Schlagwort-Archiv: Flandern

Foxtown Beer Crew – Innerfox Tripel

Ich glaube, es gibt wenige Brauereien, die auf ihrer Website so wenig über sich preisgeben wie die Fox Beer Crew. Alles was ich über die Brauer weiß ist, dass es sich um vier Freunde handelt, die ihre gemeinsame Passion Bier ausleben. Es handelt sich dabei um Gipsy-Brauer. Das bedeutet dass sie sich bei anderen Brauereien einmieten, um dort ihre Biere zu brauen. Auf der Seite sind das Tripel und ein Quadrupel abgebildet, weitere Informationen über die Biere verrät Foxtown nicht.

Beim Innerfox Tripel handelt es sich um ein Weizenbier, wobei allerdings beim Brauen mehr Gersten- als Weizenmalz verwendet wird. Im Gegensatz zum Witbier kommen hier aber weder Koriander noch Bitterorangenschalen zum Einsatz.

Weizengelb und leicht hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber bildet sich eine feinporige Schaumkrone, die recht lange erhalten bleibt.

Das Aroma ist alkoholisch mit Düften nach Biskuitteig sowie einigen würzigen Noten.

Der Antrunk ist mäßig süß und wird durch eine sehr feinperlige und trotzdem kräftige Kohlensäure gekrönt. Auf der Zunge entwickelt die Hefe ihren überraschend kräftigen Geschmack. Dazu kommt eine leichte fruchtige Säure, die an Zitrusfrüchte erinnert. Dazu wärmt der Alkohol. Das Mundgefühl ist weich. Der Abgang ist leicht alkoholisch. Bitterstoffe sind stiltypisch nur wenig zu schmecken, aber der Abgang überrascht mit einem langen Nachklang.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Zucker, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

8,3 % Vol.

Bittereinheiten:

40 IBU

Farbe:

10 EBC

Brauerei:

Craywinckelhof
Staatsbaan 263
3210 Lubbeek
Belgien
www.craywinckelhof.be/

nach einem Rezept von

FoxTown Beer Crew
Belgien
www.foxtown.be

Pater Lieven – Tripel

aJetzt steht mal wieder ein Abteibier vor mir, das Pater Lieven von der Brouwerij van den Bossche im flandrischen Herzele. Es handelt sich um ein Tripel mit einem Alkoholgehalt von acht Volumenprozent. Dann will ich mich mal nicht lange mit der Vorrede aufhalten, direkt die Flasche öffnen und mir ein Glas einschenken.

Rotgolden und opalisierend strahlt das Bier mich an. Die sahnige Schaumkrone ist sehr voluminös und bleibt auch sehr lange erhalten. So stelle ich mir ein gutes belgisches Tripel vor.

Düfte nach Brotkrume und Karamell steigen mir in die Nase, dazu eine würzige Bitterkeit, gemischt mit einigen blumigen Noten.

Im Antrunk dominiert die Süße des Malzes und die Kohlensäure ist sanft. Auf der Zunge gesellt sich ein passendes Bitter dazu. Der Alkohol ist deutlich zu schmecken. Er wird aber nicht dominant, sondern unterstützt die anderen Geschmckseindrücke. Das Mundgefühl ist voll. Im Abgang wird das Bitter etwas kräftiger und es klingt durchschnittlich lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe, Nachgärungszucker

Alkoholgehalt:

8 % Vol.

Bittereinheiten:

13 IBU

Farbe:

16 EBC

Brauerei:

Brouwerij van den Bossche
Sint-Lievensplein 16
9550 Herzele
Belgien
www.paterlieven.be

De Dolle Brouwers – Oerbier

De Dolle Brouwers aus Esen im flandrischen Teil von Belgien sind für ihre guten und außergewöhnlichen Biere bekannt. Das Oerbier ist das Flaggschiff der Brauerei. Es war ihr erstes kommerzielles Bier und wird seit 1980 produziert. Es handelt sich um ein dunkles Bier, das durch die Verwendung verschiedener Malzsorten und einen stundenlangen Kochprozess entsteht.

