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Schelde Brouwerij – Krab

So, nun steht das letzte Bier aus der Schelde Brouwerij vor mir, das Krab. Dieses Bier hat im Jahr 2019 bei den World Beer Awards eine Medaille als bestes Bier aus Belgien gewonnen; es kann also nicht schlecht sein. Andererseits wundert es mich, dass die Brauerei offensichtlich selbst nicht weiß, in welchen Bierstil sie das Bier einordnen soll. Auf der Flasche ist als Stil American Pale Ale angegeben, während das gleiche Bier auf der Website unter IPA läuft. Na gut, diese beiden Bierstile sind sich recht ähnlich, so dass eine Diskussion darüber eher akademischer Natur wäre. Beginne ich also mit der Verkostung.

Kupferfarben und opalisierend läuft das Bier ins Glas. Dabei entsteht eine kleine feinporige Schaumkrone, die aber lang erhalten bleibt. An der Optik gibt es nichts auszusetzen.

Das Aroma ist fruchtig nach Grapefruit und Ananas.

Im Antrunk ist das Bier angenehm trocken und spritzig. Auf der Zunge gesellt scih ein überraschend kräftiges und freundliches Bitter zu den Aromen. Das Mundgefühl ist weich und für ein IPA ist das Bier ungeheuer süffig. Im Abgang ist das Bitter dominant ohne aufdringlich zu werden. Dafür klingt der Geschmack lange nach.

Das Krab ist ein einfach zu trinkendes IPA, das einfach Spaß macht.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,2 % Vol.

Bittereinheiten:

32 IBU

Farbe:

24 EBC

Empfohlene Genusstemperatur:

6° – 8° Celsius

Brauerei:

Schelde Brouwerij
Wenenstraat 5
2321 Meer
www.scheldebrouwerij.com

Chapeau Pêche

Draußen sind es mal wieder mehr als 30°, also das richtige Wetter für ein Fruchtbier, am besten ein Lambic, so wie es jetzt vor mir steht. Mit 3,5 Volumenprozent enthält das Phapeau Pêche nicht zu viel Alkohol und der Pfirsich verspricht dem Sauerbier eine angenehme süße Note zu geben. Also – nicht lange warten, öffne ich jetzt die Flasche.

Trüb rosarot läuft das Bier ins Glas und bildet dabei keine Schaumkrone. Typisch Lambic also.

Auch das Aroma ist absolut stiltypisch. Das Bier duftet süßsauer nach Zitrus und Kandis, unterstützt durch den Duft der Pfirsiche.

Süßsauer und fruchtig ist auch der Antrunk und wie so oft bei einem Lambic finde ich es schade, dass die sehr feinperlige Kohlensäure in so geringem Maße vorhanden ist. Während sich das Bier auf der Zunge verteilt, kommt die Fruchtigkeit mehr in den Vordergrund, unterstützt durch eine leichte Süße. Trotzdem bleibt die Säure dominant. Das Mundgefühl ist weich. Auch im Abgang ist die fruchtige Säure präsent und sie klingt kurz nach.

Insgesamt ist das Chapeau Pêche ein angenehmes und einfach zu trinkendes Sauerbier.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizen, Hopfen, Hefe, Zucker, Aroma, Pfirsiche (20 %)

Alkoholgehalt:

3,5 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij De Troch
Langestraat 20
1741 Wambeek (Ternat)
Belgien
www.detroch.be

Chapeau Fraises

Mittlerweile habe ich die meisten Biere aus der Serie Chapeau der Brouwerij De Troch verkostet und beschrieben, so dass es über die Brauerei und die Biere als solches eigentlich nichts mehr zu sagen gibt. Als eines der letzten Biere steht jetzt das Chapeau Fraises vor mir, ein gesüßtes Lambic, das laut Etikett mit 20 % Erdbeeren gebraut wurde.

