Schlagwort-Archiv: Flandern

Grimbergen – Magnum Opus

Es ist schon ein sehr selbstbewusster Name für ein Bier, besonders für ein Erstlingswerk. Wikipedia erklärt den Namen wie folgt: „Als Opus magnum (lat. magnum ‚großes‘, opus ‚Werk‘), seltener Magnum Opus (auch Magnum opus), bezeichnet man das bedeutendste Werk (‚Opus‘) eines Künstlers (vor allem bei Komponisten, Dichtern und Schriftstellern) oder Wissenschaftlers.“ Erstlingswerk? Ja, wirklich. Mehr als 200 Jahre wurde in der Abtei Grimbergen nicht gebraut. Die Biere, die den Namen der Abtei trugen, wurden von AB InBev in Lizenz gebraut. Jetzt haben die Mönche wieder eine eigene kleine Brauerei im Kloster, in der sie derzeit drei Biere brauen. Das Magnum Opus ist die Nummer 01.

Weizengelb und opalisierend präsentiert sich das Bier im Glas. Die strahlend weiße und sahnige Schaumkrone ist sehr voluminös und bleibt auch lange erhalten. An der Optik gibt es absolut nichts auszusetzen.

Das Aroma ist würzig mit einem Hauch nach Zitrusfrüchten und Birnen. Zwar ist das Malz ebenfalls zu riechen, aber ohne die typische Süße.

Der Antrunk ist frisch und trocken. Der Geschmack nach Zitrusfrüchten und die Süße halten sich die Waage. Begleitet wird dieser Eindruck durch reichlich Kohlensäure. Auf der Zunge wird das Bier trocken, richtig trocken und die Fruchtigkeit kommt in den Vordergrund. Das Mundgefühl ist voll und rund. Im Abgang kommt die Fruchtigkeit in den Vordergrund. Bitter ist kaum zu schmecken. Der Geschmack klingt durchschnittlich lange nach.

Zutaten:

Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Zucker, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

8,0 % Vol.

Brauerei:

Grimbergen Abbey Brewery
Abdijstraat 20
1850 Grimbergen
Belgien
www.grimbergen.com

Préaris Quadrupel

Das Préaris Quadrupel, das jetzt vor mir steht, wurde im April 2011 bei „The Brouwland Beer League zum besten Hobbybier Belgiens gewählt: Die Jury, zu der der Filmemacher und Bierliebhaber Julien Vrebos sowie die professionellen Brauer von Orval und Dubuisson gehörten, verkostete die 7 Finalisten (insgesamt gab es etwa 100 Einsendungen). Paul Arnott, Braumeister bei der Brauerei Dubuisson, äußerte sich folgendermaßen: „Was für eine Reife für ein Hobbybier: ein vollmundiges, reichhaltiges, aber ausgewogenes, kleines Fruchtbier, sehr reif. Ein Bier zum Probieren!“ Und genau das werde ich jetzt auch tun.

Dunkel rubinfarben, praktisch schwarz, läuft das Bier ins Flas. Dabei bildet es eine große feinporige und haselnussbraune Schaumkrone, die lange erhalten bleibt.

Das Aroma ist malzbetont. Ich rieche die Röststoffe des dunklen Malzes, dazu Karamell undSchokolade. Abgerundet wird das Aroma durch Düfte nach getrockneter Pflaume und Vanille. Da bekomme ich richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist recht süß. Dazu passt die feinperlige und trotzdem kräftige Kohlensäure. Auf der Zunge bleibt die Malzsüße bestehen und ein leichtes Bitter gesellt sich dazu, das an geröstete Nüsse und Schokolade erinnert. Abgerundet wird der Geschmack durch eine leichte fruchtige Säure. Auch die 10 Volumenprozent Alkohol schmecken deutlich durch, so dass der Geschmack des Biers an einen Likör erinnert. Das Mundgefühl ist voll und schwer. Im Abgang wird das Bitter etwas kräftiger und mit der Fruchtigkeit aus dem Hintergrund sowie dem Geschmack des Alkohols klingt das Bier lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe, Zucker

Alkoholgehalt:

10,0 % Vol.

