Dulle Griet ist in der flämischen Folklore in mehrfacher Bedeutung zu finden. Da gibt es einerseits die Jungfer Dulle Griet, die ein Frauenheer anführt, um die Hölle zu plündern. Diese Dulle Griet ist Gegenstand eines Ölgemäldes des Renaissancekünstlers Pieter Bruegel des Älteren aus dem Jahr 1563. Es ist im Museum Mayer van den Bergh in Antwerpen ausgestellt und wenn Sie einmal dort in der Nähe sind, sollten Sie nicht versäumen, sich dieses Bild anzusehen.
In Gent gibt es ein weiteres Dulle Griet. In diesem Fall handelt es sich um ein mittelalterliches Riesengeschütz. Das schmiedeeiserne Stabringgeschütz stammt aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Es wurde aus insgesamt 32 Längsstäben konstruiert, die von 61 Eisenringen umfasst werden. Die Kanone steht heute in Gent etwas abseits vom Freitagsmarkt unter freiem Himmel. Auch diesen Anblick sollten Sie sich nicht entgehen lassen.
Und dann gibt es noch ein Bier mit diesem Namen. Wie sollte es auch anders sein. Es handelt sich um ein dunkles Dubbel und steht jetzt vor mir.
Dunkel ist untertrieben. Tatsächlich präsentiert sich das Dulle Griet pechschwarz im Glas. Die haselnussbraune Schaumkrone ist recht klein und fällt bis auf einen Rest recht flott in sich zusammen. Dieser Rest bleibt aber lange erhalten.
Das Bier duftet nach Kaffee und Trockenfeigen.
Wie das Aroma erahnen lässt, ist der Antrunk recht süß, was aber gut zur reichlich dosierten kräftigen Kohlensäure passt. Auf der Zunge drängt sich die Fruchtigkeit in den Mittelpunkt. Gleichzeitig lässt die Süße etwas nach und der Kaffee würzt das Bier. Dies alles zusammen sorgt für ein volles Mundgefühl. Der Abgang ist überraschend schlank, wobei die Frucht im Mittelpunkt bleibt. Erstmals schmecke ich jetzt ein leichtes Bitter, das dann aber lange nachklingt.
Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe
Alkoholgehalt:
6,5 % Vol.
Bittereinheiten:
16 IBU
Farbe:
75 EBC
Empfohlene Genusstemperatur:
8° – 11° Celsius
Brauerei:
Scheldebrouwerij
Wenenstraat 7
2321 Meer
Belgien
www.scheldebrouwerij.com