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Hinter den Kulissen der weltweiten Alkohol-Lobby: Wie die Branche Irlands Gesundheitswarnungen verzögert

Neue Dokumente enthüllen, wie internationale Alkoholkonzerne Druck auf die irische Regierung ausübten, um bahnbrechende Krebswarnungen zu verzögern.

Im Jahr 2018 verabschiedete Irland ein Gesetz, das das Land an die Spitze der globalen Gesundheitspolitik hätte bringen sollen – mit zigarettenähnlichen Krebswarnungen auf Alkoholflaschen und -dosen. Das Public Health (Alcohol) Act schreibt vor, dass auf jedem alkoholischen Getränk der Hinweis stehen muss: „Zwischen Alkohol und tödlichen Krebserkrankungen besteht ein direkter Zusammenhang.“

Nach jahrelangen Auseinandersetzungen mit Brüssel erhielt das Vorhaben 2022 die EU-Genehmigung und sollte 2026 in Kraft treten. Doch im Juli 2025 verschob die Regierung die Einführung stillschweigend auf 2028 – ein ganzes Jahrzehnt nach der ursprünglichen Ankündigung.

Dokumente, die im Rahmen des Informationsfreiheitsgesetzes (FOI) veröffentlicht wurden, zeigen nun, wie diese Verzögerung zustande kam: Ein gezieltes Lobbying einiger der weltweit größten Alkoholproduzenten – mit Kontakten zu irischen Ministern, EU-Handelsbeamten und sogar Beratern des Weißen Hauses. Die Unterlagen, gesammelt von The Journal Investigates in Kooperation mit De Tijd, The Investigative Desk und Follow The Money, belegen eine transatlantische Strategie zur Blockade von Irlands Gesundheitsinitiative. Die Taktik: Drohungen mit Handelsbarrieren, das Ausnutzen von EU-Bürokratie und das Heranziehen umstrittener wissenschaftlicher Studien, um die Krebsrisiken von Alkohol herunterzuspielen.

USA drängten Irland zum Rückzug

Laut internen Regierungsdokumenten nahm die Lobbyarbeit im Jahr 2025 auf beiden Seiten des Atlantiks deutlich zu. Heineken und AB InBev trafen sich mit Vertretern des US-Handelsbeauftragten (USTR) und sogar mit Beamten des Weißen Hauses. Offiziell ging es um Importzölle – doch laut einem späteren Bericht des USTR hatte die US-Regierung Irland zuvor bereits gedrängt, die Warnhinweise ganz aufzugeben. Die USA bezeichneten die Regelung als „Handelshemmnis“ und warnten, die besonderen Etikettenanforderungen könnten US-Exporte in die EU behindern.

Schon 2018 hatte Heineken in einem Brief an den damaligen Gesundheitsminister Simon Harris vor „erheblichen Reputationsschäden“ für die Marke und negativen Auswirkungen auf Investitionen in Irland gewarnt. Heineken erklärte gegenüber den Journalisten, man nehme verantwortungsvollen Alkoholkonsum „ernst“ und biete Kunden über QR-Codes „transparente Informationen zu Alkohol und Gesundheit“.

Geheimes Treffen mit dem Premierminister

Anfang 2025 trafen sich Vertreter der Alkoholindustrie siebenmal hinter verschlossenen Türen mit der irischen Regierung. Im April gelang es dem Branchenverband Drinks Ireland, ein persönliches Gespräch mit dem Taoiseach (Premierminister) zu arrangieren. Dabei betonte die Gruppe die wirtschaftlichen Belastungen durch die US-Strafzölle und forderte eine Verschiebung der Warnhinweise – unter Hinweis darauf, dass auch die US-Regierung dagegen sei.

Laut dem Büro des Taoiseach war das Treffen „eines von vielen“ mit Wirtschaftsvertretern, um über Handelsfragen zu sprechen. Das Gesundheitsministerium bestätigte lediglich, dass das Inkrafttreten der Verordnung nun auf 2028 verschoben wurde.

„Panikmache“ – Wie die Industrie Wissenschaft manipulierte

Die Branche argumentierte nicht nur mit Wirtschaft – sie versuchte auch, die wissenschaftliche Grundlage der Warnungen in Frage zu stellen. Drinks Ireland reichte bei der EU-Kommission ein Positionspapier ein, in dem die irischen Warntexte als „Panikmache“ und „Fehlinformation“ bezeichnet wurden.