Bittereinheiten:

50 IBU

Empfohlene Genusstemperatur:

10° – 12° Celsius

Brauerei:

Vliegende Paard Brouwers
Beverhoutsveldstraat 33
8730 Oedelem
Belgien
www.prearis.be

Flying Dutchman – Tight Lipped, Dry Humored, Why so Serious Nordic Berry Sour

Manchmal frage ich mich, ob die Jungs von der Flying Dutchman Brewing Company mehr Zeit mit dem Brauen ihres Biers oder mit dem Texten der sperrigen Namen für ihre Biere verbringen. Auch wenn ich diese Frage nicht beantworten kann, haben mir die Biere bislang immer gut gefallen. Jetzt steht vor mir erstmals ein Sauerbier aus dieser Brauerei, das mit einigen roten Beeren gebraut wurde. Mal sehen, ob mir auch dieses Bier so gut gefällt.

Echte Zweifel habe ich eigentlich nicht, denn dieses Bier, dessen Name mir zu lang erscheint, um ihn hier noch einmal zu nennen, hat bereits sechs internationale Preise gewonnen, davon zwei Goldmedaillen bei den World Beer Arwards als bestes belgisches Bier und Bronze bei der Brussels Beer Challenge. Da kann ich es wirklich nicht abwarten, die Flasche zu öffnen und das Bier zu verkosten.

Bordeauxrot mit einem feinporigen pinken Schaum fließt das Bier ins Glas. Der Schaum bleibt angenehm lange erhalten.

Das Aroma ist fruchtig nach roten Früchten, dazu kommt eine ordentliche Hopfenwürze. Auch wenn ich die Früchte im Einzelnen nicht erschnuppern kann, erfahre ich doch auf der Website der Brauerei, dass in diesem Bier Vogelbeeren, Heidelbeeren und Preiselbeeren verbraut wurden.

Der Antrunk ist sauer, wirklich sauer. Da hat der fliegende Holländer auf dem Etikett nicht zu viel versprochen. Die Säure bleibt auch auf der Zunge der hervorstechende Eindruck. Das Bier erinnert an einen guten Fruchtessig, bei dem der Geschmack der Früchte sehr gut erhalten geblieben ist. Bei aller Fruchtigkeit – mir ist das Bier zu sauer. Erst im Abgang wird das Bier milder und auch trocken.

Wie gesagt, mir ist das Bier zu sauer, zumindest zum Trinken. Ich habe es nicht ausprobiert, aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass dieses Bier einen Obstessig ersetzen kann und dabei besser wird als das Original.

Alkoholgehalt:

4,5 % Vol.

Bittereinheiten:

20 IBU

Empfohlene Genusstemperatur:

5° Celsius

Hopfensorte:

Nelson Sauvin

Brauerei:

The Flying Dutchman Brewing Co.
Tapolanku 2
Vantaa
Finnland
www.flyingdutchmanbrewingcompany.com

gebraut bei

Proef Brouwerij
Doornzelestraat 20
Lochristi-Hijfte
Belgien

Belgoo – Saisonneke Extra

Belgoo Saisonneke Extra ist ein Session IPA der belgischen Kleinbrauerei Belgoo. Die 2007 gegründete Brauerei arbeitet nach wie vor in kleinem Rahmen und stellt eine Reihe von intensiv gehopften belgischen Bieren her. Belgoo Saisonneke Extra ist ein belgisches IPA, das reichlich mit belgischem Bitterhopfen dosiert ist, bevor es mit Nelson Sauvin trockengehopft wird. Jetzt steht das Bier vor mir und möchte verkostet werden.

Weizenblond und opalisierend strahlt mir das Bier im Glas entgegen. Die voluminöse feinporige Schaumkrone bleibt mir durchschnittlich lange erhalten.

Das Bier duftet nach Biskuit, Zitrusschalen, Ananas, Honig und Vanille. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist reht süß, aber das Bier enthält auch eine ordentliche Portion Kohlensäure. Auf der Zunge spiegeln sich die Aromen. Das Mundgefühl ist weich und voll. Überraschend diskret fällt das Bitter aus. Insgesamt ist das Bier sehr fruchtig. Im Abgang wird das Bitter kräftiger und es klingt durchschnittlich lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizen, Hopfen (Belgischer Bitterhopfen, Nelson Sauvin), Hefe

Alkoholgehalt:

4,4 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij Belgoo
G. Wittouckstraat 61
1600 Sint-Pieters-Leeuw
Belgien
www.belgoobeer.com

Belgoo – Magus

Nun steht wieder einmal ein Bier aus der Brouwerij Belgoo in Flandern vor mir. Das Belgoo Magus ist ein helles Belgian Ale mit 6,6 Volumenprozent Alkohol. Es wird mit vier Getreidearten gebraut, so dass ich mir ein recht komplexes Bier vorstelle.

