrikant Karl Gottlieb Weber, Kaufmann Karl Anton Merz und der Privatier Anton Zeuner waren es, die die Gründungsurkunde unterzeichneten.

Zwei Jahre sollten vergehen bis das erste Vereinsbier eingebraut werden konnte. Im gleichen Jahr lösten die Greizer das unrentabel gewordene städtische Brauhaus auf. Im Juli 1886 erfolgte die Umwandlung des jungen Unternehmens in eine Aktiengesellschaft.

Hatte sich die VEREINSBRAUEREI GREIZ zunächst darauf spezialisiert, ein halbdunkles Bier Münchner Brauart zu produzieren, verlagerten sich die GREIZER BRAUER ab 1922 zielstrebig auf Pilsner Biere, die auch heute noch dominieren. Erster großer „Renner“: das sich schnell großer Beliebtheit erfreuende „Fürstenbräu“.

Doch die Entwicklung verlief nicht nur kontinuierlich. Zwei Weltkriege, die Weltwirtschaftskrise und nationalsozialistischer Größenwahn forderten ihren Preis. Die Brauereiakten berichten, es sei in den Gärbottichen ersatzweise Sauerkraut hergestellt worden. Und das wenige Bier, das sich die Leute leisten konnten, geriet zunehmend dünner. So auch infolge des zweiten Weltkrieges. Erst nach und nach erreichten die Biere wieder alte Standards. Dafür machte die Mangelwirtschaft der DDR es erforderlich, das Malz mit Gerstenrohfrucht, streckenweise auch durch Reis zu ersetzen.

Nach der Wende übernahm 1991 die Tucher Bräu AG Nürnberg die Brauerei, sanierte den vorhandenen Tiefbrunnen und installierte eine umweltschonende Aufbereitungsanlage für Brauwasser. Es folgten eine neue Flaschenabfüllung mit einer Kapazität von 24 000 Flaschen/h und eine neue Stapelhalle sowie im Laufe der Zeit weitere Modernisierungen. Es folgten einige Besitzerwechsel bis im Dezember 2010 die Brauerei an Familie Schäfer verkauft wurde, die die GREIZER Brauerei als Familienunternehmen weiterführt.

Soweit zur Brauerei, aus der die Schwarze Perle kommt. Da aus dem Osten viele gute Schwarzbiere stammen, erwarte ich auch jetzt einen angenehmen Genuss.

Fast blickdicht schwarz läuft das Bier ins Glas und bildet dabei eine durchschnittlich große beiger und feinporige Schaumkrone, die lange erhalten bleibt. So stelle ich mir ein Schwarzbier vor, nicht so dünn und halbdurchsichtig wie viele andere.

Wie erwartet wird das Aroma durch die Röststoffe des Malzes dominiert. Mokka ist der hervorragende Duft. Etwas mehr Komplexität würde dem Aroma sicherlich gut zu Gesicht stehen.

Der Antrunk ist überraschend schlank mit einer leichten Süße. Die sehr feinperlige Kohlensäure ist leider recht knapp dosiert. Auf der Zunge kommen die Röststoffe in den Vordergrund, aber die Süße wird ebenfalls kräftiger und kann den Geschmack nach Espresso unterstützen. Bitterstoffe sind nur wenige zu schmecken, so dass das Gefühl eines schlanken Bieres erhalten bleibt. Erst im Abgang wird das Bitter kurz etwas dominanter, aber es klingt nur kurz nach.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

5,1 % Vol.

Brauerei:

Vereinsbrauerei Greiz GmbH
Lindenstraße 60
07973 Greiz
www.greizer.de

Bergmann – Schwarz

Die Geschichte der Brauerei beschreibt Wikipedia so: „Die Brauerei Bergmann wurde 1796 von Wilhelm Dietrich Johann Bergmann im Dortmunder Stadtteil Rahm gegründet. 1966 hatte sie 109 Mitarbeiter und produzierte 96.000 Hektoliter Bier. Die Brauerei wurde 1971 von der Dortmunder Ritter Brauerei übernommen und 1972 als eigenständige Braustätte in der Rahmer Straße 262 geschlossen. An der Stelle der Braustätte ist heute ein Supermarkt, der über Fotos im Innern an den historischen Ort erinnert. Der ehemalige Braukeller, auf dem der Supermarkt steht, ist heute noch vorhanden, jedoch nicht öffentlich zugänglich. Die Markenrechte hielten die Rechtsnachfolger bis ins Jahr 2003 hinein.

