Schlagwort-Archiv: Flandern

Force Majeure – Bruin

Das Etikett ist wie bei allen Bieren von Force Majeure schlicht gehalten und gibt außer dem Namen der Brauerei und dem Bierstil keine Informationen preis.Mit diesem Braunbier will Force Majeure auf eine echte belgische Tradition setzen. Ein Hauch von Karamell, Zimt und ein Hauch von geröstetem Malz: ein echtes belgisches Braunbier und doch 0% Alkohol.

Blickdicht schwarz präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber prangt eine voluminöse elfenbeinfarbene und feste Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Eine solche tolle Optik habe ich bei einem alkoholfreien Bier selten erlebt.

Das Bier duftet nach dunklem Malz und Karamell, abgerundet mit einer Note Zimt. Ich könnte das Aroma auch durchaus als etwas bonbonartig beschreiben, aber dabei bleibt das Aroma durchaus angenehm.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine angenehme Süße sowie die reichliche feinperlige Karbonisierung aus. Auf der Zunge gesellt sich eine leichte freundliche Bittere zur Süße, auch etwas Kaffeegeschmack kommt dazu. Typisch für viele alkoholfreie Biere ist eine gewisse Wässrigkeit, die zu einem schlanken Mundgefühl führt. Bitter ist nur in geringem Maße zu schmecken. Im Abgang wird der Geschmack nach Kaffee etwas kräftiger und er klingt in der Kehle sehr lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe, Kräuter, Sucralose

Alkoholgehalt:

< 0,5 % Vol.

Bittereinheiten:

15 IBU

Brauerei:

Force Majeure BV
Kiezelstraat 14
3600 Genk
Belgien
www.forcemajeure.be

De Dochter van de Korenaar – Extase

Das braune Etikett enthält vom Logo der Brauerei abgesehen nur die Angaben, die der Konsument für den Erwerb des Bieres benötigt.Über die Brauerei De Dochter van de Korenaar im flandrischen Baarle-Hertog habe ich bereits an anderer Stelle alles geschrieben. Damit kann ich jetzt sofort zum Bier übergehen, das jetzt vor mir steht. Es handelt sich um das Extase, ein Imperial IPA mit satten 110 Bittereinheiten, das mit 14 unterschiedlichen Hopfensorten gebraut wurde. Na, da bin ich aber mal gespannt.

Orangefarben und mit kräftiger Hefetrübung fließt das Bier ins Glas. Dabei bildet sich eine sehr voluminöse feste Schaumkrone, die lange erhalten bleibt. Optisch macht das Bier einen richtig guten Eindruck; es sollte lediglich vorsichtig eingeschenkt werden.

Das Aroma ist sehr hopfenbetont und fruchtig. Trotz der hohen Bitterkeit kommt aber auch die Süße des Malzes zu ihrem Recht, wenn auch nur aus dem Hintergrund. Bei 14 Hopfensorten drängt sich keine Fruchtigkeit mehr in den Vordergrund, sondern das Bier duftet wie ein ganzer Obstsalat. Dazu kommt der Duft nach Pinie. Abgerundet ist das Aroma durch grasige und blumige Noten.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine überraschende Malzsüße sowie eine angenehme Karbonisierung aus. Auf der Zunge steht die kräftige und dabei freundliche Bittere im Mittelpunkt, die gut auf die Süße abgestimmt ist. Das Mundgefühl ist weich und voll. In der Kehle lässt die Bittere noch einmal ihre Muskeln spielen und jetzt wird sie auch etwas kratzig. Aber diese leichte Kratzigkeit bildet einen angenehmen Kontrast zum weichen Mundgefühl. Der Geschmack klingt ewig lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hopfen (Cascade, Millenium, Simcoe, Chinook, Cluster, Columbus, Centennial, Summit, Crystal, Bramling Cross, Aurora, Styrian Goldings, Perlé, Saaz), Hefe

Alkoholgehalt:

8,5 % Vol.

