Schlagwort-Archive: Weizenbock

Hildesheimer Braumanufaktur – Sportinator

Die Hildesheimer Braumanufaktur wurde im Jahr 2016 in einem umgebauten Wasserwerk am Stadtrand von Hildesheim gegründet. An die ursprüngliche Verwendung erinnern die alten Gebäude wie auch der sehr große Garten, der als Biergarten und bei sommerlichen Veranstaltungen Verwendung findet. Jan und Malte pflegen in ihrem Unternehmen sowohl die traditionelle Braukunst als auch kreative Bierinnovationen, letztere häufig unter dem Namen Funk Soul Brewers. Unter diesem Label ist auch der Sportinator entstanden, ein Weizen-Doppelbock, der jetzt vor mir steht und auf seine Verkostung wartet.

Bernsteinfarben und opalisierend präsentiert sich das Bier im Glas. Die Schaumkrone ist eher dürftig und fällt auch anfangs schnell in sich zusammen, aber ein Rest bleibt lange erhalten.

Das Bier duftet nach Banane und Trockenfrüchten. Die Hefe sorgt für den Duft nach Biskuitteig und auch die 7,8 Volumenprozent Alkohol steigen mir in die Nase und sorgen für einen Duft, der likörartig anmutet oder auch an Rumtopf erinnert. Auf jeden Fall macht das richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist stiltypisch süß und intensiv, dabei aber auch spritzig. Auf der Zunge dominiert die Fruchtigkeit, die mich an Banane und Vanille denken lässt, aber auch der Rumtopf kommt zum Tragen. Dazu kommt eine angenehme und gut auf die Süße abgestimmte Bittere. Dem Bierstil entsprechend ist das Mundgefühl recht schwer. Der Alkohol wärmt und brennt leicht auf der Zunge. In der Kehle ist das Bier überraschend mild mit kurzem Nachklang.

Auch wenn mir der Sportinator ausnehmend gut gefällt, frage ich mich doch, ob Jan und Malte nicht eventuell etwas übertrieben haben, als sie den Weizenbock so kräftig gemacht haben. Aber das ist mein persönlicher Geschmack.

Zutaten:

Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

7,8 % Vol.

Farbe:

16 EBC

Brauerei:

Hildesheimer Braumanufaktur (Funk Soul Brewers)
Goslarsche Landstraße 15
31135 Hildesheim
www.hildesheimer-braumanufaktur.de

Maisel & Friends – Mariana White

Einmal im Jahr veranstaltet der Verband der Biersommeliers seine Jahreshauptversammlung. In diesen Jahr fand sie in der Brauerei Maisel & Friends statt. Vom 17. bis 20. Oktober 2024 war Bayreuth Zentrum des Biergenusses, als sich 200 Biersommelièren und Biersommeliers aus ganz Europa trafen. Traditionell wird zu diesem Anlass ein Bier gebraut, so auch in diesem Jahr. Anfang September waren einige Vertreter des Verbands in Bayreuth zu Gast, um gemeinsam mit den dortigen Braumeistern einen dry-hopped Weizenbock zu brauen, der den Namen Mariana White trägt und der jetzt vor mir steht, um auf seine Verkostung zu warten.

Golden und mit kräftiger Hefetrübung präsentiert sich das Bier im Glas. Die feinporige schneeweiße Schaumkrone ist recht klein geraten, bleibt aber sehr lange erhalten. Optisch gibt es an dem Bier nichts zu mäkeln.

Das Aroma gleicht einem ganzen Obstsalat. Der für einen Weizenbock typische Bananenduft mischt sich mit Düften nach Mandarine, Ananas, Mango und Karamell, abgerundet mit einem Hauch Nelke.

Der Antrunk ist wie erwartet recht süß und er besticht durch die Spritzigkeit der sehr feinperligen Kohlensäure. Auf der Zunge offenbart das Bier seine ganze Fruchtigkeit. Die Mandarine kommt im Mund stärker in den Vordergrund als in der Nase, lässt aber ausreichend Raum für die anderen fruchtigen Aromen. Dazu kommt eine leichte und doch deutlich zu schmeckende Bittere. Gemeinsam sorgen die Aromen für ein cremiges und samtiges Mundgefühl. In der Kehle kommen die Zitrusfrüchte mehr in den Vordergrund und auch die Bittere wird etwas kräftiger. Diese Geschmacksrichtungen klingen lange nach, während langsam auch der Geschmack des Alkohols zum Vorschein kommt und einen schönen Kontrast bildet.

