Greizer Schwarze Perle

Greiz ist eine Kleinstadt in Thüringen, nahe der Grenze zu Sachsen. Zum 1. September 1872 kamen drei Greizer Bürger überein, unter der Firmenbezeichnung VEREINSBRAUEREI GREIZ ein neues, leistungsfähiges Brauunternehmen im damaligen Handelsregister eintragen zu lassen. Fabrikant Karl Gottlieb Weber, Kaufmann Karl Anton Merz und der Privatier Anton Zeuner waren es, die die Gründungsurkunde unterzeichneten.

Zwei Jahre sollten vergehen bis das erste Vereinsbier eingebraut werden konnte. Im gleichen Jahr lösten die Greizer das unrentabel gewordene städtische Brauhaus auf. Im Juli 1886 erfolgte die Umwandlung des jungen Unternehmens in eine Aktiengesellschaft.

Hatte sich die VEREINSBRAUEREI GREIZ zunächst darauf spezialisiert, ein halbdunkles Bier Münchner Brauart zu produzieren, verlagerten sich die GREIZER BRAUER ab 1922 zielstrebig auf Pilsner Biere, die auch heute noch dominieren. Erster großer „Renner“: das sich schnell großer Beliebtheit erfreuende „Fürstenbräu“.

Doch die Entwicklung verlief nicht nur kontinuierlich. Zwei Weltkriege, die Weltwirtschaftskrise und nationalsozialistischer Größenwahn forderten ihren Preis. Die Brauereiakten berichten, es sei in den Gärbottichen ersatzweise Sauerkraut hergestellt worden. Und das wenige Bier, das sich die Leute leisten konnten, geriet zunehmend dünner. So auch infolge des zweiten Weltkrieges. Erst nach und nach erreichten die Biere wieder alte Standards. Dafür machte die Mangelwirtschaft der DDR es erforderlich, das Malz mit Gerstenrohfrucht, streckenweise auch durch Reis zu ersetzen.

Nach der Wende übernahm 1991 die Tucher Bräu AG Nürnberg die Brauerei, sanierte den vorhandenen Tiefbrunnen und installierte eine umweltschonende Aufbereitungsanlage für Brauwasser. Es folgten eine neue Flaschenabfüllung mit einer Kapazität von 24 000 Flaschen/h und eine neue Stapelhalle sowie im Laufe der Zeit weitere Modernisierungen. Es folgten einige Besitzerwechsel bis im Dezember 2010 die Brauerei an Familie Schäfer verkauft wurde, die die GREIZER Brauerei als Familienunternehmen weiterführt.

Soweit zur Brauerei, aus der die Schwarze Perle kommt. Da aus dem Osten viele gute Schwarzbiere stammen, erwarte ich auch jetzt einen angenehmen Genuss.

Fast blickdicht schwarz läuft das Bier ins Glas und bildet dabei eine durchschnittlich große beiger und feinporige Schaumkrone, die lange erhalten bleibt. So stelle ich mir ein Schwarzbier vor, nicht so dünn und halbdurchsichtig wie viele andere.

Wie erwartet wird das Aroma durch die Röststoffe des Malzes dominiert. Mokka ist der hervorragende Duft. Etwas mehr Komplexität würde dem Aroma sicherlich gut zu Gesicht stehen.

Der Antrunk ist überraschend schlank mit einer leichten Süße. Die sehr feinperlige Kohlensäure ist leider recht knapp dosiert. Auf der Zunge kommen die Röststoffe in den Vordergrund, aber die Süße wird ebenfalls kräftiger und kann den Geschmack nach Espresso unterstützen. Bitterstoffe sind nur wenige zu schmecken, so dass das Gefühl eines schlanken Bieres erhalten bleibt. Erst im Abgang wird das Bitter kurz etwas dominanter, aber es klingt nur kurz nach.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

5,1 % Vol.

Brauerei:

Vereinsbrauerei Greiz GmbH
Lindenstraße 60
07973 Greiz
www.greizer.de

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