Sie wissen nicht, was ein Kräusen ist? Dann geht es Ihnen wie mir. Ich habe jedenfalls im Internet recherchieren müssen. Die Brauerei beschreibt ihr Kräusen so: „Das Weiherer Kräusen ist ein helles, naturtrübes Zwickelbier, das vor dem Abfüllen mit Jungbier verfeinert wird. Der Braumeister spricht hier in der Fachsprache vom „Aufkräusen“. Das Ergebnis ist ein süffiges und erfrischendes Bier.“
Genauer beschreibt Wikipedia das Kräusen: „Als Kräusen bezeichnet man die sich im Stadium der Hauptgärung befindliche Bierwürze. Der Begriff Kräusen beschreibt die Schaumbildung und das Schaumbild auf der gärenden Bierwürze, es sieht wie krauses Haar aus. Verantwortlich für die Schaumbildung ist die bei der Gärung entstehende Kohlensäure. Man unterscheidet verschiedene Kräusenstadien, begonnen mit dem sogenannten Überweißen (Hefe beginnt zu gären und tritt in das Stadium der Zellteilung ein). In der nächsten Phase wird die Schaumbildung etwas stärker, dieses Stadium wird als Jung- oder Niederkräusen bezeichnet. Sind durch die Vermehrung der Hefe mehr Zellen vorhanden, beginnt die Gärung noch stärker zu werden und zeichnet sich durch kräftige Schaumbildung aus, die Hochkräusen. Das ist auch der Zeitpunkt, an dem ein Teil der gärenden Bierwürze entnommen werden kann, um im Lagerkeller aufkräusen zu können. Aufkräusen dient der Lagerung und Reifung und führt bereits endvergorenem Jungbier frische gärkräftige Hefezellen zu, die in der Lage sind die Nachgärung durchzuführen. Im Hochkräusenstadium der Hauptgärung werden Hopfen-, Malzreste und bei der Würzekochung koaguliertes Eiweiß von der Gärungskohlensäure nach oben in die Schaumdecke befördert, sie wird mit der Zeit schmutzig braun und fällt gegen Ende der Gärung immer mehr zusammen. Bilden sich in der bisher geschlossenen Schaumdecke Lücken, so spricht man jetzt vom Durchbruch, dem Ende der Hauptgärung.
Als Kräusenbier bezeichnet man fertig vergorenes Bier, dem ein Anteil an hochgärendem Jungbier zur Nachreife in Lagertank, Flasche oder Fass zugesetzt wird.“
Nachdem das geklärt ist, will ich jetzt die Flasche öffnen und das Bier verkosten.
Hell und opalisierend läuft das Bier ins Glas. Die Schaumkrone ist eher klein und sie fällt schnell in sich zusammen.
Das Bier duftet nach Brotkrume und Heu, nach Gras und einem Hauch Zitrone.
Der Antrunk offenbart eine reichliche Malzsüße sowie eine sehr feinperlige Kohlensäure. Auf der Zunge gesellen sich ein grasiger Geschmack und ein leichtes Bitter dazu. Auch hier folgt der Geschmack dem Aroma und der brotige Malzgeschmack steht im Vordergrund. Das Mundgefühl ist weich und das Bier angenehm süffig. Der Abgang zeichnet sich durch ein leichtes Bitter mit einem durchschnittlich langen Nachklang aus.
Alles in Allem ist das Weiherer Kräusen ein sehr angenehmes Helles. Ich würde mir aber doch noch etwas mehr Hefe gefallen.
Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe
Alkoholgehalt:
4,9 % Vol.
Stammwürze:
11° Plato
Farbe:
5 EBC
Brauerei:
Brauerei-Gasthof Kundmüller GmbH
Weiher 13
96191 Viereth-Trunstadt
www.brauerei-kundmueller.de