Braun wie Erdbeersaft, der zu lange dem Sauerstoff ausgesetzt war, fließt das Bier ins Glas. Eine Schaumkrone ist praktisch nicht vorhanden, was bei Lambic-Bieren aber stiltypisch ist.

Auch das Aroma ist stiltypisch mit der fruchtigen Säure und dem Duft nach Kandis. Erdbeeraroma stelle ich nur in geringem Maße fest.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine leichte Süße sowie sehr wenig feinperlige Kohlensäure aus. Erst als sich das Bier auf der Zunge verteilt, kommt eine kräftige Säure zum Tragen, die an einen guten Essig erinnert. Den Geschmack von Erdbeeren kann ich bestenfalls erahnen. Das Mundgefühl ist voll und samtig, das Bier macht fast einen dickflüssigen Eindruck. Auch der Abgang ist recht sauer, ansonsten mild mit sehr kurzem Nachklang.

Von allen Bieren aus der Reihe Chapeau, die ich bislang verkostet habe, gefällt mir das Fraises am wenigsten.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizen, Hopfen, Hefe, Zucker, Aromen, Erdbeeren (20 %)

Alkoholgehalt:

3,5 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij De Troch
Langestraat 20
1741 Wambeek
Belgien
www.detroch.be

Jacob – Bidon

Das Bidon, das jetzt vor mir steht und auf seine Verkostung wartet, ist eines der wenigen Pilsener Biere aus Belgien. Es stammt aus der Brouwerij Broeder Jacob. Weshalb benennt sich eine Brauerei nach einer Legende? Die Brauerei begründet das so: „Jeder kennt das Volkslied von dem Mönch, der zu lange schlief. Frère Jacob (Frere Jacques, wie man in England sagt oder auch in Deutschland Bruder Jakob). Aber warum kam der arme Mönch nicht rechtzeitig zur Frühmesse? Die Legende lautet wie folgt:

Wir schreiben das Jahr 1385. Jacobus Klaaszn ist ein sechzehnjähriger Novize, und sein Abt gibt ihm den Auftrag, bei Bruder Isidoor in die Lehre zu gehen. Bruder Isidoor ist der Braumeister des Klosters. Aber der gute Mann nähert sich dem reifen Alter von achtzig Jahren. Der Abt will verhindern, dass Isidoor seine Brauereigeheimnisse mit ins Grab nimmt. Das Bier von Isidoor ist ein angenehmes, leicht alkoholisches Bier. Die Mönche trinken es zu ihrem Mittagessen.

Bruder Jakob – wie der Junge nun genannt wird – ist ein eifriger Schüler. Eines Tages schickt ihn Bruder Isidoor ins Kloster von Rochefort. Dort wird ihm ein Bier serviert, das ihm sehr gut schmeckt. Er kommt mit dem Mönch/Braumeister ins Gespräch und lernt so einiges. Zurück zu Hause beichtet er dem Abt, was er in Rochefort gelernt hat. Er bittet um die Erlaubnis, selbst solches Bier zu brauen. Vater Abt gibt seinen Segen, aber nur unter der Bedingung, dass Bruder Jakob in seiner eigenen Zeit experimentiert.

Deshalb ist Bruder Jakob auch mitten in der Nacht mit Pfannen, Kesseln und Fässern beschäftigt. Er ist so vertieft in seine Arbeit, dass er viel zu spät in seine Zelle zurückkehrt. Mit dem bekannten Ergebnis. Bruder Jakob, schläfst du noch? (Frère Jacques, dormez-vous?)

Aber die Arbeit von Bruder Jakob hat große Früchte getragen. Eines Tages ist sein Bier komplett fertig. Er präsentiert sein erstes Fass dem Vater Abt. Dieser ist erfreut, aber auch beunruhigt. Das Bier schmeckt köstlich und reichhaltig, enthält aber mehr Alkohol, als die Mönche und Brüder gewöhnt sind. Deshalb ordnet er an, dass das Bruder-Jacob-Bier nur unter strengster Geheimhaltung gebraut werden darf. Und nur für ihn und den Bruder-Brauer. Und so wurde es gemacht…

… bis Johan Claes im einundzwanzigsten Jahrhundert wieder auf den Geschmack kommt. Sie machen sich ans Werk und brauen ein neues

Bier mit dem Segen von Bruder Jakob. Und jetzt will ich herausfinden, was dabei herausgekommen ist.