2005 wurden die zuvor aufgegebenen Markenrechte an dem Namen Dortmunder Bergmann Bier vom Dortmunder Mikrobiologen Thomas Raphael für 300 Euro erworben, nachdem dieser zufällig in einer Online-Markendatenbank gesehen hatte, dass die Marke Bergmann für die ehemalige Braustätte in Dortmund-Rahm stand, jedoch nicht mehr vergeben war. Raphael reaktivierte anschließend die Marke, um die Rechte daran zu behalten. Nachdem er auf einer Feier im Jahr 2007, bei der ein Dortmunder Journalist anwesend war, die ersten Flaschen Exportbier verteilte, erschien ein großer Artikel in einer Samstags-Ausgabe der Ruhr Nachrichten. Aufgrund der anschließend überaus positiven Resonanz vieler Dortmunder fühlte sich Raphael bestärkt, die Brautätigkeiten auszuweiten. Gebraut wurden anfangs die Sorten Export, Spezialbier, Pils und Schwarzbier in der Brauerei Bosch. Das neue Unternehmen betreibt er seitdem mit seinem Geschäftspartner Herbert Prigge. Die Expansion wurde anfangs mit der Ausgabe von 30 Genussscheinen mit einem Gesamtwert von 210.000 Euro finanziert, die mit vier Prozent verzinst werden. Ende 2008 wurde im Dortmunder Hafen eine eigene Braustätte bezogen, in der ab der Fertigstellung im April 2010 die Craft Bier-Spezialitäten gebraut wurden . Seit 2017 wurde eine neue Braustätte im Gewerbegebiet Phoenix West im Dortmunder Stadtteil Hörde mit einer Kapazität von 5.000 Hektolitern in Betrieb genommen, in der alle Biersorten produziert werden.“

Intensiv schwarz präsentiert sich das Bier im Glas und hebt sich damit deutlich deutlich von vielen anderen Schwarzbieren ab, die eher wässrig aussehen. Die mittelbraune Schaumkrone ist feinporig und bleibt lange erhalten.

Düfte nach Schokolade, Karamell und Kaffee steigen mir in die Nase.

Der Antrunk ist mäßig süß und die Kohlensäure überzeugt durch ihre Sanftheit. Auf der Zunge kommt ein leichtes Bitter dazu und die Aromen spiegeln sich wider. Das Mundgefühl ist angenehm voll. Obwohl das Bitter auch in der Kehle nur leicht ist, klingt der Geschmack lange nach.

Das Schwarzbier von Bergmann ist angenehm und leicht zu trinken.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,3 % Vol.

Stammwürze:

13,2° Plato

Brauerei:

Bergmann Brauerei GmbH
Elias-Bahn-Weg 2
44263 Dortmund
www.bergmann-brauerei.de

Greifla – Schwarz

Eigentlich kenne ich Schwarzbier in erster Linie aus dem Osten. Mit dem Greifla Schwarz steht aber nun eine fränkische Interpretation des Schwarzbiers vor mir.

Rubinrot, fast schwarz, präsentiert sich das Bier im Glas. Die elfenbeinfarbene feinporige Schaumkrone bleibt lange erhalten. Die Optik haben die Franken schon mal gut hinbekommen.

Der Duft dunkler Schokolade bestimmt das Aroma, dazu etwas Biskuit sowie leichte Rauchnoten.

Der Antrunk ist leicht süß. Die sehr feinperlige Kohlensäure ist eher knapp dosiert, aber da das Bier nur wenig süß ist, passt es mit der Kohlensäure durchaus. Auf der Zunge dominiert der Geschmack nach dunkler Schokolade sowie nach Mokka, Bitter ist eher zurückhaltend vorhanden. Es ist halt ein typisches fränkisches Bier. So ist auch das Mundgefühl weich, das Bier ist ausgewogen. Der Abgang ist mild, langsam kommt der Geschmack nach Espresso in meiner Kehle an und klingt dort lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

49 % Vol.

