Jedes Jahr am 6. Januar ist es soweit: im oberfränkischen Huppendorf wird der Winterweizen angestochen und er wird solange verkauft, bis der Sud weg ist. Dann heißt es wieder warten bis Heilige drei Könige. Aber das dürfte eigentlich kein größeres Problem darstellen, da die Brauer noch einige andere saisonale Bierspezialitäten im Angebot haben. Heute geht es aber um den Winterweizen, den ich jetzt öffne.
Rotbraun und hefetrüb fließt das Bier, das immerhin mit einem Weizenanteil von 60 % auftrumpfen kann, ins Glas. Für ein Weißbier ist die Schaumkrone recht klein und sie fällt schnell in sich zusammen. Da kann ich nur hoffen, dass der Geschmack besser ist als die Optik.
Das Aroma macht mir den Winterweizen schon sympathischer. Ein intensives Aroma nach Bananen steigt mir in die Nase, begleitet durch den Duft nach Nelken, das Ganze durch einen Karamellduft abgerundet. Die 5,5 Volumenprozent Alkohol kommen zwar auch zum Tragen, unterstreichen aber die anderen Aromen, sie stören also nicht.
Der Antrunk ist süß und spritzig. Auf der Zunge entwickelt sich zusätzlich zu den Aromen, die ich in der Nase bereits festgestellt hatte, eine leichte Fruchtigkeit, die an Zitrusfrüchte erinnert und gut mit den Karamellnoten harmoniert. Das Mundgefühl ist samtig und weich. Im Abgang steigert sich die Fruchtigkeit und sie klingt lange nach.
Obwohl mich die Optik so gar nicht angesprochen hat, konnte der Huppendorfer Winterweizen mich letztlich doch begeistern.
Zutaten:
Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe
Alkoholgehalt:
5,5 % Vol.
Stammwürze:
13,8 %
Brauerei:
Brauerei und Gastwirtschaft Johannes Grasser
Huppendorf 25
96167 Königsfeld
www.huppendorfer-bier.de