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Brouwerij `t IJ – Natte

Die Brouwerij ´t IJ braut seit 1985 skurrile Amsterdamer Bierspezialitäten. Der Musiker Kasper Peterson gründete das Unternehmen, nachdem er die belgischen Bierstile kennengelernt hatte. Als Mitglied der Band Door Mekaar trat er regelmäßig in Belgien auf und entwickelte ein starkes Interesse an den Bieren der Flamen und Wallonen. Da ähnliche Bierspezialitäten in den Niederlanden kaum gebraut wurden, beschloss er, es selbst zu versuchen.

Das Bier, das er anfangs in einem besetzten Haus gebraut hatte, fand schnell Anklang. Auf der Suche nach einem größeren Standort stieß er auf das leerstehende städtische Badehaus Fünen. Das Gebäude verfügt über ein umfangreiches Wasserzu- und -abflusssystem sowie einen Dampferzeuger und ist daher ideal zum Brauen. Die angrenzende Windmühle De Gooyer ist kein Teil des Gebäudes, diente aber von Anfang an als ultimatives markantes Wahrzeichen. Nicht lange nach Beginn des Brauens verfügte das Badehaus auch über einen eigenen Verkostungsraum und über eine Terrasse.

Die Terrasse entwickelte sich zu einem beliebten Treffpunkt der Amsterdamer und das Bier begann sich auch außerhalb der Hauptstadt einen Namen zu machen. Die Brouwerij ‚t IJ wuchs und braute immer mehr unterschiedliche Biere.

Nach mehr als zwanzig Jahren des Aufbaus der Brauerei beschloss Kasper, seiner Arbeit ein Ende zu setzen. Bart Obertop und Patrick Hendrikse wurden die neuen Besitzer und setzten die Tradition des Brauens von Bier mit der Einführung neuer Bierstile wie dem IPA. und verschiedenen Pale Ales fort.

Da die Brauerei an der Fünenkade die Nachfrage nach IJbier nicht mehr befriedigen konnte, eröffneten sie im Januar 2013 einen zweiten Standort. In der Brauerei an der Fünenkade wird das gesamte Fassbier für den Verkostungsraum gebraut.

Das Natte (deutsch: Nasse) ist nach der Zatte das älteste Bier der Brouwerij ‚t IJ. De Natte ist ein Dubbel, eine belgische Art von weichen dunklen Bieren. Die Verwendung von dunklem Malz verleiht diesem Bierstil eine rötlich-braune Farbe. Dieses Malz sorgt auch für den schonenden Röstgeschmack.

Bernsteinfarben und gefiltert präsentiert sich das Bier im Glas. Die recht kleine Schaumkrone hat einen leichten Gelbstich und fällt flott in sich zusammen. An der Optik könnte die Brauerei noch etwas optimieren.

Das Aroma ist stiltypisch malzbetont mit Aromen nach Kaffee, Karamell und dunklen Früchten.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine angenehme Malzsüße und Karbonisierung aus. Auf der Zunge stehen die Röstaromen im Mittelpunkt, die an Kaffee und Karamell erinnern. Da die Bittere des Hopfens nur zu ahnen ist, ist das Mundgefühl schlank. Auch in der Kehle ist das Bier mild mit einer geringen Bitteren, aber die Röstaromen klingen lange in der Kehle nach.

Alkoholgehalt:

6,5 % Vol.

Empfohlene Genusstemperatur:

8° – 10° Celsius

Brauerei:

