Archiv des Autors: Maddes

All About… Dutch Trappist Ale

Belgien war schon immer für seine Trappistenbrauereien bekannt. Das Nachbarland Niederlande kann sich jedoch ebenfalls zweier Trappistenbrauereien rühmen und ist damit das zweitgrößte Land, was die Anzahl der Trappistenbrauereien angeht. Es handelt sich um Koningshoeven (La Trappe) mit einer langen und faszinierenden Geschichte und De Kievit (Zundert), eine der neuen Trappistenbrauereien. In diesem Workshop wird es darum gehen, warum die Trappisten in die Niederlande kamen. Henri wird darüber sprechen, warum die Mönche mit dem Brauen begonnen haben und natürlich über die Biere, die sie brauen.

Henri Reuchlin ist Direktor der StiBON-Bierausbildung und berät die Trappistenbrauerei De Kievit in Zundert seit ihrer Gründung. Zuvor war er Vorsitzender des EBCU.

Da das Video für die European Beer Consumers Union (EBCU) aufgenommen und von ihr veröffentlicht wurde, ist es in englischer Sprache.

Fagnes – Blood Orange

Nach langer Zeit steht jetzt mal wieder ein Bier der Brasserie des Fagnes aus Mariembourg in der Wallonie vor mir. Und dieses Bier hält gleich noch eine Premiere für mich bereit: es ist das erste Bier, das ich verkoste und das mit Blutorangensaft gebraut wurde. Ich bin gespannt auf dieses Bier und frage mich, wie sich die Bittere des Hopfens mit den bitteren Aromen der Blutorange verträgt. Aber ich will nicht lange rätseln und öffne jetzt die Flasche.

Leuchtend rot und gefiltert präsentiert sich das Bier im Glas. Die feste Schaumkrone bleibt sehr lange erhalten. Damit gibt das Bier ein sehr schönes Bild ab.

Wie erwartet steht die Fruchtigkeit im Mittelpunkt des Aromas. Allerdings ist der Duft nach Blutorange weniger stark als erwartet, dafür kann ich aber auch deutlich die Aromen von Äpfeln riechen. Aber auf jeden Fall ist es ein sehr angenehmer Duft.

Im Antrunk steht dann aber doch die Blutorange im Vordergrund, begleitet durch eine angenehm feinperlige Kohlensäure. Während sich das Bier im Mund verteilt und dabei erwärmt, nimmt die Fruchtigkeit zu. Jetzt schmecke ich auch, dass während des Brauvorgangs Aromen eingesetzt wurden. Auch wenn der Geschmack jetzt nicht ganz natürlich ist, bleibt er doch angenehm. Dazu trägt auch die deutlich zu schmeckende Bittere bei. Allerdings würde ich mir jetzt etwas mehr der fruchtigen Säure wünschen. Der Gesamteindruck des Bieres ist aber frisch und süffig. In der Kehle ist das Bier mild mit kurzem leicht bitterem Nachklang.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizen, Zucker, Hopfen, Gewürze, Hefe, Orangensaft, natürliche Aromen

Alkoholgehalt:

7,0 % Vol.

Brauerei:

Brasserie des Fagnes
26, route de Nismes
5660 Mariembourg
Belgien
www.brasseriedesfagnes.com/

All About … Sahti

Sahti ist ein finnisches, altes Bauernbier, und der Bierstil selbst ist mindestens 2000 Jahre alt. Das Bier wird aus gemälztem und ungemälztem Getreide, hauptsächlich Gerste und Roggen, hergestellt. Traditionell wird das Bier mit Wacholder und manchmal mit Hopfen aromatisiert und hat aufgrund der Verwendung von Backhefe oft einen Bananengeschmack.

Finnisches Sahti ist in Europa geschützt. Um als Sahti bezeichnet zu werden, muss ein Bier also nach dem traditionellen Verfahren und mit den traditionellen Zutaten gebraut werden.

Jedes Jahr findet am ersten Augustwochenende die finnische Sahti-Brauereimeisterschaft“ statt.

Erfahren Sie mehr über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft dieses echten finnischen Bierstils Sahti, präsentiert von der Sahti-Brauerin Marjokaisa „Sahti-Kaisa“ Piironen und der Bierexpertin Anikó Lehtinen.

