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Schneider – Schneider’s Helles

Die Brauerei Schneider in Kelheim ist ja eher für ihre Weißbiere bekannt. Jetzt steht vor mir ein Helles aus diesem Hause. Damit haben wir ja die beiden Bierstile zusammen, für die Bayern bekannt ist. Da die Brauerei wohl jeder kennt, kann ich direkt mit der Verkostung beginnen.

Golden und glanzfein strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Die feste Schaumkrone ist sehr stabil. Optisch macht das Bier einen sehr guten Eindruck.

Das Bier duftet nach hellem Malz, abgerundet durch angenehme blumige Noten. Aus dem Hintergrund verspricht der Duft nach Kandis einige Süße.

So ist die angenehme Malzsüße zusammen mit der sehr feinperligen und doch kräftigen Karbonisierung auch der erste Eindruck, als das Bier auf meine Zunge trifft. Schnell gesellt sich eine überraschend kräftige freundliche Bittere dazu. Das Mundgefühl ist weich und voll. In der Kehle wird die Bittere noch etwas kräftiger und sie klingt sehr lange nach.

Dieses angenehme und ungeheuer süffige Bier passt hervorragend zu einem deftigen bayrischen Essen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Hallertauer)

Alkoholgehalt:

4,9 % Vol.

Stammwürze:        

11,7° Plato

Bittereinheiten:     

18 IBU

Farbe:

8 EBC

Empfohlene Genusstemperatur:         

6° – 8° Celsius

Brauerei:

Schneider Weisse, G. Schneider & Sohn GmbH
Emil-Ott-Straße 1
93309 Kelheim
www.schneiders-landbrauerei.de

Statement Dr. Michael MöllerVizepräsident des Bayerischen Brauerbundes auf der Pressekonferenz des Bayerischen Brauerbundes

Bereits im Februar 2025 fand die Pressekonferenz des Bayerischen Brauerbundes e.V. statt. Leider ist diese Veranstaltung an mir vorbeigegangen, weshalb ich diesen Beitrag erst jetzt veröffentlichen kann. Es handelt sich um das Statement von Dr. Michael Möller, Vizepräsident des Bayerischen Brauerbundes.

Zum Beginn eines neuen Jahres fühlt der Bayerische Brauerbund traditionell der heimischen Brauwirtschaft den Puls. Wir schauen, wie es den Brauern im Freistaat geht und stellen einen Vergleich zur Lage in Deutschland insgesamt an. 

Auf den ersten Blick geben die Zahlen für das hinter uns liegende Kalenderjahr, die das Statistische Bundesamt erst vor wenigen Tagen vorgelegt hat, es durchaus her, „die Backen aufzublasen“. 

Zwar ist die Entwicklung in Deutschland insgesamt weiterhin unbefriedigend, der Bierabsatz der deutschen Brauereien rückläufig, aber Bayern hebt sich wohltuend ab, unser Bierabsatz ist gewachsen. Wir sind, was Bayern gerne ist, besser als der Rest der Republik. Man darf der bayerischen Brauwirtschaft in einem schwierigen Umfeld also ein ordentliches Maß an Resilienz attestieren. 

Nur weil der Absatz steigt, darf man jedoch die Augen vor den Problemen auch der bayerischen Brauwirtschaft nicht verschließen: Die allgemeine Konsumzurückhaltung im Inland macht ebenso wenig einen Bogen um Bayerisches Bier wie die ungebrochen hohe Kostenbelastung vor Bayerns Brauern haltmacht. Die Zeiten sind herausfordernd!

In einer frühen Analyse der Lage – noch vor Vorliegen der abschließenden Zahlen für das Jahr 2024 – hat der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes zum Jahreswechsel auf „nasses und unbeständiges Wetter“ verwiesen, auf erhoffte, aber letztlich ausgebliebene Impulse durch die Fußball EM im eigenen Land und betont, die Brauwirtschaft sei „leider noch immer weit vom Vor-Corona-Niveau entfernt“.

Das klingt so, als hätten wir dieses Niveau immer noch als Zielgröße im Blick. Bitte seien wir realistisch: Der Abstand ist zwischenzeitlich unerreichbar groß geworden! 

Und es wäre auch erheblich zu kurz gesprungen, die Absatzentwicklung im deutschen Biermarkt des Jahres 2024 als eine Art „Ausrutscher“ darzustellen, der dem Wetter und dem frühen Ausscheiden der Fußballnationalmannschaft bei der Heim-EM geschuldet ist.

