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Big Bold Marigold Flower Power Apple Sour

Der Flying Dutchman Ronald de Waal hat immer einprägsame Namen für seine Biere, so auch für dieses Bier. Gebraut für The Flying Dutchman in Finnland, allerdings von der Proef Brouwerij im belgischen Lochristi. Das Big Bold Marigold Flower Pour Apple Sour könnten wir auch als eine Mischung aus Cidre und Saison betrachten. Es wurde mit Pilsner- und Weizenmalz und dem Zusatz von Apfelsaft gebraut. Aber das wäre noch kein echtes Bier vom Flying Dutchman, wäre dieses Bier nicht auch noch auf Chips aus Ringelblume und französischer Eiche gereift. Anschließend wird es noch einmal mit Nelson Sauvin Hopfen trockengehopft und schon ist es fertig. Und wie ist das Ergebnis?

Weizengelb und opalisieren läuft das Bier ins Glas und bildet dabei eine leicht überdurchschnittlich große feste Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt.

Das Aroma wird durch eine fruchtige Säure dominiert, die durch die Äpfel beigetragen wird. Der Malzkörper hält sich diskret im Hintergrund, von wo auch die würzigen Noten des Eichenholzes durchkommen.

Der Antrunk offenbart eine leichte Süße sowie eine feinperlige aber kräftige Kohlensäure. Auf der Zunge entwickelt sich genau der Geschmack, den die Zutaten nahelegen: das Big Bold Marigold Flower Power Apple Sour wirkt wie eine Mischung aus Bier und Cidre. Es ist weniger sauer als ich es erwartet hatte, aber mit seinem weichen Mundgefühl ist es wirklich erfrischend. Genau das richtige Getränk für heiße Tage. Im Abgang wird das Bier trockener und die Säure etwas stärker. Bitter ist kaum zu schmecken und der Geschmack klingt nur kurz nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hafer, Hopfen, Apfelsaft, Ringelblume, Hefe

Alkoholgehalt:

4,0 % Vol.

Bittereinheiten:

20 IBU

Brauerei:

The Flying Dutchman Brewing Co.
Tapolanku 2
Vantaa
Finnland
www.flyingdutchmanbrewingcompany.com

gebraut bei

Proef Brouwerij
Doornzelestraat 20
Lochristi-Hijfte
Belgien

Serafijn Heksemie

Über die Brouwerij Pirlot im flandrischen Zandhoven liegen mir keine Informationen vor. Komme ich daher gleich zum Bier. Das Serafijn Heksemie ist ein Pale Ale mit immerhin 150 Bittereinheiten. Ob das was sein kann?

Intensiv goldfarben und leicht hefetrüb fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine durchschnittlich große Schaumkrone, die auch durchschnittlich schnell in sich zusammenfällt.

Das Aroma ist fruchtig. Düfte nach Zitrusfrüchten steigen mir in die Nase, abgerundet mit einem Duft nach Biskuit.

Der Antrunk ist fruchtig und relativ süß, aber die Kohlensäure ist passend dazu dosiert. Auf der Zunge gesellt sich ein kräftiges fruchtiges Bitter dazu, das aber nicht so stark ist, dass es die Zitrusaromen verdrängen kann. Das Mundgefühl ist weich und voll. Im Abgang wird das Bitter etwas zurückhaltender, aber es klingt lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe, Zucker für die Nachgärung in der Flasche

Alkoholgehalt:

6,2 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij Pirlot
Heistraat 3
2240 Zandhoven
www.brouwerijpirlot.be

3 Schténg

Der Name 3 Schténg stammt aus dem limburgischen Dialekt Platdiets und bedeutet übersetzt „Drei Steine“. Er bezieht sich auf die drei Grenzmarkierungssteine am Dreiländereck von Vaalserberg an der niederländisch-belgisch-deutschen Grenze, einer Touristenattraktion in der Gemeinde Gemmenich. Auf dem Dreiländereck wurde ein Aussichtsturm mit Restaurant errichtet, der DrieLaenderpunkt Aussichtsturm oder Baudewijntoren. In diesem Turm wird das Bier für das Restaurant hergestellt, das jetzt auch vor mir steht und auf seine Verkostung wartet.

Blickdicht schwarz präsentiert sich das Bier im Glas. Die feinporige mittelbraune Schaumkrone ist überdurchschnittlich groß und bleibt lange erhalten.

