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Keizer Karel – Chales Quint Blonde

Kaiser Karl V. (1500-1558) gilt als einer der größten Kaiser aller Zeiten. Sein Reich war schließlich so groß, dass es hieß, dass in dem Reich die Sonne nie unterging. Er war ein leidenschaftlicher Bierliebhaber und zu seinen Ehren hat die Brauerei Haacht aus dem belgischen Boortmeerbeek die drei Biere der Reihe Charles Quint kreiert. Jetzt steht das Blonde dieser Biere vor mir, das bei den World Beer Awards 2014 die Silbermedaille errungen hat.

Goldgelb und kristallklar präsentiert sich das Belgian Strong Ale im Glas. Darüber bildet sich eine durchschnittliche feinporige Schaumkrone, die auch durchschnittlich lange erhalten bleibt.

Das Aroma ist malzbetont mit einer leichten fruchtigen Note. Düfte nach gelben Früchten, Äpfeln und etwas Vanille steigen mir in die Nase. Jetzt gefällt mir das Bier schon besser.

Der Antrunk ist leicht süß und die reichlich vorhandene feinperlige Kohlensäure sorgt für eine ordentliche Frische. Auf der Zunge entwickelt sich das Bier intensiv und rund. Ein freundliches leichtes Bitter gesellt sich zum Geschmack der Früchte, die ich bereits in der Nase festgestellt habe. Ich würde mir aber noch etwas mehr Säure wünschen, die das Bier noch fruchtiger machen würde. Der Abgang ist leicht bitter und mit langem Nachklang.

Das Keizer Karel Charles Quint passt gut zu Muschelgerichten.

Alkoholgehalt:

8,5 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij Haacht Brasserie
Provinciesteenweg 28
3190 Boortmeerbeek
Belgien
www.keizerkarel.be

Delirium Red

Nun habe ich bereits seit längerer Zeit kein Bier aus Belgien getestet. Außerdem habe ich noch kein Fruchtbier vorgestellt. Es wird also höchste Zeit, dass ich mich an das Delirium Red mache.

Die Flasche ist schon mal im typischen Delirium-Design gehalten – eine Glasflasche mit Steinoptik beklebt. Beginnen wir also mit dem Bier.

Tiefrot und fast undurchsichtig ist das Bier im Glas, darüber eine weiße Schaumkrone. Der Duft des Bieres nach Hopfen und Malz wird durch einen intensiven Kirschgeruch überlagert. Gut, das hätte ich von einem Fruchtbier im Prinzip auch erwartet. Ein erster Schluck zeigt, dass der Geschmack gut mit dem Duft harmoniert – das Delirium Red schmeckt wie ein guter und nicht zu süßer Kirschnektar, der mit einem kräftigen Bier vermischt wurde. Eigentlich nicht schlecht, aber mir erscheint der Geschmack zu intensiv als dass er natürlichen Ursprungs sein könnte. Ein Blick auf das Rückenetikett mit der Zutatenliste bringt es ans Tageslicht: Das Delirium Red enthält neben Kirschen auch Kirschsaft, Holundersaft (daher die tiefrote Farbe) und Aroma (daher der intensive Geschmack).

Geschmacklich ist dieses Bier nicht schlecht, aber ob wir bei dieser Zutatenliste noch von einem Naturprodukt reden können lasse ich jetzt mal dahingestellt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizen, Kirschen, Kirschsaft, Holundersaft, Zucker, Hopfen, Hefe, Aroma, Süßstoff

Alkoholgehalt:

8 % Vol.

Brauerei:

Brasserie Huyghe Brewery
Brusselse stw 282
9090 Melle
http://www.delirium.be

Liefmans – Yell’ow on the Rocks

Die Brauerei Liefmans in Oudenaarde gibt es bereits seit dem Jahr 1679. Heute ist sie die einzige Brauerei in dem 30.000 Einwohner-Ort. Seit Jahrhunderten ist Oudenaarde berühmt für seine Fruchtbiere und Liefmans ist die letzte von ehemals 20 Brauereien in Oudenaarde. Das Besondere an Liefmans ist, dass sich dort eine Mikroflora gebildet hat, die Liefmans ermöglicht, mit den wilden Hefen zu brauen. Liefmans behauptet sogar, dass es nirgendwo sonst auf der Welt eine so perfekte Umgebung für das Brauen von Bier gibt.

