Schlagwort-Archiv: Flandern

Tourbeau – The Noir

Was mich bei dem Bier erwartet, das jetzt vor mir steht, weiß ich noch nicht. Einerseits steht nicht auf dem Etikett, welche Brauerei dieses Bier hergestellt hat, sondern lediglich, dass es für die Turbeau Brewing Co. in Brügge gebraut wurde. Diese Formulierung kenne ich in der Regel von Billigbieren, bei denen die Brauerei lieber im Verborgenen bleiben will. Andererseits wurde das Bier bei den World Bier Awards mit einer Bronzemedaille ausgezeichnet. Es muss also schon etwas Besonderes sein.

Das Noir ist ein flämisches Brown Ale, bei dem Waldfrüchte mit verbraut wurden. Das könnte durchaus passen. Es ist also an der Zeit, die Flasche zu öffnen und das Bier einzuschenken.

Blickdicht schwarz präsentiert sich das Bier im Glas. Die feinporige und haselnussbraune Schaumkrone ist durchschnittlich voluminös und bleibt sehr lange erhalten. Ein Bier wie gemalt.

Das Bier duftet fruchtig nach Brombeeren und Blaubeeren. Die Aromen des Malzes und Hopfens bleiben im Hintergrund.

Der Antrunk ist wie erwartet sehr fruchtig mit einer mäßigen Süße. Leider ist die sehr feinperlige sanfte Kohlensäure eher knapp dosiert. Auf der Zunge dominiert eine leichte fruchtige Säure, die gut auf die Süße abgestimmt ist. Die 8 Volumenprozent Alkohol sind gut in die Aromen eingearbeitet und schmecken nicht hervor. Auch im Abgang ist die Fruchtigkeit dominant. Bittere Eindrücke des Hopfens sind nur gering zu schmecken und der Geschmack klingt nur kurz nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Zucker, Waldfruchtsaftkonzentrat, Hefe

Alkoholgehalt:

8,0 % Vol.

Brauerei:

Turbeau Rock Brewing Company
Laconiastraat 3/17
8000 Brügge
Belgien
www.turbeau.com

Brabandere – Red Petrus

Die Brauerei De Brabandere kann auf eine reiche Geschichte zurückblicken, schaut aber ebenso zuversichtlich in die Zukunft. Der Traum, den der Gründer Adolphe De Brabandere Ende des neunzehnten Jahrhunderts hegte, als er den Grundstein für seine Brauerei in Bavikhove legte, ist mit dem heutigen erfolgreichen Unternehmen Wirklichkeit geworden. Brauen war, ist und bleibt in der Brauerei De Brabandere eine Kunst. Betrachten wir die zahlreichen charaktervollen Biere dieser Brauerei als Erbe: hergestellt mit traditioneller Handwerkskunst, authentischen Zutaten und… viel Liebe.

In einem kräftigen und sehr dunklen Rotbraun strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Die feinporige rosa Schaumkrone ist recht klein und sie löst sich auch schnell auf.

Der Duft reifer Kirschen steigt mir in die Nase. Dabei riecht das Bier nicht so süß wie viele andere Fruchtbiere. Der Kirschduft ist allerdings so intensiv, dass der Duft des Bieres vollständig überdeckt wird.

Der Antrunk ist angenehm trocken und fruchtig. Wie in der Nase stehen die Kirschen auch auf der Zunge im Vordergrund. Dazu kommt eine leichte Säure. Jetzt kann ich auch zum ersten Mal schmecken, dass ich ein Bier trinke, denn dieser Geschmack tritt jetzt leicht in Erscheinung. Im Abgang schmecke ich weiterhin Kirschen; jetzt gesellt sich aber auch ein leichter Marzipangeschmack dazu, was darauf hinweist, dass ganze Kirschen verbraut oder zumindest gesaftet wurden.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Kirschsaft (10 %) Zucker, Hopfen, Aroma

Alkoholgehalt:

8,5 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij de Brabandere
Rijksweg 33
8531 Bavikhove
Belgien
www.brouwerijdebrabandere.be

De Ranke – Franc Belge

Anfang der achtziger Jahre waren die Gründer von De Ranke als Bierliebhaber besorgt über das Verschwinden vieler kleiner und mittlerer Brauereien. Es waren gerade diese Brauereien, die schöne Biere herstellten. Außerdem war es beunruhigend, dass in dieser Zeit viele ausgezeichnete bittere Biere kräftig gesüßt wurden. Dies geschah unter dem Vorwand, dass der Geschmack des Verbrauchers süß sei und die Menschen nicht mehr an Bitterkeit gewöhnt seien.