Seit zwanzig Jahren bringen De Dolle Brouwers außerdem fast jedes Jahr spezielle Gran Reserva-Ausgaben ihres Oerbiers heraus (die nach einem Jahr abgefüllt werden) (es begann mit der Gran Reserva 2002 und seitdem wurde nur 2003 ausgelassen). Es gab auch eine Geburtstagsedition, eine Version mit Eichenholzreifung (abgefüllt nach zwei Jahren) und eine helle Version, um nur einige der besonderen Oerbier-Sorten der Vergangenheit zu nennen. Leider handelt es sich dabei um Sondersude, die nicht mehr erhältlich sind. Aber jetzt will ich mich mit dem standardmäßigen Oerbier beschäftigen.

Rubinrot und mit einer voluminösen gemischtporigen elfenbeinfarbenen Schaumkrone, die lange erhalten bleibt, präsentiert sich das Bier im Glas.

Das Aroma ist betörend. Ich rieche Düfte nach Brotkrume, getrockneten Birnen und roten Beeren sowie nach Rotwein. Auch der Alkohol kommt leicht zum Tragen.

Im Antrunk fällt zuerst die sehr reichlich vorhandene kräftige Kohlensäure auf, die durch eine leichte Süße begleitet wird. Auf der Zunge gesellt sich eine fruchtige Säure sowie ein leichtes Bitter dazu. Auch der Alkohol kommt durch, er wird aber nicht dominant, sondern unterstützt die anderen Geschmacksrichtungen. Das Mundgefühl ist rund und schwer. Alles in Allem macht das Bier einen fast weinartigen Eindruck. Der Abgang ist anfangs kurz fruchtig, bevor dieser Geschmack durch ein leichtes Bitter mit durchschnittlichem Nachklang abgelöst wird.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Malz, Hopfen (Golding), Hefe

Alkoholgehalt:

9,0 % Vol.

Empfohlene Genusstemperatur:

12° Celsius

Brauerei:

De Dolle Brouwers
Roeselarestraat 12B
8600 Esen
Belgien
www.dedollebrouwers.be

Arend Winter

Die Brauerei De Ryck, aus der das Bier stammt, das jetzt vor mir steht, ist ein Familienunternehmen mit einer reichen Geschichte und Tradition. Die Brauerei wurde 1886 von Gustave De Ryck als „Brauerei zum Steinadler“ im östlichen Teil Flanderns vor der Kirche in Herzele gegründet. Heute steht die Brauerei für qualitativ hochwertige Biere, die das Ergebnis einer von Generation zu Generation weitergegebenen Handwerkskunst sind.

Seit 1965 braut An De Ryck das Arend Winter für die Weihnachtszeit und den Jahreswechsel ein. Die Brauer beschreiben das Bier wie folgt: „Arend Winter ist ein dunkles, bernsteinfarbenes obergäriges belgisches Ale und einer sekundären Gärung in der Flasche. Dieses Winterbier hat ein würziges Aroma und wird immer noch nach der ursprünglichen Methode mit reinem Malz und Hopfen gebraut. Ein idealer Begleiter an kalten Winterabenden!“ Na, dann will ich mal testen, ob ich diese Aussagen ebenfalls unterschreiben kann.

Rubinrot mit einer durchschnittlich großen mittelporigen Schaumkrone, die lange erhalten bleibt, präsentiert sich das Bier im Glas. An der Optik gibt es schon mal nichts zu mäkeln.

Das Bier duftet süß nach Kandis und roten Johannisbeeren, dazu einige würzige Noten.