Zutaten:

Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Hopfen (Ariana, Mandarina Bavaria), Hefe

Alkoholgehalt:

7,5 % Vol.

Stammwürze‍:

16,7° Plato

Farbe:

8 EBC

Empfohlene Genusstemperatur:

6° – 8° Celsius

Brauerei:

Brauerei Gebr. Maisel KG
Hindenburgstraße 9
95445 Bayreuth
www.maiselandfriends.com

Weissbierbrauerei Wiefelsdorf – Jura Weizen-Bock

Als Geburtsstunde der Brauerei gilt der erste Sonntag im Oktober 1888, als Michael Plank das erste selbst gebraute Bier ausschenkte. Kurz zuvor hatte er das so genannte „Hallergütl“ inklusive Gastwirtschaft und Grund erworben und sich vorgenommen, eigenes Bier zu brauen. Die Umwandlung der Hausbrauerei in einen Betrieb mit hochwertiger Brautechnologie erforderte über die Jahre viel Einsatz und Arbeit. Trotz mancher Schicksalsschläge und schwerer Zeiten kann die Brauerei nun auf eine über 100 Jahre dauernde Brautradition zurückblicken. Aber komme ich jetzt zum Bier.

Kupferfarben und hefetrüb fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine elfenbeinfarbene sahnige Schaumkrone, die lange erhalten bleibt. Die Optik des Bieres gefällt mir schon mal.

Das Bier duftet nach Banane und Schokolade, abgerundet durch ein Aroma von Brotkruste, das vom Zusammenspiel von Hefe und Röstaromen stammt.

Der Antrunk ist spritzig mit einer angenehmen Malzsüße. Auf der Zunge steht die Fruchtigkeit im Vordergrund. Aus dem Hintergrund kommt ein Schokoladengeschmack dazu. Bittere ist stiltypisch nur wenig vorhanden. Die 6,5 Volumenprozent Alkohol sind gut eingearbeitet und das Mundgefühl ist weich und samtig. Auch in der Kehle ist das Bier stiltypisch mild.

Der Jura Weizen-Bock ist ein Weizenbock, der zu begeistern weiß.

Zutaten:

Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Röstmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

6,5 % Vol.

Stammwürze:

17,2° Plato

Farbe:

20 EBC

Brauerei:

Brauereigasthof Plank
Wiefelsdorfer Str.1
92421 Schwandorf / Wiefelsdorf
www.brauereigasthof-plank.de

Felsen Bräu – Weizenbock

Die Brauerei Felsen Bräu hat das Ziel, sich von Öl und Gas unabhängig zu machen und vollständig auf erneuerbare Energien umzusteigen, also auf Hackschnitzel, Solarenergie und Ökostrom. Dieses Ziel wurde im Jahr 2007 erreicht. Damit schrieb die Felsen Bräu Biergeschichte.  Am 3. Mai 2007 wurde die Felsen Bräu von der TU München-Weihenstephan als 1. Solarbierbrauerei Deutschlands zertifiziert und ausgezeichnet. Zum ersten Mal hatte es damit eine Brauerei geschafft, dass die gesamte benötigte Energie zur Bierherstellung zu 98 % aus nachwachsenden Rohstoffen kommt. Jetzt will ich feststellen, ob sich das auch in der Qualität des Bieres niederschlägt.

Orangefarben und hefetrüb fließt das Bier ins Glas. Dabei bildet sich eine feste cremefarbene Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Optisch macht das Bier schon mal einen sehr guten Eindruck.

Das Bier duftet nach Biskuitteig und Früchten, nach Banane, Nelke und gelben Früchten. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine stiltypische Süße sowie eine sehr angenehme Spritzigkeit aus. Auf der Zunge spiegeln sich die Aromen wider. Die leichte Teigigkeit von Malz und Hefe mischt sich mit den fruchtigen Noten.  Da die Aromen recht intensiv sind, ist es auch passend, dass die Bittere deutlich kräftiger ist als bei den üblichen Weizenbieren und Weizenböcken. Das Mundgefühl ist samtig und schwer. In der Kehle ist der Felsen Weizenbock vergleichsweise mild, aber trotzdem mit langem Nachklang.