Die Realität sah jedoch so aus, dass neue Techniken die Verwendung von Hopfenextrakten anstelle von Hopfendolden ermöglichten. Dadurch wurde die Produktion erheblich billiger möglich. Darüber hinaus war die industrialisierte Bierwelt immer mehr davon überzeugt, dass das Bier an mehr Menschen verkauft werden könnte, wenn der Geschmack neutral bliebe (mit etwas zusätzlicher Werbung).

Diese Entwicklungen veranlassten die Gründer, selbst aktiv zu werden, um zu beweisen, dass Qualität nur mit den besten Rohstoffen und unter Berücksichtigung traditioneller Methoden garantiert werden kann. Eines der Ergebnisse dieser Entscheidung ist das Franc Belge, das jetzt vor mir steht.

Orangefarben und leicht hefetrüb läuft das Bier ins Glas. Dabei bildet sich eine schneeweiße feinporige Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt.

Das Bier duftet nach Karamell und Biskuitteig, abgerundet durch kräftige blumige Noten. Insgesamt macht das Aroma einen angenehm weichen Eindruck.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine leichte Süße sowie den Geschmack nach Karamell aus. Auf der Zunge gesellt sich ein angenehmes freundliches Bitter zur Süße und sorgt für ein weiches und rundes Mundgefühl. Im Abgang wird das Bitter kräftiger und klingt zusammen mit dem Karamellgeschmack sehr lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Fuggles), Zucker, Hefe

Alkoholgehalt:

5,2 % Vol.

Bittereinheiten:

40 IBU

Farbe:

20 EBC

Brauerei:

Brauerei De Ranke
Rue du Petit Tourcoing 1a
7711 Dottignies (Mouscron)
Belgien
www.deranke.be

Brouwerij t’Faverhopke – Kriek

Ich glaube, es gibt für die heiße Zeit des Jahres, so wie wir sie jetzt haben, kein besseres Bier als ein Kriek, also ein belgisches Kirschbier. Leicht sauer, mit nur wenig Süße, aber viel Fruchtigkeit ist ein solches Bier die perfekte Waffe gegen die Hitze. Daher steht jetzt wieder einmal ein Kriek vor mir, diesmal aus der flämischen Brauerei t’Gaverhopke. Dann will mich mal nicht lange mit der Vorrede aufhalten und mit der Verkostung beginnen.

Rotbraun läuft das Bier ins Glas. Ich weiß nicht – irgendwie erinnert mich die Farbe eher an einen Rhabarbersaft als an Kirschen. Das Bier ist leicht hefetrüb und wie für ein Sauerbier üblich ist die Schaumkrone eher klein, bleibt dafür aber lange erhalten.

Das Aroma ist süß. Zusammen mit dem Duft von Kirschen erinnert es eher an eine Kirschlimonade als an ein Kriek.

Wie erwartet ist auch der Antrunk recht süß. Allerdings zeichnet er sich durch eine sehr feinperlige Kohlensäure aus. Auf der Zunge wirkt das Bier eher limonadenartig, fast künstlich. Ich kann weder Säure noch Bittere schmecken. So ist es auch im Abgang. Auch hier kann ich kein Bitter feststellen. Zur Süße, die auch in der Kehle anhält, kommt lediglich noch eine Ahnung nach Marzipan.

In meinen Augen ist dieses Bier kein Highlight der belgischen Braukunst. Die Brauerei wird sich sicherlich auch etwas dabei gedacht haben, keine Inhalte aufzulisten – weder auf dem Etikett noch im Internet. Ich vermute, dass bei diesem Bier auch künstliche Aromen mit im Spiel sind.

Alkoholgehalt:

5,5 % Vol.