Der erste Eindruck, den das Bier beim Kontakt mit der Zunge hinterlässt, ist die reichlich vorhandene kräftige Kohlensäure. Dabei ist das Bier weniger süß als ich es nach dem Aroma erwartet hätte. Ich schmecke Karamell und Schokolade, begleitet durch den Geschmack roter Früchte. Der Alkohol ist mit sieben Volumenprozent für ein belgisches Winterbier sicher nicht übertrieben vorhanden, schmeckt aber vom ersten Moment durch. Langsam schiebt sich der Geschmack nach Schokolade zusammen mit den fruchtigen Aromen in den Vordergrund, wobei die Süße erhalten bleibt. Die einzelnen Geschmackskomponenten sind gut abgestimmt. Der Alkohol wärmt und erzeugt auf der Zunge ein leichtes Brennen. Trotzdem ist das Mundgewühl weich. Im Abgang wird das Arend Winter etwas trockener und es taucht ein leichtes Bitter mit langem Nachklang.

Alkoholgehalt:

7,0 % Vol.

Stammwürze:

16° Plato

Empfohlene Genusstemperatur:

4° – 6° Celsius

Brauerei:

Brouwerij De Ryck
Kerkstraat 24
9550 Herzele
Belgien
www.brouwerijderyck.be

Watou Tripel

Die Brauerei St. Bernardus wurde kurz nach dem Krieg im Jahr 1946 von Evariste Deconinck gegründet. Er schloss einen Vertrag mit der Abtei Sint-Sixtus in Westvleteren, die beschlossen hatten, ihr Bier nicht mehr selbst zu brauen und sicherte sich die Rechte an den Trappistenbieren für 30 Jahre. Außerdem übernahm er den Braumeister der Abtei und stellte auf diese Weise eine gleichbleibende Qualität des Bieres sicher. Die Brauerei trägt das Label „Belgian Family Brewers“, die in etwa im dem Siegel „Die freien Brauer“ in Deutschland vergleichbar ist.

Das Watou Tripel ist ein helles obergäriges Starkbier mit Flaschengärung, das jetzt vor mir steht und auf seine Verkostung wartet.

Weizengelb mit leichter Hefetrübung präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber prangt eine feste Schaumkrone, die lange erhalten bleibt. An der Optik gibt es wirklich nichts zu meckern.

Das Bier duftet nach Biskuitteig, dazu würzige Noten sowie eine leichte Fruchtigkeit, die an Aprikosen erinnert. Es ist ein Aroma, das für belgische Biere typisch ist. Obwohl das Bier mir 7,5 Volumenprozent Alkohol nicht übermäßig stark ist, kommt der Alkoholduft doch deutlich durch.

Der Antrunk ist recht süß und sehr rezent. Auf der Zunge kommt die fruchtige Säure erheblich stärker zum Vorschein als in der Nase. Dazu kommt ein überraschendes kräftiges Bitter.Das Mundgefühl ist voll und schwer. Erst im Abgang wird das Bier trockener und auch das Bitter lässt in der Kehle etwas nach. Trotzdem klingt das Bitter lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Zucker, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

7,5 % Vol.

Stammwürze:

18° Plato

Bittereinheiten:

28 IBU

Farbe:

14 EBC

Empfohlene Genusstemperatur:

4° – 8° Celsius

Brauerei:

St.Bernardus
Trappistenweg 23
8978 Watou
Belgien
www.sintbernardus.be

Pater Lieven Bruin

Alle fünfzig Jahre ist Sint-Lievens-Esse Schauplatz der Livinus-Feierlichkeiten. Bei dieser Gelegenheit feiert die Pfarrei ihren Schutzpatron Saint Livinus. Im Jahr 1957 brachten Willy und Marc Van Den Bossche aus diesem Anlass ein neues Flaschenbier auf den Markt: Pater Lieven.

Fünfzig Jahre auf eine Feier warten ist eine lange Zeit. Deshalb organisierte die Brouwerij Van Den Bossche in den späten siebziger Jahren eine große Party in der Brauerei. Den vielen Anwesenden wurde Pater Lieven van ‚t vat vorgestellt. Der Erfolg des frischen Bieres löste einen überwältigenden Verkauf aus. Um 1980 konzentrierte sich die Brauerei ganz auf den Verkauf der Marken Pater Lieven und Buffalo.