Blass-golden und gefiltert läuft das Bier ins Glas. Dabei bildet sich eine feinporige und sehr voluminöse Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. So gut das Bier auch aussieht – das Einschenken sollte langsam und vorsichtig geschehen.

Das Aroma ist malzbetont mit würzigen Noten. Insgesamt ist das Bier in der Nase angenehm, hält aber keine Überraschungen bereit.

Der Antrunk ist recht süß mit einer agilen Kohlensäure. Auf der Zunge gesellt sich ein freundliches Bitter dazu. Auch wenn ich keine Fruchtigkeit feststellen kann, ist das Mundgefühl doch recht voll. Der Abgang ist zunächst schlank, fast wässrig. Dann entwickelt sich in der Kehle ein angenehmes Bitter, freundlich und zurückhaltend, trotzdem mit sehr langem Nachklang.

Insgesamt ist das Bidon unsprektakulär, aber zu einem deftigen Essen oder beim Grillen absolut zu empfehlen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Magnum, Saaz)

Alkoholgehalt:

5,0 % Vol.

Bittereinheiten:

14 EBU

Farbe:

8 EBC

Brauerei:

Brouwerij Broeder Jacob
Beninksstraat 28
3111 Wezemaal
Belgien
www.broederjacob.com/

Cuvée des Jacobins

Omer Vander Ghinste ist eine Traditionsbrauerei aus dem westflämischen Bellegem. Die seit 1869 aktive Brauerei wurde 1892 von der Familie Vander Ghinste gekauft. Ihre Biere hatten damals noch keinen Namen und so wurden sie als Omer Vander Ghinste verkauft. Die Brauerei verteilte schicke Bleiglasfenster mit dem Schriftzug Omer Vander Ghinste an Cafés, die ihre Biere ausschenkten. Um diese teuren Werbematerialien nicht ersetzen zu müssen, benannte Marguerite Vandamme ihren ersten Sohn nach ihrem Vater Omer und begann damit eine Familientradition, die bis heute weitergeführt wird. Das Hauptprodukt der Brauerei war ein untergärig gebrautes Pils mit dem Namen Bockor, einem Fantasiewort aus dem deutschen Bock und dem französischen Or, „goldener Bock“, das seit 1934 verkauft wird. Vom Erfolg der Lambicbiere ermutigt, nahm Vander Ghinste Gueuze und Kriek Biere ins Sortiment auf. Das Lambic Grundbier kaufte er von Brüsseler Brauern. Die Brauerei trägt das Label „Belgian Family Brewers“.

Cuvée des Jacobins ist ein 100%ig unverschnittenes Foederbier, das 18 Monate in Eichenholzfässern reifen durfte. 2014 gewann Vander Ghinste mit diesem Bier eine Goldmedaille auf den World Beer Awards.

In dunklem Bordeauxrot läuft das Bier ins Glas. Dabei bildet sich nunr wenig schaum, der sich auch sofort auflöst. Bei einem Sauerbier kann ich das aber auch erwarten.

Der typische Duft eines spontan vergorenen Bieres steigt mir in die Nase. Abgerundet wird das Aroma durch Noten nach Kandis und Holz, nach getrockneten Kirschen, Kakao und Vanille.

Der Antrunk ist überraschend süß und kommt mit reichlich kräftiger Kohlensäure daher. Dass es sich um ein Sauerbier handelt, merke ich erst, als sich auf der Zunge eine kräftige fruchtige Säure entwickelt, in der sich auch alle Aromen spiegeln, die ich bereits in der Nase festgestellt habe. Dazu kommt ein weiches und nahezu cremiges Mundgefühl. Auch der Abgang zeichnet sich durch die Säure aus. Obwohl ich kein Bitter schmecken kann, klingt der Geschmack lange nach.