Der Felsen Weizenbock vereint die leichte Trinkbarkeit eines Weizenbieres mit den Aromen eines wirklichen Genussbiers.

Zutaten:

Brauwasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

7,2 % Vol.

Farbe:

10 EBC

Brauerei:

Felsenbräu Thalmannsfeld,
W. Gloßner GmbH & Co.KG
Felsenweg 2
91790 Thalmannsfeld
www.solarbier-felsenbraeu.de

Brauerei Simon – Schwarze Kuni

Die fränkische Stadt Lauf hat eine ganz besondere Patronin: Die Kaiserin und spätere Heilige Kunigunde ist die Urmutter Laufs. Über die Gründung der Stadt in der Nürnberger Metropolregion gibt es folgende Legende: Die Kaiserin Kunigunde reiste mit ihrem Gefolge nach Regensburg. An einer Furt machte die Kolonne halt, sodass die durstige Kaiserin etwas Wasser aus der Pegnitz schöpfen konnte. Dabei fiel ihr wertvoller Kopfschmuck in den Fluss. Vergeblich suchte man das Gewässer ab, doch niemand konnte die Krone der Kaiserin finden. Die Gemahlin Heinrichs des II. versprach den Bau einer Kapelle, sollte ihr Schmuckstück gefunden werden, doch ihr Versprechen wurde nicht eingelöst: Schatzsucher und Glücksritter von nah und fern taten ihr Bestes, um das kaiserliche Diadem zu finden. Sie befreiten die Pegnitz von sämtlichem Unrat, Schmutz und Sand, wurden dabei aber nicht fündig. Die Pegnitz allerdings gewann durch die müßige Arbeit der Schatzsucher: Bereinigt konnte das Wasser wieder ungestört durch das Flussbett fließen und bot den perfekten Platz für Mühlen. Rasch entstand eine Siedlung rund um die Furt und Lauf war geboren.

Die Brauerei Simon aus Lauf hat der Heiligen Kunigunde ein Bier gewidmet: Die Schwarze Kuni ist ein dunkler Weizenbock mit kräftigen 7,0% Alkoholgehalt und feinwürziger Aromatik. Trinken wir also auf die Heilige Kunigunde und ihr verlorenes Diadem.

Nahezu blickdicht schwarz präsentiert sich die schwarze Kuni im Glas. Darüber steht eine haselnussbraune feste Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Optisch macht Kuni damit schon mal einen sehr guten Eindruck.

Das Bier durfte nach einer sehr reifen Banane und nach dunkler Schokolade abgerundet ist das sehr angenehme Aroma durch den Duft von Kandis. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der zeichnet sich durch eine zurückhaltende Süße aus; dabei ist er spritzig durch die sehr feinperlige Kohlensäure. Auf der Zunge kommt die Fruchtigkeit in den Vordergrund. Der Geschmack nach dunkler Schokolade ist überraschend zurückhaltend mit leichter mit einer leichten bitteren. Das Mundgefühl ist weich und voll und der Alkohol ist gut eingearbeitet in der Kehle wird die Schokolade etwas kräftiger und der Abgang ist stiltypisch mild.

Die schwarze Kuni ist ein vielschichtiges Bier, auch wenn nach meinem Geschmack die Röstaromen und der Weizenbock nicht wirklich zusammenpassen. Ich kann verstehen, das heißt Bier vielen Menschen schmeckt, aber es ist trifft nicht meinen Geschmack.

Zutaten:

Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Röstmalzbier, Hefe, Hopfen

Alkoholgehalt:

7,0 % Vol.

Brauerei:

Brauerei Simon GmbH
Heroldstrasse 12
91207 Lauf a. d. Pegnitz
www.brauerei-simon.de

Einbecker – Weizen-Bock

Das Etikett des Einbecker Weizen-Bock ist im typischen Stil der Brauerei gestaltet.In jedem Jahr braut die Einbecker Brauerei einen limitierten Sondersud. Nachdem es 2022 ein fünf Jahre lang gereifter Winterbock war, war es im Jahr 2023 ein Weizen-Bock. Er wird auf der Website der Brauerei nicht mehr aufgeführt. Daher vermute ich mal, dass er inzwischen verkauft wurde und nicht mehr angeboten wird. Eventuell sind aber auch noch einige Flaschen im Brauereiladen in der Einbecker Innenstadt im Angebot.