Da das Video für die European Beer Consumers Union (EBCU) aufgenommen und von ihr veröffentlicht wurde, ist es in englischer Sprache.

Schäffler – Weißbier Alkoholfrei

Im Jahr 1868 baute der Bierbrauer und Wirt Johann Baptist Schäffler in Missen im Allgäu sein Brauhaus. Dieses Jahr können wir dementsprechend als Gründungsjahr der Schäffler Bräu annehmen. Von dort kommt das alkoholfreie Weißbier, das jetzt vor mir steht und das ich jetzt verkosten will. Hergestellt wurde es mit einer speziellen Hefe, die für so geringe Alkoholmengen sorgt, dass das Bier als alkoholfrei verkauft werden darf. Mehr noch: statt er erlaubten 0,5 Volumenprozent Alkohol enthält dieses Weizenbier sogar nur 0,3 Volumenprozent. Ob das Bier trotzdem schmeckt, werde ich jetzt feststellen.

Goldfarben und hefetrüb steht das Bier im Glas. Darüber eine feste Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt.

Düfte nach Biskuitteig steigen mir in die Nase, gepaart mit den Aromen von Banane und einem Hauch Nelke. Mir gefällt die angenehme Malzbetontheit des Aromas.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine geringe Süße sowie eine angenehme Karbonisierung aus. Auf der Zunge erweist sich der Geschmack als durchaus bierig, aber nicht allzu intensiv. Stiltypisch hält sich die Bittere diskret im Hintergrund und überlässt dem Geschmack des Malzes das Feld. Auch die Fruchtigkeit, die ich in der Nase durchaus festgestellt habe, ist mir jetzt etwas zu sehr im Hintergrund. Trotz allem ist das Schäffler Weissbier Alkoholfrei mit seinem weichen Mundgefühl sehr angenehm zu trinken. Auch in der Kehle ist das Bier mild und klingt dort leider nur kurz nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe, Weizenmalz, Kohlensäure

Alkoholgehalt‍:

0,3 % Vol.

Stammwürze:

7,0° Plato

Brauerei:

Brauerei Schäffler
Hanspeter Graßl KG
Hauptstraße 17
87547 Missen
www.schaeffler-braeu.de

Europas Brauereien sichern zwei Millionen Jobs

Trotz der Auswirkungen der Pandemie, der weiterhin angespannten Lage im Gastgewerbe, den gestiegenen Produktionskosten und der allgemeinen Konsumzurückhaltung trägt Europas Brauwirtschaft weiterhin erheblich zur Wirtschaftskraft des Kontinents bei. Dies geht aus einem aktuellen Report von „Europe Economics“ hervor, der am Mittwoch in Brüssel vom Dachverband „The Brewers of Europe“ veröffentlicht wurde.

Die Studie mit dem Titel „The Contribution Made by Beer to the European Economy“ kommt zu dem Ergebnis, dass die Bierbranche direkt und indirekt über zwei Millionen Arbeitsplätze in der EU sichert, was etwa 1 Prozent der Gesamtbeschäftigung in der EU entspricht (Datenbasis 2022). Dazu zählen rund 118.000 Arbeitsplätze direkt im Brauereisektor, 217.000 Jobs in der Zulieferindustrie, vor allem der Landwirtschaft, wo Getreide und Hopfen als Rohstoffe angebaut werden, sowie 220.000 Stellen im Handel und rund 1,5 Millionen Arbeitsplätze im Gastgewerbe, das jedoch die Folgen der Krise noch lange nicht überwunden hat.

Laut der Studie erreichten die Verbraucherausgaben für Bier im Jahr 2022 in der EU rund 110 Milliarden Euro, sodass die Branche mit einer Wertschöpfung von über 52 Milliarden Euro zur europäischen Wirtschaft beigetragen hat. Darüber hinaus generiere der Biersektor beträchtliche Steuereinnahmen für die nationalen Regierungen, die sich allein im Jahr 2022 auf über 40 Milliarden Euro summiert haben, darin enthalten 7 Milliarden Euro an Verbrauchssteuern, aber auch 12,5 Milliarden an Mehrwertsteuer aus dem Bierkonsum im Gastgewerbe. Trotz der wirtschaftlichen Belastung durch hohe Produktionskosten, die in den Brauereien seit 2019 um bis zu 25 Prozent gestiegen sind, sei der Biersektor weiterhin sehr innovativ und vergrößere stetig die Auswahl an Marken und Produkten, auch um der steigenden Nachfrage nach alkoholfreien Bieren gerecht zu werden. Es bleibt jedoch eine unverändert große Herausforderung für die Braubranche, die stark gestiegenen Kosten an Handel und Gastronomie weiterzugeben.