Brauerei:

Ambachtelijke Brouwerij t’Gaverhopke
Platanendreef 16A
8790 Nieuwenhove/Waregem
Belgien
www.tgaverhopke.be

Brouwerij Wolf – Wolf 8

Die Brouwerij Wolf ist in Begijnendijk beheimatet. Begijnendijk ist eine belgische Gemeinde in der Provinz Flämisch-Brabant. Der Name Begijnendijk stammt von den Deichen und Wegen, die die Beginen im 17. Jahrhundert als Verbindungswege zwischen Landgütern und Pachthöfen anlegen ließen. Die Brauerei Wolf stellt obergärige Biere auf traditionelle Weise her. Jetzt will ich das Wolf 8 verkosten. Öffne ich also die Flasche.

Fast blickdicht schwarz präsentiert sich das Bier im Glas. Beim Einschenken hat sich eine große elfenbeinfarbene Schaumkrone gebildet. Obwohl sie gemischtporig ist, bleibt sie lange erhalten.

Düfte nach dunkler Schokolade und gerösteten Haselnüssen steigen mir in die Nase, dazu der Duft reifer Birnen. Abgerundet wird das Aroma durch einen Hauch Vanille. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist recht süß, was aber durch die reichlich vorhandene Kohlensäure weitgehend kompensiert wird. Auf der Zunge wird das Bier trockener und die Röstaromen kommen zum Tragen. Bitterstoffe sind nur wenig vorhanden. Das Mundgefühl ist weich. Im Abgang wird das Bitter etwas kräftiger und zusammen mit der Karamellsüße des Malzes sorgt das Bier für einen angenehmen Nachklang in der Kehle.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizen, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

8,5 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij Wolf bvba
Zandstraat 25
3130 Begijnendijk
Belgien
www.brouwerijwolf.be

De Halve Maan – Sport Zot

Sport Zot ist eines der wenigen alkoholfreien Biere aus Belgien, nach Angaben der Brauerei De Halve Maan war es sogar das erste alkoholfreie Bier. Es entsteht auf der Basis des Brugse Zot Blond, dem der Alkohol entzogen wird. Die Brauerei verspricht, dass es bei diesem Prozess nicht zu Geschmacksverlusten kommt.

Orangefarben und gefiltert präsentiert sich das Bier im Glas. Die durchschnittlich große feste Schaumkrone bleibt sehr lange erhalten. Optisch ist das Bier makellos.

Die Aromen des Malzes steigen mir in die Nase, es duftet nach Getreide und Karamell, abgerundet durch blumige und würzige Noten.

Der Antrunk zeichnet sich neben seiner angenehmen Süße auch durch die reichlich dosierte Kohlensäure aus. Auf der Zunge gesellt sich noch ein leichtes und freundliches Bitter dazu. Dabei ist das Mundgefühl weich, so dass wir es hier mit einem sehr süffigen Bier zu tun haben. Im Abgang dominiert das Bitter mit einem durchschnittlichen Nachklang. Nebenbei bemerkt: Meiner Frau gefiel das Aroma nicht sonderlich, sie meinte aber, dass das Bier deutlich besser schmeckt als es duftet.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe, Zucker

Alkoholgehalt:

0,4 % Vol.

Bittereinheiten:

35 IBU

Farbe:

13 EBC

Empfohlene Genusstemperatur:

5° Celsius

Brauerei:

Brouwerij De Halve Maan
Walplein, 26
8000 Brügge
Belgien
www.halvemaan.be

Kempisch Vuur – Haver Stout

Kempisch Vuur ist eine belgische Biermarke, die es seit dem Jahr 1998 gibt. Anfangs wurde dieses Bier in der Mikrobrauerei Paeleman in Wetteren gebraut. Da die Nachfrage schnell anstieg und die Brauerei zu klein wurde, wurde die Produktion im Jahr 2001 in die Brauerei De Proefbrouwerij in Lochristi verlagert. Im September 2011 wurde das erste Bier in Zandhoven gebraut und im Anschluss wurde die Produktion systematisch dorthin verlagert.

Das Kempisch Vuur Haver Stout, das jetzt vor mir steht, ist wie der Name schon besagt, ein Stout, das mit Hafermalz gebraut wurde.

Blickdicht schwarz mit einer feinporigen haselnussbraunen Schaumkrone präsentiert sich das Bier im Glas. Da der Schaum sehr lange erhalten bleibt, gibt es an der Optik dieses Biers nichts auszusetzen.

Das Bier duftet nach dunkler Schokolade und Haselnuss, nach Karamell und Kaffee, abgerundet durch den Duft nach Vanille. Auch eine leichte Rauchnote vermeine ich zu riechen.

