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Braumanufaktur Sander – Cozy Mosi

Cozy Mosi ist ein alkoholfreies Pale Ale aus der Braumanufaktur Sander in Worms. Da Pale Ale ein eher hopfenbetonter Bierstil ist, vermute ich, dass es bei diesem Bier nicht so sehr auffällt, dass es keinen (genauer gesagt kaum) Alkohol enthält. Öffne ich also die Flasche und schenke mir das Bier ein.

Golden und leicht opalisierend präsentiert sich das Bier im Glas. Die gemischtporige Schaumkrone bleibt einige Zeit erhalten, so dass das Bier optisch eine ganz passable Figur macht.

Ananas, Zitrus, andere tropische Früchte und Karamell sind die kräftigsten Aromen, die mir in die Nase steigen.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine stiltypische Süße sowie eine feinperlige Kohlensäure aus. Auf der Zunge gesellt sich eine leichte Bittere zur Süße. Leider kommt die Fruchtigkeit nicht so kräftig durch wie ich es erwartet habe. Das Mundgefühl ist schlank. Jetzt macht das Bier eher den Eindruck einer guten Limonade als eines Biers. In der Kehle wird die freundliche Bittere etwas kräftiger und obwohl die Bittere trotzdem recht zurückhaltend bleibt, klingt sie überraschend lange nach.

Das Cozy Mosi macht in der Nase und der Kehle einen wirklich guten Eindruck. Leider ist das Bier aber auf der Zunge etwas schwach.

Zutaten:

Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Gärungskohlensäure, Hopfen (Yakima, Golding, Simcoe, Mosaic), Hefe

Alkoholgehalt:

< 0,5 % Vol.

Farbe:

8 EBC

Empfohlene Genusstemperatur:

6° – 8° Celsius

Brauerei:

Braumanufaktur Sander
Weinsheimer Str. 67
67549 Worms
www.brauerei-sander.de

Kuehn Kunz Rosen – Gutenberg Bock Edition 2023 Rotwein

Die Mainzer Brauerei Kuehn Kunz Rosen wurde 2014 von Max Wägner und Wendelin Quadt gegründet. Inspiriert vom kühnen Hofnarren Kunz von der Rosen, setzen sie auf kreative, mutige Biere jenseits gängiger Konventionen. Seit 2017 betreiben sie ein eigenes Sudhaus im historischen Alten Rohrlager in Mainz – mit einem 15 hl Sudhaus und einem Schankraum mit bis zu 11 Bieren vom Fass. Jetzt steht vor mir der Gutenberg Bock, ein helles Bockbier, das neun Monate lang in Merlot- und Dornfelder-Fässern gereift und unfiltriert und nicht pasteurisiert in Flaschen abgefüllt wurde. Dieses Bier ist die vierte Sonderedition des Gutenberg Bocks. Es wurden davon nur 1384 Flaschen abgefüllt und von Hand nummeriert. Die Flasche, die jetzt vor mir steht, ist die Nummer 1169.

Bernsteinfarben und opalisierend präsentiert sich das Bier im Glas. Die elfenbeinfarbene Schaumkrone ist eher klein, bleibt aber lange erhalten. An der Optik gibt es also nichts auszusetzen.

Das Bier duftet nach dunkler Schokolade, Rotwein und Holz – vermutlich Eiche – abgerundet durch die Düfte nach Karamell und einem Hauch Kandis. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine kräftige Malzsüße sowie eine ansprechende Spritzigkeit durch die passende Karbonisierung aus. Mir fällt auf, dass dieses Bier süßer ist als übliche Bockbiere, ohne dass diese Süße unangenehm wird. Vermutlich hätte sie sich auch noch abgebaut, wenn ich dem Bier noch ein oder zwei Jahre mehr zum Reifen gegeben hätte. Aber wie heißt es nicht so schön: Hinterher hat man es meist vorher gewusst. Auf der Zunge tritt der Geschmack des Weines überraschend kräftig in den Mittelpunkt und er bringt auch eine leichte Säure mit, die dem Bier eine sehr schöne Tiefe verleiht. Die Bittere ist stiltypisch zurückhaltend. Das Mundgefühl ist schwer und weich. In der Kehle nimmt die Säure kurz zu und das Bier wird überraschend fruchtig.