„Die Brauereien spielen eine wichtige Rolle in der europäischen Wirtschaft, sie sind eng mit Europas Regionen verbunden, schaffen Arbeitsplätze und fördern das Wachstum. Der Beitrag der Braubranche wird dabei jedoch oft übersehen“, sagte Julia Leferman, Generalsekretärin des europäischen Dachverbandes „The Brewers of Europe“, gestern bei der Vorstellung der Studie in Brüssel. Ihren Worten zufolge bleibt das Umfeld für die Brauwirtschaft auf absehbare Zeit voller Herausforderungen. „Die Verbrauchssteuern werden immer höher und die Produktionskosten explodieren“, so Leferman. Ihre Forderung: „Die Gesetzgeber haben die Aufgabe, einen politischen Rahmen zu schaffen, der es den Brauereien ermöglicht, ihren positiven Beitrag für Europas Wirtschaft weiter zu steigern.“

Deutschland ist mit 1.490 überwiegend handwerklichen und mittelständischen Brauereien und einer Jahresproduktion von 8,4 Milliarden Litern Bier der mit Abstand größte Bierhersteller Europas. Hinzu kommt der wachsende Markt der alkoholfreien Biere. „Ein Erfolgsfaktor der deutschen Brauwirtschaft ist ihre Innovationskraft, die sich auch am Boom der alkoholfreien Biere zeigt. Hier liegt Deutschland mit mehr als 800 nach dem Reinheitsgebot gebrauten alkoholfreien Marken an der Weltspitze. Bald wird jedes zehnte in Deutschland gebraute Bier alkoholfrei sein“, so Holger Eichele, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes in Berlin. Kein anderes Segment der Brauwirtschaft habe in den letzten zehn Jahren so stark zugelegt wie alkoholfreie Biere und alkoholfreie Biermischgetränke. Seit 2007 hat sich die Produktion alkoholfreier Biersorten in Deutschland sogar mehr als verdoppelt – auf 665 Millionen Liter im Jahr 2023. Gleichzeitig sei zu beobachten, dass immer mehr Brauereien ihre Portfolios strategisch erweitern und auch mit Erfrischungsgetränken erfolgreich seien, so Eichele. „Die deutsche Brauwirtschaft ist innovativ, sie wird immer vielfältiger und damit auch resilienter.“

Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Brauerbundes

Biermaekers – Bux Amber

Buxbier stammt aus Westflandern, der belgischen Tieflandprovinz, die an der Nordsee liegt. In dieser flachen Landschaft gedeihen einige der besten Getreide- und Hopfensorten, die in diesem Bier Verwendung finden. Die Brauerei liegt im Umland von Ypern. Bereits im 13. Jahrhundert war die Stadt Ypern ein weltberühmtes Zentrum der Woll- und Tuchindustrie. Es überrascht daher nicht, dass Schafe noch immer Teil der Landschaft sind. 1998 wurde anlässlich des 20jährigen Bestehens des Schafzüchtervereins von Moorsele bei Ypern ein einmaliges Jubiläumsbier gebraut. Das Bier wurde „Bukske“ genannt, nach dem Dialektwort für ein männliches Schaf. Im Juli 2014 entdeckte Dieter Van Biervliet in einem Keller neben dem Rezept auch ein paar Flaschen Original „Bukske“ wieder. Nach all den Jahren schmeckte das Bier immer noch erstaunlich gut. Dieter, damals schon ein leidenschaftlicher Mikrobrauer, beschloss, das Original „Bukske“ nach dem authentischen Rezept zu brauen.  Es war sofort ein Erfolg und die gesamte Charge von 3000 Flaschen war in kürzester Zeit verkauft. Aufgrund der steigenden Nachfrage und um den limitierten Charakter des „Bukske“-Biers beizubehalten, wurde eine eigene Bierlinie mit ausschließlich lokalem Hopfen geschaffen. Da „Bukske“ im Französischen schwer auszusprechen war, erwies sich „BUX“ als idealer Ersatz, wobei der ursprüngliche Name beibehalten wurde. Damit wäre die Herkunft des Namens schon mal geklärt und ich werde jetzt das Bux Amber öffnen, um es verkosten zu können.

