Boskeun ist ein Wort aus dem saftigen westflämischen Dialekt. Es bedeutet Waldkaninchen. Den Dolle Brouwers zufolge ist der Name auch der Spitzname von Dr. Jo Herteleer, der ihn nach einer Schlägerei mit seinem Bruder Kris Herteleer erhalten haben soll. Die Verletzung an seiner Oberlippe erinnerte ein wenig an eine Hasenscharte, und so bekam er den Namen. Der Zusatz „Bos“ folgte später… ebenso wie das Bier.
Das Bier wird nur einmal im Jahr gebraut und muss eigentlich zwei Monate vor Ostern vorbestellt werden. Anschließend können Sie das Bier etwa zwei Wochen vor Ostern in der Brauerei abholen. Nur relativ wenige Flaschen Boskeun gelangen in den Handel und die Gastronomie. Aber ich habe es geschafft, auch kurz vor Weihnachten noch eine Flasche zu ergattern, die ich jetzt verkosten werde.
Bernsteinfarben und hefetrüb präsentiert sich das Bier. Die Schaumkrone ist eher grobporig, bleibt aber trotzdem lange erhalten.
Das Bier duftet nach Biskuitteig und Waldhonig. Dazu kommen einige florale Noten und ich meine, aus dem Hintergrund sogar etwas Mandelduft wahrnehmen zu können.
Die Hefe ist zusammen mit der Süße der erste Eindruck, den das Bier bei der Berührung der Zunge übermittelt. Dazu kommt die feinperlige Kohlensäure. Auf der Zunge überrascht mich eine Fruchtigkeit, die an getrocknete Birnen erinnert. Die Süße bleibt erhalten und eine leichte Säure sowie einige würzige Noten gesellen sich dazu. Das Mundgefühl ist weich und schwer. Im Abgang gesellt sich ein leichtes Bitter zur Fruchtigkeit und es klingt durchschnittlich lange nach.
Zutaten:
Wasser, Malz, biologisch angebauter Rohrzucker aus Mauritius, Hopfen (Golding), Hefe
Alkoholgehalt:
9 % Vol.
Empfohlene Genusstemperatur
10° – 12° Celsius
Brauerei:
De Dolle Brouwers
Roeselarestraat 12B
8600 Esen (Diksmuide)
Belgien
www.oerbier.be