Schlagwort-Archive: Märzen

Hertl – Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Opa

Dass David Hertl seine Biere seinen Verwandten widmet, kennen wir bereits. Dass er aber auch seinen Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Opa Herttel mit einem eigenen Bier beglückt, ist dann doch erklärungsbedürftig. Tatsächlich lebte Davids Vorfahre im Spätmittelalter in Nürnberg und hat damals schon die feinsten Biere gebraut. Er war Mitglied des Mendelschen Zwölfbrüderhauses und findet sich im ersten Mendelschen Hausbuch. Sein Porträt zeigt ihn beim Brauen am Kessel: Er rührt im Bier, neben ihm stehen Holzeimer mit weiteren Zutaten. Und damit kommen wir der Erklärung schon recht nahe, denn das Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Opa ist so ganz nebenbei ein historisches Brotbier, das mit Brot gebraut wird, das wiederum in der Naturbäckerei Oppel mit Malz gebacken wurde. Mit jeder Flasche Brotbier, die getrunken wird, werden mindestens zwei Scheiben Brot vor der Abfalltonne (oder zumindest dem Vermahlen zu Semmelbröseln) gerettet. Ob sich die Rettungsaktion lohnt, will ich jetzt feststellen, öffne die Flasche und schenke mir das Bier ein.

Kupferfarben und glanzfein präsentiert sich das Bier im Glas. Die sahnige Schaumkrone ist recht voluminös und bleibt sehr lange erhalten.

Aromen nach Brotkrume und Sauerteig steigen mir in die Nase, abgerundet durch den Duft nach Karamell und einige florale Noten.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine leichte3 Süße sowie eine sehr feinperlige Karbonisierung aus. Auf der Zunge treten die Röstaromen gemeinsam mit dem Aroma des Sauerteigs in den Vordergrund. Dazu gesellt sich eine leichte Bittere. Insgesamt erinnert der Geschmack jetzt an frisch gebackene Brotkruste. Dabei ist der Körper schlank und das Bier ist sehr süffig. Auch in der Kehle stehen die Brotaromen im Mittelpunkt, auch wenn die Röstaromen an Stärke gewinnen. Der angenehme Geschmack klingt sehr lange nach.

Zutaten:

Wasser, Malz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,5 % Vol.

Farbe:

20 EBC

Empfohlene Genusstemperatur‍:         

6 – 8° Celsius

Brauerei:

Braumanufaktur Hertl
Thüngfeld 61
96132 Schlüsselfeld
www.braumanufaktur-hertl.de

Störtebeker – Herbst-Festbier

Jetzt steht vor mir ein Festbier für den Herbst. Diese Kreation haben sich die Brauer der Störtebeker Braumanufaktur in Stralsund einfallen lassen. Da ich bereits ausführlich über die Braumanufaktur und auch über den Bierstil des Märzen geschrieben habe, kann ich direkt mit der Verkostung beginnen.

Das Orange des Bieres erinnert an einen Herbstwald, neudeutsch Indian Summer genannt. Nebenbei bemerkt ist es glanzfein und mit einer sahnigen Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt.

Karamell steht im Mittelpunkt des Aromas, abgerundet durch fruchtige Noten sehr reifer Äpfel.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine angenehme Malzsüße sowie eine sehr feinperlige Kohlensäure aus. Auf der Zunge gesellt sich eine passende Bittere zur Karamellsüße, begleitet durch einen Hauch Röstaromen. Das Mundgefühl ist weich, beinahe cremig. In der Kehle wird die Bittere etwas kräftiger und sie klingt sehr lange nach.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz (Münchner-, Karamellmalze), Hopfen (Tradition, Mittelfrüh), Hefe

Alkoholgehalt‍:       

5,8 % Vol.