1997 war es wieder Partyzeit, diesmal zum hundertjährigen Bestehen der Brouwerij Van Den Bossche. Anlässlich des hundertjährigen Jubiläums erhielt der blonde Pater Lieven eine Verjüngungskur von 6,5% Vol. Ein dunkler Pater Lieven von 6,5% vol und ein Triple von 8% vol schlossen sich ebenfalls den Reihen an. Das typische belgische Weihnachtsbier der Familie Pater Lieven mit 9 Volumenprozent Alkohol, wurde später in Christmas pater umbenannt.

Jetzt steht das dunkle Pater Lieven mit 6,5 Volumenprozent Alkohol vor mir und wartet auf seine Verkostung.

Praktisch blickdicht schwarz präsentiert sich das Bier im Glas und die feinporige hellbraune Schaumkrone darüber bleibt sehr lange erhalten.

Das Bier duftet intensiv nach dunkler Schokolade und Karamell; aus dem Hintergrund kommt eine leichte Fruchtigkeit hervor.

Der Antrunk ist weniger süß als ich es erwartet habe und ich stelle fest, dass die sehr feinperlige Kohlensäure recht knapp dosiert ist. Auf der Zunge dominiert der Geschmack nach Schokolade und die fruchtige Säure erscheint etwas kräftiger als in der Nase. Das Mundgefühl ist weich, aber nicht ganz voll. Im Abgang wird die Fruchtigkeit kräftiger und klingt kurz nach. Erst dann meldet sich der Schokoladengeschmack zu Wort, zwar eher dezent, dafür aber mit überraschend langem Nachklang.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe, Zucker

Alkoholgehalt:

6,5 % Vol.

Brauerei:

Brasserie van den Bossche
St. Lievensplein 16
9550 Herzele
Belgien
www.paterlieven.be

Jessenhofke – WNTR

Kuringen, ein beschauliches Dorf in der Nähe von Hasselt, in dem der Einwohner in der Dorfkneipe unter dem Kirchturm sitzt und ein Bierchen trinkt, wahrscheinlich nicht wissend, dass er sich in einem der wenigen Dörfer Flanderns befindet, in denen biologisches Bier gebraut wird. In der Jessenhofstraße fließt schon seit einiger Zeit Bier durch die Braukessel. Der Name der Straße zeigt deutlich, woher die Brauerei Jessenhofke ihren Namen hat.

Gert entschied sich bereits bei der Gründung dafür, nur biologische Biere zu brauen. Eine biologische Brauerei zu gründen war aber nicht ganz einfach, was sich daran zeigt, dass es damals nur eine Brauerei gab, die ausschließlich biologische Biere braute.

Um ein Biosiegel zu erhalten, muss das Unternehmen bestimmte Bedingungen erfüllen. Das Bio-Siegel zeigt, dass mindestens 95 % der Zutaten eines Produkts biologisch sind, was bedeutet, dass keine chemischen Produkte für das Produkt verwendet wurden. Außerdem dürfen keine künstlichen Geruchs-, Farb- oder Geschmacksstoffe oder genetisch veränderte Zutaten verwendet werden. Um zu überprüfen, ob diese Bedingungen eingehalten werden, führen unabhängige Kontrollstellen häufige Tests an den Produkten durch. Für alles, von den Rohstoffen bis zum Produktionsprozess, müssen Zertifikate vorliegen. Aus diesem Grund sind diese Produkte auch viel teurer als normale Produkte.

Das Logo der Brauerei, ein Eichhörnchen, hat die folgende Geschichte: Das Eichhörnchen ist ein Totemtier mit ein paar besonderen Eigenschaften. Es ist ein Sammler und legt Vorräte an, um für alles gerüstet zu sein. Im Winter zieht es sich zurück. So macht es auch Gert. Er ist immer auf der Suche nach den besten Zutaten, um sein Bier zu brauen, aber im Winter ist er am liebsten zu Hause bei einem schönen Pint.