Der Antrunk weist neben der für ein Stout stiltypischen Süße auch eine angenehme Frische auf. Dann übernehmen aber schnell die Röstnoten das Zepter und auch die rauchigen Noten kommen überraschend kräftig zum Vorschein. Die Süße lässt auf der Zunge nach und macht dem Geschmack nach dunkler Schokolade Platz. Das Mundgefühl ist angenehm cremig. Im Abgang wird das Bier trockener und ein leichtes freundliches Bitter tritt auf den Plan, das überraschend lange nachklingt.

Zutaten:

Wasser, Hafermalz, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

6,5 % Vol.

Stammwürze:

14,5° Plato

Bittereinheiten:

40 IBU

Farbe:

80 EBC

Brauerei:

Brouwerij Pirlot
Heistraat 3
2240 Zandhoven
Belgien
www.vlaamsebrouwers.be

Verzet – Baby Jesus

Inzwischen haben wir Frühjahr und noch immer habe ich ein letztes Weihnachtsbier im Kühlschrank stehen. Jetzt ist es an der Zeit, dass ich es aus der Kälte hole und verkoste. Und ich muss sagen, die Angaben, die ich über das Bier habe, lassen mich wirklich staunen. Das Baby Jesus ist ein Imperial Stout aus Belgien mit zehn Volumenprozent Alkohol, das mit Kirschen und Kaffee gebraut und anschließend für sechs Monate in Whiskyfässern gereift wurde. Ich weiß noch nicht, ob mir dieses Bier gefällt oder ob es am Ende mit den vielen Aromen einfach überladen ist. Aber eines ist sicher: es ist ein besonderes Bier.

Blickdicht schwarz läuft das Bier ins Glas. Dabei bildet es eine recht kleine haselnussbraune Schaumkrone, die flott in sich zusammenfällt. An der Optik lässt sich sicherlich noch etwas verbessern.

Das Bier duftet in nach dunkler Schokolade. Unterstützt wird dieses Aroma durch den Duft reifer Kirschen, der sich aber vornehm im Hintergrund hält.

Wie erwartet ist der Antrunk süß. Leider ist die sehr feinperlige Kohlensäure recht knapp dosiert. Hier würde ich mir mehr wünschen. Auf der Zunge kommen jetzt die Kirschen mit einer angenehmen leichten und fruchtigen Säure in den Vordergrund, was gut zum Geschmack nach dunkler Schokolade passt. Der Alkohol ist ebenfalls deutlich zu schmecken, was in diesem Fall aber durchaus angenehm ist, denn dadurch erinnert das Bier an Mon Cherie. Das Mundgefühl ist weich, aber nicht ganz rund. Mir fehlt an dieser Stelle etwas Bitter oder auch der Geschmack nach Marzipan. Der Abgang ist mild mit kurzem Nachklang.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Kirschen, Kaffee

Alkoholgehalt:

10,0 % Vol.

Bittereinheiten:

40 IBU

Brauerei:

Brouwerij ‚t Verzet
Grote Leiestraat 117
8570 Angegem
Belgien
www.brouwerijtverzet.be

Vleesmeester – Black Pudding

Tatsächlich – ein belgisches Bier, das Black Pudding heißt. Black Pudding hat nichts mit den in Deutschland bekannten Puddingsorten zu tun, sondern es handelt sich um ein Rezept aus der englischen Küche, im Grunde eine Grützwurst, deren Hauptzutat Schweineblut ist und die warm gegessen wird. Ähnliche Rezepte gibt es auch in deutschen Küchen. Hier heißen sie Pfefferpotthast, Pfannenschlag oder auch Knipp. Sicherlich gibt es in anderen Gegenden Deutschlands noch weitere Bezeichnungen für ähnliche Rezepte, diese sind mir aber nicht bekannt.

Auch wenn das Bier den gleichen Namen hat, hat es selbstverständlich nichts mit einer Grützwurst zu tun, es handelt sich um ein Imperial Stout mit elf Volumenprozent Alkohol, das mit Vanille und in Bourbon getränkten Eichenspänen gereift wurde. Klingt interessant? Ist es auch. Also höchste Zeit, die Flasche zu öffnen.

Blickdicht schwarz präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber steht eine haselnussbraune feinporige Schaumkrone, die lange erhalten bleibt. So stelle ich mir ein Imperial Stout vor.