Brauerei:

Brauerei Greif
Serlbacher Str. 10
91301 Forchheim
www.brauerei-greif.de

Krušovice – Royal Schwarzbier

die Brauerei im tschechischen Krušovice gehört zu den ältesten Brauereien Tschechiens. Sie wurde im 16. Jahrhundert gegründet und hat seitdem mehrfach den Besitzer gewechselt. Seit 2007 gehört sie zum niederländischen Konzern Heinecken.

Blickdicht schwarz präsentiert sich das Bier im Glas. Die feinporige hellbraune Schaumkrone bleibt lange erhalten. An der Optik gibt es erst einmal nichts auszusetzen.

Das Aroma ist röstig. Anklänge dunkler Schokolade und Vanille steigen mir in die Nase. Insgesamt ist das Aroma nicht allzu intensiv, was mich aber nicht verwundert, denn das Bier enthält lediglich 3,8 Volumenprozent Alkohol.

Der Antrunk ist überraschend süß und die feinperlige Kohlensäure ist eher knapp dosiert. Auf der Zunge spiegeln sich die Aromen wider, die ich bereits in der Nase festgestellt habe. Es kommt aber noch ein Hauch Kaffee dazu. Das Mundgefühl ist recht schlank, was aber der Süffigkeit des Biers keinen Abbruch tut. Der Abgang wird durch ein leichtes röstiges Bitter geprägt, das lange nachklingt.

Für ein Lightbier ist das Krušovice wirklich gut.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

3,8 % Vol.

Brauerei:

Pivovar Krušovice
U Pivovaru 1
Krušovice
270 53
Tschechien
www.krusovice.cz

Cuxhavener Bierbrise – Grün

Ich finde es schon ziemlich mutig – da verkauft die Firma Köhn aus Cuxhaven vier Biere zu jeweils knapp 10 Euro die Flasche und verrät nicht einmal, um was für ein Bier es sich handelt. Auf dem Etikett stehen nur minimale Angaben – die Zutatenliste, auf der linken Seite das Logo des Unternehmens, auf der rechten Seite, dass sich das Unternehmen in Cuxhaven befindet, zusammen mit der Postleitzahl, aber ohne Straße und Hausnummer, der Alkoholgehalt sowie die URL der Website des Unternehmens. Ansonsten wird nur noch mitgeteilt, dass es sich um ein dunkles Bier handele. Auch die Namen der vier Biere aus Cuxhaven sind identisch. Sie unterscheiden sich auf der Flasche nicht und auf der Website des Unternehmens wird lediglich an den Namen noch die Farbe des Plastikkorkens angehängt. Sicherlich sind damit alle gesetzlichen Vorgaben erfüllt, aber so minimale Angaben kenne ich sonst bei Bieren dieser Preisklasse nicht. Auch als ich auf der Website des Unternehmens nachsehe, erhalte ich keine weiteren Informationen, sondern lediglich die folgende Werbeaussage: „dunkler, naturtrüber, obergäriger Biertyp. Durch einen Anteil an Premium Röstmalz und den Einsatz von feinstem Hopfen entsteht eine vollmundige Bierbrise mit schöner Malznote und würzigem Abklang.“ Ach ja, dass das Bier eine Stammwürze von 15° Plato hat, steht auch noch dort. Aber genug vom Etikett und der Website, wende ich mich endlich dem Bier zu.

Fast blickdicht schwarz präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber eine sehr voluminöse feste beige Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Die Optik ist jedenfalls gelungen.

Das Aroma ist malzbetont mit einem deutlichen Schwerpunkt auf den Duft nach Mokka. Allerdings beschleicht mich das Gefühl, dass die Brauerei es etwas übertrieben hat mit dem Röstmalz, denn das Bier riecht auch leicht verbrannt. Aber gut, auch dafür gibt es Liebhaber; eventuell soll es ja so sein.

