Heute stelle ich Ihnen ein nicht mehr ganz neues Buch vor, das sich nicht mit dem Brauen von Bier beschäftigt, das auch keine Rezepte mit Bier oder Gerichte zu Bier enthält. Stattdessen beschreibt es den jahrelangen Kampf von Helmut Fritsche gegen die Mühlen der Bürokratie.
Worum geht es? Das deutsche Reinheitsgebot ist eigentlich ganz klar: Bier darf ausschließlich Wasser, Malz und Hopfen enthalten. Aber es gibt eine Ausnahme. Für Biere, die nach alten Rezepten gebraut werden, dürfen auch andere Zutaten verwendet werden. Sie müssen aber zugelassen werden. Und genau um so eine genehmigungspflichtige Zutat geht es hier, genauer gesagt um Zucker. Aber der Reihe nach.
Als Helmut Fritsche nach der Wende nach Neuzelle in der Lausitz kam entdeckte er dort die Klosterbrauerei, die eigentlich abgewickelt werden sollte. Obwohl er Bier vorher nur als Konsument kannte, verliebte er sich in die kleine Brauerei und entschied sich, den Betrieb weiterzuführen und damit zu retten. So weit, so gut (und auch so mutig). Nun wurde aber in dieser Brauerei auch ein Schwarzbier gebraut, dem nach dem Brauen noch eine geringe Menge Zucker zugefügt wird. Dafür beantragte Helmut Fritsche die Zulassung und damit begann eine jahrelange Odyssee. Diesen Kampf, der zumindest zeitweise an Don Quichotes Kampf gegen die Windmühlen erinnert, beschreibt Helmut Fritsche mit dem ihm eigenen Humor auf immerhin 192 Seiten, ohne dabei langatmig zu werden.
Ich habe das Buch in einem Zug durchgelesen.
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