Brouwerij ‘t IJ
Funenkade 7
1018 Al Amsterdam
www.brouwerijhetijl.nl

Val-Dieu – Brune

Auf dem Etikett, das in Form von zwei sich überschneidenden Kreisen geformt ist, ist die Abtei Val-Dieu abgebildet.Die Zisterzienserabtei Val-Dieu existiert bereits seit Anfang des 13. Jahrhunderts im flämischen Aubel. Es liegt nicht weit vom Dreiländereck mit den Niederlanden und Deutschland entfernt. Ursprünglich hieß das Stück Land „Tal des Teufels“. Nachdem die Mönche das Tal in fruchtbares Land verwandelt hatten, nannten sie es Tal Gottes – Val Dieu. Ein Großteil der noch heute genutzten Gebäude stammt aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Im Jahr 2002 verließen die letzten drei Mönche die Abtei und ihr Platz wurde von einer von der Zisterziensertradition inspirierten christlichen Laiengemeinschaft eingenommen. Der Bierversandhändler Belgoshop.de schreibt: „Auf einem alten Hof innerhalb des Klosters wurde Ende der 1990er Jahre eine neue Brauerei eingerichtet, in der seit 1997 wieder auf traditionelle Rezepturen basierendes Abteibier gebraut wird. Man fing mit einem hellen und einem dunklen Starkbier an und das Sortiment wurde mittlerweile auf 6 Biere ausgebaut. Die verbundenen Ringe auf den Bieretiketten symbolisieren den Bund des Friedens „In Vinculo Pacis“, dem Motto des Klosters seit mehr als 800 Jahren.“ Jetzt reicht es aber mit der Vorrede und es ist an der Zeit, dass ich die Bierflasche öffne und mit der Verkostung beginne.

Dunkelbraun fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine sehr voluminöse feinporige und elfenbeinfarbene Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Optisch macht das Bier eine wirklich gute Figur.

Das Bier duftet kraftvoll nach Kaffee, Lakritz und Kandis. Aus dem Hintergrund kommen auch Anklänge nach roten Früchten.

Der Antrunk ist wie erwartet süß und würzig. Das würde mir durchaus gefallen, wäre die sehr feinperlige Kohlensäure nicht so knapp dosiert. Da hätte ich mir mehr gewünscht. Auf der Zunge dominiert der Geschmack nach dunkler Schokolade und von Lakritz. Dabei kommt aber die Bittere zu kurz, so dass ein unrundes Mundgefühl entsteht. Lakritz ist auch in der Kehle das hervorstechende Aroma. Die Bittere ist auch hier gering, aber der Geschmack klingt doch überraschend lange nach.

Zutaten:

Gerstenmalz, Hopfen, Wasser, Hefe

Alkoholgehalt:

5,0 % Vol.

Bittereinheiten:

19 IBU

Empfohlene Genusstemperatur:

8° – 12° Celsius

Braurei:

Brasserie de l’Abbaye du Val-Dieu
Val-Dieu 225
4880 Aubel
Belgien
www.val-dieu.com

Brasserie de l‘Abbaye des Rocs – Blanche des Honnelles 1979

Aus Montignies-sur-Roc in der Wallonie stammt das Blanche des Honnelles 1979, das als „Dubble Wit“ angeboten wird. Ein Dubble Wit bzw. Blanche Double habe ich vorher noch nicht gesehen. Dass die Brauerei noch angibt, dass das Bier dreifach vergoren ist, macht die Sache nicht einfacher. Eigentlich müsste es dann doch wohl als Triple Wit beworben werden.

Golden und hefetrüb fließt das Bier ins Glas. Dabei bildet sich eine nur kleine Schaumkrone, die sich sofort auflöst. An der Optik muss die Brauerei aber wirklich noch arbeiten.

Das Aroma ist vollkommen anders als erwartet. Ich rieche keine Orangenschale und nur wenig Koriander. Dafür dominieren für ein Wit untypische Aromen nach Karamell, Walnuss und hellen Früchten. Auch die 6,0 Volumenprozent Alkohol sind deutlich zu riechen.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine leichte Süße sowie eine anfangs reichliche Karbonisierung aus. Die Kohlensäure verflüchtigt sich aber schnell. Übrig bleibt eine leichte Fruchtigkeit, die an helle Früchte erinnert. Obwohl das Mundgefühl recht schlank ist, bietet das Bier eine ordentliche Süffigkeit. Nur die Bittere ist eher knapp ausgefallen. Auch der Abgang ist fruchtig und schlank mit kurzem Nachklang.

