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Dulion – Ambrée

Jetzt steht vor mir mal wieder ein Bier aus der französischen Brasserie Dulion. Wie alle Biere dieser Brauerei macht auch das Ambrée mich etwas ratlos. Schließlich schreibt die Brauerei, dass sie nicht mit Malz braut, sondern mit dem ungemälzten Getreide. Das widerspricht allem, was ich über das Brauen gelernt habe. Die Hefe kann die Stärke des Getreides nicht verstoffwechseln, sondern es ist erforderlich, dass während des Mälzens die Stärke durch Enzyme in Zucker umgewandelt wird, die anschließend durch die Hefe in Alkohol und Kohlensäure aufgespalten wird. Nun bietet der Pharmagroßhandel Enzyme an, mit denen das Mälzen imitiert werden kann. Aber ist das in einer Brauerei zulässig, die biologisch arbeitet?  Da muss ich erst noch weiter recherchieren.

Einen Vorteil hat die Verwendung von Rohfrucht allerdings. Die Brauerei kann regional einkaufen und dadurch den ökologischen Fußabdruck des Bieres verringern und gleichzeitig die Wertschöpfung in ihrer Region halten. Aber genug der Vorrede; bislang haben mir alle Biere von Dulion gut gefallen und daher will ich nicht länger mit der Verkostung warten.

Orangefarben und klar fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine feste Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Ein Bier wie gemalt.

Das Bier duftet nach Karamell, dabei leicht rauchig, aus dem Hintergrund kommt noch etwas Lakritze. Abgerundet wird das Aroma durch den Duft nach Kaffee.

Der Antrunk ist durch die reichliche Karbonisierung angenehm frisch. Dazu kommt die Malzsüße mit dem Karamellgeschmack, so dass ich vom ersten Eindruck an von diesem Bier wirklich begeistert bin. Zur Süße gesellt sich auf der Zunge eine leichte Fruchtigkeit, die aber durch die überraschend kräftige Hopfennote fast überdeckt wird. Trotzdem ist das Mundgefühl weich. In der Kehle wird die Bittere etwas milder und sie klingt sehr lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerste, Weizen, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,5 % Vol.

Farbe:

12 EBC

Brauerei:

Brasserie Dulion-Lyon
130, Avenue de l’Industrie
69140 Rilleux-La-Pape
Frankreich
www.brasseriedulion.com

Brasserie Dulion – Blanche

Die kleine Brasserie Dulion ist in Lyon beheimatet und bezeichnet sich selbst auf LinkedIn als „Pionier des Brauens aus ungemälztem Getreide“ und nimmt für sich in Anspruch, eine neue Generation von Brauereien zu repräsentieren, die direkt mit Landwirten zusammenarbeiten, um Bier aus lokalem Biogetreide zu brauen und eine lückenlose Rückverfolgbarkeit vom Feld bis zum Fass zu gewährleisten.

Dazu führt die Brauerei aus, es handele sich um „ein weltweit einzigartiges Know-how, das mehrere Vorteile bietet:

  • Die Garantie, dass seit der Gründung der Brauerei im Jahr 2013 zu 100 % LOKALES & BIO-Getreide verwendet wird.
  • Die Umsetzung eines zu 100 % natürlichen Verfahrens, das energie- und wassersparender ist.
  • Die Achtung der biologischen Vielfalt durch die Verwendung verschiedener Getreidesorten, die für den Landwirt auch lukrativer sind: Buchweizen, Dinkel, Roggen, Hirse usw.

Die Brauerei ist von Natur aus anders und setzt sich auf ihre Weise für den ökologischen Wandel ein, indem sie Ethik und Qualität in den Mittelpunkt ihres Handelns stellt.“

Das Dulion Blanche ist ein Dinkelweißbier. Ich habe es mir bei meinem letzten Besuch in Lyon mitgebracht und jetzt habe ich endlich die Gelegenheit, es zu verkosten.

Hell goldfarben und hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Die schneeweiße Schaumkrone ist nur klein, bleibt aber recht lange erhalten. Optisch macht das Bier also etwas her.