Der Antrunk offenbart eine angenehme leichte Süße, die durch die reichlich dosierte feinperlige Kohlensäure abgerundet wird. Auf der Zunge sind wie in der Nase die Röstaromen dominant. Ich schmecke jetzt neben der Schokolade auch Kaffee, aber auch hier stört mich ein leichter aber deutlich wahrnehmbarer Geschmack nach verbranntem Getreide. Im Abgang wird der Geschmack nach Kaffee stärker, dazu kommen eine leichte Säure sowie ein freundliches Bitter, das lange nachklingt.

Das Bier gefällt mir nicht schlecht, kann mich aber auch nicht begeistern. Irgendwie erscheint es nicht zu Ende gedacht zu sein.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

6,9% Vol.

Stammwürze:

15,0° Plato

Brauerei:

Köhnfinefood UG (haftungsbeschrängt)
Heerstr. 101
27478 Cuxhaven
www.koehnfinefood.com

Rieder – Schwarzmann

Nun steht mal wieder ein Bier aus Österreich vor mir, ein Schwarzbier aus der Brauerei Rieder. Mal sehen, ob die Österreicher Schwarzbier so gut hinbekommen wie die Ostdeutschen.

Schwarz und blickdicht steht das Bier im Glas, darüber ein gemischtporiger haselnussbrauner Schaum, der sich nur langsam auflöst.

Das Aroma wird von den Röstaromen geprägt, vom Duft nach Kaffee und dunkler Schokolade, aber auch nach getrockneten Feigen. Das Bier macht also bis hierhin einen perfekten Eindruck.

Der Antrunk ist deutlich weniger süß als ich es erwartet hätte. Jetzt bemerke ich auch die feinperlige Kohlensäure, die ich optisch nicht wahrnehmen konnte, da das Bier so konzentriert gefärbt ist. Der Körper ist trocken und wird durch die Röststoffe dominiert, unterstützt von einer feinen Säure. Nachdem das Bier auf der Zunge einen wunderbar konzentrierten Geschmack entwickelt hat, folgt der überraschend milde Abgang. Trotzdem bleibt der Geschmack lange erhalten.

Schwarzmann ist ein wirklich tolles Bier, das sich hervorragend eignet, den Espresso zum Dessert zu ersetzen. Die Brauerei hat nach eigenen Angaben immerhin ein ganzes Jahr in die Entwicklung dieses hervorragenden Biers investiert. So ist es nicht verwunderlich, dass dieses Bier mit dem Meiningers International Craft Beer Award 2015 in Gold ausgezeichnet wurde.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfenpellets, Hopfenextrakt, Hefe

Alkoholgehalt:

5,2 % Vol.

Stammwürze:

12,5° Plato

Brauerei:

Brauerei Ried e. Gen.
Brauhausgasse 24
4910 Ried
Österreich
http://www.rieder-bier.at

Lübzer – Schwarzbier

Jetzt will ich mich wieder einmal mit einem norddeutschen Bier beschäftigen, dem Lübzer Schwarzbier aus Mecklenburg-Vorpommern. Es handelt sich um ein Schwarzbier, einer Biersorte, die vor Allem im Osten unseres Landes gebraut wird.

Das Bier hat eine sehr dunkelrote Farbe und ist gefiltert, es finden sich also keinerlei Reste von Hefe im Bier. Darüber ein mittelbrauner Schaum, der sich recht schnell auflöst.

Das Aroma wird durch die Röststoffe des Malzes bestimmt, dazu kommen Aromen von Trockenfrüchten. Würde der Schaum länger erhalten bleiben würde ich sagen, dass die Brauerei optisch alles richtig gemacht hat.

Der Antrunk ist recht süß, bevor sich der Geschmack der Röststoffe im Mund ausbreitet. Dazu kommt eine leichte Säure. Insgesamt eine gefällige und recht ausgewogene Rezeptur. Der Abgang ist leicht bitter, ein Geschmack, der auch einige Zeit erhalten bleibt. Insgesamt ein recht gutes Bier, das aber beim Trinken keine allzu große Aufmerksamkeit erfordert.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

4,9 % Vol.

Brauerei:

Mecklenburgische Brauerei Lübz GmbH
19386 Lübz
http://www.luebzer.de

Klosterbrauerei Neuzelle – Jubiläumsbier 425 Jahre Schwarzer Abt

Der Schwarze Abt ist wohl das bekannteste Bier aus der Klosterbrauerei Neuzelle. Jetzt habe ich das Bier zum 425jährigen Jubiläums dieses Biers vor mir.