Der Gutenberg Bock ist ein komplexes und angenehmes Degustationsbier, das trotz seiner geschmacklichen Tiefe keinen Konsumenten überfordert.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pilsener, Karamellmalz), Hopfen (Magnum, Spalter), Hefe

Alkoholgehalt:

9,0 % Vol.

Stammwürze:

19,1° Plato

Bittereinheiten:

15 IBU

Farbe:

16 EBC

Brauerei:

K.K.R. GmbH
Weisenauer Straße 15
55131 Mainz
www.kuehnkunzrosen.de

Sander – Toriginal Hell

Welcher Teufel hat mich eigentlich geritten, dass ich dieses Bier gekauft habe? Eigentlich sollte mich das Etikett schon abschrecken, und das aus mehreren Gründen: Ich bin kein Fußballfan, selten habe ich ein Helles verkostet, das mich begeistern konnte und letztendlich trinkt der Fußballspieler auf dem Etikett aus der Flasche. Auf mich macht das den Eindruck, dass dies ein Bier zum Wirkungstrinken ist, nicht zum Genießen. Den einzigen Pluspunkt, den ich dem Äußeren der Flasche zubilligen kann, sind die Rohstoffe aus biologischem Anbau. Aber mal sehen, eventuell ist der Inhalt der Flasche ja ansprechender als das Äußere.

Golden und glanzfein präsentiert sich das Bier im Glas. Die Schaumkrone löst sich leider schnell auf, aber die Farbe des Bieres ist sehr ansprechend.

Düfte nach Brotkrume steigen mir in die Nase. Dazu etwas Karamell und der Geruch sehr reifer Äpfel. Eventuell kann ich mich ja doch mit dem Bier anfreunden.

Der Antrunk zeichnet sich durch die stiltypische Süße sowie eine kräftige Karbonisierung aus. Die Süße bleibt auf der Zunge erhalten, während das Apfelaroma in den Mittelpunkt tritt. Das ist der angenehme Aspekt. Auf der anderen Seite ist das Mundgefühl sehr schlank, beinahe wässerig. Etwas mehr Körper würde dem Bier sicherlich guttun. Leider ist das Bier auch in der Kehle sehr mild, so dass es auch im Nachtrunk bei mir fast keinen Eindruck hinterlässt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Hallertauer Tradition, Mandarina Bavaria)

Alkoholgehalt:

4,8 % Vol.

Stammwürze:

11° Plato

Bittereinheiten:

24 IBU

Farbe:

8 EBC

Empfohlene Genusstemperatur:

6° – 8° Celsius

Brauerei:

Braumanufaktur Sander
Apostelbräustraße 27
67549 Worms
www.brauerei-sander.de

Braumanufaktur Sander – Maibock

Die Braumanufaktur Sander hat ihren Sitz in Worms. Sie arbeitet ausschließlich mit Rohstoffen aus kontrolliert biologischem Anbau und verlässt sich nicht auf die eher laschen Biovorgaben der EU, sondern die Brauerei ist bei Naturland zertifiziert. Meine Erfahrung besagt, dass Brauer, die diese zusätzlichen Kosten auf sich nehmen, deutlich mehr Aufmerksamkeit in das Brauen ihres Bieres legen als der Durchschnitt ihrer mit konventionellen Rohstoffen arbeitenden Kollegen (wobei ich absolut anerkenne, dass es auch unter den konventionellen Brauern viele gibt, die mit großer Mühe hervorragende Biere herstellen). Insgesamt bin ich optimistisch, jetzt eine angenehme Verkostung vor mir zu haben.

Orangefarben und gefiltert präsentiert sich das Bier im Glas. Leider bildet sich nur eine kleine Schaumkrone, die sich auch sehr schnell auflöst. Da sollten die Brauer im nächsten Mai etwas ändern.

Das Bier duftet angenehm nach Karamell, unterstützt durch den Duft nach Honig und reifen Äpfeln, abgerundet durch einige blumige Noten. Unterstützt werden die Aromen durch den Duft des Alkohols, der aber nicht in den Vordergrund tritt und auch nicht aufdringlich wird. Im Gegenteil, das Aroma ist elegant und entschädigt mich für die nicht perfekte Optik.

