Schlagwort-Archiv: Fruchtbier

Flying Dutchman – The Gothic Prince of Darkness Black Currant Sour Porter

Der Brauer beschreibt dieses Bier wie folgt: „Haftungsausschluss. Dieses unheimliche Bier sollte nur in einer düsteren Stimmung getrunken werden. Von Kopf bis Fuß schwarz gekleidet und Joy Division Love zuhörend. Dies ist ein ernstes Bier für ernsthafte Menschen. Seien Sie jedoch gewarnt, das Zusammenspiel von schwarzen Johannisbeeren und Schokolade mit etwas Vanille- und Eichenchips, das von unserem glücklichen Brauer verwendet wird, kann Sie unerwartet aus der Leere existenzieller Schmerzen herausholen, die Sie so genossen haben. Und dann fühlst du dich plötzlich gut. Das ist wirklich nicht gut.“ OK, sonst noch was? Ja, im Jahr 2019 hat das Bier bei den World Beer Awards den ersten Platz unter den belgischen Bieren gewonnen. Das ist doch was.

Blickdicht schwarz läuft das Bier ins Glas und bildet dabei eine durchschnittlich voluminöse feinporige und haselnussbraune Schaumkrone, die lange erhalten bleibt. Ein Bier wie gemalt.

Das Bier duftet nach dunkler Schokolade und Espresso, unterstützt durch den Duft schwarzer Johannisbeeren. Diese Kombination ist auch kein Zufall – auch wenn es zu diesem Bier keine formale Zutatenliste gibt, verrät das Rückenetikett doch, dass es mit schwarzen Johannisbeeren und Kakaonibs gebraut wurde.

Der Antrunk ist recht süß und obwohl das Bier recht wenig Kohlensäure enthält, gefällt mir das Verhältnis. Auf der Zunge gesellt sich noch eine fruchtige Säure dazu, die zusammen mit dem Geschmack nach Schokolade meine Zunge erfreut. Das Mundgefühl ist voll und schwer. Im Abgang kommt zur Fruchtigkeit erstmal ein leichtes Bitter, das überraschend lange nachklingt.

Um dieses Bier wirklich genießen zu können muss der Konsument die Verbindung von Frucht und Schokolade mögen.

Alkoholgehalt:

6,0 % Vol.

Bittereinheiten:

55 IBU

Getreide:

Gerstenmalz, Hafer

Hopfen:

Amarillo

Empfohlene Genusstemperatur:

10° Celsius

Brauerei:

The Flying Dutchman Brewing Co.
Tapolanku 2
Vantaa
Finnland
www.flyingdutchmanbrewingcompany.com

gebraut bei

Proef Brouwerij
Doornzelestraat 20
Lochristi-Hijfte
Belgien

Flying Dutchman – Tight Lipped, Dry Humored, Why so Serious Nordic Berry Sour

Manchmal frage ich mich, ob die Jungs von der Flying Dutchman Brewing Company mehr Zeit mit dem Brauen ihres Biers oder mit dem Texten der sperrigen Namen für ihre Biere verbringen. Auch wenn ich diese Frage nicht beantworten kann, haben mir die Biere bislang immer gut gefallen. Jetzt steht vor mir erstmals ein Sauerbier aus dieser Brauerei, das mit einigen roten Beeren gebraut wurde. Mal sehen, ob mir auch dieses Bier so gut gefällt.

Echte Zweifel habe ich eigentlich nicht, denn dieses Bier, dessen Name mir zu lang erscheint, um ihn hier noch einmal zu nennen, hat bereits sechs internationale Preise gewonnen, davon zwei Goldmedaillen bei den World Beer Arwards als bestes belgisches Bier und Bronze bei der Brussels Beer Challenge. Da kann ich es wirklich nicht abwarten, die Flasche zu öffnen und das Bier zu verkosten.

Bordeauxrot mit einem feinporigen pinken Schaum fließt das Bier ins Glas. Der Schaum bleibt angenehm lange erhalten.

Das Aroma ist fruchtig nach roten Früchten, dazu kommt eine ordentliche Hopfenwürze. Auch wenn ich die Früchte im Einzelnen nicht erschnuppern kann, erfahre ich doch auf der Website der Brauerei, dass in diesem Bier Vogelbeeren, Heidelbeeren und Preiselbeeren verbraut wurden.