Das Aroma ist fruchtig. Düfte nach Rosinen und dunkler Schokolade steigen mir in die Nase. Diese werden durch den Alkohol im Hintergrund unterstützt. Das gefällt mir und ich bekomme Lust auf den ersten Schluck.

Der erste Eindruck ist der leichter Süße und feinperliger Kohlensäure. Auf der Zunge dominiert der Geschmack der Schokolade, dazu kommt eine leichte Säure. Die gesamte Komposition sorgt für ein volles Mundgefühl. Im Abgang wird die Säure etwas stärker und sie klingt gemeinsam mit einem freundlichen Bitter lange nach.

Das 3 Schténg ist ein angenehmes Bier ohne Ecken und Kanten, das einfach zu trinken ist.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe, Kräuter

Alkoholgehalt:

6,3 % Vol.

Brauerei:

3Schténg
Drielandenpunt 99
4851 Gemmenich
Belgien

Grimbergen – Rouge

Früchte beim Bierbrauen einzusetzen hat in Belgien schon seit dem Mittelalter Tradition. Da es in Belgien kein Reinheitsgebot gab, war es den Brauern möglich, mit allem möglichen Obst zu experimentieren. Auch die Abtei in Grimbergen hat sich diesem Trend nicht entzogen und bietet das Grimbergen Rouge an, das mit den Aromen von Erdbeere, Cranberry und Holunder auftrumpft.

Rubinrot und gefiltert präsentiert sich das Bier im Glas. Die feinporige Schaumkrone ist nur klein und fällt schnell in sich zusammen.

Das Bier duftet süßlich entfernt nach roten Johannisbeeren oder Kirschen. Auf jeden Fall habe ich den Eindruck, dass hier künstliche Aromen im Spiel sind.

Der Antrunk ist ziemlich süß und die sehr feinperlige Kohlensäure ist nur knapp dosiert. Der Eindruck künstlicher Aromen setzt sich auf der Zunge fort. Die Süße bleibt und ein leichtes Sauer gesellt sich dazu. Der Geschmack erinnert mich eher an eine Limonade als an ein Bier. Der Abgang ist mild und ohne Bitterstoffe. Der künstliche Geschmack bleibt einige Zeit erhalten.

Schade, von Grimbergen hätte ich wirklich ein besseres Bier erwartet. Von dieser Kreation bin ich ehrlich enttäuscht.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Glukosesirup, Weizenmalz, Saccharosesirup, natürliches Aroma, Karottenkonzentrat, Gerstenmalzextrakt, Säuremittel: Zitronensäure, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

6,0 % Vol.

Stammwürze:

14,5° Plato

Bittereinheiten:

13 IBU

Brauerei:

Brasserie Alkon-Maes S.A.
Stationsstraat 2
3570 Alken
Belgien
www.grimbergenbeer.com

Den zwarte Sinjoor

Die Huisbrouwerij `t Pakhuisist eine der beiden noch bestehenden Stadtrauereien in Antwerpen (ursprünglich waren es 25). Dort wird noch auf authentische belgische Weise Bier gebraut, das heisst mit natürlichen Grundstoffen, ohne Filtrierung oder Pasteurisation. Von dort kommt der zwarte Sinjoor, der jetzt vor mir steht.

Schwarz und fast blickdicht präsentiert sich das Bier im Glas. Erst als ich das Glas gegen das Licht halte, scheint ein rubinroter Schimmer durch. Schaum bildet sich kaum und was sich bildet ist grobporig und löst sich sehr schnell auf. Dafür ist das Bier bereits beim Öffnen übergeschäumt.

Das Aroma wird durch die Röstaromen dominiert. Vor allem der Duft nach dunkler Schokolade sticht hervor, aber auch Kaffee ist zu riechen. Im Vergleich zu vielen anderen Stouts duftet der zwarte Sinjoor relativ trocken.