Heute ist Jessenhofke eine von nur vier belgischen Brauereien, die ausschließlich biologische Biere herstellen. Den Hopfen dafür bezieht Gert ausschließlich von Joris Cambie aus Poperinge.

In einem sehr dunklen Rotbraun und fas blickdicht präsentiert sich das Bier im Glas. Die durchschnittlich voluminöse feinporige und mittelbraune Schaumkrone bleibt lange erhalten. Ein Bier wie gemalt.

Das Bier duftet recht süß nach dunkler Schokolade und Rübensirup, auch nach getrockneten Birnen und Rosinen. So stelle ich mir ein winterliches Bier vor.

Wie erwartet ist der Antrunk süß und die sehr feinperlige Kohlensäure schmeichelt meinem Gaumen. Wie bereits in der Nase verwähnt der Geschmack nach dunkler Schokolade auch meine Zunge. Dazu gesellt sich der Geschmack nach Mokka. Die Süße bleibt erhalten, das Bitter ist nur leicht zu schmecken und eine leichte fruchtige Säure ist eher zu ahnen als zu schmecken. Dabei wärmt der Alkohol. Der Abgang zeichnet sich durch ein freundliches Bitter und eine subtile Fruchtigkeit aus. Beides ist nicht allzu kräftig, aber der Geschmack klingt trotzdem sehr lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Münchener Malz, Caramunich), Weizenmalz, Hopfen (Challenger, Goldings, Fuggles), unraffinierter Rohrzucker*, Kräuter*, Hefe

Alkoholgehalt:

10 % Vol.

Stammwürze:

18° Plato

Bittereinheiten:

21 IBU

Farbe:

87 EBC

Empfohlene Genusstemperatur:

8° – 11° Celsius

Brauerei:

Jessenhofke
Simpernelstraat 17B
3511 Hasselt
Belgien
www.jessenhofke.be

St. Bernardus – Pater 6

Evariste Deconinck gründete die Brauerei St. Bernardus wurde kurz nach dem 2. Weltkrieg im Jahr 1946. Er schloss einen Vertrag mit der Sint-Sixtusabtei Westvleteren ab, die beschlossen hatten, ihr Bier nicht mehr selbst zu brauen. Evariste Deconinck sicherte sich die Rechte an den Trappistenbieren für 30 Jahre und der polnische Braumeister der Abtei Westvleteren verließ die Abtei, um von nun an das Sint-Sixtus Trappistenbier unter dem Label der Brauerei zu brauen. In der Abtei wurde nur noch für den Eigenbedarf gebraut. 1962 wurde diese Lizenz um weitere 30 Jahre verlängert, bis die Trappistenmönche der Abtei Sint-Sixtus Westvleteren 1992 beschlossen, das Bier wieder selbst innerhalb der Mauern der Abtei zu brauen, um ihr Bier mit dem Label „Authentic Trappist Product“ versehen zu können. Die St. Bernardus Brauerei braute die Trappistenbiere unter den denselben Rezepten der Abtei weiter, mussten jedoch in „St. Bernardus“ umbenannt werden. Sie hießen fortan Pater 6, Prior 8 und Abt 12. Später wurden diesem historischen Sortiment weitere Biere hinzugefügt. Die Brauerei trägt das Label „Belgian Family Brewers“.

St. Bernardus Pater 6, das jetzt vor mir steht, ist ein dunkles, obergäriges Dubbel mit Flaschengärung.

Kastanienbraun und mit einer gemischtporigen mittelbraunen Schaumkrone präsentiert sich das Bier im Glas. Der Schaum bleibt durchschnittlich lange erhalten, so dass das Bier optisch schon mal einen guten Eindruck macht.

Intensive Karamellnoten steigen mir in die Nase, dazu die Aromen dunkler Schokolade und von roten Früchten.