Zur Untermauerung ließ die Gruppe ein Gutachten der US-Beratungsfirma Gradient erstellen – bekannt dafür, frühere Industrien (z. B. Asbest, Tabak, fossile Brennstoffe) mit ähnlichen Studien unterstützt zu haben. Deren leitende Toxikologin Dr. Julie Goodman behauptete, es gebe „keinen konsistenten Zusammenhang“ zwischen moderatem Alkoholkonsum und Krebs, abgesehen von „sehr kleinen Risiken“.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) widersprach entschieden: Alkohol – auch in geringen Mengen – verursache mehrere Krebsarten. WHO-Expertin Dr. Carina Ferreira-Borges nannte Goodmans Bericht „äußerst irreführend“. Ein Drittel aller alkoholbedingten Brustkrebsfälle trete bei Frauen auf, die höchstens zwei kleine Gläser Wein pro Tag trinken.

Der niederländische Gesundheitsexperte Dr. Luc Hagenaars erklärte, solche Strategien seien typisch: „Wir kennen diese Taktik von der Tabak- und Ölindustrie – Wissenschaft wird gezielt in Zweifel gezogen.“

EU zieht sich zurück – Warnungen auf Eis

Die Lobbyarbeit zeigte Wirkung: Im Juli 2025 bestätigte Irland die Verschiebung der Warnungen auf 2028 – offiziell wegen „Handelsspannungen“.

Für die Industrie ein Sieg, für Gesundheitsexperten ein Rückschlag, denn obwohl Alkohol tief in der irischen Kultur verwurzelt ist, sind seine Folgen gravierend: Laut Schätzungen der Global Burden of Disease waren 2019 rund 1.543 Todesfälle in Irland auf Alkohol zurückzuführen. Die WHO stellt klar: Es gibt keine sichere Menge an Alkoholkonsum in Bezug auf Krebs. „Wir befürchten, dass diese Verzögerung das gesamte Projekt zum Scheitern bringt“, sagte Sheila Gilheany, Direktorin von Alcohol Action Ireland. Ein EU-weites Etikett sei „in weiter Ferne“, und falls es eines gebe, wäre es „verwässert und zahnlos“.

Tatsächlich hatte das EU-Parlament ursprünglich ein Werbe- und Sponsoringverbot sowie verpflichtende Warnungen gefordert – nach massivem Lobbying blieben davon nur vage Absichtsbekundungen übrig. Die EU-Kommission setzt nun auf QR-Codes, die Verbraucher mit dem Smartphone scannen sollen – doch Studien zeigen, dass nur 0,26 % der Käufer sie tatsächlich nutzen. „Zu glauben, dass Menschen im Supermarkt Etiketten scannen, ist unrealistisch“, so Ferreira-Borges.

Brehon – Killanny Red

Killany ist eine kleine Stadt in Irland, nahe der Grenze zu Nordirland gelegen. Da aus Irland viele gute Biere stammen und ich auch ein bekennender Fan roter Biere bin, freue ich mich wirklich auf diese Verkostung.

In dunklem Rotbraun, beinahe schwarz, läuft das Bier ins Glas. Dabei bildes es eine sahnige elfenbeinfarbene Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Optisch gibt es an diesem Bier wirklich nichts auszusetzen.

Das Bier duftet nach Karamell und dunkler Schokolade, dazu etwas Rauch und getrocknete Birnen. Das macht wirklich Lust afu den ersten Schluck.

Der Antrunk ist süß und kommt mit einer feinperligen aber kräftigen Kohlensäure daher. Auf der Zunge gesellt sich ein zur Süße passendes Bitter dazu. Der Geschmack nach Schokolade und kandierten roten Früchten steht im Mittelpunkt. Das Mundgefühl ist voll, aber nicht wirklich weich, aber eine leichte Kratzigkeit passt gut zu diesem Bier. Im Abgang wird das Bier trockener, der Geschmack nach Schokolade dominiert und klingt lange in der Kehle nach.