Bittereinheiten:

110 IBU

Farbe:

12 EBC

Empfohlene Genusstemperatur:

8° – 10° Celsius

Brauerei:

Brouwerij De Dochter van de Korenaar
Oordeelstraat 3
2387 Baarle-Hertog
Belgien
www.dedochtervandekorenaar.be

Force Majeure – Traditional Blond

Auf dem Etikett schreibt die Brauerei, dass das Traditional Blond 0 % Alkohol hätte, was bei einem Alkoholgehalt von 0,4 Volumenprozent nicht ganz korrekt ist, auch wenn das Bier durchaus als alkoholfrei verkauft werden darf.Alkoholfreie Biere haben es im Starkbierland Belgien schwer. Bis vor einigen Monaten hätte ich sogar gesagt, dass es keine belgischen Biere ohne Alkohol gibt, nur Lightbiere mit weniger als drei Volumenprozent Alkohol, die in unserem Nachbarland häufig noch als „Kinderbier“ verkauft werden. Alkoholfreie Biere habe ich bei meinen Besuchen in Belgien nur als Importbiere gesehen. Aufgrund des sehr aufwändigen Verfahrens den traditionell gebrauten Bieren den Alkohol per Umkehrosmose zu entziehen, war diese Produktkategorie lange den großen Braukonzernen vorbehalten. 2019 hat der Triathlet Stijn Panis seine Vorliebe für Spezialbier mit seiner Leidenschaft für Unternehmertum kombiniert und im limburgischen Genk die Brauerei Force Majeure gegründet, der ersten und einzigen Brauerei Belgiens, die ausschließlich alkoholfreie Biere braut. Er möchte dabei die Nische alkoholfreier Spezialbiere besetzen, die bislang von den Großbrauereien vernachlässigt wurde. Für die Herstellung seiner Biere nutzt er ein weniger aufwändiges Verfahren: statt den traditionell gebrauten Bieren den Alkohol wieder zu entziehen, verwendet Force Majeure Spezialhefen, die nur wenig Alkohol produzieren. Diese Biere sind in der Regel vollmundiger und wesentlich geschmacksintensiver als herkömmlich hergestellte alkoholfreie Biere. Sie schmecken halt mehr wie Bier. Der Alkohol in den Bieren liegt bei weniger als 0,5 Volumenprozent Alkohol, damit die Biere als „alkoholfrei“ verkauft werden dürfen.

Orangefarben und gefiltert fließt das Bier ins Glas. Dabei bildet sich eine feste schneeweiße Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt.

Das Bier duftet nach Karamell und Orangenschale, abgerundet durch einige blumige Noten.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine angenehme Malzsüße sowie eine feinperlige Kohlensäure aus. Auf der Zunge gesellen sich der Geschmack nach Zitrusschale sowie eine ordentliche Fruchtigkeit dazu, die an helle Früchte erinnert. Die Bittere ist gut auf die Süße abgestimmt. Für ein alkoholfreies Bier ist das Force Majure Traditional Blond überraschend vollmundig. Im Abgang wird die Bittere kräftiger und sie klingt in der Kehle sehr lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe, Sucralose

Alkoholgehalt:

0,4 % Vol.

Bittereinheiten:

28 IBU

Farbe:

10 EBC

Brauerei:

Force Majeure BV
Kiezelstraat 14
3600 Genk
Belgien
www.forcemajeure.be

Gentse Stadsbrouwerij – gruut Winterspecial

Das Etikett ist in schwarzer Grundfarbe mit weißer Schrift, die informiert, dass es sich um ein Winter-Grutbier mit Ahornsirup und Chili handelt. An grafischen Elementen sind weiße Punkte eingesetzt, die einen Schneefall bilden und am unteren Rand wird die Genter Skyline angezeigt.Ich glaube, es ist das erste Mal, dass ich ein Winter-Grutbier verkoste. Zunächst einmal muss ich feststellen, was das Winterliche an diesem Bier ist. Die sieben Volumenprozent Alkohol können es nicht sein. Die sind für ein Bier aus Belgien recht normal. Aber ein Blick auf die Zutatenliste hilft mir schon weiter. Das gruut Winterspecial ist mit Ahornsirup und Chilis gebraut. Die Süße des Ahornsirups und die Schärfe der Chilis passen schon mal gut zusammen. Wie diese Mischung sich in der Grutbier einpasst werde ich jetzt gleich feststellen.