Das Bier duftet nach Getreide und nach Biskuitteig, der mit belgischer Hefe hergestellt wurde. Eine angenehme Fruchtigkeit erinnert an reife Äpfel.

Der Antrunk ist spritzig und angenehm trocken. Da die Fruchtigkeit jetzt mehr in den Vordergrund rückt, erinnert mich das Bier kurz an Cidre. Auf der Zunge gesellt sich dann auch eine leichte fruchtige Säure zur dominierenden Fruchtigkeit, während die Bittere sehr diskret im Hintergrund bleibt. Das Mundgefühl ist weich. In der Kehle wird das Bier noch trockener und es bleibt mild. Die Fruchtigkeit klingt aber einige Zeit nach.

Zutaten:

Wasser, Dinkel, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,5 % Vol.

Brauerei:

Brasserie Dulion-Lyon
130, Avenue de l’Industrie
69140 Rilleux-La-Pape
Frankreich
www.brasseriedulion.com

Ninkasi – French IPA

Das French IPA von Ninkasi ist die letzte Flasche, die ich mir bei meinem letzten Besuch in Lyon mit nach Hause genommen habe und die ich jetzt verkosten werde. Bei diesem Bier wirbt die Brauerei ausdrücklich damit, dass Hopfen und Malz vollständig aus Frankreich stammen, beim Hopfen wird noch das Elsass als etwas genauere Herkunftsangabe verwendet. Auf jeden Fall freue ich mich jetzt auf mein vorerst letztes französisches Bier.

Bernsteinfarben und gefiltert strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Der feinporige Schaum fällt anfangs recht flott in sich zusammen, aber ein Rest bleibt doch lange erhalten. Damit macht das Bier optisch einen wirklich guten Eindruck.

Das Bier duftet nach Grapefruit und gelben Früchten, die Süße des Aromas erinnert an Waldhonig. Abgerundet wird der Duft durch einen Hauch Harz. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine angenehme Malzsüße sowie eine feinperlige und trotzdem sehr kräftige Kohlensäure aus. Auf der Zunge überlagert die Bittere sowohl die Fruchtigkeit als auch die Malzsüße. Dadurch wirkt das Bier unausgewogen. Erst in der Kehle kommt der Geschmack nach Grapefruit zum Vorschein. Die Bittere klingt sehr lange nach.

Schade. In der Nase hatte mir das Bier noch sehr gut gefallen. Leider konnte der Geschmack den guten Eindruck nicht halten. Während mir die anderen Biere von Ninkasi gut gefallen haben, ist das
French IPA eine Enttäuschung.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Caramalz, Münchner Malz, Pilsener Malz), Hopfen (Mistral, Aramis), Hefe, Kohlensäure

Alkoholgehalt:

5,4 % Vol.

Bittereinheiten:

54 IBU

Farbe:

16 EBC

Brauerei:

Ninkasi
1 avenue Edouard Herriot
69170 Tarare
Frankreich
www.ninkasi.fr

de Goudale – Goudale Millesime 2024 Houblon Vic Secret

Die Brauerei La Goudale ist bekannt dafür, dass sie großen Wert auf Qualität und Handwerkskunst legt. Der Brauprozess beginnt mit der Auswahl der besten Zutaten. Das Wasser, das für das Brauen verwendet wird, stammt aus einer eigenen Quelle und wird regelmäßig auf seine Reinheit überprüft. Die Malze und Hopfen werden sorgfältig ausgewählt, um sicherzustellen, dass sie den Standards der Brauerei entsprechen.

Neben den Bieren, die das ganze Jahr über erhältlich sind, braut La Goudale auch saisonale Biere und stellt auch Sondersude her. Jetzt steht vor mir das La Goudale Millesime 2024 Houblon Vic Secret. Die Flasche sieht jedenfalls schon mal edel aus. Sie ist ganz in schwarz gehalten, mit einem goldenen G und dem mit einer schwarzen Agraffe gehaltenen Naturkorken. Auf jeden Fall ist dies das Bier mit dem bislang längsten Namen. Mal sehen, ob die Qualität auch so ausgeprägt ist.