Ich weiß jetzt nicht, wo ich im Internet die folgende Zusammenfassung gefunden habe, aber sie trifft meinen Eindruck dieses Biers genau und ich kann es nicht besser formulieren: „Killanny Red ist in überaus gelungenes Red Ale mit Temperament und Geschmack.“

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

4,5 % Vol.

Stammwürze:

11° Plato

Bittereinheiten:

35 IBU

Brauerei:

Brehon Brewhouse Ltd.
Dunelty
Iniskeen
Carickmacross
Co Monaghan
Irland
www.brehonbrewhouse.ie

Brehon – Irish Ember

Das war ja gestern eine Überraschung, als ich im Kühlschrank tatsächlich noch eine Flasche Weihnachtsbier gefunden habe. Es handelt sich um ein Porter mit 7,7 Volumenprozent Alkohol, das als Collaboration Brew von St. Erhard aus Bamberg und dem Brehon Brewhouse aus dem irischen Carrickmacross entstanden ist. Und auch wenn die Brauer auf dem Etikett von „feinen Gewürznoten“ schwärmen, wurden beim Brauen dieses Bieres keine Gewürze oder Kräuter verwendet, sondern ausschließlich Wasser, Gerstenmalz, Hopfen und Hefe.

Blickdicht schwarz präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber steht eine sehr kleine mittelbraune Schaumkrone, die aber sehr lange erhalten bleibt.

Das Bier duftet nach dunkler Schokolade, nach Lakritz und Brotkruste.

Der Antrunk ist weniger süß als erwartet und ich stelle fest, dass die sehr feinperlige Kohlensäure wirklich knapp bemessen ist. Aber irgendwie passt die Kohlensäure doch zum Rest des Bieres. Die Aromen, die ich bereits in der Nase festgestellt habe, spiegeln sich auf der Zunge. Überraschend ist, dass sie auf der Zunge auch in der gleichen Intensität wie in der Nase auftreten. Dazu kommt ein leichtes Bitter, das sich aber im Hintergrund hält. Der Alkohol ist gut eingearbeitet, so dass er nicht hervorsticht, sondern die anderen Aromen unterstützt. Das Mundgefühl ich voll und weich. Den Abgang teilen sich der Geschmack nach Lakritz sowie ein leichtes Bitter. Beide Aromen klingen lange nach.

Das Irish Ember ist ein Dessertbier, das sich gut zu einem Vanille- oder Karamellpuddig passt, aber auch ein Tiramisu wird sich gut mit diesem Bier verstehen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

7,7 % Vol.

Brauerei:

Brehon Brewhouse Ltd.
Dunelty
Iniskeen
Carickmacross
Co Monaghan
Irland
www.brehonbrewhouse.ie

in Zusammenarbeit mit

St. ERHARD GmbH
Hafenstraße 13
96052 Bamberg
http://www.st-erhard.com/

The Crafty Brewing Co. – Lager

Wieder einmal steht ein Bier von Lidl vor mir, diesmal ein Lager. Und auch wenn ich nicht abstreiten kann, dass ich gegenüber Bieren von Discountern so manches Vorurteil hege, muss ich mich in diesem Fall wohl doch korrigieren. Immerhin hat das Irish Lager, das ich gleich verkosten werde, acht internationale Auszeichnungen gewonnen, unter anderem in diesem Jahr die Silbermedaille bei den World Beer Awards. Dann will ich auch nicht lange lamentieren, sondern beginne damit, die Flasche zu öffnen und mir das Bier einzuscheinken.

Weizengelb und leicht hefetrüb läuft das Bier Ins Glas. Dabei bildet sich eine durchschnittlich große feinporige Schaumkrone, die recht lange erhalten bleibt.

Das Aroma ist malzig mit deutlichen würzigen Noten.

Der Antrunk ist süß mit einer feinperligen Kohlensäure. Die Süße bleibt auch auf der Zunge bestehen und ein passendes Bitter kommt dazu. Ansonsten hätte ich mir von diesem Bier eigentlich mehr erwartet. Ich vermisse jegliche Fruchtigkeit, weshalb es auf mich einen eher langweiligen Eindruck macht. Trotzdem ist das Bier recht vollmundig. Der Abgang ist vergleichsweise mild mit einem freundlichen Bitter, das lange nachklingt.