Der Antrunk ist sauer, wirklich sauer. Da hat der fliegende Holländer auf dem Etikett nicht zu viel versprochen. Die Säure bleibt auch auf der Zunge der hervorstechende Eindruck. Das Bier erinnert an einen guten Fruchtessig, bei dem der Geschmack der Früchte sehr gut erhalten geblieben ist. Bei aller Fruchtigkeit – mir ist das Bier zu sauer. Erst im Abgang wird das Bier milder und auch trocken.

Wie gesagt, mir ist das Bier zu sauer, zumindest zum Trinken. Ich habe es nicht ausprobiert, aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass dieses Bier einen Obstessig ersetzen kann und dabei besser wird als das Original.

Alkoholgehalt:

4,5 % Vol.

Bittereinheiten:

20 IBU

Empfohlene Genusstemperatur:

5° Celsius

Hopfensorte:

Nelson Sauvin

Brauerei:

The Flying Dutchman Brewing Co.
Tapolanku 2
Vantaa
Finnland
www.flyingdutchmanbrewingcompany.com

gebraut bei

Proef Brouwerij
Doornzelestraat 20
Lochristi-Hijfte
Belgien

Liefmans – Kriek Brut 2020

Die Kirschbiere gehören zu meinen Favoriten unter den belgischen Fruchtbieren. Dabei sticht das Liefmans Kriek Brut aus diesen Bieren noch einmal heraus. Während andere Kriek Biere mit Fruchtsaft gebraut werden, verwendet Liefmans für dieses Bier 13 kg ganze Kirschen je Hektoliter. Anschließend hat das Bier eineinhalb Jahre Zeit für die Reifung, was zu einem beeindruckenden Aroma führt. Basisbier für dieses Kriek ist ist Verschnitt aus bis zu 20 Chargen Liefmans Goudenband und Liefmans Oud Bruin. Jetzt steht der Jahrgang 2020 vor mir.

Sehr dunkel rubinfarben, praktisch schwarz, schaut mich das Bier aus dem Glas an. Die hellbraune Schaumkrone ist gemischtporig und fällt durchschnittlich schnell in sich zusammen.

Das Aroma ist frisch-säuerlich nach Kirschen, unterlegt durch den Duft nach dunkler Schokolade.

Der Antrunk ist durch die reichlich vorhandene feinperlige Kohlensäure frisch und fruchtig. Aber erst als sich das Bier auf der Zunge verteilt, kommt die ganze Macht der Frucht zum Tragen. Die fruchtige Säure ist der hervorstechende Geschmack dieses trockenen Biers. Auch im Abgang dominiert die Fruchtigkeit und jetzt kommt auch der Geschmack nach Mandeln dazu. Leider klingt er nur kurz nach.

Alkoholgehalt:

6,0 % Vol.

Stammwürze:

16° Plato

Bittereinheiten:

7 IBU

Empfohlene Genusstemperatur:

6° – 10° Celsius

Brauerei:

Liefmans Brouwerij
Aalststraat 200
9700 Oudenaarde
Belgien
www.liefmans.com

DjuDju – Banana Beer

Wieder einmal steht ein DjuDju vor mir, eines der Fruchtbiere, die die flämische Brouwerij Huyghe im Auftrag der New Allied African Breweries in Ghana braut. Diesmal handelt es sich um das Bananenbier. Dies war das erste Fruchtbier dieser Brauerei, das erstmals im Jahr 2002 im Raum Berlin zu kaufen war. Inzwischen sind die Biere aber deutschlandweit erhältlich, zumindest ab und an.

Weizengelb und kristallklar fließt das Bier ins Glas. Die feinporige Schaumkrone bleibt dabei klein und sie fällt auch schnell in sich zusammen.

Das Bier duftet nach Banane und Honig, abgerundet durch einige blumige Noten. Bereits in der Nase wird klar, dass es sich hier um ein recht süßes Bier handelt.

Der Antrunk bestätigt die Süße, wobei die reichlich enthaltene Kohlensäure für eine angenehme Frische sorgt. Auch auf der Zunge bleibt die Süße erhalten. Der fruchtige Geschmack nach Banane wird kräftiger. Bitter ist aber nicht zu schmecken. Das Mundgefühl ist voll und schwer. Auch im Abgang sind keine Bitterstoffe zu schmecken und der Nachklang ist kurz.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizen, Bananen, Hefe, Hopfen, Aroma

Alkoholgehalt:

3,6 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij Huyghe
Geraardsbergsesteenweg 4/B
9090 Melle
Belgien
www.delirium.be

im Auftrag von:

New Allied African Breweries
P.O.Box 674
Tema
Ghana

DjuDju – Mango Beer

Dju Dju Mango ist ein exotisches Fruchtbier mit Mango nach afrikanischer Rezeptur. Gebraut wurde das Bier in Flandern, allerdings ist nicht wie bei den meisten belgischen Fruchtbieren ein Sauerbier die Grundlage, sondern ein Witbier. Mal sehen, wie sich das so macht.