Der Antrunk ist wie von mir erwartet recht süß imd er weist eine feinperlige Kohlensäure auf. Die Süße bleibt auch auf der Zunge erhalten, wobei sich der Geschmack nach Mokka dazugesellt, genau wie eine leichte Fruchtigkeit, die an Pflaumen und Trockenfrüchte erinnert. Bittere Noten sind kaum zu vernehmen. Das Mundgefühl ist rund und weich. Auch der Abgang ist mild und das freundliche Bitter klingt durchschnittlich lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Zucker, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

6,7 % Vol.

Stammwürze:

16° Plato

Bittereinheiten:

25 IBU

Farbe:

45 EBC

Empfohlene Genusstemperatur:

8° – 12° Celsius

Brauerei:

St.Bernardus
Trappistenweg 23
8978 Watou
Belgien
www.sintbernardus.be

Ma Mère Spéciale

Ma Mère Spéciale ist ein belgisches Bier. Es wird seit Anfang 2011 von der Brouwerij De Leite im flandrischen Ruddervoorde gebraut und hat jetzt seinen Weg zu mir gefunden.

Bernsteinfarben und hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber prangt eine voluminöse feste Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. An der Optik gibt es wirklich nichts zu mäkeln.

Das Bier duftet nach Brotkruste, abgerundet durch würzige sowie süße Noten.

Der Antrunk ist recht süß, was durch die reichlich vorhandene feinperlige und trotzdem kräftige Kohlensäure abgerundet wird. Auf der Zunge gesellt sich ein zur Süße passendes freundliches Bitter dazu, das für ein volles und rundes Mundgefühl sorgt. Der Geschmack ist kräftig, so dass das Bier den Eindruck erweckt, stärker als die tatsächlich vorhandenen 6 Volumenprozent Alkohol zu sein, auch wenn der Alkohol nicht durchschmeck. Im Abgang wird das Bier trockener. Das Bitter steht jetzt im Mittelpunkt und klingt sehr lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe, Zucker

Alkoholgehalt:

6 % Vol.

Bittereinheiten:

72 IBU

Farbe:

9 EBC

Brauerei:

Brouwerij De Leite
De Leiteweg 32a
8020 Oostkamp
www.deleite.be

Malheur 12°

Die Brauerei De Landtsheer im flandrischen Buggenhout hat dieses Bier mit dem etwas merkwürdig anmutenden Namen erzeugt. Weshalb das Bier Malheur heißt entzieht mich meiner Kenntnis, aber der Namensteil 12° weist auf den Alkoholgehalt von 11,5 Volumenprozent dieses Quadrupels hin. Und trotz seines wenig vertrauenerweckenden Namens hat das Bier im Jahr 2014 bei den World Beer Awards die Goldmedaille errungen. Eigentlich muss ich also keine Befürchtungen haben und kann mich auf ein richtig gutes Bier freuen.

Dunkelbraun, praktisch so gut wie schwarz, präsentiert sich das Bier im Glas. Gegen das Licht gehalten schimmert noch ein leichtes Rubinrot durch. Die feinporige Schaumkrone ist hellbraun und fällt leider schnell in sich zusammen.

Das Aroma ist likörartig süß und der Alkohol macht sich deutlich in der Nase bemerkbar. Ansonsten ist das Aroma aber wirklich komplex. Düfte nach frisch gebackenem Brot steigen mir in die Nase, dazu die Fruchtigkeit sehr reifer Äüfel und roter Beeren.

Wie erwartet ist der Antrunk süß wobei die feinperlige Kohlensäure von Anfang an für ein angenehmes Mundgefühl sorgt. Der Alkohol wärmt und die fruchtigen Aromen spiegeln sich auf der Zunge wider, so kräftig, dass das Bier fast an einen starken Obstwein erinnert. Der Abgang ist mild und wenig bitter, aber die Fruchtigkeit klingt lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfe, Hefe, Zucker, Gewürze

Alkoholgehalt:

11,5 % Vol.

Stammwürze:

22° Plato

Empfohlene Genusstemperatur:

5° – 8° Celsius

Brauerei:

De Landtsheer
Mandelkeenstraat 179
9255 Buggenhout
Belgien
www.malheur.be