Dieses Bier ist recht komplex und auch gewöhnungsbedürftig. Ich habe einige Schlucke benötigt, um mich mit diesem Bier anzufreunden, aber kann hat es mir immer besser gefallen. Dazu ein kräftiger Frischkäse, beispielsweise ein Feta und etwas frisches Brot, und schon ist ein tolles Abendessen an einem heißen Sommerabend fertig.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizen, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,5 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij Omer Van der Ghiste nv
Brouwtorenstraat 5
8510 Bellegem
Belgien
www.omervanderghinste.be

Ter Dolen – Rouge

Als die Schlossbrauerei De Dool ihr 25jähriges Bestehen feierte, wurde zu diesem Anlass ein neues Bier kreiert, das Ter Dolen Rouge, das jetzt vor mir steht. Es handelt sich um ein Fruchtbier mit Kirschen.

Bordeauxrot und gefiltert läuft das Bier ins Glas und erzeugt dabei eine recht kleine hellbraune feinporige Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt.

Düfte nach Kirsche, Karamell und Kandis steigen mir in die Nase und auch der Alkohol ist zu riechen.

Der Antrunk ist süß und mir fällt die sehr kräftige Kohlensäure auf. Auf der Zunge verringert sich die Süße und herbe Noten kommen zusammen mit einem leichten Marzipangeschmack zum Vorschein. Das Mundgefühl ist nicht wirklich rund und ausgewogen. Erst im Abgang zeigt sich ein leichtes Bitter mit überraschend langem Nachklang.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Kirschsaft, Brauner Zucker, Karamell, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

6,5 % Vol.

Brauerei:

Schlossbrauerei De Dool NV
Eikendreef 21
3530 Houthalen-Helchteren
Belgien
www.terdolen.be

Rodenbach – FruitAge

Die Geschichte der Brauerei Rodenbach, aus der das FruitAge stammt, das jetzt vor mir steht, geht lange zurück. Ursprünglich aus Andernach am Rhein stammend, ließen sich die Rodenbachs im westflämischen Roeselare nieder. Die Familie Rodenbach hatte viele Soldaten, Dichter, Schriftsteller, Bierbrauer, Unternehmer, aber auch pragmatische Revolutionäre und Politiker in ihren Reihen. Pedro Rodenbach zum Beispiel nahm am Russlandfeldzug Napoleons teil und führte 1830 die belgische Revolution an, die zur Unabhängigkeit Belgiens führte. Zwei Rodenbachs waren Mitglieder der verfassungsgebenden Versammlung bei der Gründung Belgiens. Constantijn Rodenbach ist der Verfasser der Brabançonne, der belgischen Nationalhymne.

Im Jahr 1821 gründen Alexander, Gregoor, Pedro und Amalia die Brauerei. Seine einzigartige Qualität und seinen meisterhaften Charakter verdankt Rodenbach jedoch Eugène Rodenbach. Er beschäftigte sich nicht nur mit der Vinifizierung des Bieres, sondern optimierte auch den Reifungsprozess in Eichenfässern. Die weltberühmten Fässerhallen mit ihren 294 Eichenfässern, von denen einige 150 Jahre alt sind, sind als industrielles Erbe der Flämischen Gemeinschaft geschützt.

Ein eindeutiger Hinweis, dass das FruitAge ein sehr gutes Bier sein muss, sind die Auszeichnungen, die Rodenbach mit diesem Bier errungen hat:

  • 2018 – World Beer Awards – Silbermedaille – Sauerbier / Fruchtlambic
  • 2018 – Brussels Beer Challenge – Zertifikat für Exzellenz – Fruchtbier
  • 2019 – World Beer Awards – Goldmedaille – Sauer- und Wildbier / Fruchtlambic
  • 2020 – Asia Beer Challenge – Silbermedaille – Fruchtbier
  • 2021 – Australian International Beer Awards – Bronzemedaille – Fruchtbier im belgischen Stil

Bordeauxrot und gefiltert läuft das Bier ins Glas. Dabei bildet sich eine recht kleine hellrosa Schaumkrone. Der feinporige Schaum bleibt lange erhalten.

