Maisel & Friends – Black IPA 2.0

Black IPAs sind in Deutschland bisher eine Seltenheit und erst wenige Brauereien haben sich an diesen Bierstil herangewagt. 2017 hat Maisel & Friends das Abenteuer Black India Pale Ale schon einmal gestartet und es als limitierten Sondersud auf den Markt gebracht. Das war auch das erste Mal, dass ich mit diesem Bierstil in Kontakt gekommen bin. Damals war ich beim Namen dieses Bierstils reichlich verwirrt, denn Pale und Black schließen sich ja irgendwie aus. Schnell habe ich aber bemerkt, dass die fruchtig-bitteren Aromen des IPA sehr gut mit den Röstnoten des dunklen Malzes zusammenpassen. Da ist es doch wohl kein Problem, über den sprachlichen Holperer im Namen des Bierstils hinwegzusehen. Und so war ich auch sehr angenehm überrascht, als in der letzten Woche ein Paket von Maisel & Friends bei mir eintraf, das nach fünf Jahren mal wieder ein Black IPA enthielt. Inzwischen habe ich es gekühlt und will es jetzt verkosten.

Zunächst einmal – Nomen est Omen. Das Bier ist wirklich schwarz. Lediglich wenn ich es gegen das Licht halte, schimmert es bordeauxrot durch. Über dem Bier prankt eine hellbraune feste Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Optisch ist den Bayreuthern mal wieder ein Meisterwerk gelungen.

Bereits meine Nase verrät mir, dass die Brauer sich bei der Entwicklung dieses Bieres etwas gedacht haben. Es handelt sich nicht um ein schwarzes Bier, das mit reichlich Aromahopfen gestopft wurde bis sich das Malz nicht mehr feststellen lässt. Im Gegenteil – die Aromen des Malzes mit ihren Schokoladen-, Kaffee-, Karamell- und leichten Rauchnoten stehen gleichberechtigt neben dem Duft des Hopfens mit Noten nach Grapefruit und anderen tropischen Früchten. So stelle ich mir ein wirklich gutes IPA vor und ich bekomme richtig Lust auf den ersten Schluck.

Eine überraschende Süße beim ersten Kontakt des Biers mit der Zunge, die durch eine sehr feinperlige Kohlensäure begleitet wird. Aber dann geht es erst richtig los. Auf der Zunge kommen zunächst die Geschmackseindrücke des Malzes zum Tragen. Der Rauchgeschmeck meldet sich zu Wort, dazu kommt der Geschmack nach Karamell, dunkler Schokolade und Espresso. Für ein IPA hält sich das Bitter diskret im Hintergrund, auch wenn es selbstverständlich deutlich zu schmecken ist. Die fruchtigen Noten unterstützen diese Geschmacksnuancen und gemeinsam sorgen sie für ein volles und rundes Mundgefühl. Im Abgang dominiert der Geschmack nach dunkler Schokolade und Rauch. Jetzt kommt auch das Bitter mehr zum Tragen und es klingt sehr lange nach.

Wie bei allen Sondersuden gilt: wenn weg, dann weg. Aber bis es soweit ist, gibt es das Black IPA im Brauereishop von Maisel & Friends sowie bei einigen Versandhändlern. Ich würde mir wünschen, dass dieses Bier ins Standardprogramm aufgenommen wird, so dass ich es auch hier in Niedersachsen im Getränkemarkt um die Ecke bekommen kann.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Amarillo, Chinook, Mosaic, HBC 431, Ariana, Idaho7), Hefe

Alkoholgehalt:

6,0 % Vol.

Bittereinheiten:

50 IBU

Empfohlene Genusstemperatur:

6° – 10° Delsius

Brauerei:

Maisel & Friends
Hindenburgstr. 9
95445 Bayreuth
www.maiselandfriends.com

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