In der Regel ist ein Witbier leicht mit einem deutlichen Geschmack nach Orangenschale und Koriander. Der Koriander ist bei diesem Bier in Anklängen vorhanden, die Orangenschale vermisse ich vollständig. Von einem Dubbel Wit würde ich eine schwerere Version eines Witbiers erwarten. So ist das Blanche des Honnelles 1979 ein gut trinkbares Bier, das meine Erwartungen aber leider absolut nicht erfüllt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hafer, Hopfen, Gewürze, Hefe

Alkoholgehalt:

6,0 % Vol.

Empfohlene Genusstemperatur:

4° – 6° Celsius

Farbe:

6 EBC

Brauerei:

Brasserie de l’Abbaye des Rocs s.a.
Chaussée Brunehault 37
7387 Mentignies-sur-Roc
Belgien
www.abbayedesrocs.com

Schelde Brouwerij – Dulle Griet

Dulle Griet ist in der flämischen Folklore in mehrfacher Bedeutung zu finden. Da gibt es einerseits die Jungfer Dulle Griet, die ein Frauenheer anführt, um die Hölle zu plündern. Diese Dulle Griet ist Gegenstand eines Ölgemäldes des Renaissancekünstlers Pieter Bruegel des Älteren aus dem Jahr 1563. Es ist im Museum Mayer van den Bergh in Antwerpen ausgestellt und wenn Sie einmal dort in der Nähe sind, sollten Sie nicht versäumen, sich dieses Bild anzusehen.

In Gent gibt es ein weiteres Dulle Griet. In diesem Fall handelt es sich um ein mittelalterliches Riesengeschütz. Das schmiedeeiserne Stabringgeschütz stammt aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Es wurde aus insgesamt 32 Längsstäben konstruiert, die von 61 Eisenringen umfasst werden. Die Kanone steht heute in Gent etwas abseits vom Freitagsmarkt unter freiem Himmel. Auch diesen Anblick sollten Sie sich nicht entgehen lassen.

Und dann gibt es noch ein Bier mit diesem Namen. Wie sollte es auch anders sein. Es handelt sich um ein dunkles Dubbel und steht jetzt vor mir.

Dunkel ist untertrieben. Tatsächlich präsentiert sich das Dulle Griet pechschwarz im Glas. Die haselnussbraune Schaumkrone ist recht klein und fällt bis auf einen Rest recht flott in sich zusammen. Dieser Rest bleibt aber lange erhalten.

Das Bier duftet nach Kaffee und Trockenfeigen.

Wie das Aroma erahnen lässt, ist der Antrunk recht süß, was aber gut zur reichlich dosierten kräftigen Kohlensäure passt. Auf der Zunge drängt sich die Fruchtigkeit in den Mittelpunkt. Gleichzeitig lässt die Süße etwas nach und der Kaffee würzt das Bier. Dies alles zusammen sorgt für ein volles Mundgefühl. Der Abgang ist überraschend schlank, wobei die Frucht im Mittelpunkt bleibt. Erstmals schmecke ich jetzt ein leichtes Bitter, das dann aber lange nachklingt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

6,5 % Vol.

Bittereinheiten:

16 IBU

Farbe:

75 EBC

Empfohlene Genusstemperatur:

8° – 11° Celsius

Brauerei:

Scheldebrouwerij
Wenenstraat 7
2321 Meer
Belgien
www.scheldebrouwerij.com

St. Bernardus – Pater 6

Evariste Deconinck gründete die Brauerei St. Bernardus wurde kurz nach dem 2. Weltkrieg im Jahr 1946. Er schloss einen Vertrag mit der Sint-Sixtusabtei Westvleteren ab, die beschlossen hatten, ihr Bier nicht mehr selbst zu brauen. Evariste Deconinck sicherte sich die Rechte an den Trappistenbieren für 30 Jahre und der polnische Braumeister der Abtei Westvleteren verließ die Abtei, um von nun an das Sint-Sixtus Trappistenbier unter dem Label der Brauerei zu brauen. In der Abtei wurde nur noch für den Eigenbedarf gebraut. 1962 wurde diese Lizenz um weitere 30 Jahre verlängert, bis die Trappistenmönche der Abtei Sint-Sixtus Westvleteren 1992 beschlossen, das Bier wieder selbst innerhalb der Mauern der Abtei zu brauen, um ihr Bier mit dem Label „Authentic Trappist Product“ versehen zu können. Die St. Bernardus Brauerei braute die Trappistenbiere unter den denselben Rezepten der Abtei weiter, mussten jedoch in „St. Bernardus“ umbenannt werden. Sie hießen fortan Pater 6, Prior 8 und Abt 12. Später wurden diesem historischen Sortiment weitere Biere hinzugefügt. Die Brauerei trägt das Label „Belgian Family Brewers“.

St. Bernardus Pater 6, das jetzt vor mir steht, ist ein dunkles, obergäriges Dubbel mit Flaschengärung.

Kastanienbraun und mit einer gemischtporigen mittelbraunen Schaumkrone präsentiert sich das Bier im Glas. Der Schaum bleibt durchschnittlich lange erhalten, so dass das Bier optisch schon mal einen guten Eindruck macht.

Intensive Karamellnoten steigen mir in die Nase, dazu die Aromen dunkler Schokolade und von roten Früchten.

Der Antrunk ist wie von mir erwartet recht süß imd er weist eine feinperlige Kohlensäure auf. Die Süße bleibt auch auf der Zunge erhalten, wobei sich der Geschmack nach Mokka dazugesellt, genau wie eine leichte Fruchtigkeit, die an Pflaumen und Trockenfrüchte erinnert. Bittere Noten sind kaum zu vernehmen. Das Mundgefühl ist rund und weich. Auch der Abgang ist mild und das freundliche Bitter klingt durchschnittlich lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Zucker, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

6,7 % Vol.

Stammwürze:

16° Plato

Bittereinheiten:

25 IBU

Farbe:

45 EBC

Empfohlene Genusstemperatur:

8° – 12° Celsius

Brauerei:

St.Bernardus
Trappistenweg 23
8978 Watou
Belgien
www.sintbernardus.be

Tongerlo Nox – Bruin

Aus der Brauerei Haacht in Flandern stammt das Tongerlo Nox, das jetzt vor mir steht. Der Name leitet sich vom lateinischen Nox für Nacht ab. Es soll halt an eine gemütliche Nacht erinnern.

Und wirklich, das dunkle Rubinrot, das schon fast ins Schwarze übergeht, erinnert an die letzten Lichtstrahlen eines Sonnenuntergangs an einem lauen Sommerabend. Die elfenbeinfarbene Schaumkrone ist sehr voluminös und bleibt durchschnittlich lange erhalten.

Die Röststoffe dominieren das Aroma dieses Biers. Ich rieche dunkle Schokolade und Vanille, abgerundet durch einen Hauch Lakritz.

Der Antrunk offenbart eine kräftige Süße, die mmit einer reichlichen Portion Kohlensäure einhergeht. Auf der Zunge spiegeln sich die Aromen wider, die ich bereits in der Nase fesgestellt habe. Zur dunklen Schokolade und Vanille kommt der Geschmack nach Rosinen. Bittere und säuerliche Noten fehlen. Dadurch ist das Bier nicht wirklich rund, sondern eher schlank und es erinnert an ein Lightbier. Im Abgang dominiert zunächst der Schokoladengeschmack und erstmals stelle ich ein leichtes und diskretes Bitter fest, das überraschend lange nachklingt.

Zutaten:

Wasser, Malz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

6,5 % Vol.