Obbwohl der Geschmack wirklich sauber und rein ist, vermag dieses Bier mich nicht zu begeistern. Ich möchte aber positiv anmerken, dass die Brauerei die Zutatenliste sehr transparent handhabt, eine Eigenschaft, die bei Discounter-Bieren eher selten zu beobachten ist.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Carapils, Pilsner Malz), Hopfen (Herkules, Hersbrucker, Tradition), Hefe

Alkoholgehalt:

5,0 % Vol.

Brauerei:

Rye River Brewing Company
Donaghcumper
Bublin Road
Celbridge, Co.
Kildare
Irland
www.ryeriverbrewingco.com

O’Hara’s – Irish Pale Ale

Gelegen in Irlands traditionellem Malz- und Hopfenanbaugebiet, dem „Barrow Valley“, hat sich die O’Haras Brewery einen Namen als Pionier der Craft Beer Bewegung in Irland gemacht. Das Unternehmen wurde im Jahr 1996 durch Seamus O’Hara gegründet. Seitdem wird dort Bier auf traditionelle Art und Weise und unter Verwendung traditioneller Zutaten hergestellt.

Das Irish Pale Ale, das jetzt vor mir steht, beschreibt die Brauerei wie folgt: „Bei unserer Interpretation eines India Pale Ale stiehlt der Hopfen dem Malz die Show. Eine klug gewählte Kombination aus Malz und Weizen sorgt für einen vollen Körper und ein großzügiges Mundgefühl. Die späten Hopfenzugaben im Kessel einschließlich des Amarillo-Hopfens bilden die Grundlage für die lebhaften und würzigen Aromen, die man danach findet. Eine abschließende Trockenhopfung nach dem Kochen kurbelt das Niveau der fruchtigen Hopfenaromen an, die alle Liebhaber alle Liebhaber des IPA-Stils genießen.“ Na, das klingt doch gut, dann will ich die Flasche mal öffnen.

Kupferfarben und hefetrüb läuft das Bier ins Glas und bildet dabei eine feinporige Schaumkrone, die recht lange erhalten bleibt. Die Optik gefällt mir schon mal.

Düfte nach Karamell steigen mir zusammen mit holzigen Noten in die Nase. Abgesehen vom Zitronenschalenduft enthält das Aroma überraschend wenig Fruchtigkeit, aber insgesamt ist es schon in der Lage, mich neugierig auf den ersten Schluck zu machen.

Der Antrunk ist frisch mit leichter Süße. Auffällig ist die sehr kräftige Karbonisierung. Auf der Zunge breitet sich ein kräftiges fruchtiges Bitter aus; das Mundgefühl ist voll und schwer. Bitter ist auch im Abgang der hervorstechende Eindruck, der lange nachklingt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,2 % Vol.

Stammwürze:

13.5° Plato

Bittereinheiten:

45 IBU

Empfohlene Genusstemperatur:

6° – 8° Celsius

Brauerei:

Carlow Brewing Company Ltd
Royal Oak Road
Bagenalstown
Co. Carlow
Irland
www.carlowbrewing.com

Guinness – Extra Stout

Die Guinness-Brauerei ist vermutlich die bekannteste irische Brauerei. Bekannt wurde sie durch ihr Stout, aber inzwischen gibt es einige weitere Biere aus Dublin, die eines vereint: sie können die Konsumenten mit ihrem Röstcharakter begeistern (zumindest soweit ich sie bislang getrunken habe). Eines dieser Biere ist das Extra Stout, das jetzt vor mir steht.

Dunkel mahagonifarben, praktisch schwarz, präsentiert sich das Bier im Glas. Der feinporige mittelbraune Schaum bleibt einige Zeit erhalten, bevor er in sich zusammenfällt.

Das Aroma lockt mich mit dem Duft nach geröstetem Malz, Kaffee und Kakao.

Der Antrunk ist süß und mit reichlich Kohlensäure. Auf der Zunge spiegeln sich die Aromen wider, ein leichtes Bitter taucht auf, Fruchtigkeit fehlt aber vollständig. Der Geschmack könnte durchaus etwas komplexer sein. Im Abgang wird das Bier trockener, das leichte Bitter bleibt erhalten und klingt lange nach.