Golden und gefiltert präsentiert sich das Bier im Glas. Die durchschnittlich große feinporige Schaumkrone bleibt lange erhalten. Optisch gefällt mir das Bier schon mal besser als die Fruchtbiere auf Sauerbierbasis.

Das Aroma duftet intensiv fruchtig nach Mango, während der Duft nach Karamell sich diskret im Hintergrund hält.

Auch der Antrunk ist fruchtig-süß mit einer feinperligen und sanften Kohlensäure. Auf der Zunge bleibt dieser Eindruck erhalten, wird mir persönlich aber fast zu extrem. Der Geschmack erinnert eher an einen Fruchtcocktail als an ein Bier. An einem warmen Sommerabend kann das aber durchaus passend sein. Der Abgang ist sehr mild und der Fruchtgeschmack klingt kurz nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizen, Mango, Hefe, Hopfen, Aroma

Alkoholgehalt:

3,6 % Vol.

Empfohlene Genusstemperatur:

3° – 6° Celsius

Brauerei:

Brouwerij Huyghe
Geraardsbergsesteenweg 4/B
9090 Melle
Belgien
www.delirium.be

im Auftrag von:

New Allied African Breweries
P.O.Box 674
Tema
Ghana

Silly Rouge

Jetzt steht vor mir ein Kirschbier aus Belgien, genauer gesagt aus dem Dorf Silly, das etwa 50 Kilometer südöstlich von Brüssel in der Provinz Hennegau liegt. Es handelt sich dabei aber nicht um ein Kriek – also nicht um ein Sauerbier, das mit Kirschen vergoren wurde – sondern um das Scotch de Silly, ein Dark Ale, das mit natürlichem Kirschsaft gebraut wurde.

Tief bordeauxrot und kristallklar präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber steht eine feste blassrosa Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Ein Fruchtbier wie gemalt.

Anfangs steigen mir ausschließlich die Düfte der Kirschen in die Nase, erst langsam entwickeln sich auch andere Aromen. Jetzt rieche ich auch würzige Noten des Hopfens, dazu Anklänge von Nüssen sowie die Süße von Ahornsirup.

Der Antrunk verhält sich wie die Aromen in der Nase. Anfangs rieche ich ausschließlich die Düfte der Kirschen, bevor zunächst die Süße nach Ahornsirup zu schmecken ist. Erst langsam kommen ein leichtes Bitter, das an Marzipan erinnert, sowie eine passende Säure zum Vorschein. Zum Schluss kann ich auch die an Karamell erinnernden Geschmacksnoten des dunklen Malzes schmecken. Die gesamte Zeit über bleibt aber die überwältigende Fruchtigkeit der Kirschen erhalten. Dies gibt auch für den Abgang. Neben der Fruchtigkeit schmecke ich wenig Bitter und die gebannten Noten des Malzes kommen deutlicher zum Vorschein. Der Nachklang ist leider nur kürz.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Kirschsaft, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

8 % Vol.

Empfohlene Genusstemperatur:

6° Celsius

Brauerei:

Brasserie de Silly
Rue Ville Basse 2
7830 Silly
Belgien
www.silly-beer.com

Freigeist Bierkultur – Got to Love a Rhubarb Sour

Vor mir steht ein ungewöhnliches Bier, das in der Zeit von Corona entstanden ist. Die Bierothek beschreibt das Zustandekommen dieses Biers wie folgt: „Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen. Das hat sich auch Felix vom Endt gedacht und sich für seine neuste Collaboration in die unendlichen Weiten des World Wide Webs begeben. Dort hat er sich in virtueller Form mit seinen Freunden von Freigeist Bierkultur und Demory Paris getroffen und zusammen mit ihnen ein Bier kreiert. Natürlich gestaltet sich dies über räumliche Distanzen hinweg etwas schwieriger, aber Felix hat keine Kosten und Mühen gescheut, um Euch auch in komplizierten Zeiten feinstes Bier zu servieren.“

Herausgekommen ist bei dieser Zusammenarbeit ein Sour Ale, bei dem neben den üblichen Zutaten auch eine Menge Rhabarber in den Kessel wanderte. Außerdem wurden beim Brauen dieses Bieres Milchsäurebakterien eingesetzt, die dem Bier seinen besonderen Touch verleihen sollen. Jetzt will ich mal herausfinden, ob das auch geklappt hat.