Orangefarben und kristallklar strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Darüber prangt eine voluminöse feste und weiße Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Optisch gibt es an dem Bier nichts zu mäkeln.

Die Süße des Malzes steht im Mittelpunkt des Aromas. Abgerundet wird der Duft durch Aromen, die an Ananas und Zitrusfrüchte erinnern. Aus dem Hintergrund kommen noch Düfte nach Minze und weißem Pfeffer.

Der Antrunk ist weniger süß als erwartet und er zeichnet sich durch eine gut dosierte sehr feinperlige Kohlensäure aus. Schon während es sich auf der Zunge verteilt, wird das Bier trockener und die Aromen, die ich bereits in der Nase festgestellt habe, kommen gut heraus. Bittere kann ich nicht schmecken. Das Mundgefühl ist samtig. In der Kehle wird das Bier noch einmal trockener und jetzt kommt auch eine freundliche Bittere auf, die sehr lange nachklingt.

Alkoholgehalt:

7,9 % Vol.

Bittereinheiten:

28 IBU

Farbe:

12 EBC

Brauerei:

Brasserie Goudale
Avenue Isaac Newton
62510 Arques
Frankreich
www.brasserie-goudale.com

Goudale – Rhum Finish

Die Brauerei La Goudale legt großen Wert auf Qualität und Handwerkskunst. Der Brauprozess beginnt mit der Auswahl der besten Zutaten. Das Wasser, das für das Brauen verwendet wird, stammt aus einer eigenen Quelle und wird regelmäßig auf seine Reinheit überprüft. Die Malze und Hopfen werden sorgfältig ausgewählt, um sicherzustellen, dass sie den hohen Standards der Brauerei entsprechen.

Der eigentliche Brauprozess folgt traditionellen Methoden, die über Generationen weitergegeben wurden. Gleichzeitig integriert die Brauerei moderne Techniken und Ausrüstungen, um Effizienz und Konsistenz zu gewährleisten. Nach der Gärung wird das Bier sorgfältig gelagert, um den vollen Geschmack zu entwickeln, bevor es abgefüllt und vertrieben wird.

La Goudale achtet nach eigenen Angaben nicht nur auf Traditionen, sondern auch auf das Engagement für Nachhaltigkeit und Innovation. Die Brauerei hat zahlreiche Initiativen ergriffen, um ihre Umweltbilanz zu verbessern. Dazu gehören die Nutzung erneuerbarer Energien, die Reduzierung des Wasserverbrauchs und die Implementierung von Recyclingprogrammen.

Bernsteinfarben und kristallklar präsentiert sich das Bier im Glas. Die feinporige weiße Schaumkrone ist recht klein bleibt aber sehr lange erhalten. Damit macht das Bier optisch schon mal eine sehr gute Figur.

Das Bier duftet nach Karamell. Dazu kommt ein leichter Rauchgeruch. Abgerundet wird das Aroma durch die Eichennote der Holzchips, auf denen das Bier gereift wurde. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Androhung zeichnet sich durch eine kräftige Karamell süße und eine sehr angenehme Rezenz aus. Rauch hält sich weiterhin im Hintergrund dafür ist jetzt der Rum deutlich zu schmecken. Das Mundgefühl ist weich und voll. In der Kehle kann ich erstmals eine leichte bittere feststellen die 7,9 Volumenprozent Alkohol wärmen und der Geschmack nach Karamell und auch der Alkohol klingen lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizen, Reis, Zucker, Glukosesirup, Hopfen, Eichenchips (mit Rum getränkt), Koriander, Orangenschale

Alkoholgehalt:

7,9 % Vol.