Das Bier duftet feinsäuerlich nach Kirschen, abgerundet durch den Malzduft nach Karamell.

Der Antrunk ist überraschend süß. Die reichlich vorhandene Kohlensäure ist feinperlig, dabei aber kräftig. Auf der Zunge hält sich der Geschmack der Kirschen im Vordergrund. Dazu kommen ein Geschmack nach Marzipan sowie eine eine angenehme Fruchtsäure. Das Mundgefühl ist samtig. Im Abgang erfreuen Kirschen und Marzipan meine Kehle und diese Geschmäcker klingen einige Zeit nach.

Der Geschmack des FruitAge ist intensiv und das Bier passt perfekt zu einem frischen Käsekuchen. Auch dunkle Chilischokolade kann ich mir gut zu diesem Bier vorstellen. Und wenn der Braumeister von Rodenbach, Rudi Ghequire, sagt, dass das FruitAge mit Eiswürfeln, einer Limettenscheibe und Minze aromatisiert den perfekten Cocktail ergibt, werde ich ihm sicher nicht widersprechen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe, Kirschsaft

Alkoholgehalt:

3,9 % Vol.

Bittereinheiten:

10 IBU

Brauerei:

Brouwerij Rodenbach
Spanjestraat 133
8800 Roeselare
Belgien
www.rodenbach.be

Hoegaarden – Rosée

Hoegaarden Rosée basiert auf dem originalen Hoegaarden Witbier, wurde aber zusätzlich mit konzentriertem Fruchtsaft gebraut, der etwa zur Hälfte aus Himbeersaft besteht und dem Bier seine Fruchtigkeit und Farbe verleihen soll.

Fruchtig rot und hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber prangt eine feinporige hellrosa Schaumkrone, die lange erhalten bleibt.

Das Bier duftet nach Himbeeren und roten Johannisbeeren. Malzsüße und Säure halten sich im Hintergrund, runden den fruchtigen Duft aber gut ab.

Auch der Antrunk besticht durch seine fruchtige Süße, auch wenn ich mir etwas mehr der feinperligen Kohlensäure gewünscht hätte. Auf der Zunge kommt erstaunlich wenig Säure zur Süße und zur angenehmen Fruchtigkeit gesellt sich ein künstlicher Eindruck, vermutlich von den ebenfalls verwendeten Aromen. Da kaum herbe oder bittere Eindrücke nach Bier vorhanden sind, ist das Mundgefühl recht weich. Der Abgang weist eine leichte Fruchtigkeit und einen kurzen Nachklang auf.

Das Hoegaarden Rosée fängt stark an, lässt dann aber immer mehr nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizen, mind. 1,2 % konzentrierter Fruchtsaft (davon 48 % Himbeeren), Zucker, Säuerungsmittel Zitronensäure, Himbeeraroma, Hopfen, Kräuter (Koriander, Orangenschale), Süßstoff

Alkoholgehalt:

3 % Vol.

Empfohlene Genusstemperatur:

2° – 4° Celsius

Brauerei:

InBev Belgium bvba/sprl
Stoopkenstraat 46
3320 Hoebaarden
Belgien
www.hoegaarden.com

Chapeau Banana

Chapeau Banana ist ein Lambic-Bier mit Bananengeschmack von der Brauerei De Troch. Die Brauerei De Troch ist auf lambische Biere spezialisiert und braut seit dem 19. Jahrhundert in Wambeek, in der Nähe von Brüssel.

Orangefarben und hefetrüb fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine kleine feinporige Schaumkrone, die sich aber schnell auflöst.