Stammwürze:        

13,3° Plato

Bittereinheiten:     

22 IBU

Empfohlene Genusstemperatur‍:         

6° – 8° Celsius

Brauerei:

Störtebeker Braumanufaktur GmbH
Greifswalder Chaussee 84-85
18439 Stralsund
www.stoertebeker.com

Franken-Bräu Winterbier

Der Winter ist in dieser Saison mal wieder ausgefallen. Eis und Schnee blieben uns auch in diesem kalendarischen Winter versagt. Darauf hatte ich eigentlich gewartet, um das Winterbier aus Franken zu testen. Nun hat der Frühling begonnen und es ist an der Zeit, dass dieses Bier endlich wegkommt. Daher werde ich es jetzt verkosten, auch wenn die Temperaturen nicht zu diesem Bier passen.

Erst einmal gilt es zu klären, um was für einen Bierstil es sich überhaupt handelt. Zum Winter würde ja ein Bockbier passen. Die Brauerei hüllt sich in vornehmes Schweigen und schreibt auf ihrer Website von einem Festbier. Jetzt muss ich spekulieren und ich vermute, dass es sich eher um ein Märzen handelt. Das würde eher zu den 5,4 % Vol. passen, die das Bier hat und auch in Franken ist ein Märzen wahrscheinlicher. Mal sehen, was die Verkostung ergibt.

Goldgelb ist das Bier und es bildet sich eine durchschnittliche Menge gemischtporiger Schaum, der recht lange erhalten bleibt. Doch, das Bier ist hübsch anzusehen.

Es duftet nach Toffee und blumig, wodurch es eher an eine Sommerwiese erinnert als an eine verschneite Winterlandschaft. Aber es ist ja auch schön, durch den in der Hallertau angebauten Aromahopfen etwas vom Sommer in die kältere Jahreszeit hinüberzuretten.

Der Antrunk ist wenig süß und er offenbart mehr Kohlensäure als optisch erkennbar war. Zunächst steht der Hopfen im Vordergrund, das Bier ist also recht bitter, bevor sich eine feine Süße bemerkbar macht. Der Abgang ist recht trocken und das Bitter klingt noch lange nach.

Das Franken Bräu Winterbier hebt sich wohltuend aus der Masse der Winter- und Weihnachtsböcke ab. Kein Wunder, es ist ja auch ein Märzen, aber eines, das nicht nur im Winter schmeckt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,4 % Vol.

Brauerei:

Franken Bräu
96268 Mitwitz
www.frankenbraeu.de

Landskron – Winterhopfen

Aus dem östlichsten Zipfel Deutschlands kommt das Bier, das jetzt vor mir steht, genauer gesagt aus Görlitz. Es handelt sich um den Winterhopfen der Brauerei Landskron. Auf dem Etikett teilt die Brauerei mit, dass das Bier von der DLG ausgezeichnet ist und handwerklich gebraut wurde.

Golden und kristallklar strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Darüber prangt eine feinporige Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Optisch gibt es an dem Bier nichts auszusetzen.

Das Bier duftet nach Karamell, abgerundet durch einige würzige Noten.

Der Antrunk ist süß und kräftig, so dass er fast an ein Bockbier erinnert. Die feinperlige und trotzdem kräftige Karbonisierung sorgt für eine gewisse Frische. Auf der Zunge kommt eine überraschend kräftige Bittere dazu, die die Süße beinahe überdeckt. Abgerundet wird der Geschmack durch einige würzige Noten. In der Kehle steht eine nicht allzu angenehme Bittere im Vordergrund, die zum Glück nur kurz nachklingt.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenauszüge

Alkoholgehalt:

5,3 % Vol.

Stammwürze:

13,3° Plato

Empfohlene Genusstemperatur:

14° – 16° Celsius

Brauerei:

Landskrone Brau-Manufaktur Görlitz
An der Landskronbrauerei 116
02826 Görlitz
www.landskron.de

Stiegl – Herbstgold

Ich weiß nicht, weshalb es in Deutschland so schwierig ist, Biere aus Österreich zu kaufen. Biere aus anderen Nachbarländern werden doch erheblich häufiger angeboten. Egal, kürzlich ist es mir gelungen, zwei Biere von der Brauerei Stiegl aus Salzburg zu kaufen. Eines davon möchte ich jetzt verkosten, das Herbstgold, ein saisonales Bier.