Blickdicht schwarz präsentiert sich das Bier im Glas. Der grobporige Schaum, der sich beim Einschenken gebildet hat, löst sich sofort auf. Jetzt erinnert die Optik des gruut Winterspecial an ein Glas Coca Cola.

Das Aroma ist schon deutlich angenehmer. Düfte nach dunkler Schokolade steigen mir in die Nase. Dazu kommen würzige Noten. Auch die Süße steigt mir in die Nase, das zusammen mit den sieben Volumenprozent Alkohol und den anderen Aromen ein likörartiges Gesamtbild erzeugt.

Der Antrunk ist spritzig und schnell kommt der Geschmack des Ahornsirups in den Vordergrund. Er kann aber das Schokoladenaroma nicht vollständig verdrängen. Das Chiliaroma bleibt diskret im Hintergrund und auch der Alkohol ist auf der Zunge nicht so präsent wie in der Nase. Der Abgang ist mild und der Ahornsirup ist noch einige Zeit in der Kehle zu schmecken.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Gewürze, Hefe, Ahornsirup, Chili-Pfeffer

Alkoholgehalt:

7 % Vol.

Brauerei:

Gentse Stadsbrouwerij GRUUT
R Dodoensdreef 1
9000 Gent
Belgien
www.gruut.be

De Dochter van de Korenaar – Belle-Fleur

Im flämischen Baarle Hertog ist die kleine Brauerei De Dochter van de Korenaar beheimatet. Sie ist bekannt dafür, nur ein einziges Ziel zu verfolgen – einfach nur das beste Bier zu brauen. Dabei bleibt die Brauerei nicht auf den eingefahrenen Straßen, sondern sie geht ständig neue Wege, um Grenzen auszuloten und zu überschreiten. Der Erfolg gibt den Brauern recht. Diese Meinung vertrete nicht nur ich, auch bei diversen Bierwettbewerben wird die Brauerei immer wieder ausgezeichnet, so dass kaum ein Jahr vergeht, in dem sie keine neuen Medaillen erhält. Das ist auch der Grund, weshalb ich mich auf diese Verkostung freue. Ich will auch nicht länger warten und öffne jetzt die Flasche.

Orangefarben und mit leichter Hefetrübung fließt das Bier ins Glas. Dabei bildet es eine durchschnittlich große schneeweiße Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Ein Bier wie gemalt.

Das Bier duftet nach Zitrusfrüchten, besonders nach Orangen. Abgerundet wird das Aroma durch Noten, die an Harz und Waldhonig erinnern. Dabei ist das Aroma ausgesprochen frisch.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine angenehme Malzsüße sowie eine sehr feinperlige Kohlensäure aus. Auf der Zunge steht ein freundliches aromatisches Bitter im Mittelpunkt, das die Fruchtigkeit des Belle-Fleur in den Hintergrund treten lässt. Im Abgang wird das Bier trockener und die Bittere klingt in der Kehle sehr lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

6,0 % Vol.

Bittereinheiten:

65 IBU

Brauerei:

De Dochter van de Korenaar
Pastoor de Katerstraat 24
2387 Baarle Hertog
Belgien
www.dedochtervandekorenaar.be

Force Majeure – Kriek

Die Etiketten der Brauerei Force Majeure sind eher schlicht gehalten und die einzelnen Bierstile erkennt der Käufer an den unterschiedlichen Farben.Die Belgier sahen Obst und verwandelten es in Alkohol. Force Majeure sah ein Kriek und war der Meinung, dass dieser Bierstil auch alkoholfrei herzustellen sein müsste.