So verwundert es mich auch nicht, dass der Antrunk für ein Stout nur wenig Süße offenbart. Die Kohlensäure ist fein aber kräftig. Auf der Zunge halten sich Süße und Bitter die Waage. Dabei ist der Geschmack nicht so intensiv wie bei vielen anderen Stouts, aber wirklich vollmundig. Der Abgang ist überraschend mild. Ich schmecke jetzt Espresso und dunkle Schokolade, beides mit sehr langem Nachklang.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Zuckersirup, Hefe

Alkoholgehalt:

6,7 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij ‚t Pakhus
Vlaamsekaai 76
2000 Antwerpen
Belgien

Estaminet 0.0

Ein Estaminet ist eine typisch belgische Gaststätte, die sich allerdings auch im Norden Frankreichs findet. Sie kombiniert Café, Kneipe und Restaurant. Es diente der Bevölkerung als Treffpunkt, quasi das, was wir in Deutschland als Dorf- oder Stadtteilkneipe kennen. Dass das alkoholfrei Bier, das jetzt vor mir steht, so benannt ist, löst bei mir bereits einige Erwartungen an dieses Bier aus.

Golden und gefiltert läuft das Bier ins Glas. Dabei entsteht nur wenig feinporiger Schaum, der recht flott in sich zusammenfällt.

Die Süße des Malzes steigt mir deutlich in die Nase, begleitet durch das Herbe und Würzige des Hopfens. Im Grunde handelt es sich hier um ein für ein Pils typisches Aroma, das bei alkoholfreien Bieren aber meist nicht so deutlich hervorkommt.

Der Antrunk ist spritzig-frisch mit einer leichten Süße. Passend dazu dosiert gesellt sich afu der Zunge ein leichtes Bitter dazu, das zu einem für ein alkoholfreies Bier überraschend vollen Mundgefühl führt. Im Abgang wird das Bitter kräftiger, so dass es die Süße verdrängt und lange nachklingt.

Das Estiminet ist ein überraschend süffiges Bier ohne Alkohol. So etwas würde ich mir häufiger wünschen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, natürliches Aroma, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

0,0 % Vol.

Bittereinheiten:

17 IBU

Farbe:

6,5 EBC

Brauerei:

Palm nv-sa
Steenhuffeldorp 3
1840 Steenhuffel
Belgien
www.palm.be

Novice Black Tripel

Der Ursprung dieser Brauerei soll bis ins18. Jahrhundert zurückreichen. Damals gründete Balthazar De Landtsheer die Brauerei De Halve Maan (die mit der heutigen Brauerei gleichen Namens aber nichts zu tun hatte). Die Brauerei bestand unter wechselnden Namen, bis sie nach dem zweiten Weltkrieg in wirtschaftliche Schieflage geriet und lediglich für andere Brauereien deren Bier abfüllte. Erst im Jahr 1997 nahm Manu De Landtsheer das Brauen wieder auf und benannte die Brauerei in Brouwerij Malheur um. Das Programm dieser Brauerei ist nicht allzu umfangreich, aber das muss ja kein Nachteil sein. Jetzt steht das Novice Black Tripel vor mir und wartet auf seine Verkostung.

Sehr dunkel mahagonifarben, fast blickdicht schwarz, präsentiert sich das Bier im Blas. Die durchschnittlich große, sahnige und beige Schaumkrone bleibt sehr lange erhalten. So lobe ich mir mein Bier.

Die Düfte der Röststoffe halten sich mit denen nach Trockenfrüchten wie Feigen und Rosinen in etwa die Waage. Dazu kommen noch Noten roter Früchte.

Der Antrunk ist frisch mit einer leichten Süße und einer gut dosierten feinperligen Kohlensäure. Auf der Zunge drängen sich zunächst die Röststoffe mit einer leichten Bitterkeit in den Vordergrund, bevor die fruchtigen Noten zum Vorschein kommen. Das Mundgefühl ist leicht und schlank. Im Abgang kommt überraschend ein ordentliches Bitter mit langem Nachklang zum Vorschein.

Sowohl der Antrunk als auch der Körper und der Abgang sind für sich genommen recht langweilig; zusammen sind sie aber doch in der Lage, mich mit ihrem Zusammenspiel zu verwöhnen. Auffällig ist noch, dass die Brauerei diesem Bier eine Mindesthaltbarkeit von drei Jahren zuspricht.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Mais, Hopfen, Gewürze, Hefe, Zucker

Alkoholgehalt:

8,5 % Vol.