Orangefarben und gefiltert präsentiert sich das Bier im Glas. Der schneeweiße Schaum ist feinporig und bleibt lange erhalten. Außerdem fällt mir die intensive Farbe des Bieres auf, was bereits beim Ansehen einen Trinkgenuss verspricht.

Das Bier duftet nach Karamell mit einigen würzigen Noten.

Der Antrunk ist recht süß, was aber durch die kräftige Karbonisierung ausgeglichen wird, die auch für eine angenehme Frische sorgt. Auf der Zunge gesellt sich eine passende Bittere zur Süße, dazu kommen würzige Noten, die an weißen Pfeffer erinnern. Das Mundgefühl ist weich und voll. In der Kehle ist das Bier mild und der Geschmack des Malzes klingt lange nach.

Leider wird das Bier nur von August bis Oktober ausgeliefert.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,2 % Vol.

Stammwürze:

12,6° Plato

Bittereinheiten:

21 IBU

Farbe:

12 EBC

Empfohlene Genusstemperatur:

6° – 8° Celsius

Brauerei:

Stieglbrauerei
Kendlerstraße 1
5017 Salzburg
Österreich
www.stiegl.at

Schimpf – Weihnachtsbier

Bereits in vierter und fünfter Generation führen der Braumeister Alfred Schimpf und seine Frau Hertha gemeinsam mit Sohn  Martin Schimpf die Kronenbrauerei in Remmingsheim, die 1870 von der Familie Ohngemach in der Ortsmitte des Stäble-Dorfes gegründet wurde. Im Jahr 1878 erwarb Julius Schimpf das heutige Brauereiareal und legte zusammen mit seiner Frau Karoline den Grundstein für bis heute andauernde gewachsene familiäre Brautradition. 1919 wurden Gaststätte und Hausbrauerei zu einer gewerbsmäßigen Brauerei ausgebaut, die sich in den 30er Jahren zu einem mittelständischen Unternehmen entwickelte. Heute hat die Brauerei 15 ständige Biere und Mischgetränke im Angebot sowie zwei saisonale Biere. Eines davon steht jetzt vor mir, das Schimpf Weihnachtsbier.

Orangefarben und mit leichter Hefetrübung präsentiert sich das Bier im Glas. Die feinporige und schneeweiße Schaumkrone ist relativ klein, bleibt aber sehr lange erhalten.

Karamell ist das Aroma, das im Mittelpunkt steht. Die Düfte des Hopfens halten sich diskret im Hintergrund.

Der Antrunk überrascht mich etwas, denn er ist weniger süß als ich es aufgrund des Aromas erwartet habe. Die Karbonisierung ist recht zurückhaltend, aber trotzdem macht das Bier einen frischen Eindruck. Ach auf der Zunge dominiert der Geschmack nach Karamell und Vanille, aber jetzt kann ich auch eine leichte Bittere feststellen. Das Mundgefühl ist weich, so dass das Bier alles in allem sehr süffig ist. In der Kehle wird die Bittere etwas kräftiger und eine leichte fruchtige Säure kommt zum Vorschein. Diese beiden Geschmacksrichtungen klingen lange nach.

Das Schimpf Weihnachtsbier ist sehr angenehm zu trinken, auch wenn mir der Bezug zu Weihnachten oder der dunklen Jahreszeit weitgehend fehlt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pilsner, helles und dunkles Karamellmalz), Hopfen (Perle, Select, Rottenburger)

Alkoholgehalt:

5,2 % Vol.