Orangefarben und mit leichter Hefetrübung fließt das Bier ins Glas. Dabei bildet es eine durchschnittlich große sahnige und schneeweiße Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt.

Im Mittelpunkt des Aromas steht stiltypisch der Duft nach Banane. Aber das ist nicht alles. Auch bei der Auswahl des Hopfens hat sich die Brauerei in Einbeck Mühe gegeben und hat einen Hopfen ausgewählt, der deutliche Zitrusnoten mitbringt. Diese Aromen verbinden sich gut mit dem Aroma des Malzes, das an Brotkrume erinnert, gemischt mit etwas Waldhonig. Auch holzige bis harzige Noten steigen mir in die Nase. Selten habe ich einen so vielseitigen Weizenbock gerochen.

Für einen Weizenbock ist die Süße des Bieres recht dezent und sie passt sich gut an die sehr feinperlige Kohlensäure an. Aber die richtige Power entfaltet das Bier erst, wenn es sich auf der Zunge etwas erwärmt. Die Fruchtigkeit mit der Banane im Vordergrund ist überwältigend. Die 6,5 Volumenprozent Alkohol brennen etwas auf der Zunge, aber das passt gut zum samtigen Mundgefühl. Stiltypisch sind Bitterstoffe nur in geringem Maß zu schmecken. Die Fruchtigkeit klingt auch in der Kehle einige Zeit nach.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

6, % Vol.

Brauerei:

Einbecker Brauhaus AG
Papenstraße 4-7
37574 Einbeck
www.einbecker.de

BierSelect

Gold Ochsen – Dinkel-Weizenbock

Der Dinkel-Weizenbock, das Jahrgangsbier der Ulmer Brauerei Gold Ochsen, wird in einem eleganten schwarzen Karton geliefert.Bereits im Jahr 1597 wurde die Brauerei Gold Ochsen in Ulm gegründet. Sie ist bis heute in der Gegend um Ulm für ihre qualitativ hochwertigen Biere bekannt und in jedem Jahr brauen die Schwaben ein Jahrgangsbier, das pünktlich zur Vorweihnachtszeit fertig ist. Im Jahr 2023 war es die elfte Ausgabe des Jahrgangsbiers, von dem in Erinnerung an das Gründungsjahr der Brauerei 1597 Flaschen von Hand abgefüllt, mit Naturkorken verschlossen und anschließend für 15,97 Euro das Stück verkauft werden. Eine der Flaschen steht jetzt vor mir und wartet auf ihre Verkostung. In diesem Jahr handelt es sich um einen Dinkel Weizen Bock.

Bernsteinfarben und hefetrüb fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine cremige schneeweiße Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Optisch macht das Bier also schon mal einen sehr guten Eindruck.

Düfte nach Banane und Nelke, nach Biskuitteig und gerösteten Nüssen steigen mir in die Nase.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine angenehme Malzsüße sowie eine sehr feinperlige sanfte Kohlensäure aus. Aber erst wenn das Bier sich auf der Zunge verteilt hat, entfaltet es seine ganz Kraft. Die Fruchtigkeit kommt mit Wucht und lässt den Bananengeschmack des Weizenbocks auf der Zunge regelrecht explodieren. Dazu kommen der nussige Geschmack des Dinkelmalzes sowie einige würzige Noten. Außerdem sind die 7,1 Volumenprozent Alkohol gut eingearbeitet, so dass sie nicht durchschmecken, sondern die anderen Aromen unterstützen und für ein samtiges Mundgefühl sorgen. Die Bittere des Hopfens ist stiltypisch nur schwach wahrnehmbar. Auch in der Kehle steht die Fruchtigkeit im Mittelpunkt.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz (Pilsner Malz, Cara Münch), Dinkelmalz, Weizenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

7,1 % Vol.