Intensiv goldfarben fließt das Bier ins Glas. Es ist leicht hefetrüb und entwickelt nur wenig feinporigen Schaum, der sich sehr schnell auflöst.

Das Bier duftet nach Biskuit, Rhabarber und Banane, beinahe wie ein Kuchen.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine leichte Süße aus, die mit einer ordentlichen Fruchtigkeit daherkommt. Die sehr feinperlige Kohlensäure ist eher knapp bemessen. Auf der Zunge tritt die fruchtige Säure des Rhabarbers in den Vordergrund. Gleichzeitig nimmt die Süße ab, das Bier wird trockener. Jetzt kommt das Malz kaum durch, auch vom Hopfen ist kein Bitter zu erkennen. Das Bier erinnert jetzt eher an Fruchtwein bzw. an einen Fruchtsekt. Das Mundgefühl ist weich. Auch der Abgang ist trocken und fruchtig mit mittlerem Nachklang.

Zutaten:

Wasser, Weizenmalz, Rhabarber, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

6,0 % Vol.

Stammwürze:

10° Plato

Brauerei:

Felix vom Endt
Am Steinacher Kreuz 24
90427 Nürnberg
www.orcabrau.de

Hakuna Matata

Hakuna Matata ist Suhaeli und bedeutet „Keine Sorgen“. Es handelt sich dabei um ein Saison aus der Westindien Compagnie in Flensburg. Dem Bier wurden während des Brauvorgangs Aprikosen zugegeben, so dass ich eine sehr kräftige Fruchtigkeit erwarten kann.

Bernsteinfarben und opalisierend fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine kleine feinporige Schaumkrone, die sich recht flott auflöst.

Wie ich es erwartet habe duftet das Bier sehr fruchtig, was zusammen mit dem Biskuitduft des Malzes ein rundes Dufterlebnis bildet.

Der Antrunk ist nur leicht süß und mich verwundert etwas die sehr reichlich vorhandene Kohlensäure. Auf der Zunge gesellt sich noch eine fruchtige Säure zur Süße. Das Mundgefühl bleibt dabei aber recht schlank, wodurch das Hakuna Matata sich gut für heiße Tage eignet. Im Abgang wird die Fruchtigkeit noch kräftiger. Bitterstoffe kommen kaum zum Tragen; da würde ich mir etwas mehr wünschen.

Alles in Allem ist das Hakuna Matata ein angenehmes Bier ohne Ecken und Kanten.

Zutaten:

Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Hopfen, Aprikose

Alkoholgehalt:

6,5 % Vol.

Brauerei:

Westindien Compagnie Seehandelsges. mbH
Brauereiweg 21
24939 Flensburg
www.westindien.com

BierSelect

Österreich: Waldbier Edition 2021 im Zeichen des Bergwaldes

Zu einem ungewöhnlichen Ernte-Einsatz rückten dieser Tage Braumeister Axel Kiesbye und die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) in den Tuxer Alpen aus, um auf rund 2.000 Metern Seehöhe die Zutaten für das diesjährige Waldbier zu gewinnen. Zirbenzapfen und Schwarzbeeren sind die Ingredienzen des Jahrgangs 2021 „Edition Tiroler Bergwald“ ­- zum ersten Mal stellen die Bundesforste damit einen ganzen Waldlebensraum in den Geschmacksfokus. „Es sind die besonderen Zutaten aus unserer Natur, die unserem jährlichen Waldbier seinen unvergleichlichen Geschmack verleihen“, sagt Bundesforste-Vorstand Rudolf Freidhager. „Nun wollen wir künftig auch auf ihre Herkunft noch mehr Bezug nehmen. Denn Wald ist nicht gleich Wald. Die Gebirgswälder des Oberinntals zeichnen sich durch besondere Artenvielfalt und einen hohen Anteil an Schutzwäldern aus. Zwei für diesen Lebensraum besonders typische Pflanzen haben wir für das heurige Waldbier ausgewählt – Zirben und Schwarzbeeren.“