Farbe:

20 EBC

Brauerei:

Brasserie Goudale
Avenue Isaac Newton
62510 Arques
Frankreich
www.brasserie-goudale.com

La Goudale de Printemps

Die Brauerei La Goudale gilt als ein Juwel in der Welt der französischen Bierkultur. Sie liegt in der Region Hauts-de-France und hat sich durch ihre hochwertigen Biere einen Namen gemacht. La Goudale verbindet traditionelle Braukunst mit modernen Techniken und bietet eine breite Palette an Bieren, die sowohl lokale als auch internationale Bierliebhaber begeistern.

Die Geschichte von La Goudale beginnt im Jahr 1919, als die Brauerei von der Familie Duyck in Douai gegründet wurde. Ursprünglich als kleine lokale Brauerei gestartet, hat sich La Goudale im Laufe der Jahrzehnte erheblich weiterentwickelt. Heute ist die Brauerei immer noch im Besitz der Familie Duyck und wird in vierter Generation geführt.

Der Name „La Goudale“ leitet sich vom alten französischen Begriff „goudale“ ab, der ein hochwertiges Bier beschreibt. Dieses Erbe spiegelt sich in der hohen Qualität und dem einzigartigen Geschmack der Biere wider, die die Brauerei produziert.

Jetzt steht das La Goudale de Printemps vor mir. Dabei handelt es sich um ein Bier im Stil des belgischen Blonde, das im Jahr 2021 bei den World Beer Awards sogar das belgische Original übertroffen hat und als das beste Blonde der Welt ausgezeichnet wurde. Da kann ja bei der Verkostung, die jetzt vor mir liegt, nichts schiefgehen.

Nachdem ich den Natur Korken aus der Flasche bekommen habe kann ich endlich das Bier einschenken Orangefarben und kristallklar präsentiert sich das Bier im Glas darüber steht große feste weiße Schrauben Krone die sehr lange erhalten bleibt. Optisch macht das Bier schon mal eine sehr gute Figur.

Düfte nach Karamell, Birne und Honig steigen mir in die Nase und machen richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist recht süß und er zeichnet sich durch eine sehr feinperlige Kohlensäure aus. Auf der Zunge steht der Geschmack nach Karamell im Vordergrund. Bittere ist nur wenig zu schmecken, auch der Alkohol kommt leicht durch, aber er unterstützt die anderen Geschmäcker lediglich, er stört nicht und drängt sich nicht in den Vordergrund. Das Mundgefühl ist voll und weich. In der Kehle lässt die Süße etwas nach und die Bittere wird kräftiger. Der Alkohol wärmt und der Geschmack klingt lange nach.

Alkoholgehalt:

6,8 % Vol.

Bittereinheiten:

24 IBU

Farbe:

12 EBC

Brauerei:

Brasserie Goudale
Avenue Isaac Newton
62510 Arques
Frankreich
www.brasserie-goudale.com

Ninkasi – Blonde

Eine dreiviertel Stunde Fahrt von Lyon entfernt ist die Brauerei und Whiskybrennerei Ninkasi beheimatet. Immerhin 18 unterschiedliche Biere werden dort gebraut, wovon vier Biere nur saisonal verfügbar sind. Damit passt sich die Brauerei gut in die Bierkultur Frankreichs ein, die sich in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat und sich teils an der belgischen Bierkultur orientiert, teilweise aber auch vollständig eigene Wege geht. Aber kommen wir zum Blonden von Ninkasi.

Golden und kristallklar präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber prangt eine schneeweiße feinporige Schaukrone, die sehr lange erhalten bleibt. Optisch macht das Ninkasi Blonde schon mal eine sehr gute Figur.