Dunkel orangefarben und mit leichter Hefetrübung präsentiert sich das Bier im Glas. Die weiße Schaumkrone ist zwar nur klein, bleibt aber sehr lange erhalten. Die Optik des Bieres ist schon mal sehr ansprechend.

Das Bier duftet nach Karamell und Toffee, abgerundet durch Noten von Zitrusfrüchten und Mandarine.

Der Antrunk ist relativ süß, was aber durch die dazu passende feinperlige Karbonisierung ausgeglichen wird. Auf der Zunge zeigen sich die fruchtigen Noten und die Süße ausgewogen. Bittere kann ich jetzt kaum schmecken, so dass das Bier sehr mild ist. Trotz der 6,5 Volumenprozent Alkohol ist der Körper schlank, so dass das Bier sehr süffig daherkommt. In der Kehle wird die freundliche Bittere etwas kräftiger und sie klingt sehr lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Saazer, Golding), Hefe

Alkoholgehalt:

6,5% Vol.

Bittereinheiten:

25 IBU

Farbe:

11 EBC

Empfohlene Genusstemperatur:

6° Celsius

Brauerei:

Brouwerij Biermaekers
Driemasten 126
8560 Gullegem
Belgien
www.buxbeer.com

All About … Grape Pale Ale

Von der Tradition zur Innovation und darüber hinaus

Trauben sind nicht nur für Wein da. Biere auf Traubenbasis haben in den letzten Jahren viel Interesse geweckt. Italienisches Traubenbier (IGA) aus natürlichen Früchten bringt zwei unterschiedliche, aber sehr interessante Partner zusammen.

IGAs repräsentieren perfekt den Schmetterlingseffekt: „Löst der Flügelschlag eines Schmetterlings in Brasilien einen Tornado in Texas aus?“ (Edward N. Lorenz)

Auch wenn es in Italien die größte Anzahl von Schmetterlingsarten auf dem europäischen Kontinent gibt, so war es doch die Zugabe von Zutaten aus dem Wein zum Bier, die in der Welt des Bierbrauens für Aufruhr sorgte?

Erfahren Sie mehr über die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft dieses modernen Stils, präsentiert von Unionbirrai Bierverkostern und einigen der Brauer, die die IGA-Kategorien bei Birra dell’Anno gewonnen haben“ Simone ist ein erfahrener Brauer, der in Bologna lebt und der Chief Operating Officer von Unionbirrai.

Da das Video für die European Beer Consumers Union (EBCU) aufgenommen und von ihr veröffentlicht wurde, ist es in englischer Sprache.

Wildwuchs – Schlankes

Das Schlanke Lager der Brauerei Wildwuchs ist ein Biobier. Alle Zutaten stammen aus kontrolliert ökologischem Anbau. Dabei werden nicht nur die Lieferanten bewusst ausgewählt und regelmäßig besucht, sondern die Brauerei benennt sie sogar. So viel Transparenz ist wirklich selten. Den Hopfen beziehen die Hamburger vom Biohof Friedrich aus Gräfenberg in der Fränkischen Schweiz, das Malz von der Rhön-Malz GmbH, das Wasser aus dem Elbtal. Außerdem versuchen sie, ihrem eigenen Hopfen anzupflanzen, sodass wir uns immer wieder mal auf Sud mit erntefrischen Hopfen freuen dürfen. Dass die zum Brauen benötigte Energie aus regenerativen Quellen stammt, versteht sich in diesem Zusammenhang wohl von selbst. Aber kommen wir zum Bier.

Hell golden und mit wenig Schaum präsentiert sich das Bier im Glas. Die Schaumkrone fällt auch sehr schnell in sich zusammen. An der Optik könnte die Brauerei wirklich noch etwas verbessern.