Empfohlene Genusstemperatur:

6° – 9° Celsius

Brauerei:

Brauerei Haacht
Provinciensteenweg 28
3190 Boortmeerbeek
Belgien
www.haacht.com

Texels Dubbel

Jetzt habe ich bereits länger kein Bier mehr von der westfriesischen Insel Texel getestet. Es wird also mal wieder Zeit. Vor mir steht das Dubbel aus der Texelse Bierbrouwerij. Dubbels sind eher dunkle Starkbiere mit einem Alkoholgehalt von meist sechs bis acht Volumenprozent. Ursprünglich stammt der Bierstil Dubbel aus der Brautradition der Trappistenklöster, aber beretis seit den Tagen des zweiten Weltkriegs werden diese Biere nachgebraut.

Kupferfarben läuft das Bier ins Glas. Die feinporige Schaumkrone hat die Farbe von Elfenbein und bleibt lange erhalten.

Das Aroma wird durch die Röststoffe des Malzes dominiert. Düfte nach Schokolade und dunklen Trockenfrüchten wie Rosinen und Pflaumen steigen mir in die Nase. So weit gefällt mir das Aroma, aber leider steigt mir auch der Alkohol deutlich erkennbar in die Nase.

Der Antrunk ist recht süß, so dass ich denke, dass dieses Dubbel als Dessertbier geeignet ist. Zu diesem Eindruck trägt auch die feinperlige Kohlensäure bei. Auf der Zunge kommt noch der Geschmack nach Schokolade zur Süße, gemeinsam mit Karamell- und Nussnoten. Das Mundgefühl ist weich und der Alkohol wärmt. Im Abgang ist das Texels Dubbel mild und es kommt jetzt auch erstmal eine leichte Fruchtigkeit auf. Leider ist der Nachklag nur kurz.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

6,4 % Vol.

Brauerei:

Texels Bierbrouwerij BV.
Schilderweg 214b
1792 CK Oudeschild
Niederlande
www.texels.nl

Lindeboom – Gouverneur Dubbel

Die Bierbrouwerij Lindeboom st in der Nähe von Venlo in der niederländischen Provinz Limburg beheimatet. Bekannt ist sie für überraschende Biere wie ihr rotes Altbier. Jetzt steht vor mir das Gouverneur Dubbel.

Dunkel Rubinrot, beinahe schwarz, präsentiert sich das Bier im Glas. Der elfenbeinfarbene Schaum ist fest und bleibt lange erhalten. Damit präsentiert sich mir ein Dubbel wie gemalt.

Das Aroma wird durch die Röststoffe bestimmt. Der Duft dunkler Schokolade steigt mir in die Nase, und der Duft nach Rosinen sorgt für eine angenehme Süße. Abgerundet wird das Aroma durch einen Hauch Vanille.

Beim Antrunk fällt zunächst die sehr reichlich vorhandene Kohlensäure auf, noch vor der kräftigen Süße. Auf der Zunge gesellt sich noch ein leichtes Bitter dazu, so dass sich zusammen mit den Aromen, die sich auf der Zunge widerspiegeln, der Geschmack dunkler Schokolade bildet. Das Mundgefühl ist schwer und samtig. Im Abgang wird das Bier trockener, die Bitternoten und der Geschmack nach Schokolade kommen in den Vordergrund. Der angenehme Geschmack klingt lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe, Klärstoff (Karamell)

Alkoholgehalt:

6,5 % Vol.

Empfohlene Genusstemperatur:

6° – 8° Celsius

Brauerei:

Lindeboom Bierbrouwerij B.V.
Postbus 4416
6086 ZG Neer
www.lindeboom.nl

Jessenhofke – BRWN

Hasselt ist als die Stadt des guten Essens in Flandern bekannt. Die Hausbrauerei Jessenhofke in Hasselt ist so eigensinnig wie ihr Brauer Gert. Schon als Kind war er vom reinen Geschmack begeistert. Sein Großvater, ein Gin-Destillateur, lehrte ihn, dass Kräuter den Unterschied ausmachen. Auf der Suche nach dem ultimativen Geschmack ließ er sich, von den alten Ägyptern inspiriert, ein Bier mit Knoblauch brauen, wobei der Knoblauchgeschmack nicht übermäßig dominant war, aber eine subtile Note beisteuerte, die sein Bier perfektionierte. Seine Freunde nannten dies das beste Bier aller Zeiten und die „Limburgse Biervrienden“ zeichneten es als das „besten Hausgebräu des Jahres 2002“ aus. Dies war der Beginn seiner Brauerei, die heute sechs unterschiedliche Biere auf den Markt bringt.

