nun steht die letzte Flasche Bier aus der Brauerei Apostelbräu vor mir, diesmal handelt es sich um ein schwarzes Haferbier. Zum Brauen dieses Bieres wurde schwarzer Hafer verwendet, eine Haferart, die mir nicht bekannt war und über die ich durch eine schnelle Suche im Internet auch keine Informationen gefunden habe, die ich als verlässlich einstufen würde. Nicht einmal in Wikipedia wird dieses Getreide erwähnt.
Aber so ganz unbekannt ist der schwarze Hafer dann doch nicht. Immerhin wurde das Bier von Apostelbräu im Jahr 2020 zum besten bayrischen Bioprodukt des Jahres 2020 gekürt. Hier die Begründung der Jury: „Der ‚Schwarze Hafer‘ von Apostelbräu ist ein Unikat. Schwarzer Hafer ist eine alte Hafersorte mit dunklen Körnern, die in der ökologischen Landwirtschaft eine kleine, feine Renaissance erlebt. Als echter Kreativbrauer musste Braumeister Rudi Hirz von der Brauerei Apostelbräu in Hauzenberg (Lkr. Passau) natürlich herausfinden, ob sich daraus auch Bier brauen lässt. Er tüftelte und experimentierte, passte den Maischevorgang und das Läutern an und schaffte es schließlich sogar, dass der Schwarze Hafer im Glas den gewünschten Schaum mit sich bringt. Das Ergebnis: Eine köstliche bayerische Schwarzbierspezialität in regionaler Bio-Qualität, wie man sie so kein zweites Mal findet.“
Dann ist es für mich an der Zeit, die Flasche zu öffnen und das Bier zu verkosten. Praktisch blickdicht schwarz läuft das Bier ins Glas und bildet dabei eine durchschnittlich große feinporige und hellbraune Schaumkrone, die lange erhalten bleibt. Optisch macht das Bier schon mal eine gute Figur. Allerdings frage ich mich jetzt, ob die Farbe vom Hafer stammt oder ob das ebenfalls verwendete Gerstenmalz so stark gedarrt wurde, dass es für die Farbe verantwortlich ist.
Das Bier duftet nach Getreide mit einer ordentlichen Portion Fruchtigkeit, die an grüne Äpfel erinnert. Aus dem Hintertrund runden Aromen nach Kaffee sowie eine leichte Rauchigkeit das Aroma ab.
Der Antrunk zeichnet sich durch eine leichte Süße, den Geschmack nach Kaffee sowie eine sehr feinperlige Kohlensäure aus. Auf der Zunge kommt die Fruchtigkeit mit einem erstaunlich kräftigen Apfelgeschmack dazu. Langsam entwickelt sich auch der Geschmack nach Kaffee, wobei dieses Aroma einen fast angebrannten Eindruck hinterlässt. Trotz der Fülle der Aromen ist das Mundgefühl weich und schlank. Im Abgang wird die fruchtige Säure kräftiger. Dabei ist der Geschmack mild und der Kaffee hält sich diskret im Hintergrund. Dementsprechend kurz ist der Nachklang.
Zutaten:
Wasser, Hafermalz, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe
Alkoholgehalt:
4,8 % Vol.
Brauerei:
Apostelbräu
Eben 11 – 13
D-94051 Hauzenberg
www.apostelbraeu.de