Stammwürze:

18° Plato

Bittereinheiten:

35 IBU

Empfohlene Genusstemperatur:

5° – 8° Celsius

Brauerei:

De Landtsheer Brouwerij Malheur
Mandekensstraat 179
9255 Buggenhout
Belgien
www.malheur.be/

Wittekerke Rosé

Die Brauerei De Brabandere kann auf eine umfangreiche Geschichte zurückblicken, blickt aber mit gleicher Zuversicht in die Zukunft. Der Traum, den der Gründer Adolphe De Brabandere Ende des neunzehnten Jahrhunderts hegte, als er den Grundstein für seine Brauerei im flandrischen Bavikhove legte, ist im erfolgreichen Unternehmen von heute Wirklichkeit geworden. Mit einem reichhaltigen Sortiment an Bieren, die von Kennern weit über unsere Grenzen Belgiens hinaus genossen werden. Mit Wittekerke Rosé brachte die Brauerei das erste und originale Rosé-Bier auf den Markt. Dieses Bier wird auf Basis von Wittekerke White unter Zusatz von reinem Himbeersaft gebraut. Jetzt steht es vor mir und wartet auf seine Verkostung.

Bernsteinfarben fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine recht kleine feinporige Schaumkrone, die aber lange Zeit erhalten bleibt.

Im Aroma ist der Duft der Himbeere sehr dominant und verdrängt die Düfte nach Hopfen und Malz fast vollständig.

Der Antrunk offenbart eine zurückhaltende Süße sowie eine feinperlende Kohlensäure. Wie in der Nase dominiert auch auf der Zunge der Geschmack nach Himbeeren, aber jetzt kommt eine Süße hinzu, die künstlich wirkt. Bitterstoffe kann ich keine feststellen, so dass das Bier trotz des weichen Mundgefühls nicht ausgewogen wirkt. Der Abgang ist fruchtig mit kurzem Nachklang.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizen, Himbeersaft (18 %), Fruktose, Hopfen, Süßmittel (Aspartam), Holundersaft, Aromen

Alkoholgehalt:

4,3 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij de Brabandere
Rijksweg 33
8531 Bavikhove
Belgien
www.brouwerijdebrabandere.be

Grotten Santé

De Kazematten, die Stadtbrauerei von Ypern, wurde 2013 ins Leben gerufen, als sich zwei Brauer zusammentaten, um ihre Träume zu verwirklichen: Hans Depypere, der Besitzer der Brauerei Sint-Bernardus, und Rudy Ghequire, Manager und Braumeister bei Rodenbach’s. Die von ihnen gegründete Mikrobrauerei wird heute von Julie, der Tochter von Hans, und Rudys Sohn Maarten geleitet.

Die Brouwerij De Kazematten macht ihrem Namen alle Ehre, denn sie befindet sich an einem einzigartigen Ort: den Kasematten von Ypern, befestigten Verteidigungsanlagen, die mit ihren dicken Mauern einen unauslöschlichen Teil der Geschichte dieser Stadt aus dem 17. Jahrhundert darstellen. Vauban, ein berühmter Ingenieur, der für Ludwig XIV. von Frankreich Befestigungsanlagen baute, errichtete diese besonderen Kasematten in Houten Paard im Jahr 1680. Im Laufe der Jahre wurden diese gewölbten Kammern zur Lagerung von Munition und anderen Armeevorräten genutzt. Mit ihren Geschützstellungen heben sie sich von den anderen Souterrains oder unterirdischen Kammern in der Stadt ab.

Die Kasematten waren auch eine Art Zuhause für die Soldaten, die die Stadt im Laufe ihrer Geschichte verteidigt haben. Während des Ersten Weltkriegs – in dem die Stadt Ypern fast in Schutt und Asche gelegt wurde – richtete die britische Armee in den Kasematten ein Offizierskasino ein, einen Kommandoposten, ein Feldlazarett und einen Raum, in dem sich die müden Soldaten vom Kampf erholen konnten.

Die jüngste Brauerei in Ypern produziert jetzt auch das früher als Grottenbier bekannte Bier unter dem neuen Namen Grotten Santé. Das Bier wurde früher von der Brauerei Sint-Bernardus gebraut und reifte in den Mergelsteinhöhlen bei Kanne.

Grottenbier oder „Höhlenbier“ wurde vor vielen Jahren von einem der größten belgischen Brauer, dem (verstorbenen) Pierre Celis, dem legendären Gründer von Hoegaarden, entwickelt. Seine Idee erlangte große Popularität und hat nun ein neues Zuhause in den Kazematten von Ypern gefunden.