Das Bier duftet nach dunkler Schokolade und Mokka, dazu kommen leichte Rauchnoten und Vanille. Da bekomme ich richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist stiltypisch süß. Die Kohlensäure ist angenehm sehr feinperlig, aber leider nur in sehr geringer Menge vorhanden. Auf der Zunge dominiert der Geschmack nach dunkler Schokolade und Vanille. Er ist sehr angenehm und nicht überwältigend intensiv. Die elf Volumenprozent Alkohol sind gut eingearbeitet, so dass sie den Geschmack nach Schokolade unterstützen und wärmend wirken, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Jetzt meine ich auch, eine leichte Säure zu schmecken. Der Abgang ist mild, der Geschmack nach Schokolade bleibt auch in der Kehle im Vordergrund. Obwohl auch jetzt nur wenig Bitter zu schmecken ist, klingt der Geschmack einige Zeit nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Roggen, Weizen, Hafer, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

11,0 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij Anders
Stadsbeemd 1400
3545 Halen
Belgien

für

Vleesmeester Brewery
Strijdersstraat 18
2650 Edegem
Belgien
www.vleesmeesterbrewery.eu

De Leite – Ma mère Spéciale

Luc Vermeersch ist fasziniert von alten Handwerkstechniken. So begann er im Jahr 1997 in seinem Gartenhaus eine kleine Brauereianlage zu installieren. Die damalige Anlage, mit der er pro Sud 30 Liter Bier brauen konnte, hat er in Finnland erworben. Dazu kam eine zweitägige Einweisung in das Bierbrauen. In den folgenden zehn Jahren hat er durch viel Übung und Selbststudium seine Kenntnisse erweitert, so dass er im April 2008 die Brauerei De Leite anmelden konnte.

Seine Biere wurden stark nachgefragt, so dass er Anfang 2011 seine Brauerei vergrößern musste und nun 60 Hektoliter pro Brauvorgang herstellen konnte. Trotzdem musste er die Brauerei schnell weiter ausbauen und heute kann er 110 Hektoliter auf einen Schlag brauen.

Heute braut er 14 verschiedene Biere, darunter der Ma Mère Spéciale, ein helles Bitter. Der Name ist dabei ein Wortspiel. Das französische Wort für bitter ist „amère“, und so lag es nahe, das Bier „Ma Mère Speciale“ zu nennen. Es ist der Mutter des Braumeisters Luc gewidmet

Gold-orangefarben und hefetrüb läuft das Bier ins Glas und bildet dabei eine sehr voluminöse feste Schaumkrone, die auch sehr lange erhalten bleibt.

Das Aroma ist sehr hopfenbetont und würzig, so dass die Aromen des Malzes kaum noch zum Tragen kommen. Aber es steht ja bereits auf dem Etikett, dass das Bier ein goldenes blondes Bitter ist.

Im Antrunk kommt eine leichte Malzsüße zum Tragen, die von einer sehr feinperligen und dabei doch kräftigen Kohlensäure begleitet wird. Auf der Zunge drängt sich das Bittere in den Vordergrund, so dass das Bier durchaus an ein IPA erinnert, dem aber die Fruchtigkeit fehlt. Trotz des kräftigen und kantigen Geschmacks ist das Mundgefühl angenehm weich. Im Abgang wird das Bitter zurückhaltender und freundlicher, klingt aber trotzdem sehr lange nach.

Das Ma Mère Speciale würde ich nicht noch einmal trinken, ohne dass ich das passende Essen dazu habe. Aber zusammen mit einem indischen Curry oder thailändischen Speisen kann ich es mir sehr gut vorstellen.

Bislang habe ich knapp 3000 Biere beschrieben und ich glaube, dass ich in noch keiner Beschreibung so häufig das Wort „sehr“ verwendet habe. Aber es stimmt: dieses Bier aus der Brauerei De Leite geht in jeder Hinsicht an die Grenzen. Man muss es nicht unbedingt mögen, aber es hat wirklich Charakter und ist auf seine Art einzigartig.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe, Zucker

Alkoholgehalt:

6,0 % Vol.

Bittereinheiten:

65 IBU

Farbe:

9 EBC

Brauerei:

Brouwerij De Leite
De Leiteweg 32A
8020 Oostkamp
Belgien
www.deleite.be