Farbe:

12 EBC

Brauerei:

Kronenbrauerei Schimpf
Hauptstraße 1
72149 Neustetten
www.brauerei-schimpf.de

Rhanerbräu – Festbier dahoam

Rhanerbräu wurde erstmals im Jahr 1283 urkundlich erwähnt und befindet sich seit 1776 in Besitz der Familie Bruckmayer-Plößl. Damit ist sie die nach eigenen Angaben älteste Familienbrauerei Ostbayerns. Eigenes weiches Felsquellwasser, regional angebautes Malz und die Hefe aus eigener Hefereinzucht zeichnen die mittlerweile 20 verschiedenen, vielfach prämierten Rhaner Biersorten aus. In der 2014 gegründeten „Rhaner Biermanufaktur“ entstehen hervorragende Biere in Kleinst-Mengen. Jetzt will ich das Festbier dieser Brauerei verkosten.

Golden, gefiltert und mit einer weißen feinperligen Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt, strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen.

Düfte nach frisch gebackenem Brot steigen mir in die Nase, abgerundet durch einige würzige Noten.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine verhaltene Malzsüße sowie eine sehr feinperlige Kohlensäure aus. Auch auf der Zunge ist das Bier malzbetont und der Hopfen hält sich diskret im Hintergrund. Das Mundgefühl ist weich und voll. In der Kehle wird das Bier trockener, bleibt aber mild und der Geschmack klingt nur kurz nach.

Alles in allem ist das Rhaner Festbier ein süffiges und angenehmes Bier für den Biergarten.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,6 & Vol.

Stammwürze:

13 %

Brauerei:

Rhanerbräu GmbH & Co. KG
Rhan 9
93488 Schönthal–Rhan
www.rhaner.de

Kuehn, Kunz, Rosen – Meenzer Gutsje

Wieder einmal steht ein Bier aus der Mainzer Brauerei Kuehn, Kunz, Rosen vor mir. Passend zur Jahreszeit handelt es sich um ein Karnevalsbier, was nicht nur die Brauerei auf ihrer Website dokumentiert, sondern was auch deutlich auf dem Etikett zu erkennen ist. Aber was bedeutet der Name des Bieres? Der erste Teil ist klar. Meenzer bedeutet „aus Mainz stammend“. Aber was ist ein oder eine Gutsje? Ich habe im Internet gesucht – alles vergeblich. Selbst verschiedene Webseiten, die eine Übersetzung von Mainzerisch in Deutsch anboten, kannten diesen Begriff nicht. Egal, ich werde es vermutlich nie herausbekommen und muss daher dumm sterben. Aber kommen wir zum Bier.

Golden mit einem Stich ins Orange und leichter Hefetrübung strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Die Schaumkrone fällt schnell in sich zusammen.

Das Aroma ist malzbetont nach Karamell, abgerundet durch einige blumige Noten.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine leichte Süße aus. Die feinperlige Kohlensäure sorgt für die angenehme Spritzigkeit des Bieres. Auf der Zunge bleibt das Malz wie bereits in der Nase im Vordergrund; mit Hopfen ist die Brauerei eher zurückhaltend umgegangen. Aber die Malzmischung ist sehr angenehm und sorgt für ein vollmundiges Gefühl. In der Kehle wird die Bittere des Hopfens etwas kräftiger und klingt dort auch lange nach.

Das Meenzer Gutsje ist ein einfach zu trinkendes süffiges Bier. Nicht unbedingt ein Genießerbier wie ich es von den Brauern aus Mainz gewohnt bin, aber sehr schön, um es so nebenbei zu trinken. Und darauf kommt es im Karneval doch auch an, oder?

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pilsener, dunkles Tennenmalz), Hopfen (Taurus, Perle, Saazer), Hefe

Alkoholgehalt:

5,4 % Vol.