Von dort steht jetzt das BRWN vor mir, das die Brauerei wie folgt beschreibt: „So wie Aphrodite ein Weizengebräu für ihre Adonis machte, brauten wir für Sie ein cremiges Braun, das in dunklen Tagen Linderung bringen wird. Einzigartig, weil dieses Bier nur aus speziellen Malzen ohne Pilsnermalz hergestellt wird.“ Na, dann will ich mich mal von der Qualität dieses Bieres überraschen lassen.

Rubinrot strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Darüber prangt eine beeindruckende hellbraune Schaumkrone, die lange erhalten bleibt. An der Optik dieses Bieres gibt es nun wirklich nichts auszusetzen.

Die Röststoffe dominieren das Aroma. Düfte nach Schokolade und Vanille steigen mir in die Nase. Da bekomme ich richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist recht süß, was aber zur großzügig dosierten Kohlensäure passt, die dem Bier von Anfang an eine ordentliche Frische verleiht. Auf der Zunge ist das Bier überraschend schlank. Die Süße bleibt erhalten, ein leichtes Bitter gesellt sich dazu und die Aromen spiegeln sich auf der Zunge wider. Das Mundgefühl ist angenehm weich. Im Abgang bleibt das leichte freundliche Bitter erhalten, dazu kommt eine geringe Säure. Der Geschmack klingt lange nach.

Zutaten:

Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz (Münchener, CaramMalz), Hopfen (Challenger, Goldings, Pilgrims) Rohrzucker, Kräuter

Alkoholgehalt:

7 % Vol.

Bittereinheiten:

21 IBU

Farbe:

60 EBC

Brauerei:

Biologische brouwerij Jessenhofke
Simpernelstraat 17
3511 Hasselt
Belgien
www.jessenhofke.be

Maredsous – Brune

Nun steht ein Abteibier aus Belgien vor mir, das Maredsous Brune. Im Gegensatz zu den Trappistenbieren, die ausschließlich im Kloster von den Mönchen gebraut werden, werden die Abteibiere in den meisten Fällen von externen Brauereien unter Lizenz gebraut, wobei das Kloster Eigentümer des Rezepts bleibt und dem Bier seinen Namen gibt. Da die Rezepte der etwa 70 noch gebrauten Abteibiere seit Generationen überliefert sind, gehe ich bei Abteibieren davon aus, dass es sich um Biere mit Charakter handelt und nicht um austauschbare Industrieware. Mal sehen, ob das von der Brauerei Duvel hergestellte Bier Maredsous diese Erwartung erfüllen kann.

Mahagonifarben präsentiert sich das Abbey Dubbel im Glas. Darüber viel elfenbeinfarbener Schaum. Er ist cremig und bleibt lange erhalten. Das Aroma ist süß-fruchtig nach Banane und roter Johannisbeere. Der Antrunk ist süß und zeigt, dass das Bier eine kräftige Kohlensäure enthält, die fast schon unangenehm ist. Aber dann kommt der Körper. Er ist nur mit wuchtig zu beschreiben und er bringt reichlich Röststoffe mit, die den Geschmack von Kaffee und dunkler Schokolade mitbringen. Der Abgang erinnert an Espresso, aber der Geschmack bleibt nicht lange erhalten.

Zu diesem Bier sollten Sie ein gutes Stück Emmentaler Käse essen und der Genuss ist perfekt.

Alkoholgehalt:

8 % Vol.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Glucosesirup, Hopfen, Hefe

Brauerei:

Duvel Moortgat NV
Breendonkdorp 58
2870 Puurs
Belgien
www.maredsous.be