60 Kilogramm Waldgeschmack – von Hand gepflückt

Anfang August ist in den Gebirgswäldern des Oberinntals Schwarzbeerzeit. Die tiefwurzelnde, blauschwarze und hocharomatische Wildform der Heidelbeere gedeiht prächtig in den alpinen Wäldern und ist für Mensch und Tier ein ganz besonderer Leckerbissen. An der Baumgrenze im Gebirge reifen sehr langsam die Zapfen der Zirbe heran, bis zur ersten Frucht vergehen mehrere Jahrzehnte. Das hochalpine Kieferngewächs, auch „Königin der Alpen“ genannt, gilt als wichtige Mischbaumart im Wald der Zukunft. Sie trotzt extremen Temperaturschwankungen und kann bis zu tausend Jahre alt werden.

Etwa 10 Kilogramm noch unreifer Zirbenzapfen sowie 50 Kilogramm kleiner, aromatischer Schwarzbeeren ernteten Braumeister Axel Kiesbye mit seinem Team und Revierleiter Ephräm Unterberger in den ersten Augusttagen in Handarbeit im ÖBf-Forstrevier Inntal. „Das war heuer eine besondere Herausforderung für den Körper“, so der Braumeister schmunzelnd. „Entweder war man tief gebückt am Boden oder hoch oben am Baum. Zirben können ja bis zu 25 Meter hoch werden.“ Direkt nach der Ernte wurde eingebraut. Das disjährige Waldbier wird nach Einschätzung des Braumeisters geschmacklich von den harzig-würzigen Zapfen geprägt sein, hinzu kommt eine leichte Beerenaromatik. Durch den Schwarzbeerensaft erhält das Bier einen zarten Rotton. Genaueres dazu wird sich Ende September weisen, wenn das Bier erstmals verkostet wird.

Bergwald als Lebensraum und Schutz vor Naturgefahren

Große Bedeutung kommt dem Bergwald in der Region als Lebensraum und Schutz vor Naturgefahren zu. Unter den zahlreichen 3.000er-Gipfeln der Alpen sind Gams, Reh, Rot- und Steinwild, aber auch Auer- und Birkwild sowie Murmeltiere, Steinadler und Bartgeier zuhause. Seit jeher schützen die Wälder die Bewohner*innen der Alpentäler auf natürliche Weise vor Lawinen oder Steinschlag, speichern große Mengen an Wasser und festigen gleichzeitig den Boden. Aber auch im Bergwald ist der Einfluss des Klimawandels zu spüren: Trockenheit, Hitzewellen und extreme Wettereignisse sowie der Waldschädling Borkenkäfer und die oft hohe Belastung durch Wildtiere setzen ihm mancherorts stark zu. „Intakte Bergwälder machen die dichte Besiedelung des Alpenraumes überhaupt erst möglich“, so Freidhager. „Umso wichtiger ist es, dass wir unsere Schutzwälder nachhaltig betreuen und pflegen und damit ihre vielfältigen Leistungen auch zukünftig erhalten!“

Limitierte Waldbier-Auflage

Das Waldbier 2021 „Edition Tiroler Bergwald. Schwarzbeere/Zirbe“ wird wie seine Vorgänger in limitierter Auflage in Gourmet-Flaschen zu 0,75 und 0,33 Litern angeboten und ist ab Ende September im ausgewählten Fachhandel und über den Shop der Kiesbye Naturbrauerei erhältlich. Aufgrund seines hohen Alkoholgehalts verfügt das Kreativbier über eine ausgezeichnete Lagerfähigkeit und kann mehrere Jahre bis zu seinem Genuss gelagert werden. Bisherige Waldbier-Jahrgänge sind nahezu ausverkauft und nur mehr als Sammlerstücke verfügbar. Weitere Bezugsquellen unter www.waldbier.com.

Jahrgangsbier in elf Sorten

Während in den ersten fünf Jahren Nadelbäume – Tanne, Zirbe, Lärche, Schwarzkiefer, Fichte – die Zutaten aus der Natur lieferten, lag das Augenmerk danach auf Waldsträuchern und Wildobst wie dem Alpen-Wacholder, der Trauben-Kirsche, der Holzbirne und der Elsbeere. Die Jubiläumsedition 2020 „Eiche“ wurde in einem Eichenholzfass aus dem Wienerwald gereift. Mit dem Waldbier 2021 „Edition Tiroler Bergwald. Schwarzbeere/Zirbe“ beginnt ein neuer Zyklus, bei dem das Augenmerk auf die Herkunft gerichtet ist.