Die Brauerei empfiehlt, dieses Bier wie im Namen bereits angegeben aus einem Glas mit Eiswürfeln zu genießen. Die ideale Temperatur wird mit 3°C angegeben.

Intensiv golden erstrahlt das Bier im Glas. Die Schaumkrone ist durchschnittlich voluminös und gemischtporig. Leider fällt sie wie bei wilden Hefen üblich recht schnell in sich zusammen.

Intensive Düfte nach Karamell und Zitrusfrüchten steigen mir in die Nase. Dazu meine ich auch, den Duft reifer Äpfel wahrzunehmen. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der erste Eindruck ist, dass es sich um ein recht süßes Bier handelt, das aber durch die reichlich vorhandene Kohlensäure frisch und durstlöschend ist. Aber dann kommt diese Fruchtbombe mit Macht: Ananas, Limetten, Äpfel und Holunderblüten verwöhnen meinen Gaumen. Wow, daran könnte ich mich gewöhnen. Der Abgang ist ebenfalls sehr fruchtig und nur gering bitter.

Das Liefmans Yell’oh on the Rocks ist ein Bier für den Sonnenanbeter, Cocktailliebhaber, Neugierige und sogar für Nicht-Biertrinker. Es ist ein wirklich einmaliges Fruchtlambic.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Glukosesirup, Fruktosirup, Apfel, Limette, natürliche Aromen

Alkoholgehalt:

3,8 % Vol.

Brauerei:

Brewery Liefmans
Aalststraat 200
9700 Oudenaarde
Belgien
www.liefmans.be

Lindemans Apple

Nun will ich wieder einmal ein Lambic mit Frucht testen, das „LindemanS Apple“. Vielen deutschen Biertrinkern gefällt der Gedanke nicht, ein Bier zu trinken, in dem auch Apfelsaft vergoren wurde. Aber ich kann wirklich jedem nur anraten, es einfach einmal zu probieren. Wer es nicht mag, der hat keinen Verlust erlitten, aber ich glaube, dass viele durch diesen Versuch eine neue Erfahrung machen.

Wie bei den Bieren von LindemanS üblich haben die Brauer vor den Genuss den Schweiß gesetzt, unter dem Kronkorken befindet sich noch ein Naturkorken, der entfernt werden muss, bevor das Bier eingeschenkt werden kann. Aber dann ist es im Glas – die grüngelbe Farbe ist zunächst gewöhnungsbedürftig, aber das kennen wir ja bereits von den Bieren aus dem Hause LindemanS. Schaum entwickelt das Bier fast nicht. Das Bier duftet intensiv nach grünen Äpfeln, der Duft wird aber durch einen diskreten Hauch von Malz noch unterstützt.

So auch der Geschmack dieses Fruchtlambic. Im ersten Augenblick schmecke ich lediglich grüne Äpfel. Nicht zu süß und mit ausgewogener Säure. Dann kommen andere Geschmäcker dazu – zunächst nach einen wirklich guten Cidre. Aber da ist noch mehr. Es sind schließlich nicht nur vergorene Äpfel im Glas, sondern es ist ein Bier, dem während der Gärung 25 % Apfelsaft zugesetzt wurden. Auch dass das Bier mindestens ein Jahr lang gereift ist, dürfte der Entfaltung der Aromen und Geschmäcker zuträglich sein.

Ich glaube, an einem warmen Sommerabend gibt es nichts Besseres als ein gut gekühltes Fruchtlambic.

Zutaten:

Eine vollständige Zutatenliste veröffentlicht die Brauerei weder auf der vor mir liegenden Flasche mit 37,5 ml Inhalt noch auf der Website. Auf der Flasche werden lediglich die folgenden Zutaten angegeben (ich schreibe sie hier in der Reihenfolge des Erscheinens im Text auf):

mindestens 25 % Apfelsaft, Zucker, Süßstoff natürlichen Ursprungs, Gerstenmalz, Weizenmalz

Alkoholgehalt:

3,5 %

Brauerei:

Brouwerij LindemanS
Lenniksebaan 1479
1602 Vlezenbeek
Belgien
http://www.lindemans.be

