Ich liebe die belgischen Brauer, besonders die aus der Wallonie. Sie haben keine Angst davor, Stile auszuprobieren, die man gemeinhin weniger als „belgische Stile“ betrachtet. Ja, es gibt viele belgische Stile. Aber es gibt auch Stile, die ihren Ursprung anderswo haben und in denen die Belgier ebenfalls hervorragend sind und sich bei aller Kreativität an die Definition der Stile halten. Die belgische Handwerkskunst schimmert oft durch, egal was man gerade trinkt. Sie haben jedoch fast immer einen unverwechselbaren belgischen Geschmack. Die Brauerei Musketeers in Ursel beispielsweise beschreibt ihr Gebräu als „mildes Stout“. Das macht mich neugierig und deshalb will ich das Bier jetzt auch verkosten.
Mahagonifarben mit einer sehr großen mittelbraunen festen Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt, strahlt mich das Bier aus dem Glas an. Besser kann ein belgisches Strong Dark Ale nicht aussehen.
Das Aroma wird durch die verschiedenen verwendeten Malze bestimmt. Ich rieche Karamell, dunkle Schokolade und Vanille. Da bekomme ich wirklich Lust auf den ersten Schluck.
Der Antrunk ist frisch und süß und durch die perfekt dosierte Kohlensäure sehr angenehm. Auf der Zunge spiegeln sich die Aromen wider, die ich bereits in der Nase festgestellt habe. Ich schmecke Toffee und dunkle Schokolade. Die Süße bleibt bestehen und wird durch ein leichtes Bitter ergänzt. Das Mundgefühl ist voll und rund Im Abgang kommt der Geschmack nach Schokolade in den Vordergrund und er klingt lange nach.
Zutaten:
Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe
Alkoholgehalt:
8,2 % Vol.
Bittereinheiten:
30 IBU
Farbe:
115 EBC
Brauerei:
Brouwerij The Musketeers
Tramstraat 8
9910 Ursel
Belgien
www.themusketeers.be
Das Obquur, das jetzt vor mir steht, ist ein Quadrupel aus Kortrijk, einer Stadt, die es bereits im Altertum gab. Dass in Kortrijk gebraut wird lässt sich bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen. Seit dem Mittelalter gab es auch die bekannteste Brauerei Tack auf der Buda-Insel, die aber im Jahr 1962 ihre Pforten schloss, so dass in Kortrijk nicht mehr gebraut wurde, bis 58 Jahr später Arn und Egbert wieder eine neue Brauerei eröffneten. Finanziert wurde die Brauerei über ein Crowdfunding und derzeit planen die beiden eine neue Crowdfunding-Aktion, die dazu dienen soll, die Brauerei zu vergrößern.
Hasselt ist als die Stadt des guten Essens in Flandern bekannt. Die Hausbrauerei Jessenhofke in Hasselt ist so eigensinnig wie ihr Brauer Gert. Schon als Kind war er vom reinen Geschmack begeistert. Sein Großvater, ein Gin-Destillateur, lehrte ihn, dass Kräuter den Unterschied ausmachen. Auf der Suche nach dem ultimativen Geschmack ließ er sich, von den alten Ägyptern inspiriert, ein Bier mit Knoblauch brauen, wobei der Knoblauchgeschmack nicht übermäßig dominant war, aber eine subtile Note beisteuerte, die sein Bier perfektionierte. Seine Freunde nannten dies das beste Bier aller Zeiten und die „Limburgse Biervrienden“ zeichneten es als das „besten Hausgebräu des Jahres 2002“ aus. Dies war der Beginn seiner Brauerei, die heute sechs unterschiedliche Biere auf den Markt bringt.




