Vor mir steht ein ungewöhnliches Bier, das in der Zeit von Corona entstanden ist. Die Bierothek beschreibt das Zustandekommen dieses Biers wie folgt: „Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen. Das hat sich auch Felix vom Endt gedacht und sich für seine neuste Collaboration in die unendlichen Weiten des World Wide Webs begeben. Dort hat er sich in virtueller Form mit seinen Freunden von Freigeist Bierkultur und Demory Paris getroffen und zusammen mit ihnen ein Bier kreiert. Natürlich gestaltet sich dies über räumliche Distanzen hinweg etwas schwieriger, aber Felix hat keine Kosten und Mühen gescheut, um Euch auch in komplizierten Zeiten feinstes Bier zu servieren.“
Herausgekommen ist bei dieser Zusammenarbeit ein Sour Ale, bei dem neben den üblichen Zutaten auch eine Menge Rhabarber in den Kessel wanderte. Außerdem wurden beim Brauen dieses Bieres Milchsäurebakterien eingesetzt, die dem Bier seinen besonderen Touch verleihen sollen. Jetzt will ich mal herausfinden, ob das auch geklappt hat.
Intensiv goldfarben fließt das Bier ins Glas. Es ist leicht hefetrüb und entwickelt nur wenig feinporigen Schaum, der sich sehr schnell auflöst.
Das Bier duftet nach Biskuit, Rhabarber und Banane, beinahe wie ein Kuchen.
Der Antrunk zeichnet sich durch eine leichte Süße aus, die mit einer ordentlichen Fruchtigkeit daherkommt. Die sehr feinperlige Kohlensäure ist eher knapp bemessen. Auf der Zunge tritt die fruchtige Säure des Rhabarbers in den Vordergrund. Gleichzeitig nimmt die Süße ab, das Bier wird trockener. Jetzt kommt das Malz kaum durch, auch vom Hopfen ist kein Bitter zu erkennen. Das Bier erinnert jetzt eher an Fruchtwein bzw. an einen Fruchtsekt. Das Mundgefühl ist weich. Auch der Abgang ist trocken und fruchtig mit mittlerem Nachklang.
Zutaten:
Wasser, Weizenmalz, Rhabarber, Hopfen, Hefe
Alkoholgehalt:
6,0 % Vol.
Stammwürze:
10° Plato
Brauerei:
Felix vom Endt
Am Steinacher Kreuz 24
90427 Nürnberg
www.orcabrau.de