Der Antrunk ist stiltypisch süß und erfreut mich durch die feinperlige Kohlensäure. Auf der Zunge stehen der Geschmack nach Karamell und die blumigen Noten im Mittelpunkt. Der Geschmack ist intensiv und erinnert schon fast an Likör. Die Bittere hält sich diskret im Hintergrund, so dass ein volles und weiches Mundgefühl entsteht. Erst in der Kehle kommt die Bittere mehr in den Vordergrund, wo sie einige Zeit nachklingt, während der Alkohol seine wärmende Wirkung entfaltet.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Mandarina Bavaria)

Alkoholgehalt:

6,8 % Vol.

Stammwürze:

16° Plato

Farbe:

12 EBC

Brauerei:

Braumanufaktur Sander
Privatbrauerei Sander
Apostelbräustraße 27
67549 Worms
www.brauerei-sander.de

23. 5. – 24. 5. 2025: Bingen Bier Festival

Seien Sie dabei, wenn am 23. + 24. Mai 2025 in Bingen ein unvergessliches Open Air Festival mit handwerklich gebrauten Bieren, Live-Musik und guter Laune gefeiert wird. Mit 13 renommierten lokalen und überregionalen Brauereien, die ihre feinsten Kreationen präsentieren, verspricht das Festival ein unvergleichliches Verkostungserlebnis.

Treffen Sie die Brauer, die die Biere erzeugt haben, gewinnen Sie Einblicke in ihr Handwerk und die Geschichten hinter jedem Bier. Das Bingen Bier Festival bietet eine integrative und einladende Atmosphäre für alle.

Der Eintritt kostet für einen Tag 10,00 Euro, für beide Tage gibt es ein Ticket für 18,00 Euro. Die Tickets erhalten Sie im Vorverkauf oder an der Abendkasse. Das Festival beginnt am Freitag um 16:00 Uhr und am Samstag um 14:00 Uhr. Schluss ist an beiden Tagen um Mitternacht.

9. 5. – 10. 5. 2025: Bierlust Festival Speyer

Martin Holystoner Brauwerkstatt und die Jungs der Blackstork Braumanufaktur haben gemeinsam das Festival geplant und organisieren es jetzt. Beide als begeisterte Hobbybrauer gestartet mit dem späteren Wunsch, die Biere auch an den Mann und die Frau zu bringen. Nun brauen sie mit verschiedenen Ansätzen in Kleinstmengen ehrlich und handwerklich hergestelltes Bier.

Das Festival dreht sich um die Faszination für handwerklich gebraute Biere und die Kreativität, die damit einhergeht. Sie wollen damit zeigen, was in Bier alles steckt, wie facettenreich es ist und den Bierhorizont unserer Besucher erweitern.

20 Brauereien werden an den beiden Tagen ihre Biere zum Verkosten anbieten, von (mir) unbekannten Brauereien bis hin zu bekannteren Brauern, die wirklich tolle Biere mitbringen werden.

Die Veranstaltung findet im Industriehof Speyer, Franz Kirrmeierstraße 19, 67346 Speyer, statt. Der Veranstaltungsort ist etwa 20 Gehminuten vom Bahnhof entfernt. Das Tagesticket kostet € 7,50, ein Ticket für das gesamte Wochenende können Sie für € 12,50 erwerben. Die Eintrittskarten erhalten Sie online.

Braumanufaktur Sander – Sanderator

Ulrich Sander, der Inhaber der Braumanufaktur Sander, stammt aus einer Winzerfamilie, die bereits seit mehreren Generationen Demeterweine anbaut. Er kennt sich also seit jeher mit der Herstellung alkoholischer Getränke aus. Da sein älterer Bruder die Weinberge übernehmen sollte, hat er sich der Brauerei zugewandt. Eines seiner Biere ist der Sanderator, ein dunkler Bock, der jetzt vor mir steht.

Dunkelbraun und mit einer kleinen elfenbeinfarbenen Schaumkrone präsentiert sich das Bier im Glas. Da der Schaum sich sehr lange hält, macht der Sanderator optisch eine wirklich  gute Figur.

Das Aroma ist für ein dunkles Bockbier mit etwas über acht Volumenprozent Alkohol stiltypisch. Das Bier duftet süß nach Melasse, begleitet durch den Duft roter Früchte sowie einigen blumigen Nuancen. Etwas Pumpernickel rundet das Aroma ab. Auf diese Weise macht das Bier richtig Lust auf den ersten Schluck.