Das Grottenbier wurde zu einem bestimmten Zweck kreiert: um herauszufinden, wie sich konstant niedrige Temperaturen, wie sie in einer Höhle herrschen, auf die Geschmacksentwicklung eines Bieres auswirken würden. Die Temperaturen in den bombensicheren Souterrains der ehemaligen Festungsanlagen der Stadt Ypern, in denen dieses Bier nun reift, sind sowohl niedrig als auch stabil.

Als die Produktion von Grottenbier von der Brouwerij Kazematten übernommen wurde, erfuhr das Bier ein Facelifting, das sich in seinem neuen Namen widerspiegelt – Grottenbier ist jetzt unter dem Namen Grotten Santé bekannt. Die Rezeptur ist jedoch unverändert geblieben.

Jetzt reicht es aber mit der Theorie. Lassen Sie uns jetzt die Flasche öffnen und das Bier ins Glas einfüllen.

Blickdicht schwarz läuft das Bier ins Glas und bildet dabei eine durchschnittlich große feinporige und hellbraune Schaumkrone, die lange erhalten bleibt. Optisch ist das Bier damit schon mal wirklich ansprechend.

Das Bier duftet nach dunkler Schokolade, Haselnuss und Vanille.

Der Antrunk ist durch die extrem reichlich enthaltene und kräftige Kohlensäure wirklich spritzig. Die Kohlensäure ist so dominant, dass sie den Geschmack des Bieres in den Hintergrund drückt. Erst nachdem sic das Bier auf der Zunge verteilt und einen Teil der Kohlensäure verloren hat, kommen die Röststoffe mit ihrem Geschmack nach Schokolade hervor. Dazu kommen noch einige Noten, die an verbrannten Toast erinnern. Das Bier ist nicht ausgewogen und die verbrannten Eindrücke sorgen zusammen mit der Trockenheit des Bieres für ein eher unangenehmes Mundgefühl. Im Abgang dominiert der Geschmack nach Mokka, der durchschnittlich lange nachklingt.

Noch eines fällt mir auf: Laut der Internetseite der Brauerei sollten beim Brauen des Bieres auch Kräuter zum Einsatz gekommen sein. In der Zutatenliste tauchen sie nicht auf und ich konnte sie auch weder im Aroma noch im Geschmack feststellen. Ich vermute mal, dass die Brauerei kürzlich die Rezeptur geändert hat und deshalb die Angaben noch nicht synchron sind.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Zucker, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

6,5 % Vol.

Empfohlene Genusstemperatur:

6° – 8° Celsius

Brauerei:

Brouwerij De Kazematten
Houten Paard 1
8900 Ieper (Ypres)
Belgien
www.kazematten.be

St. Bernardus – Wit

Das St. Bernardus Wit wurde im Jahr 2001 erstmals von der Familienbrauerei Sint Bernardus im westflämischen Watou nahe der französischen Grenze gebraut. Heute wird es weltweit geschätzt und gehört auch meiner Meinung nach zu den besten Witbieren. Deshalb will ich es auch nicht warten lassen und öffne jetzt die Flasche.

Golden mit einem leichten orange Stich und hefetrüb fließt das Bier ins Glas. Die durchschnittlich große feinporige Schaumkrone löst sich leider recht schnell auf.

Düfte nach Zitrus und Banane, nach Apfel und Orangenschale steigen mir in die Nase, dazu der Duft des Korianders, Aromen nach Gewürznelken und Pfeffer steigen mir in die Nase. Abgerundet wird das Bier durch eine leichte Teignote der Hefe.

Der Antrunk ist mäßig süß mit einer sehr feinperligen Kohlensäure. Auf der Zunge ist das St. Bernardus Wit fruchtig-würzig, der Koriander kommt deutlich kräftiger zum Vorschein als in der Nase. Das Mundgefühl ist voll und fast samtig, dabei aber auch leicht. Der Abgang ist zunächst sehr mild, bev or sich das Bitter entwickelt, das dann lange nachklingt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizen, Zucker, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,5 % Vol.

Stammwürze:

12° Plato

Farbe:

12 EBC

Empfohlene Genusstemperatur:

4° – 8° Celsius

Bittereinheiten:

10 IBU

Brauerei:

Brouwerij St. Bernard
Trappistenweg 23
8978 Watou
Belgien
www.sintbernardus.be