Düfte nach Karamell und Brotkrume steigen mir in die Nase. Dazu kommen einige fruchtige und würzige Noten und ich meine, aus dem Hintergrund ein leichtes buttriges Aroma zu riechen.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine angenehme Süße sowie eine sehr feinperlige Kohlensäure aus. Auf der Zunge stehen der Geschmack des Malzes sowie die Würzigkeit des Hopfens im Vordergrund. Die für ein Lagerbier überraschend geringe Bittere erinnert an ein Helles aus Bayern und sorgt zusammen mit einer leichten fruchtigen Säure, die an Birne erinnert, für ein weiches Mundgefühl. Erst in der Kehle kommt die Bittere richtig zum Tragen und dort kann ich auch das Diacetyl deutlich schmecken, von dem ich aber annehme, dass es wie auch in Tschechien üblich im Bier vorhanden sein soll.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pilsener, Caramalz), Hopfen (Saazer, Sladek, Chinook), Hefe, Kohlensäure

Alkoholgehalt:

4,0 % Vol.

Farbe:

8 EBC

Brauerei:

Ninkasi
1 avenue Edouard Herriot
69170 Tarare
Frankreich
www.ninkasi.fr

Rince Cochon Blonde

Das Bier, das jetzt vor mir steht, habe ich von meinem letzten Besuch in Lyon mitgebracht. Etwas verwundert hat mich der Spruch auf dem Halsetikett der Flasche: „Bière Blonde des Flandres“. Das ein französisches Bier als flämisch bezeichnet wird, erschien mir zunächst doch ungewöhnlich. Inzwischen habe ich das Rätsel aber gelöst: das Bier wird von der Brauerei Roman im flämischen Oudenaarde für das französische Unternehmen Difcom2 gebraut.

Hell goldfarben und gefiltert präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber prangt eine recht voluminöse feinporige Schaumkrone, die anfangs flott in sich zusammenfällt, aber ein Rest bleibt sehr lange erhalten.

Das Aroma ist angenehm hopfenbetont. Dazu kommen Düfte nach Honig, Brotkrume sowie eine fruchtige Note, die an grünen Apfel erinnert.

Der Antrunk ist süß, spritzig und mit einer milden Hopfennote gewürzt. Auf der Zunge gesellt sich das Aroma gelber Früchte dazu, die Süße bleibt und wird durch ein passendes freundliches Bitter begleitet und der Geschmack wird durch einen Hauch Kandis und Vanille abgerundet. Die 8,5 Volumenprozent Alkohol sind gut eingearbeitet und schmecken nicht durch. Das Mundgefühl ist weich und samtig. Im Abgang wird das bitter etwas kräftiger und klingt zusammen mit der Süße lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Zucker, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

8,5 % Vol.

Farbe:

6 EBC

Empfohlene Genusstemperatur:

9° – 11° Celsius

Brauerei:

Brewery Roman
Hauwaart 105
9700 Oudenaarde
Belgien
www.roman.be

für

Sa Difcom
59650 Villeneuve d’Ascq
Frankreich
www.larincecochon.com

Alaryk – Saison

Alaryk ist ein Familienunternehmen und braut im südfranzösischen Béziers mit einer Kapazität von 2880 hl Gourmetbiere in höchster Bio-Qualität. Für dieses Bier haben die Franzosen nicht nur Cascade-Hopfen und verschiedene Malze verbraut, sondern auch die Frucht des Affenbrotbaums. Auf den ersten Blick erscheint die Verwendung des Baobab, wie die Frucht des Affenbrotbaums heißt, nicht so recht logisch, aber sie hat durchaus ihren Grund. Die Brauerei schreibt dazu: „Wir teilten uns mehrmals auf Messeständen mit Matahi (Ratschingsgruppe), dem Hersteller von köstlichen Baobab-Fruchtsäften, und wir wollten diese außergewöhnliche Frucht mit herben Noten und Akazienhonig verwenden. An sie haben wir uns gewandt, um diese kostbare Zutat aus einer biologischen und fairen Landwirtschaft Senegals zu beziehen.“ Na gut, dann will ich mal probieren, was dabei herausgekommen ist.

Sehr hell blond und mit wenig Schaum, der sich sehr schnell auflöst, präsentiert sich das Bier im Glas. Die Schaumkrone ist nur klein und sie fällt auch sehr schnell in sich zusammen. An der Optik des Saison könnte die Brauerei noch etwas arbeiten.