Das Bier kann mir gefallen, auch wenn noch einige Luft nach oben bleibt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Gerste, geröstete Gerste, Hopfen, Hopfenextrakt, Hefe

Alkoholgehalt:

4,1 % Vol.

Stammwürze:

10° Plato

Brauerei

Guinness & Co.
St James Gate
Dublin
Irland
www.guinness.com

Guinness – Hop House 13 Lager

Das Stout von Guinness kenne ich bereits seit bestimmt 40 Jahren. Damals gab es hier in Norddeutschland fast ausschließlich Pils und Export zu kaufen und damals war das Guinness eine echte Innovation. Ich bin mir nicht sicher, aber ich habe den Eindruck, dass die Rezeptur für das Stout in der Zwischenzeit nicht oder nur minimal verändert wurde. Damit wirkte die Marke Guiness für mich etwas aus der Zeit gefallen, nicht schlecht, aber halt langweilig – bis ich das Lagerbier des Unternehmens entdeckt habe, das jetzt vor mir steht.

Die Brauerei teilt mit, dass das Hop House 13 Lager aus irischem Malz mit Hopfen aus den USA und Australien gebraut wurde. Das klingt doch schon mal vielversprichend, weshalb ich die Flasche jetzt öffne.

Kupferfarben präsentiert sich as Bier im Glas mit einer überdurchschnittlichen feinporigen Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Die Optik ist wirklich wie gemalt.

Das Bier duftet malzig nach Karamell und der Hopfen trägt fruchtig-würzige Noten bei, die an Zitrusfrüchte und Pfirsiche erinnern.

Der Antrunk ist recht süß, dabei aber durch die reichlich dosierte Kohlensäure wirklich frisch. Während sich das Bier auf der Zunge verteilt gesellt sich ein passendes freundliches Bitter zur Süße. Das Mundgefühl ist voll und rund. Der Abgang wird durch ein edles Bitter mit sehr langem Nachklang dominiert.

Das Hop House 13 Lager von Guinness kann mit voll und ganz überzeugen. Das hätte ich Guinness ehrlich gesagt nicht zugetraut.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, geröstete Gersten, Hopfen, Hopfenextrakt, Hefe

Alkoholgehalt:

5,0 % Vol

Stammwürze:

12 ° Plato

Bittereinheiten:

21 IBU

Brauerei:

Guinness & Co.
St James Gate
Dublin
Irland
www.guinness.com

Guiness – Extra Stout

Vor 30 Jahren sah die Bierwelt in Deutschland noch anders aus – es gab Pils und Export. Das war’s. In der einen oder anderen Kneipe und in wenigen Getränkemärkten gab es auch ein Stout – das Guinness. Damals habe ich es gerne getrunken. Nun will ich mal testen, ob mir dieses Bier noch genauso gut schmeckt wie damals.

Aber erst einmal wollen wir uns das Bier ansehen. Im Glas ist es tiefschwarz. Selbst wenn ich das Glas gegen das Licht halte, wird das Bier kaum vom Licht durchdrungen. Das unterscheidet das Guinness schon rein optisch von den deutschen Schwarzbieren, die nicht eigentlich schwarz sind, sondern sehr dunkelrot. Der Schaum ist fest, wenn auch nicht ganz so fein, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Dafür ist er nach wie vor richtig schön standfest. Der Duft ist kräftig mit deutlicher Röstmalznote. Soweit gefällt mir das Guinness also schon mal sehr gut.

Der Antrunk ist recht herb und die leichte vorhandene Süße hält sich dezent im Hintergrund. Der kräftige Geschmack, der vom Malz dominiert wird, enthält auch einige Raucharomen. Dazu der lange Abgang mit einem ausgewogenen Verhältnis von Malz, Rauch und einigen Bitterstoffen.

Alles in Allem ein angenehmes und süffiges Bier, das allerdings nicht an die Vielzahl der Aromen in handwerklich hergestellten Bieren herankommt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Gerste, geröstete Gerste, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

4,1 % Vol.