Intensiv golden und opalisierend präsentiert sich das Bier im Glas. Die gemischtporige weiße Schaumkrone bleibt lange erhalten.

Das Bier duftet nach Biskuitteig und Kräutern, auch einige würzige Noten steigen mir in die Nase.

Der Antrunk ist recht süß, aber die Kohlensäure sorgt für eine angenehme Frische. Auf der Zunge gesellt sich eine leichte Säure dazu, die an gelbe Pflaumen erinnert. Das Mundgefühl ist weich, schwer und wärmend. Der Abgang zeichnet sich durch ein leichtes Bitter mit langem Nachklang aus.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz , Hafer, Dinkel, Hopfen, Hefe, Orangenschale

Alkoholgehalt:

6,6 % Vol.

Bittereinheiten:

20 IBU

Empfohlene Genusstemperatur:

6° – 8° Celsius

Brauerei:

Brouwerij Belgoo
G. Wittouckstraat 61
1600 Sint-Pieters-Leeuw
www.belgoobeer.com

St. Paul – Speciale

Das St. Paul Speciale ist ein belgisches Abteibier aus der Brouwerij Sterkens im flämischen Meer. Meer ist ein Ortsteil von Hoogstraaten, der nördlichsten Gemeinde Belgiens. Das Bier wurde bei den Hong Kong International Beer Awards 2010 als bestes Bier in der Kategorie „Best Belgian Style Below 6%“ ausgezeichnet. Das ist nun mehr als zehn Jahre her und ich bin gespannt, wie das Bier heute schmeckt.

Dunkel bernsteinfarben präsentiert sich das Bier im Glas. Die elfenbeinfarbene Schaumkrone ist feinporig und etwas mehr als durchschnittlich groß. Sie bleibt durchschnittlich lange erhalten.

Das Aroma ist nicht sonderlich kräftig, enthält aber einen sehr angenehmen Kaffeeduft.

Der Antrunk ist recht süß; die Kohlensäure ist feinperlig aber kräftig. Auf der Zunge lässt die Süße etwas nach und eine leichte Fruchtigkeit kommt hervor. Zu meiner Überraschung kann ich nur wenig Bitter schmecken. Das Mundgefühl ist weich. Der Abgang ist schlank und auch hier sind die Bitterstoffe rar gesät. Der Geschmack klingt nur kurz nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,5%

Brauerei:

Brouwerij Sterkens NV
Wenenstraat 9
2321 Meer
www.brouwerijsterkens.be

St. Paul – Double

Seit 1651 braut die Brouwerij Sterkens in Meer, einem kleinen Dorf im Norden Belgiens, traditionelle obergärige Abteibiere. Dabei achtet sie beim Brauen mit den alten Rezepten sowohl die Tradition als auch das Wissen und die Erfahrung der vergangenen Jahrzehnte. Auf diese Weise entstehen dort ausdrucksstarke Biere. Jetzt steht vor mir das Double aus der Serie St. Paul.

Dunkel rubinfarben und gefiltert präsentiert sich das Bier im Glas. Die durchschnittlich große hellbraune Schaumkrone ist sahnig und bleibt lange erhalten.

Das Bier duftet nach dunkler Schokolade, Kaffee und Rübenkraut.

Der Antrunk ist leicht süß und rezent. Das Bier ist aber nicht so süß wie ich es aufgrund des Aromas vermutet habe. Auf der Zunge wird die Süße aber kräftiger und es kommt ein passendes Bitter sowie der Geschmack nach Schokolade hinzu. Damit ist das Bier gut ausbalanciert. Das Mundgefühl ist samtig und schwer. Im Abgang wird das Bitter kräftiger und es gesellt sich eine leichte fruchtige Säure hinzu. Leider klingt der Geschmack nur kurz nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

6,9 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij Sterkens
Wenenstraat 9
2321 Meer
Belgien
www.brouwerijsterkens.be

Liefmans – Kriek Brut 2020

Die Kirschbiere gehören zu meinen Favoriten unter den belgischen Fruchtbieren. Dabei sticht das Liefmans Kriek Brut aus diesen Bieren noch einmal heraus. Während andere Kriek Biere mit Fruchtsaft gebraut werden, verwendet Liefmans für dieses Bier 13 kg ganze Kirschen je Hektoliter. Anschließend hat das Bier eineinhalb Jahre Zeit für die Reifung, was zu einem beeindruckenden Aroma führt. Basisbier für dieses Kriek ist ist Verschnitt aus bis zu 20 Chargen Liefmans Goudenband und Liefmans Oud Bruin. Jetzt steht der Jahrgang 2020 vor mir.

