Afrikanische Biere kommen mir selten unter die Augen, aber jetzt ist es mir gelungen, ein Bier aus Kenia zu ergattern. Bereits am 8. Dezember 1922 ließen die Gebrüder George und Charles Hurst die Kenya Breweries formell registrieren. Ihr erstes Bier brauten sie der Überlieferung nach in kleinen Kupfergefäßen, beheizt vom tropischen Holzfeuer. Die Flaschen füllten die beiden noch per Hand ab. Wie sich die Geschichten doch gleichen – irgendwie erinnert mich diese Überlieferung sehr an die veröffentlichten Darstellungen der Gründung heutiger Craft-Brauereien. Aber zurück zum Tusker. Das Bier wurde in Ostafrika bald bekannt und beliebt. Für Touristen gehörten Safari und Tusker-Bier bald untrennbar zusammen. 1923 wurde George Hurst – einer der Mitbegründer der Brauerei – von einem Elefantenbullen angegriffen und starb. In Erinnerung an seinen tragischen Tod wurde das Bier Tusker (Tusk = Elefantenzahn) genannt. Heute wird das Bier nach Tansania, Kanada, USA, Großbritannien und bereits seit 1995 auch nach Deutschland verschickt. Nun ist aber Schluss mit der Geschichte, jetzt will ich das Bier verkosten.
Strohgelb und gefiltert läuft das Bier ins Glas und bildet dabei eine durchschnittlich große feinporige Schaumkrone, die leider recht flott in sich zusammenfällt.
Das Aroma ist malzbetont mit einem leichten Karamellduft, der durch würzige Noten des Hopfens abgerundet wird.
Der Antrunk ist überraschend trocken und offenbart recht viel sehr feinperlige Kohlensäure. Auf der Zunge kommt das Bitter in den Vordergrund. Ansonsten wirkt das Bier schlank und durch die fehlende Süße und Fruchtigkeit auch unausgeglichen. Der Abgang ist mild mit minimalem Nachklang.
Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz, Hopfen
Alkoholgehalt:
4,2 % Vol.
Stammwürze:
10,5° Plato
Brauerei:
East African Breweries Group
P.O. Bos 30161
00100 Nairobi
Kenia
www.eabl.com