Farbe:

16 EBC

Brauerei:

Brauerei Gold Ochsen GmbH
Veitsbrunnenweg 3-8
89073 Ulm
www.goldochsen.de

BierSelect

Das Gold Ochsen Jahrgangsbier 2023 ist ein Dinkel-Weizenbock

Seit nunmehr elf Jahren sorgt die Brauerei Gold Ochsen jeden Herbst mit dem limitierten Jahrgangsbier für besonders große Freude bei Bierfreunden. 2023 präsentiert die Ulmer Brauerei mit dem Dinkel-Weizenbock eine Hommage an ihre Heimatregion. Bei dem limitierten Bier handelt es sich um eine charaktervolle, obergärige Weizenstarkbierspezialität, die aus dem Urgetreide Dinkel – auch bekannt als Schwabenkorn – gebraut wurde. Das Dinkelmalz ist nicht nur namensgebend, sondern verleiht dem Dinkel-Weizenbock ebenso einen charaktervollen, typisch obergärigen und leicht süßlichen Körper mit nussigen Malzaromen, die den Gaumen langanhaltend und rund im Abgang erfreuen. Als harmonische Ergänzung verwendeten die Gold Ochsen Braumeister außerdem Pilsner Malz, Weizen Malz und Cara Münch. Die stimmige Gesamtkomposition beeindruckt mit einer bernsteinfarbenen Optik sowie einer cremigen, feinporigen Schaumkrone. Darüber hinaus überzeugen die elegante Spritzigkeit im Antrunk sowie die fruchtige Note in der Nase. Somit ist das Jahrgangsbier No. 11 mit einem Alkoholgehalt von 7,1 Volumenprozent ein idealer Begleiter zu deftigen Fleischgerichten oder süßen Desserts, eignet sich jedoch auch als feiner Aperitif. Die eleganten 0,75-Liter-Flaschen mit Naturkorken sind ab Mitte Oktober 2023 im Brauerei Shop in der Ulmer Keplerstraße, im Ochsen Shop in der Ulmer Innenstadt sowie bundesweit über den Gold Ochsen Online Shop erhältlich – und wie immer in Anlehnung an das Gründungsjahr der Brauerei auf 1.597 Stück limitiert.

Das Spelzweizengetreide Dinkel hat seinen Ursprung im Nahen Osten, wo es bereits vor über 6.000 Jahren von den Sumerern und alten Ägyptern zum Brauen verwendet wurde. In Europa wurde Dinkel vor etwa 3.000 Jahren in der späten Bronzezeit von den Alemannen – einem germanischen Stamm, der im Gebiet Baden-Württemberg und der deutschen Schweiz lebte – angebaut und kultiviert. Da das Schwabenland damals als Zentrum des europäischen Dinkelanbaus galt, trägt das Getreide den Spitznamen „Schwabenkorn“. Insofern steht hinter der Idee des Jahrgangsbiers ganz klar schwäbische Tradition.

Brauprozess mit Herausforderungen

Trotz dieser traditionsreichen Geschichte wird heute nicht mehr viel braufähiger Dinkel angebaut. „Die Nachfrage ist aufgrund der Verarbeitungsschwierigkeiten im Brauprozess gering“, erklärt Stephan Verdi, 1. Braumeister bei Gold Ochsen, und fügt hinzu: „Dinkel enthält relativ viel Eiweiß, was beim Läuterprozess im Sudhaus zu Ablaufschwierigkeiten führen kann. Deshalb sollten nicht mehr als 50 Prozent der Schüttung davon verwendet werden. Daher kommen beim Dinkel-Weizenbock auch Pilsner Malz, Weizenmalz und Cara Münch zum Einsatz.“ Zudem wird die Liste der qualitativ hochwertigen, regionalen Zutaten durch die obergärige, brauereieigene Reinzuchthefe und das Brauwasser aus dem Veitsbrunnen abgerundet. Nachdem der einzigartige Geschmack des Jahrgangsbiers über mehrere Monate reifen konnte, wurde die Bierspezialität wie gewohnt von Hand in 1.597 Flaschen abgefüllt. Diese Zahl hat ihren Ursprung im Gründungsdatum der Brauerei Gold Ochsen, die im Jahr 1597 gegründet wurde.

Steamworks – Dry Hopped Weizenbock

Im Jahr 1995 wurde Steamworks in Gastown, Vancouver, Kanada, als Gasthausbrauerei gegründet. Dort wurden die Braukessel mit Dampfleitungen aus der Pionierzeit beheizt. Im Laufe der Zeit wuchs die Biervielfalt und auch die Mengen wurden immer größer, so dass die Kapazitäten nicht mehr ausreichten. Die Brauerei begann, sich zusätzlich als Gypsy-Brauer in anderen Brauereien einzumieten.