Ename – Blond

Seit mehr als 460 Jahren beherbergt Oudenaarde die Brauerfamilie Roman, die die Brautradition vom Vater zum Sohn vererbt. Offiziell begann die Geschichte der Brauerei im Jahre 1545, was Roman zur ältesten Familienbrauerei Belgiens macht. Oudenaarde liegt im Zentrum der flämischen Ardennen und ist bekannt für seine braunen Biere. Es war das Grundelement, auf dem die Brauerei bis 1945 ihren Ruf begründete. Mit der Einführung von Romy Pils wurde eine neue Expansionsphase für die römische Brauerei eingeleitet und das Segment Pils zum zweiten wichtigen Standbein. Das machte Roman zu einem wichtigen Akteur für die Gastronomie der Region. Die achtziger Jahre waren der Beginn der obergärige Biere mit Nachgärung in der Flasche. Mit dieser neuen Technik erreichte Roman auch ein neues Qualitätsniveau. Schließlich hat die Brauerei in den letzten 30 Jahren eine ganze Reihe belgischer Biere mit unterschiedlichen Geschmacksrichtungen und Farben entwickelt.

1990 war ein wichtiges Jahr für die Brauerei Roman, als sie ein triumphales Trio von Abteibieren gründeten: Ename Blond, Dubbel und Tripel. Der Start fiel mit einem Open-Air-Spektakel zwischen den Klosterruinen zusammen. Das Ename Blond war vielleicht das beliebteste dieser drei Biere. Und dieses Bier steht jetzt vor mir, darauf wartend, verkostet zu werden.

Bereits die Optik dieses hellgoldenen Bieres besteht aus Superlativen: es enthält sehr viel agile Kohlensäure und es bildet sich eine sehr voluminöse Krone aus festem Schaum, der auch sehr lange erhalten bleibt.

In der Nase zeigt sich eine deutliche Fruchtigkeit. Neben dem Aroma des Malzes kann ich einen Hauch Ananas sowie etwas weißen Pfeffer riechen.

Der allererste Eindruck beim Kontakt dieses Bieres mit der Zunge ist eine kräftige Süße, aber durch die ordentlich dosierte Kohlensäure wirkt es doch wirklich frisch. Schnell gesellt sich eine kräftige Fruchtigkeit dazu. Der Geschmack nach Zitrone, Mandarine und Orange kommt in den Vordergrund, während die Süße in die zweite Reihe zurücktritt. Der trockene Abgang ist durch ein sehr mildes Bitter geprägt; trotzdem klingt er lange nach.

Alles in allem ein robustes, aber dennoch leichtes Bier mit einem schönen, trockenen und anhaltenden Abgang. Das Ename Blond ist Durstlöscher und Degustationsbier in einem. Erfrischend, leicht, aber mit viel Komplexität.

Nicht umsonst hat dieses Bier im Jahr 2014 zwei Auszeichnungen errungen:

  • Brussels Beer Challenge – Bronze Abbey Style
  • World Beer Challenge – Silver – Belgian Style Abbey Ale

Alkoholgehalt:

6,6 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij Roman
Hauwaart 105
9700 Oudenaarde
Belgien
http://www.roman.be/

Lindemans – Kriek

Jetzt steht mal wieder eines der Fruchtbiere aus dem Hause Lindemans vor mir. Wie bei den anderen Bieren aus dieser Brauerei handelt es sich auch hier nicht um ein Mischgetränk, sondern der Kirschsaft wurde bereits während des Brauprozesses zugegeben, so dass ein ganz besonderer Geschmack entsteht. Auch das Kriek ist ein Lambic, also ein Bier, das mit wilden Hefen gebraut wurde, ein Vorgang, der nur in der Umgebung von Brüssel funktionieren soll.

Tiefrot steht das Bier im Glas. Darüber ein rosa Schaum, der sich allerdings recht schnell auflöst. Na ja, ich hatte auch nichts anderes erwartet. Das ist bei allen Fruchtbieren aus dem Hause LindemanS so. Dazu der intensive Duft nach Schwarzkirschen, der Duft des Hopfens ist eher zu erahnen. Wer wie ich die Fruchtbiere mag, kann den ersten Schluck kaum erwarten. Fangen wir also an.

