Der Name Brunswiek stammt von der ursprünglichen englischen Schreibweise der Stadt Braunschweig ab. Mit dem Brunswiek Alt ruft die National Jürgens Brauerei eine Braunschweiger Biertradition. Jetzt steht das Brunswiek Alt vor mir und wartet auf seine Verkostung.
Dunkel kupferfarben und klar präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber steht eine feinporige hellbraune Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt und die mich schon erahnen lässt, dass in diesem Bier die Röstmalze im Vordergrund stehen.
Und so ist auch das Aroma. Düfte nach dunkler Schokolade und Haselnuss, nach Karamell, getrockneten Früchten, Vanille und Kaffee steigen mir in die Nase. Das macht wirklich Lust auf den ersten Schluck.
Der Antrunk ist für ein Altbier ungewöhnlich süß. Dafür ist aber die Kohlensäure angenehm mild und feinperlig. Auf der Zunge stehen wie erwartet die Malznoten im Vordergrund, wobei auch eine leichte Bittere des Hopfens mitspielt. Jetzt kann ich auch den Geschmack nach Melasse feststellen. Alles zusammen sorgt für ein weiches Mundgefühl. In der Kehle wird die Bittere etwas kräftiger und obwohl sie nicht stark wird, klingt sie doch recht lange nach.
Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz (Pale Ale, CaraRed, Melanoidin, CaraAroma), Hopfen (Magnum, Hallertauer Mittelfrüh)
Alkoholgehalt:
4,9 % Vol.
Bittereinheiten:
40 IBU
Farbe:
25 EBC
Brauerei:
National Jürgens Brauerei Braunschweig
Rebenring 31
Braunschweig
www.njb-brauerei.de

Als Gründungsjahr der Brauerei Schlösser aus Düsseldorf wird das Jahr 1873 angenommen. Seit 2002 ist sie eine Tochterfirma der Radeberger Gruppe und gehört damit zum Oetker-Konzern. Im Jahr 2002 wurde auch die Braustätte in Düsseldorf geschlossen und das Schlösser Alt wird in Dortmund gebraut. Lediglich die Verwaltung von Schlösser hat weiterhin ihren Sitz in Düsseldorf. Aber kommen wir zum Bier.
Einmal im Jahr wird der Hopfen geerntet und keine Brauerei, die etwas auf sich hält, lässt es sich nehmen, dann ein Grünhopfenbier zu brauen, also ein Bier mit frischem Hopfen. So auch die Brauerei Uerige in der Altstadt von Düsseldorf, die sich im letzten Jahr zu diesem Zweck mit Oliver Wesseloh von der Kehrwieder Kreativbrauerei in Hamburg zusammengetan hat. Der Hopfen stammt aus Polen und wurde sofort nach der Ernte (und dem Zupfen) so schnell es irgend ging im PKW nach Düsseldorf gebracht, um dort zum Jrön zu werden, einer Sticke mit dem frischen Hopfen.
Nach meinem Wissen ist Bolten die am längsten existierende und noch arbeitende Altbierbrauerei der Welt. So etwas gibt es vermutlich am Niederrhein nicht noch einmal. Jetzt steht das Bier endlich auch bei mir auf dem Tisch und möchte verkostet werden.
Das Altbier ist ein obergäriger Bierstil. Am bekanntesten ist das Altbier nach Düsseldorfer Brauart, das sich durch seine dunkle Farbe auszeichnet, im Gegensatz zum Münsteraner Alt, das hell ist. Zu Hause ist das Altbier vor allem im Rheinland und am Niederrhein. Allerdings habe ich bereits vor etwa 40 Jahren in Hannover eine Altbierbowle getrunken, bei der Dosenerdbeeren im Altbier versenkt werden. Diese Mischung wurde damals als Hannoversche Spezialität verkauft. Trotzdem habe ich nie ein Altbier gesehen, das in Hannover gebraut wurde. Ich glaube, da wird es mal Zeit. Jetzt habe ich immerhin ein Altbier aus der Hildesheimer Braumanufaktur vor mir stehen, also aus dem Großraum Hannover.
Für mich gehört das Altbier zu den spannendsten Bierstilen. Es gibt Altbier, von dem nicht ganz zu Unrecht gesagt wird, dass es nicht nur wie Altöl aussieht, sondern dass es auch so ähnlich schmeckt. Auf der anderen Seite gibt es wirklich gute Altbiere, die höchsten Ansprüchen genügen. Genau diese Bandbreite macht für mich den Reiz des Altbiers aus.