Brauerei:

Guinness & Co.
St. Jame’s Gate
Dublin 8
Irland
http://www.guinness.com/

Importeur:

Radeberger Gruppe KG
Darmstädter Landstr. 185
60598 Frankfurt

The Crafty Brewing Company – Irish IPA

Vor einiger Zeit verkaufte Lidl mal wieder Craft Beer, diesmal von der Rye River Brewing Company im irischen Kildare. Immer wieder frage ich mich, wie eine handwerklich arbeitende Brauerei die Mengen Bier herstellen kann, die eine Discounterkette wie Lidl benötigt, um alle Filialen damit zu beliefern. Daher habe ich mir die Website der Brauerei einmal angesehen und dort durchaus den Eindruck gewonnen, dass die Brauerei wirklich korrekt zu arbeiten scheint. Sie macht auch damit Werbung, dass sie bei den World Beer Awards 2019 als die erfolgreichste europäische Brauerei abgeschnitten hat. Allerdings fällt mir auf, dass die von Lidl verkauften Biere auf der Website der Brauerei nicht erwähnt werden. Das muss nicht zwingend etwas zu bedeuten haben, aber es löst bei mir schon so einige Gedankengänge aus. Aber sehen wir uns einmal das Bier an.

Mit einer kräftigen Goldfarbe fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine durchschnittlich große größtenteils feinporige Schaumkrone, die recht lange erhalten bleibt.

Aromen nach Zitrone, Ananas und Mandarinen steigen mir in die Nase. Der Duft gefällt mir überraschend gut.

Der Antrunk ist recht süß und die Kohlensäure ist ziemlich knapp dosiert. Da würde ich mir durchaus mehr wünschen. Auf der Zunge spiegeln sich die Aromen wider und der Geschmack nach Mandarine kommt dazu. Das Mundgefühl ist samtig. Mich verwundert, dass das Bier für ein India Pale Ale nur wenig Bitterstoffe enthält. Auch im Abgang bleibt die Fruchtigkeit dominant. Erst als der Fruchtgeschmack nachlässt, kommt ein geringes Bitter mit langem Nachklang zu Tragen.

Der erste Eindruck ist durchaus positiv. Allerdings sollte das Bier relativ flott getrunken werden, denn wenn es einige Zeit im Glas verweilt, verschwinden die Fruchtaromen doch schneller als ich es erwartet hätte. Aber wenn wir uns den Preis von Euro 1,79 für 500 ml ansehen, passt das Preis-/Leistungsverhältnis.

Zutaten:

Wasser, Gerste, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

6,0 % Vol.

Brauerei:

Rye River Company
Donoghcumper
Dublin Road
Celbridge
W23 AX07
Co. Kildare
Irland
www.ryeriverbrewingco.com

Brehon Brewhouse – Imagine

Wenn Sie einmal in Irland sind, sollen Sie unbedingt einmal das Brehon Brewhouse besuchen. Das ist ein Muss für Liebhaber von handwerklichem Bier. Neben einer Führung durch die Produktion gibt es dort einen Verkostungsraum im Hauptraum des alten Familienhauses. Dort können Sie eine Vielzahl traditioneller und neuartiger Biere verkosten und sich mit dem Inhaber Seamus unterhalten. Wenn er gute Laune hat erzählt er Ihnen die Geschichte der Brauerei und des Milchviehbetriebs. Die Verkostungen sind großzügig bemessen, und Sie haben viel Zeit für dieses Erlebnis. Aber kommen wir zum Bier.

Das Aroma ist vollmundig nach Pfirsich, Mango und Grapefruit. Nicht sonderlich kräftig, aber es macht Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist süß, frisch und spritzig. Auf der Zunge dominiert die Fruchtigkeit. Ungewöhnlich ist, dass im Geschmack nicht die Zitrusaromen im Mittelpunkt stehen, sondern die anderen Früchte. Dazu kommt ein kräftiges Bitter, das aber nicht zu stark ist, so dass die anderen Geschmacksnoten noch wirklich gut durchkommen. Das Mundgefühl ist voll und samtig. Der Abgang zeichnet sich durch ein freundliches Bitter mit langem Nachklang aus.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Citra, Mosaic), Hefe

Alkoholgehalt:

6,2 % Vol.

Stammwürze:

13 ° Plato

Brauerei:

Brehon Brewhouse Ltd.
Dunelty
Iniskeen
Carickmacross
Co Monaghan
Irland
http://www.brehonbrewhouse.ie/