Der Antrunk ist süß und der Geschmack der Kirschen füllt sofort den gesamten Mund aus. Dazu die leichte Herbe des Hopfens, die hervorragend zur Säure der Kirschen passt. Der Kirschgeschmack ist fast zu intensiv, aber durchaus lecker. Lediglich im Abgang ist das Kriek etwas schwach.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hopfen, Hefe, 25% Kirschsaft, Fructose, Süßstoff, Aromen

Alkoholgehalt:

3,5 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij LindemanS
Lenniksebaan 1479
1602 Vlezenbeek
Belgien
http://www.lindemans.be

Straffe Hendrik – Wild 2017

Das Straffe Hendrik Wild ist eine wilde Variante des bekannten Straffe Hendrik Tripel. Dieses traditionelle Bier wird mit Brettanomyces-Hefe vergoren. Sie sorgen für fruchtige Aromen, die mit den reichhaltigen Aromahopfen harmonieren. Die wilden Hefen sorgen für eine längere natürliche Haltbarkeit sowie für eine Reifung des Bieres in der Flasche, die während der nächsten Jahre für eine Weiterentwicklung des Geschmacks sorgen. Bevor das Bier ausgeliefert wird, muss es längere Zeit in der Flasche reifen. Erst nach drei Monaten Flaschenreifung in den Kellern ist die Gärung der wilden Hefen abgeschlossen und das junge Bier kann getrunken werden. Das Bier entwickelt sich ebenso in den nachfolgenden Jahren noch weiter. Die bitteren Hopfenaromen werden weicher, während die wilden Hefen weiterwirken und fruchtige sowie blumige Aromen bilden. Aus diesem Grund unterscheiden sich die Jahrgänge des Straffe Hendrik Wild voneinander. Dieses Bier wird nur einmal pro Jahr abgefüllt.

Bernsteinfarben und hefetrüb präsentiert sich das Bier, zusammen mit einer riesigen feinporigen Schaumkrone, schneeweiß und sehr lange haltbar. Die Optik ist perfekt.

Das Aroma wird durch das Malz dominiert, aber auch der Hopfen kommt zu seinem Recht. Düfte nach Karamell, Honig, Trockenfrüchten, Brot und Getreide steigen mir zusammen mit etwas Bergamotte sowie Kräuterduft in die Nase. Ein so komplexes und dabei gut ausgewogenes Aroma ist selten.

Der erste Eindruck beim Antrunk ist die Süße, die aber durch viel feinperlige Kohlensäure ausgeglichen wird. Die Aromen, die ich bereits in der Nase wahrgenommen habe, spiegeln sich jetzt auf der Zunge wider. Zunächst macht das Bier einen frischen und leicht fruchtigen Eindruck. Dann zeigt sich der ordentliche Malzkörper, das Bier ist rund und süffig. Ich schmecke Trockenfrüchte, unterstützt durch den Geschmack des Alkohols, der sich aber nicht in den Vordergrund drängt. Der trockene Abgang ist zunächst wenig bitter und das Herbe des Hopfens entwickelt sich langsam, klingt dann aber sehr lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe, Kandiszucker

Alkoholgehalt:

9 % Vol.

Stammwürze:

19° Plato

Bittereinheiten:

35 IBU

Brauerei:

Brouwerij De Halve Maan
Walplein 26
8000 Brügge
Belgien
www.straffehendrik.be

Haacht Super 8 Blanche

Wieder einmal steht ein Bier aus der Brouwerij Haacht in Boortmeerbeek vor mir, das Super 8 Blanche. Auch dieses Bier haben mir die Brauer auf der Internorga mitgegeben. Auch wenn ich für diese Flasche nicht gezahlt habe, werde ich mich bemühen, sie objektiv zu beurteilen.

Super 8 ist eines von fünf Bieren unterschiedlicher Bierstile, für die die Brauerei sogar eine eigene Website eingerichtet hat. Wie der Name bereits aussagt ist das Super 8 Blanche ein Witbier, eines der typischen frischen belgischen Biere, die eine gewisse Ähnlichkeit mit dem deutschen Weizenbier haben, aber meist doch deutlich erfrischender sind. Ob das auch auf dieses Bier zutrifft will ich jetzt feststellen.

In hellem Gold und minimal hefetrüb strahlt mir das Bier im Glas entgegen. Dazu baut sich beim Einschenken sehr viel fester Schaum auf, der auch lange erhalten bleibt. Es empfiehlt sich also, beim Einschenken vorsichtig zu sein, um nicht zu lange mit dem ersten Schluck warten zu müssen.

Das Bier duftet nach Biskuitteig mit deutlichen Zitrusnoten sowie dem Aroma von Orangenschale und Koriander. Genauso erwarte ich ein belgisches Witbier.