Bittereinheiten

25 IBU

Brauerei:

K.K.R. GmbH
Weisenauer Str. 15
55131 Mainz
www.kuehnkunzrosen.de

The Beer Buddies – Urgestein

The Beer Buddies wurde 2014 von Andreas Weilhartner und Christian Semper mit Firmensitz in Linz gegründet. Die beiden Brauer machten damit ihr Hobby zum Beruf und wählten als Standort für ihre Brauerei ein landwirtschaftliches Gut in Tragwein. Nachdem die Beer Buddies als Hobbybrauer mit einem Bielmeier Brauset ihre ersten Brauversuche tätigten, ließen sie sich in Tragwein im ehemaligen Waschhaus des Gutes ein 250-Liter-Sudwerk der Firma Schlögl einbauen, dass zuvor bereits in zwei mittlerweile stillgelegten österreichischen Brauereien in Betrieb war und für den Einsatz in Gutau mit neuer Technik ausgerüstet wurde. Die Vergärung der Biere erfolgt in einem Raum hinter dem Sudhaus in zwei offenen Gärwannen je 500 Liter Kapazität, die Nachreifung wird durch vier 500-Liter Gärtanks gewährleistet. Der erste Verkaufstag des Bieres fand am 10. April 2015 in Gutau statt, die offizielle Eröffnungsfeier folgte am 6. Juni 2015. Jetzt steht vor mir das Urgestein, ein Märzen.

Golden und mit leichter Hefetrübung präsentiert sich das Bier im Glas. Die feinporige Schaumkrone fällt anfangs recht schnell in sich zusammen, aber ein Rest bleibt lange erhalten.

Das Aroma ist stiltypisch malzbetont nach Karamell, abgerundet durch einige fruchtige Noten, die an Birnen erinnern.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine leichte Malzsüße sowie eine angenehme Spritzigkeit aus. Auf der Zunge gesellt sich eine passende Bittere zur Süße. Die Fruchtigkeit hält sich vornehm im Hintergrund. Trotzdem ist das Mundgefühl voll und rund. In der Kehle wird das Bier trockener und es klingt nur kurz nach.

Insgesamt handelt es sich um ein schönes süffiges Märzen, das einen Abend mit Freunden durchaus aufwerten kann.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

4,7 % Vol.

Farbe:

12 EBC

Brauerei:

The Beer Buddies GmbH
Zeller Str. 44
4284 Tragwein
Österreich
www.thebeerbuddies.at

Brauerei Hauf – Weihnachts-Bier

Das Weihnachts-Bier der Brauerei Hauf aus dem als Touristenhotspot bekannten Dinkelsbühl, dessen Altstadt vom Focus einmal zur schönsten Altstadt Deutschlands gekürt wurde, ist eigentlich nur von Oktober bis Dezember erhältlich und als Mindesthaltbarkeitsdatum wird der Mai des folgenden Jahres angegeben. Ich habe kürzlich eine Flasche aus dem letzten Jahr gefunden, meine aber, dass ein gefiltertes Bier mit 5,4 Volumenprozent Alkohol auch länger haltbar sein müsste. Die Annahme will ich jetzt überprüfen.

Golden und gefiltert strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Die feinporige Schaumkrone bleibt lange erhalten. Optisch macht das Bier schon mal eine gute Figur.

Das Bier duftet angenehm nach Brotkruste, angenehm abgerundet durch würzige und grasige Noten. So lasse ich mir ein Märzen gefallen.

Der Antrunk ist recht süß und er zeichnet sich durch eine sehr feinperlige Karbonisierung aus. Die Süße bleibt auch auf der Zunge erhalten, wo sie durch die würzigen Noten des Hopfens abgerundet wird. Der Körper ist schlank und das Bier ist alles in allem recht süffig. Der Abgang ist überraschend mild mit sehr kurzem Nachklang.

Das Weihnachts-Bier aus Dinkelsbühl ist sehr gut zu trinken, kann mich aber trotzdem nicht so richtig begeistern. Das könnte aber eventuell auch den Grund haben, dass sich einige Hopfenaromen im Laufe des Jahres verflüchtigt haben. Eventuell sollte ich das Bier in diesem Jahr noch einmal testen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,4 % Vol.

Farbe:

10 EBC

Brauerei:

Brauerei Hauf GmbH & Co. KG
Heiningerstr. 28
91550 Dinkelsbühl
www.hauf-bier.de