Alkoholfreie Biere fristen in Belgien, dem Land der starken Biere, ein Nischendasein. Lange Zeit war es den Großbrauereien vorbehalten, alkoholfreie Biere zu brauen, denn es war sehr aufwändig, dem fertigen Bier den Alkohol zu entziehen. Irgendwann wurden Bierhefen entdeckt, die während der Vergärung nur wenig Alkohol entwickeln. So hat im Jahr 2019 hat der Triathlet Stijn Panis im limburgischen Genk die Brauerei Force Majeure gegründet, die erste und bislang einzige Brauerei Belgiens, die ausschließlich alkoholfreie Biere braut. Da die Hefen zwar wenig Alkohol erzeugen, aber die anderen geschmacksgebenden Gärnebenprodukte trotzdem anfallen, schmecken die Biere vollmundiger und sie sind geschmacksintensiver als auf andere Weise hergestellte alkoholfreie Biere. Mittlerweile hat Force Majeure 5 verschiedene Biere im Portfolio, darunter das einzige alkoholfreie Kriek, das mir bekannt ist und das jetzt vor mir steht und auf seine Verkostung wartet.

Rubinrot und gefiltert läuft das Bier ins Glas. Dabei bildet sich eine feste rosa Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt.

Das Bier duftet nach Kirsche und einem Hauch Kandis. Das Aroma ist angenehm, allerdings bei weitem nicht so intensiv wie bei den „richtigen“ Lambics.

Der Antrunk ist spritzig mit einer angenehm zurückhaltenden Süße. Auf der Zunge breitet sich der Geschmack nach Kirsche und Marzipan aus; das Mundgefühl ist weich. In der Kehle kommt kurz der Marzipangeschmack an, der aber leider recht schnell wieder verschwindet.

Zutaten:

Wasser, Malze (Gerste, Weizen), Hopfen, Kirschsaftkonzentrat, Zitronensäure, Sucralose

Alkoholgehalt:

< 0,5% Vol.

Brauerei:

Force Majeure BV
Kiezelstraat 14
3600 Genk
Belgien
www.forcemajeure.be

De dolle Brouwers – Extra Export Stout

Das Etikett zeigt die Brauerei und ist bis auf die rote Unterschrift des Brauers vollständig in schwarzweiß gehalten. Das Halsetikett zeigt eine rote Fliege, was dem Bier ein etwas feierliches Aussehen verleiht.Drei Jahre lang haben De Dolle Brouwers gebraut, ehe sie Ende 1980 offiziell ihr Geschäft eröffneten. Zu diesem Zeitpunkt erwarben sie eine alte, etwas heruntergekommene Brauerei in Esen, Westflandern. Louis Nevejean, ein ortsansässiger Arzt, hatte diese Brauerei (und spätere Brennerei) im Jahr 1835 gegründet, also etwa vier Jahre nach der Gründung des Staates Belgien. Nach dem Tod des Arztes wurde die Brauerei schließlich im Jahr 1882 an Aloïs Costenoble verkauft. Die Familie Costenoble leitete die Brauerei dann über drei Generationen hinweg und stellte Biere wie Cosmos, Oud Bruin und Coq Pils her. In den 70er Jahren braute Costenoble auch das noch heute existierende Abteibier Steenbrugge, das heute von Palm Breweries hergestellt wird. Enkel Louis beendete die Familientradition im Jahr 1980, als die Dolle Brouwers die Leitung übernahmen. In diesem Jahr, am 11. November, brauten sie ihr erstes erfolgreiches Bier in Esen: Oerbier.

De Dolle Brouwers brauen etwa 40 bis 50 Mal im Jahr und produzieren dabei circa 1.000 hl. Das sind etwa 300.000 Flaschen Oerbier, Arabier, Dulle Teve, Stille Nacht, Boskeun und Special Extra Export Stout. Dies sind die 6 wichtigsten Marken der Brauerei, die derzeit produziert werden. Zusätzlich brauen sie noch etliche Sondersude. Aber jetzt wollen wir und mit dem Special Extra Export Stout befassen.

Blickdicht schwarz präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber prangt eine voluminöse feinporige Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. So muss ein Stout aussehen.

Das Bier duftet nach Mokka und gerösteten Nüssen. Auch eine leichte Säure steigt mir in die Nase.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine angenehme Malzsüße sowie eine sehr feinperlige Kohlensäure aus. Außerdem ist er für ein Stout überraschend frisch durch eine feine fruchtige Säure, die an Birnen erinnert. Die 8 Volumenprozent Alkohol sind gut eingearbeitet, so dass sie nur wenig durchschmecken, aber die anderen Aromen perfekt unterstützen. Das Mundgefühl ist seidig weich. Bitter ist nur wenig zu schmecken. Auch der Abgang ist mild mit wenig Bitter, aber der Geschmack nach dunkler Schokolade klingt überraschend lange nach.