Leichte Säure steigt mir in die Nase, dazu minimale würzige Noten. Das Aroma dieses Bieres kann mich nicht wirklich begeistern.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine diskrete Süße sowie eine geringe feinperlige Kohlensäure aus. Dazu kommen florale Noten, die den Antrunk angenehm abrunden. Auf der Zunge meldet sich dann die leichte Säure zurück, die ich bereits in der Nase festgestellt habe. Dabei ist das Mundgefühl recht schlank. Der Geschmack erinnert eher an eine Weinschorle als an ein Bier. Erfrischend ist das Bier aber auf jeden Fall. Der Abgang ist extrem schlank mit leichter Säure.

Erfrischend ist das Bier an einem heißen Sommertag auf jeden Fall, aber dann würde ich wirklich einen geringeren Alkoholgehalt bevorzugen. Bei Hitze steigen die 4,5 Volumenprozent doch machtig in den Kopf.

Zutaten:

Wasser, Malz, Baobab, Zucker, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

4,5 % Vol.

Stammwürze:

10,8° Plato

Bittereinheiten:

8IBU

Farbe:

9 EBC

Brauerei:

Alaryk Brasserie artisanale
2 Rue des Poiriers
34500 Béziers
Frankreich
www.alaryk.fr

La Goudale

Das Bier, das jetzt vor mir steht, habe ich mir mitgebracht, als ich vor einiger Zeit in Lyon bei einem Bierwettbewerb als Juror tätig war. Dort ist mir aufgefallen, dass sich in Frankreich in den letzten eine neue Bierkultur entwickelt hat, die sich an der belgischen Bierszene orientiert. Frankreich ist also kein reines Weinland mehr. Die Orientierung an der belgischen Bierkultur geht so weit, dass das Bier, das jetzt vor mir steht, sogar einen belgischen bzw. niederländischen Namen hat. Übersetzt heißt es Goldale.

Gebraut wird dieses Bier in Nordfrankreich in der kleinen Gasthausbrauerei „Le Brasseus de Gayant“. Diese Brauerei gibt es seit 1919. Das Rezept und die Idee des Bieres „La Goudale“ sind aber noch älter. Sie stammen bereits aus dem 14. Jahrhundert. Damals wurden die guten Biere „Goudale“, „Goudalle“, oder auch „Good Ale“ genannt. Es wurde für 2 Denare pro Topf bei einem Händler namens „der Goudalier“ verkauft. Von dieser guten Tradition haben die Bierbrauer in der Brauerei Gayant das Können und den wirklich recht ansprechenden Namen behalten, der allein schon eine ganze Geschichte ist.

Goldfarben und gefiltert fließt das Bier ins Glas. Dabei entwickelt sich eine kleine feinporige Schaumkrone, die lange erhalten bleibt.

Das Bier duftet nach Karamell und gelben Pflaumen. Abgerundet wird das Aroma durch kräftige würzige Noten des Korianders sowie durch den Geschmack der Orangeschalen.

Der Antrunk ist recht süß. Auffällig ist die kräftige Kohlensäure. Die Süße bleibt auch auf der Zunge erhalten und wird dort durch Anklänge von Waldhonig und die fruchtigen Aromen der Orangenschale ergänzt. Abgerundet wird der Geschmack durch die Würze des Korianders sowie durch ein leichtes freundliches Bitter. Zusammengenommen ergeben die Geschmackseindrücke ein weiches bis samtiges Mundgefühl. Im Abgang wird das Bier trockener, das Bitter wird etwas kräftiger und es klingt sehr lange nach.

Das La Goudale ist ein angenehmes frisches Bier aus Frankreich, das deutlich in der Tradition belgischer Biere steht.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizen, Reis, Fructose-/Glucose-Sirup, Hopfen, Koriander, Orangenschalen

Alkoholgehalt:

7,2 % Vol.

Bittereinheiten:

28 IBU

Farbe:

13 EBC

Brauerei:

Brasserie Goudale
Avenue Isaac Newton
62510 Arques
www.brasserie-goudale.com