Wie erwartet ist auch der Antrunk süß. Er begeistert mich aber besonders durch seine sehr feinperlige Kohlensäure. Das Mundgefühl des Bieres ist schwer und samtig. Jetzt kann ich auch einige leichte Rauchnoten schmecken, die gut mit dem Fruchtgeschmack harmonieren. Die Bittere fehlt aber. Sie kommt erst in der Kehle zum Vorschein, wo sie aber sehr lange nachklingt.

Der Sanderator ist ein komplexes Bier, das gut zum Dessert passt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

8,2 % Vol.

Bittereinheiten:

90 IBU

Farbe:

30 EBC

Brauerei:

Braumanufaktur Sander
Apostelbräustr. 27
67549 Worms
www.brauerei-sander.de

21. 3. – 22. 3. 2025: Craft Beer Festival Mainz

Das Craft Beer Festival feiert sein 10jähriges Jubiläum – und das gleich doppelt. Zusätzlich zur gewohnten Stelle in Frankfurt, findet das Festival auch am 21. und 22. März in Mainz in der Halle 45 statt.

Seit zehn Jahren bringt das Festival Bierliebhaber und Braukünstler zusammen, um die bunte Welt der Craft Biere zu zelebrieren. Was einst klein begann, ist heute ein Highlight in der Bierkultur-Szene. Hier die Aussteller in Mainz:

  • Ale Browar
  • Atelier Vrai
  • Bevog
  • Biergenussverbindet
  • Black Rebel Brewing
  • Blauer Tapier
  • Blech.Brut
  • Brausportgruppe e.V. Rhein-Main
  • Brausturm
  • Brewski
  • Cerveja Musa
  • Destille Kaltenthaler
  • Eremita Braukunst
  • Faselbräu
  • Felwila Brauerei
  • Frankfoods
  • Frau Gruber
  • Frittenwerk
  • Glaabsbräu
  • Granda Birra
  • Handwerksbrauerei Zwanzger
  • Higgins Ale Works
  • Hoppfebräu
  • Kalk Bräu
  • Kuehn Kunz Rosen
  • Lahnsteiner Brauerei
  • Lervig
  • Les Intenables
  • Lieber Waldi
  • Liquid Story Brewing Co.
  • Mikkeler
  • Mundpropaganda
  • naïv
  • Nepomucen
  • Northern Monk
  • Octobräu
  • One PintPinta Barrel Brewing
  • Põhjala
  • Quellmalz
  • Rheinhessenbräu
  • Rock’n  Roll Streetfood
  • Salama Brewing Co.
  • Schwarze Rose
  • SinghBräu
  • Star-Waffles
  • The Fabulous Birdy Beer
  • The Sisters Brewery
  • Truck Up
  • Unverhopft
  • White Dog Brewery
  • Zum WØL BrauArt

Es sind also auch der ein oder andere Winzer und Spirituosenhersteller am Start. Und bei diesem Lineup sind die 13 Euro Eintritt pro Tag bzw. 20 Euro für beide Tage sicherlich nicht übertrieben.

Kuehn Kunz Rosen – Mystique IPA

Das Mystique IPA ist ein India Pale Ale, dessen Ursprung in den USA liegt. Im angloamerikanischem Rezept des Mystique IPA kommen so neben den US-Aromahopfen (Amarillo und Cascade) auch eine Prise Weizenmalz und Kamutflocken, ein altes Urgetreide als Sommerweizen, in den Bottich. Was Kuehn Kunz Rosen aus Mainz daraus gemacht haben, will ich jetzt feststellen.

Bernsteinfarben und mit leichter Hefetrübung präsentiert sich das Bier im Glas. Die durchschnittlich voluminöse cremefarbene Schaumkrone bleibt lange erhalten. Optisch macht das Bier schon mal eine gute Figur.

Das Aroma setzt sich aus einem angenehmen Karamellduft und intensiver Fruchtigkeit zusammen, die an einen tropischen Obstsalat erinnert. Dabei stehen Grapefruit und Maracuja im Mittelpunkt. Da bekomme ich gleich Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk zeichnet sich durcheine angenehme Malzsüße sowie eine sehr feinperlige Kohlensäure aus. Auf der Zunge kommt eine freundliche Bittere in den Vordergrund, die die von mir erwartete Fruchtigkeit fast überdeckt. Hier muss ich allerdings anmerken, dass das Bier zwei Monate über das Mindesthaltbarkeitsdatum ist, was den Hopfenaromen nicht wirklich guttut. Aber auch die Frucht ist zu schmecken, besondert Zitrusfrüchte und Ananas. Das Mundgefühl ist weich und voll. In der Kehle ist das Bier etwas trockener und jetzt kommt die Bittere voll zur Geltung mit einem sehr langen Nachklang.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Kamutflocken, Hopfen (Summit, Cascade, Amarillo, Crystal), Hefe

Alkoholgehalt:

7 % Vol.