Das Bier duftet angenehm frisch nach Biskuitteig, abgerundet durch einige würzige Noten und fruchtige Nuancen.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine geringe Süße sowie eine feinperlige Kohlensäure aus. Auf der Zunge gesellt sich zur Süße eine passende Bittere. Der Körper ist schlank und sorgt für ein weiches Mundgefühl. In der Kehle kommt die Bittere nur wenig zum Vorschein und sie klingt auch nur kurz nach.

Das Schlanke von Wildwuchs ist ein Bier ohne Ecken und Kanten, das sich zwar gut trinken lässt, aber bei mir keine Begeisterung hervorrufen kann.

Zutaten:       

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Cascade), Hefe

Alkoholgehalt‍:

4,7 % Vol.

Stammwürze:

11,7° Plato

Bittereinheiten‍:

25 IBU

Empfohlene Genusstemperatur:

6° Celsius

Brauerei:

Wildwuchs Brauwerk Hamburg KG
Jaffestraße 8
21109 Hamburg
www.wildwuchs-brauwerk.de

All About … Gose

Auch wenn der Ursprung des historischen deutschen Bierstils Gose in Goslar liegt, ist heute Leipzig das Zentrum dieses Sauerbiers. Wie sieht es mit dem Geschmack aus? Wie salzig und sauer sollte eine echte Gose sein? Was ist mit Früchten und Gewürzen? Markus Raupach, Bierautor, Bierjuror und Präsident des Deutschen Bierkonsumentenverbandes, gibt in diesem Video zusammen mit einem bekannten deutschen Gose-Brauer einen interessanten Einblick. Matthias Richter vom Bayerischen Bahnhof in Leipzig ist vielen als „Mr. Gose“ bekannt. Da das Video für die European Beer Consumers Union (EBCU) erstellt wurde, ist es in englischer Sprache.

Maisel & Friends – Mariana White

Einmal im Jahr veranstaltet der Verband der Biersommeliers seine Jahreshauptversammlung. In diesen Jahr fand sie in der Brauerei Maisel & Friends statt. Vom 17. bis 20. Oktober 2024 war Bayreuth Zentrum des Biergenusses, als sich 200 Biersommelièren und Biersommeliers aus ganz Europa trafen. Traditionell wird zu diesem Anlass ein Bier gebraut, so auch in diesem Jahr. Anfang September waren einige Vertreter des Verbands in Bayreuth zu Gast, um gemeinsam mit den dortigen Braumeistern einen dry-hopped Weizenbock zu brauen, der den Namen Mariana White trägt und der jetzt vor mir steht, um auf seine Verkostung zu warten.

Golden und mit kräftiger Hefetrübung präsentiert sich das Bier im Glas. Die feinporige schneeweiße Schaumkrone ist recht klein geraten, bleibt aber sehr lange erhalten. Optisch gibt es an dem Bier nichts zu mäkeln.

Das Aroma gleicht einem ganzen Obstsalat. Der für einen Weizenbock typische Bananenduft mischt sich mit Düften nach Mandarine, Ananas, Mango und Karamell, abgerundet mit einem Hauch Nelke.

Der Antrunk ist wie erwartet recht süß und er besticht durch die Spritzigkeit der sehr feinperligen Kohlensäure. Auf der Zunge offenbart das Bier seine ganze Fruchtigkeit. Die Mandarine kommt im Mund stärker in den Vordergrund als in der Nase, lässt aber ausreichend Raum für die anderen fruchtigen Aromen. Dazu kommt eine leichte und doch deutlich zu schmeckende Bittere. Gemeinsam sorgen die Aromen für ein cremiges und samtiges Mundgefühl. In der Kehle kommen die Zitrusfrüchte mehr in den Vordergrund und auch die Bittere wird etwas kräftiger. Diese Geschmacksrichtungen klingen lange nach, während langsam auch der Geschmack des Alkohols zum Vorschein kommt und einen schönen Kontrast bildet.

Zutaten:

Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Hopfen (Ariana, Mandarina Bavaria), Hefe

Alkoholgehalt:

7,5 % Vol.

Stammwürze‍:

16,7° Plato

Farbe:

8 EBC

Empfohlene Genusstemperatur:

6° – 8° Celsius

Brauerei:

Brauerei Gebr. Maisel KG
Hindenburgstraße 9
95445 Bayreuth
www.maiselandfriends.com