Tiefschwarz ist das Bier im Glas. Selbst gegen das Licht gehalten kommt nur minimal ein Rotstich durch. Das ist also mal ein wirklich schwarzes Bier, kein dunkles Rotbier. Der hellbraune Schaum ist im Wesentlichen feinporig, auch wenn er einige größere Blasen enthält. Die Standzeit des Schaums ist durchschnittlich.

Der Duft verströmt recht intensiv Malz- und Röstaromen, dazu ein Hauch von Birnen- und Kaffeearoma. Der Antrunk ist recht süß, anschließend wird das Bier angenehm würzig, da der Geschmack des Malzes in den Vordergrund tritt. Erst im Abgang meldet sich auch der Hopfen, der aber den Malzgeschmack nicht überdeckt, sondern sich mit ihm verbindet und ihn damit komplettiert.

Ich habe das Jubiläumsbier nicht im direkten Vergleich zum „normalen“ Schwarzen Abt getrunken, aber irgendwie habe ich den Eindruck, dass das Jubiläumsbier etwas weniger süß aus der Schwarze Abt ist.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Invertzuckersirup

Alkoholgehalt:

3,9 % Vol.

Brauerei:

Klosterbrauerei Neuzelle GmbH
Brauhausplatz 1
15898 Neuzelle
http://www.klosterbrauerei.com

Klosterbrauerei Neuzelle – Kyritzer Mord und Totschlag

Es hat schon einen merkwürdigen Namen, dieses Schwarzbier aus der Klosterbrauerei Neuzelle. Grund genug, einmal nachzuforschen, woher der Name kommt. Kyritz ist heute eine Kleinstadt im Landkreis Ostprignitz-Ruppin. Im Jahr 1417 wurde die Stadt zur Hansestadt ernannt und führte neben Tuchen auch das als „Mord und Totschlag“ bekannte Bier nach Hamburg und Lübeck aus. Damit wäre schon einmal die Herkunft des Namens geklärt. Jedenfalls beruft sich die Klosterbrauerei auf diese Tradition, auch wenn das Bier heute sicher nicht so schmeckt wie im 15. Jahrhundert. Schließlich wurden in den letzten 600 Jahren nicht nur die Brauverfahren verfeinert, sondern auch die Qualität des Malzes wurde verbessert und es wurden neue Hopfensorten gezüchtet, während viele ursprüngliche Hopfensorten in Vergessenheit gerieten, zumindest teilweise sich zu Recht. Aber wenn sich eine Brauerei auf eine solch lange Tradition beruft, schraubt das meine Erwartungen an das Bier kräftig in die Höhe. Schenke ich mir dieses Bier also ein.

Tiefschwarz und absolut blickdicht steht das Bier im Glas, darüber ein feinporiger mittelbrauner Schaum, der sich aber leider recht schnell auflöst.

Das Aroma wird wie erwartet durch die Röstaromen bestimmt, die durch Noten von Karamell und Holunder unterstützt werden. Daran gibt es absolut nichts auszusetzen.

Auch der Antrunk ist durch das Malz geprägt. Dabei ist er nicht wie von mir erwartet durch den Malzzucker süß. Eine angenehme Überraschung. Kaum ist das Bier über die Zungenspitze gekommen füllen die Röstaromen den gesamten Mund aus, ohne dabei penetrant zu werden. Dagegen ist der Abgang überraschend mild und der Geschmack klingt nicht allzu lange nach.

Alles in Allem ein Bier mit Ecken und Kanten, das nicht jedem gefallen will, sondern das durch seinen Charakter überzeugt. Mir ist es nicht schwergefallen, dieses Bier zu mögen. Besonders zu Gerichten mit intensivem Geschmack wie Sauerbraten oder Straußensteak passt dieses Bier deutlich besser als so mancher Wein.

Zutaten:

Wasser, Malz, Hopfen

Alkoholgehalt:

4,9 % Vol.

Brauerei:

Klosterbrauerei Neuzelle GmbH
Brauhausplatz 1
15898 Neuzelle
http://www.klosterbrauerei.com