Das Bier duftet intensiv nach überreifen Bananen und Biskuitteig, aber auch die Säure des Lambic kommt gut zum Tragen.

Der Antrunk ist wie erwartet süß und mir fällt auf, dass das Bier nur wenig Kohlensäure enthält, die dafür aber sehr feinperlig ist. Auf der Zunge mischt sich der Geschmack sehr reifer Bananen mit der Säure des Lambic. Diese Mischung passt überraschend gut zusammen, insbesondere weil sich die leichten Bitternoten diskret im Hintergrund halten. Das Mundgefühl ist sehr vollmundig. Im Abgang dominiert die Fruchtigkeit und sie klingt überraschend lange nach.

Anfangs war ich skeptisch, ob die Banane und das Lambic überhaupt zusammenpassen können, aber dieses Bier hat mich mit seinem vielschichtigen Geschmack überzeugt. Gut gekühlt ist es ein ideales Sommerbier.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizen, Hopfen, Hefe, Zucker, Aromen, Bananen (20 %)

Alkoholgehalt:

3,5 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij De Troch
Langestraat 20
1741 Ternat
Belgien
www.detroch.be

Passion Bie

Die Brauerei De Bie entstand 1992 in den Hopfengärten des Brauereidorfs Watou in der Nähe von Poperinge und der französischen Grenze. Sie war eine der kleinsten handwerklichen Brauereien in Flandern. Zatte Bie, Hellekapelle und Helleketelbier waren die ersten Biere, die in diesem Haus gebraut wurden. Sie wurden in einfachen Plastiktüten verkauft und konnten auch im Café d’Hellekapelle neben der Brauerei verkostet werden.

Im Jahr 1998 wurde die Brauerei von Jos Tjoen übernommen, der sie modernisierte, um ihr Wachstum zu ermöglichen. Der Standort erwies sich bald als zu klein für eine Expansion, und 2001 verlegte er die Brauerei De Bie in ein großes Gasthaus in Loker mit dem gleichen Namen: d’Hellekapelle. Dort wurde eine völlig neue Brauerei mit einer Verkaufsstelle, einer Bierbar und einem Pub errichtet. Außerdem wurde ein Bierladen eingerichtet.

Durch den großen Erfolg der traditionellen regionalen Biere wurde auch dieser Standort zu klein. Deshalb ist die Brauerei De Bie im Jahr 2011 auf einen viel größeren Bauernhof in Wakken (Dentergem) umgezogen.

Was einst als Hausbrauerei mit 3 Bieren begann, hat sich inzwischen zu einer renommierten Brauerei mit 10 Bieren entwickelt. Dazu gehören drei Fruchtbiere, von denen ich jetzt zwei kaufen konnte. Das erste der Fruchtbiere, das mit Passionsfrucht gebraut wurde, steht jetzt vor mir und wartet auf seine Verkostung.

Rot und hefetrüb präsentiert sich das Passion Bie im Glas. Die grobporige rosa Schaumkrone ist recht klein und fällt flott in sich zusammen.

Das Aroma ist fruchtig mit süßen und sauen Noten. Irgendwie erinnert es mich mehr an Limonade als an Bier.

Der Antrunk ist wie erwartet süß und er wartet mit einer kräftigen Kohlensäure auf. Auf der Zunge ist das Bier fruchtig, aber eine gewisse Künstlichkeit lässt mich vermuten, dass beim Brauen auch Fruchtaromen verwendet wurden, auch wenn diese in der Zutatenliste nicht erwähnt werden. Aber eventuell täusche ich mich auch. Das Mundgefühl ist eher schlank. Der Abgang zeichnet sich durch eine leichte Säure mit kurzem Nachklang aus.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizen, Zucker, Passionsfrucht, Hefe

Alkoholgehalt:

3,7 % Vol.

Brauerei:

Brewery De Bie
Vijvestraat 47
8720 Dentergem
www.brouwerijdebie.be