Sehr dunkel rubinfarben, praktisch schwarz, schaut mich das Bier aus dem Glas an. Die hellbraune Schaumkrone ist gemischtporig und fällt durchschnittlich schnell in sich zusammen.

Das Aroma ist frisch-säuerlich nach Kirschen, unterlegt durch den Duft nach dunkler Schokolade.

Der Antrunk ist durch die reichlich vorhandene feinperlige Kohlensäure frisch und fruchtig. Aber erst als sich das Bier auf der Zunge verteilt, kommt die ganze Macht der Frucht zum Tragen. Die fruchtige Säure ist der hervorstechende Geschmack dieses trockenen Biers. Auch im Abgang dominiert die Fruchtigkeit und jetzt kommt auch der Geschmack nach Mandeln dazu. Leider klingt er nur kurz nach.

Alkoholgehalt:

6,0 % Vol.

Stammwürze:

16° Plato

Bittereinheiten:

7 IBU

Empfohlene Genusstemperatur:

6° – 10° Celsius

Brauerei:

Liefmans Brouwerij
Aalststraat 200
9700 Oudenaarde
Belgien
www.liefmans.com

DjuDju – Banana Beer

Wieder einmal steht ein DjuDju vor mir, eines der Fruchtbiere, die die flämische Brouwerij Huyghe im Auftrag der New Allied African Breweries in Ghana braut. Diesmal handelt es sich um das Bananenbier. Dies war das erste Fruchtbier dieser Brauerei, das erstmals im Jahr 2002 im Raum Berlin zu kaufen war. Inzwischen sind die Biere aber deutschlandweit erhältlich, zumindest ab und an.

Weizengelb und kristallklar fließt das Bier ins Glas. Die feinporige Schaumkrone bleibt dabei klein und sie fällt auch schnell in sich zusammen.

Das Bier duftet nach Banane und Honig, abgerundet durch einige blumige Noten. Bereits in der Nase wird klar, dass es sich hier um ein recht süßes Bier handelt.

Der Antrunk bestätigt die Süße, wobei die reichlich enthaltene Kohlensäure für eine angenehme Frische sorgt. Auch auf der Zunge bleibt die Süße erhalten. Der fruchtige Geschmack nach Banane wird kräftiger. Bitter ist aber nicht zu schmecken. Das Mundgefühl ist voll und schwer. Auch im Abgang sind keine Bitterstoffe zu schmecken und der Nachklang ist kurz.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizen, Bananen, Hefe, Hopfen, Aroma

Alkoholgehalt:

3,6 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij Huyghe
Geraardsbergsesteenweg 4/B
9090 Melle
Belgien
www.delirium.be

im Auftrag von:

New Allied African Breweries
P.O.Box 674
Tema
Ghana

Troubadour Westkust

Jetzt steht mal wieder ein Bier aus der Brauerei The Musketeers in Ost-Flandern vor mir. Es stammt aus der Serie Troubadour und es handelt sich bei diesem Bier um ein schwarzes Imperial IPA.

Und wirklich – im Glas präsentiert sich das Bier in blickdichtem Schwarz. Die durchschnittlich große feste Schaumkrone ist haselnussbraun und bleibt lange erhalten.

Das Bier duftet nach geröstetem Malz, Kaffee, dunkler Schokolade sowie einem Hauch Vanille. Dazu kommt noch ein leichter Duft nach Grapefruit, dunklen Beeren und Nüssen.

Im Antrunk konkurriert der Geschmack nach Mokka mit dem nach Nüssen. Die sehr feinperlige Kohlensäure ist recht knapp dosiert. Auf der Zunge gesellt sich noch etwas fruchtige Säure dazu, so dass ich auch etwas Cassis schmecke. Außerdem taucht jetzt ein passendes Bitter mit etwas Lakritz auf. Das Mundgefühl ist voll und dickflüssig. Im Abgang kommen die Bitterstoffe noch einmal stärker durch und sie klingen sehr lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

8,6 % Vol.

Bittereinheiten:

55 IBU

Farbe:

100 EBC

Brauerei:

Brouwerij The Musketeers
Tramstraat 8
9910 Ursel
www.themusketeers.be