Zur Geschichte des Waldbiers

Anlässlich des Internationalen Jahres des Waldes 2011 brachten die Österreichischen Bundesforste mit Braumeister Axel Kiesbye erstmals ein Waldbier heraus. Ursprünglich als einmalige Sonderedition geplant, folgten aufgrund des hohen Zuspruchs weitere Jahrgänge und bald wurde das jährlich neu herausgebrachte Waldbier zu einer fixen Größe im kulinarischen Waldjahr. Das Prinzip bleib dabei immer das gleiche: Zutaten, Ernteorte und Waldwissen kommen von den Bundesforsten, die Rezeptur für die Biere stammt von Braumeister Axel Kiesbye, eingebraut wird in der Trumer Brauerei in Obertrum (Sbg.).

Das Bild zu diesem Artikel wurde mir den den Österreichischen Bundesforsten zur Verfügung gestellt.

Liefmans Fruitesse – On The Rocks Alcohol Free

In einem 300 Jahre alten Gebäude in der belgischen Stadt Oudenaarde befindet sich die Liefmans-Brauerei. Am Ufer der Schelde gelegen, ist dies wahrscheinlich eine der am schönsten gelegenen Brauereien Belgiens. Die Brauerei besteht bereits seit dem 17. Jahrhundert und ist vor allem für ihre Fruchtbiere bekannt. Anfangs wurden die Biere aus den überschüssigen Kirschen der örtlichen Landwirte hergestellt, aber mit der Zeit wurden auch andere Obstsorten in die Biere integriert. Vor kurzem wurde eine alkoholfreie Version von Liefmans Fruitesse On The Rocks in das Sortiment aufgenommen.

Um Liefmans Fruitesse Alcohol-Free zu brauen, verwenden die Braumeister die gleiche Methode wie für das klassische Fruitesse mit Alkohol. Die Brauerei verspricht, dass der Brauer den Gärungsprozess rechtzeitig stoppt, sodass das Bier alkoholfrei bleibt und der Geschmack und der typische Charakter von Liefmans Fruitesse erhalten bleiben.

Außerdem steht auf der Flasche von Liefmans Fruitesse On The Rocks eindeutig, dass das Bier in einem mit Eis gefüllten Glas serviert werden sollte. An heißen Tagen sorgt das Eis dafür, dass das Bier erheblich länger kalt bleibt. Fülle ich also mein Glas mit Eiswürfeln, öffne die Flasche und gieße ein.

Und dabei mache ich bereits meinen ersten Fehler, indem ich mit ganz normaler Geschwindigkeit eingieße. Sofort habe ich eine richtig dicke rosafarbene Schaumschicht im Glas, die aber relativ schnell in sich zusammenfällt, so dass ich fortfahren kann, das kirschrote alkoholfreie Liefmans einzuschenken. Diesmal bin ich aber vorsichtiger und gieße langsam ein. Jetzt sieht das Bier richtig einladend aus.

Der Duft roter Früchte steigt mir in die Nase, dazu süße Noten, so dass das Bier beinahe an Kuchen erinnert.

Der Antrunk ist dann nicht so süß wie erwartet. Leider ist die sehr feinperlige Kohlensäure recht knapp dosiert. Auf der Zunge ist das Bier intensiv fruchtig und erinnert an einen Obstwein aus gemischten Früchten; allerdings ist das Bier nicht so süß wie die meisten Obstweine. Das Mundgefühl ist voll und rund. Der Abgang ist mild und der Geschmack der Früchte klingt kurz nach.

Alles in allem ist dieses Liefmans-Bier ein echtes Sommerbier, das bei sommerlichen Temperaturen auf jede Terrasse und jeden Balkon passt.

Zutaten:

Wasser, Frucht (15 %: Kirschen, Himbeeren, Heidelbeeren, Holunderbeeren, Erdbeeren), Gerstenmalz, flüssiger Zucker, Fructose-Glucose-Sirup, Aroma, Schwarzes Karottenkonzentrat, Nahrungsmittelsäure, Zitronensäure, Acesulfame-K, Sucralose, Hopfen, Antioxidationsmittel: Ascorbinsäure

Alkoholgehalt:

0,0 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij Liefmans
Aalststraat 200
9700 Oudenaarde
Belgien
www.liefmans.com