Stammwürze:

16 °Plato

Bittereinheiten:

60 IBU

Farbe:

16 EBC

Empfohlene Genusstemperatur:

6° – 8° Celsius

Brauerei:

K.K.R. GmbH
Weisenauer Straße 15
55131 Mainz
www.kuehnkunzrosen.de

Kühn Kunz Rosen – Dark Flow

Im Herzen von Mainz, wo wir eher Weinkompetenz erwarten, ist die junge Brauerei Kühn Kunz Rosen beheimatet. Diese Craft-Brauerei steht für handwerkliches Können und Qualität. Gegründet von Bierliebhabern mit einer Vision, steht Kühn Kunz Rosen heute für Kreativität und Vielfalt in der deutschen Craft-Bier-Szene. Kühn Kunz Rosen legt großen Wert auf handwerkliche Perfektion und Nachhaltigkeit. Die Brauerei arbeitet bevorzugt mit regionalen Zutaten, um die Umweltbelastung zu minimieren und die lokale Wirtschaft zu unterstützen. Von dort steht jetzt das Dark Flow in der Edition von 2022 vor mir, ein Barrel Aged Imperial Stout.

Schon die Optik des Dark Flow ist eine Wucht: Blickdicht schwarz präsentiert sich das Bier im Glas. Die haselnussbraune feinporige Schaumkrone ist zwar recht klein, fällt aber sehr langsam in sich zusammen.

Noch beeindruckender als die Optik ist allerdings das Aroma. Ein intensiver Duft von geröstetem Malz steigt mir in die Nase und erinnert an Schokolade und Kaffee, an geröstete Haselnüsse und Karamell, abgerundet mit dem Duft des Whiskeyfasses und einem Hauch Kandis.

Und so wie der Genuss in der Nase begonnen hat, so geht er auch im Mund weiter. Süß, mit intensivem Geschmack und sehr feinperliger Kohlensäure ist der erste Eindruck, den das Dark Flow auf der Zunge vermittelt. Die Süße bleibt auch die gesamte Zeit erhalten, während sich der Geschmack von Kaffee, Schokolade und Nüssen dazugesellt. Der Geschmack des Whiskey hält sich diskret im Hintergrund und er greift nur unterstützend in das Geschehen ein. Jetzt kann ich auch eine geringe fruchtige Säure schmecken. Das Mundgefühl ist cremig, fast dickflüssig.  Dazu harmoniert auc die zurückhaltende Bittere des Hopfens. Auch in der Kehle ist das Bier mild und die immerhin elf Volumenprozent Alkohol wärmen, auch wenn sie zu keinem Zeitpunkt in den Vordergrund getreten sind. Selten habe ich ein so ausgewogenes Bier erlebt.

Noch seltener ist es allerdings, wenn die Brauer auch noch verraten, welche Fässer sie für die Reifung verwendet haben. In diesem Fall handelt es sich um Eichenholzfässer, in denen vorher ein Single Malt Scotch der Sorte Caol Ila gelagert wurde: Dieser Single Malt Scotch stammt aus der größten Destillerie der schottischen Insel Islay, die ihren Whiskey größtenteils mit getorftem Malz herstellt. Während der Reifezeit, die ein dreiviertel Jahr andauert, verbinden sich die Aromen von Bier und dem Whiskey zu dichten Geschmacksprofil.

Einen Nachteil hat das Bier allerdings: es ist ausverkauft und ob es noch einmal nachgebraut wird, steht in den Sternen. Aber die Mainzer haben ja noch viele andere schöne Biere im Angebot.

Zutaten:

Gerstenmalz (Pale Ale, Münchner, Karamell, Röstmalz), Weizenröstmalz, Hopfen (Northern Brewer), Hefe

Alkoholgehalt:

11 % Vol.

Bittereinheiten:

40 IBU

Brauerei:

K.K.R. GmbH
Weisenauer Str. 15
55131 Mainz
www.kuehnkunzrosen.de