Eine Besonderheit dieses Bieres gilt es noch zu erwähnen: Da es sich um ein Exportbier handelt, ist es im Ausland in den USA und online fast leichter zu finden als in Belgien selbst.

Zutaten:

Wasser, Hefe, Gerstenmalz (Pilsener, Röstmalz, Karamellmalz), Nugget-Hopfen.

Alkoholgehalt:

9,0 % Vol.

Empfohlene Genusstemperatur:

12° – 15° Celsius

Brauerei:

De dolle Brouwers
Roeselarestraat 12B
8600 Esen
Belgien
www.dedollebrouwers.be

Alvinne – Phi Rabarber

Grün und ohne unnötigen grafischen Ballast ist das Etikett es Phi Rabarber gestaltet.Alvinne ist eine recht junge Brauerei, die im Jahr 2004 gegründet wurde. Aktuell kann sie pro Jahr 1500 Hektoliter Bier brauen. Dabei haben sie sich auf Sauerbiere spezialisiert, die sie mit allerlei Früchten brauen. Dabei verlassen sie die ausgetretenen Wege der belgischen Brauereien und experimentieren mit allerlei Zutaten, an die kein anderer Brauer herangeht. So haben sie bereits Aprikosen, Spargel, Heidelbeeren, Brombeeren, Schlehen, Kirschen, Chili, Holunder, Eukalyptus, Feigen, Trauben, Stachelbeeren, Jostabeeren, Pfirsiche, geräucherte Ananas, Pflaumen, Quitten, Rosinen, Himbeeren, Rhabarber, Sanddorn und weiße Johannisbeeren verarbeitet. Und Alvinne verarbeitet nur ganze Früchte, keine Aromen, Säfte oder Muse. Jetzt steht vor mir das Phi Rabarber und wartet auf seine Verkostung.

Kupferfarben und leicht hefetrüb läuft das Bier ins Glas. Dabei bildet sich eine kleine Schaumkrone, die sich aber schnell auflöst.

Das Bier duftet nach Karamell und Rhabarber, abgerundet durch den Duft nach Kandis. Aber auch der Alkohol kommt in der Nase zu seinem Recht.

Der Antrunk zeigt, dass das Bier eine leichte Süße aufweist, die aber durch die kräftige Säure fast vollständig verdrängt wird. Die Säure bleibt auch auf der Zunge im Vordergrund. Obwohl die Säure kräftig ist, mir ist das Bier wirklich zu sauer, ist das Mundgefühl weich. Der Abgang ist dann überraschend mild mit recht langem saurem Nachklang.

Wie ich bereits geschrieben habe, ist mir die Säure zu kräftig. Ich habe daher die Verkostung abgebrochen und das restliche Bier verwendet, um am anderen Tag den Essig im Salat zu ersetzen. Dort machte sich das Bier ausgesprochen gut.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hopfen, Zucker, Hefe, Rhabarber

Alkoholgehalt:

8,0 % Vol.

Farbe:

20 EBC

Brauerei:

Brouwerij Alvinne
Vaartstraat 4a
8552 Moen
Belgien
www.alvinne.com

Wolf – Carte Blanche

Das Etikett sieht mit seinem hellgoldenen Aufdruck auf schwarzem Grund edel aus.

Das Wolf Carte Blanche wird von der Brauerei Het Anker im Auftrag der Brouwerij Wolf aus dem flämischen Begijnendijk gebraut. Mehr kann ich über die Brouwerij Wolf nicht in Erfahrung bringen, denn die Brauerei hat nach meinen Recherchen keine Informationen veröffentlicht, die über ihre Biere hinausgehen. Schade.

Etwas mehr verrät die Brauerei zum Bier. Es handelt sich um ein Belgian Strong Ale, das mit einer zusätzlichen Flaschengärung gebraut wurde. Halt so wie es in Belgien üblich ist. Dass das Bier mit fünf unterschiedlichen Hopfen gebraut wurde, weist darauf hin, dass ich ein recht komplexes Bier erwarten kann. Mal sehen, ob das Bier meine Erwartungen erfüllt.