Mittlerweile ist Steamworks auch nach Deutschland expandiert. Leider lässt sich der Website der Brauerei nicht entnehmen, wo sie sich befindet. Auf der Startseite werden im Kopf als Standort Vancouver und Berlin angegeben, als Anschrift steht aber im Fuß der Seite Saaldorf, in Oberbayern an der Grenze zu Österreich gelegen. Eine Anfrage, wie diese unterschiedlichen Angaben zu verstehen sind, ließ die Brauerei leider unbeantwortet. Außerdem wird die Website wohl seit längerer Zeit nicht mehr gepflegt. Immerhin stehen dort noch die Bedingungen für die Verlosung von Bier-Adventskalendern im Jahr 2021; dabei haben wir inzwischen den 4. September 2023. Egal, ich will mal davon ausgehen, dass das Bier besser ist als die Kommunikation der Brauerei.

Orangefarben und mit leichter Hefetrübung präsentiert sich das Bier im Glas. Die Schaumkrone ist relativ klein und sie fällt auch schnell in sich zusammen.

Aromen nach Banane und Nelke steigen mir in die Nase, vervollständigt durch Düfte nach hellen Früchten und Ananas. Auch etwas Karamell meine ich zu riechen.

Der Antrunk ist recht süß und er zeichnet sich durch eine sehr feinperlige Kohlensäure aus. Vom ersten Moment an ist das Mundgefühl samtig und fast cremig. Die Fruchtigkeit steht eindeutig im Mittelpunkt, wobei sich eine feine Bittere des Hopfens dazugesellt. Die neun Volumenprozent Alkohol sind gut eingearbeitet, so dass sie kaum zu schmecken sind und die Fruchtigkeit lediglich unterstützen. Auch in der Kehle kann ich nur ein leichtes Bitter schmecken. Hier stehen ebenfalls die Fruchtigkeit und Süße im Mittelpunkt und sie klingen auch einige Zeit nach.

Zutaten:

Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Hopfen (Tettnanger, Hallertauer Blanc, Cascade, Mandarina Bavaria), Hefe

Alkoholgehalt:

9,0 % Vol.

Farbe:

12 EBC

Brauerei:

STP GmbH & Co. KG
Moosweg 23
83416 Saaldorf-Surheim
www.steamworks.eu

Riegele – Weizen Doppelbock

Auf dem Etikett bewirbt Riegele den Weizen Doppelbock als fruchtig und stark.Der starke Fruchtige, so nennt die Riegele BierManufaktur aus Augsburg Ihren obergärigen Weizen Doppelbock. Dies drückt die Leidenschaft und Lebensfreude zum kreativen Brauen von Biersommelier-Weltmeister Sebastian Priller-Riegele und seinem Team um den 1. Braumeister Frank Müller aus. Der obergärige, unfiltrierte Doppelbock hat einen starken Alkoholgehalt von 8 Volumenprozent und ist heutzutage eine echte Rarität unter Bierkennern. Im Brauhaus Riegele pflegt man die alte Starkbiertradition noch mit Leidenschaft und ich will hoffen, dass dies auch noch lange so bleibt.

Bernsteinfarben und gefiltert präsentiert sich das Bier im Glas. Die cremige Schaumkrone ist durchschnittlich voluminös und bleibt sehr lange erhalten. Optisch macht das Bier schon mal einen sehr guten Eindruck.

Das Bier duftet angenehm nach Banane, Karamell und Vanille. Das macht Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine angenehme Malzsüße sowie eine sehr feinperlige Kohlensäure aus. Auf der Zunge zeigt sich die ganze Fruchtigkeit dieses Bieres. Besonders das Bananenaroma sticht hervor. Die 8 Volumenprozent Alkohol halten sich diskret im Hintergrund und unterstützen die Fruchtigkeit. Das Mundgefühl ist samtig. Auch der Abgang ist fruchtig und mild und der Geschmack klingt in der Kehle lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe, Weizenmalz

Alkoholgehalt:

8,0 % Vol.

Stammwürze:

18° Plato

Farbe:

10 EBC

Empfohlene Genusstemperatur:

7° Celsius

Brauerei:

Riegele Biermanufaktur
Frölichstraße 26
86150 Augsburg
www.riegele.de