Der Antrunk ist leicht süß und vom ersten Moment an fruchtig und frisch. Auf der Zunge entwickelt sich eine volle und runde Fruchtigkeit, wobei sich die Zitrusnoten mit dem Koriander wunderbar vereinen. Zusätzlich wird das Bier leicht trocken, was es zu einem guten Durstlöscher im Sommer macht. Der Abgang ist kaum bitter und leicht fruchtig. Der Nachklang ist kurz.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizen, Weizenmalz, Koriander, Orangenschale, Hefe

Alkoholgehalt:

5,1 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij Haacht
Provinciesteenweg 28
3190 Boortmeerbeek
Belgien
www.haacht.com

Tongerlo Lux

Jetzt steht das Tongerlo Lux vor mir. Die Brouwerij Haacht aus dem belgischen Boortmeerbeek war in der Craft Beer-Arena auf der Internorga in Hamburg vertreten und der Brauer hat mir unter anderem auch dieses Bier mitgegeben. Es handelt sich um ein helles Abteibier, also um ein Bier, das nach einem alten Klosterrezept in einer Vertragsbrauerei gebraut wurde. Wie so viele belgische Biere wurde auch das Tongerlo Lux einer zweiten Gärung in der Flasche unterzogen.

Das Bier strahlt intensiv leuchtend golden. Ich sehe viel agile Kohlensäure und es bildet sich überdurchschnittlich viel gemischtporiger Schau, der nur langsam in sich zusammenfällt.

Das Aroma ist malzbetont, leicht süßlich nach Trockenfrüchten und würzig. Bereits im Aroma kommen auch die 6 Volumenprozent Alkohol durch, was aber den guten Eindruck nicht trübt.

Der Antrunk ist recht süß und intensiv. Die feinperlige Kohlensäure sorgt für eine ordentliche Frische. Schnell kommt ein gut dosiertes freundliches Bitter dazu. Insgesamt ist das Bier süffig und der Alkohol ist auf der Zunge gut versteckt. Der Abgang ist dann überraschend mild und er klingt durchschnittlich lange nach.

Das Tongerlo Lux ist ein gutes belgisches Allroundbier.

Alkoholgehalt:

6,0 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij Haacht
Provinciesteenweg 28
3190 Boortmeerbeek
Belgien
www.tongerlo.be

Gouden Carolus Tripel

Jetzt steht ein Bier mit langer Geschichte vor mir. Das Gouden Carolus Tripel wurde erstmals im Jahr 1491 für die Ritter vom Goldenen Fließ gebraut. Damals war die Brauerei Het Anker aus Mechelen im flämischen Teil Belgiens zarte 20 Jahre alt. Vermutlich wurde die Rezeptur im Laufe eines halben Jahrtausends verändert, aber die Geschichte dieses klassischen belgischen Tripel-Bieres reicht so lange zurück.

Alter allein ist für sich noch kein Qualitätsbeweis, aber dieses Bier hat noch mehr zu bieten. Es wurde mehrfach ausgezeichnet: 2002 beim World Beer Cup mit Gold, 2006 beim World Beer Cup mit Bronze, 2009 beim European Beer Star mit Silber und im Jahr 2010 beim gleichen Contest mit Gold und zuletzt im Jahr 2012 beim World Beer Award als bestes Belgian Style Tripel. Von diesem Bier kann ich also durchaus etwas ganz Besonderes erwarten.

Altgolden präsentiert sich das Bier im Glas mit einer großen weißen Krone. Zwar ist der Schaum recht grob, trotzdem bleibt er lange erhalten. Optisch macht das Bier also schon mal eine gute Figur.

Auch das Aroma vermag mich durchaus anzusprechen. Ich rieche Zitronenschale, Banane und die Süße des Malzes.

Der Antrunk ist süßlich, dabei aber fruchtig und spritzig. Dieser Eindruck setzt sich auch fort, wenn sich das Bier im Mund verteilt. Intensive Süße und Säure sind gut aufeinander abgestimmt, so dass der recht hohe Alkoholgehalt von 9 Volumenprozent nicht auffällt. Der Abgang ist freundlich bitter und klingt lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Mais, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

9 % Vol.

Stammwürze:

18° Plato

Bittereinheiten:

22 IBU

Brauerei:

Brouwerij Het Anker
Guido Gezellelaan 49
2800 Mechelen
Belgien
www.hetanker.be