Orangefarben und mit leichter Hefetrübung präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber prangt eine voluminöse feinporige Schaumkrone, die lange erhalten bleibt.

Das Bier duftet nach Banane und anderen tropischen Früchten. Abgerundet wird das Aroma durch den Duft der Hefe und einige florale Noten. Ansatzweise ist auch der Alkohol zu riechen.

Der Antrunk ist recht süß, was aber zur reichlich vorhandenen feinperligen Kohlensäure passt. Auf der Zunge gesellt sich zur Süße ein passendes freundliches Bitter. Der Alkohol wärmt im Körper. Das Mundgefühl ist angenehm cremig. Im Abgang wird das Bitter kräftiger und es klingt in der Kehle lange nach.

Wenn ich das Bier mit zwei Worten beschreiben sollte, würde ich sagen: typisch belgisch.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

8,5 % Vol.

Empfohlene Genusstemperatur:

6° – 8° Celsius

Brauerei:

Brouwerij Wolf bvba
Zandstraat 25
3130 Begijnendijk
Belgien
info@brouwerijwolf.be

VBDCK – Kerel says it all

Die Brauerei Verbeeck wurde Ende des 19. Jahrhunderts gegründet und sie ist nach wie vor eine inhabergeführte Brauerei. Die Geheimnisse des Erfolgs wurden vom Vater an den Sohn weitergegeben, bis dieser selbst Vater wurde… und so weiter. Die Söhne der Sechziger-Generation hatten jedoch andere Pläne. Im Jahr 1966 wird die Brauerei dichtgemacht, bis im Jahr 2015 eine neue Generation herangewachsen war und die Brauerei neu eröffnete. Die Linie der Familie Verbeeck-Back wurde durch die Familie De Cock verstärkt. Zusammen haben sie den beeindruckenden, beruhigend belgisch klingenden Namen Verbeeck – Back – De Cock gebildet. Kurz VBDCK. Dieser neue Jahrgang von VBDCK, der die Familientradition der belgischen Qualität und des Handwerks fortsetzt, hat die Geschichte fortgesetzt.

Das war allerdings nicht so einfach wie gedacht. Leider waren die ursprünglichen Rezepte der Biere verloren gegangen, wie auch ansonsten von der alten Brauerei nichts mehr übrig war. Aber in einem Keller fand sich noch eine einige Flasche des ursprünglichen Bieres. Diese Flasche wurde einem Labor übergeben, das versuchen sollte, das Bier zu analysieren und die ursprüngliche Hefe zu extrahieren. Auch wenn die Chance nicht allzu groß war, dass das klappte, gelang den Wissenschaftlern das Kunststück doch. Somit enthält die Flasche, die jetzt vor mir steht, ein Bier, wie es bereits im 19. Jahrhundert gebraut wurde. Jetzt ist es aber wirklich an der Zeit, die Flasche zu öffnen.

Blickdicht schwarz mit einer haselnussbraunen feinporigen Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt, präsentiert sich das Bier im Glas. Ein Bier wie gemalt.

Das Bier duftet nach Kaffee und gerösteten Nüssen, abgerundet durch einige blumige Noten.

Der Antrunk ist sehr süß. Auffällig ist die sehr feinperlige und dabei doch kräftige Kohlensäure. Auf der Zunge lässt die Süße etwas nach und die kräftigen Röststoffe kommen in den Vordergrund. Fast schmeckt das Bier etwas verbrannt. Damit ist der Geschmack nicht ganz rund. Trotzdem ist das Bier angenehm zu trinken. Zusammen bilden die Süße, die Röststoffe und ein Hauch fruchtiger Säure einen angenehmen Charakter. Der Abgang ist mild und nur ein leichtes Bitter kitzelt meine Kehle. Der Geschmack nach Kaffee klingt einige Zeit nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,0 % Vol.

Bittereinheiten:

44 IBU

Farbe:

59 EBC

Brauerei:

Verbeeck-Back
Antwerpse Steenweg 12
9140 Tielrode
Belgien
www.vbdck.be