Der deutsche Biermarkt befindet sich in einem fundamentalen Umbruch – nicht erst seit gestern übrigens. Seine Probleme sind struktureller Art. Die Gesellschaft um uns herum erlebt einen rasanten Wandel, der auch uns trifft und mit dem auch wir umzugehen lernen müssen. 

Bier ist in der Gesellschaft grundsätzlich unverändert positiv besetzt. Es steht für Begegnung, Genuss, Sinnlichkeit, Charakter, Vielfalt, Reinheit, Handwerk und Tradition. Aber die Rolle unseres Bieres in einer Gesellschaft, die auf Selbstoptimierung, auf Flexibilität und Erlebnis setzt, ist eine gänzlich andere als vor 25 Jahren.

Hierauf müssen wir mit unserem Angebot reagieren. Aber eine Anpassung der Brauwirtschaft selbst an ihr im Wandel begriffenes Umfeld allein wird nicht ausreichen. Wir erwarten auch von der Politik Rahmenbedingungen, die unseren Betrieben – immerhin in Bayern unverändert über 600 – die insbesondere dem brauwirtschaftlichen Mittelstand, der das Braugewerbe gerade in Bayern weiterhin prägt, ein wirtschaftliches Überleben sichern – Voraussetzung dafür, dass diese Unternehmen auch zukünftig ihrer „genusskulturellen“ Rolle in und für Bayern entsprechen können. 

Der Gesamtbierabsatz: Deutschland schrumpft, Bayern wächst

Der bayerische Gesamtbierabsatz hat 2024 entgegen dem Bundestrend zulegen können. Er erreichte 23,76 Mio. hl – ohne alkoholfreies Bier. Dies entspricht einem Wachstum um 1,6 % oder knapp 370.000 hl.

Der Gesamtbierabsatz der deutschen Brauereien ist in 2024 hingegen insgesamt um 1,2 Mio. hl oder 1,4 % auf 82,57 Mio. hl zurückgegangen. 

Nicht enthalten ist in diesen Zahlen alkoholfreies Bier. Rechnet man es hinzu, erreicht Bayern sogar einen Gesamtbierabsatz von rund 26 Mio. hl. Nach den von der Corona-Pandemie geprägten Jahren 2020 – 2022 und einem schwierigen Jahr 2023 blickt Bayerns Brauwirtschaft auf ein Jahr 2024 zurück, das von Herausforderungen geprägt war, das sie aber erfolgreich gemeistert hat. 

Ihr kommt dabei zugute, dass die bayerische Brauwirtschaft und das Bayerische Bier für eine authentisch gelebte Tradition steht, für positiv besetzte Werte, aber auch für Braukompetenz: Eine Mischung, die letztlich dafür verantwortlich ist, dass die bayerische Brauwirtschaft sich vom negativen Bundestrend etwas hat abkoppeln können. 

Gerade aus der bayerischen Perspektive ist die statistische Gesamtabsatzentwicklung aber allein nicht aussagekräftig. Um die Lage der bayerischen Brauwirtschaft besser einordnen zu können, gilt es, drei unterschiedliche Dimensionen zu beleuchten: Zunächst den Absatz im Inland, den volumenmäßig natürlich mit Abstand größten Block, dann den Bierexport und schließlich die Entwicklung alkoholfreier Biere, die aufgrund ihrer Biersteuerfreiheit unter dem Radar der amtlichen Statistik fliegen, die sich nur für das steuerpflichtige, also alkoholhaltige Bier interessiert.

Der inländische Biermarkt – Bayern gewinnt Marktanteile

Der größte Teil des in Bayern produzierten Bieres wird im eigenen Land getrunken, erfasst im „steuerpflichtigen Bierabsatz“. Auch der konnte entgegen dem Bundestrend den Angaben des statistischen Bundesamtes zufolge um 1,3 % oder 235.000 hl zulegen.

Nach einem starken Rückgang des Inlandsbierabsatzes in den 1990er- und 2000er-Jahren hat dieser sich seither damit stabilisiert.

Hauptgrund für den in Deutschland rückläufigen Inlandsmarkt ist ein anhaltend sinkender Bier-Pro-Kopf-Konsum in Deutschland, der in 2023 (jüngste verfügbare Daten) noch bei gerade einmal 88 Litern lag.

Diese Konsumzurückhaltung macht der Branche zu schaffen, zumal sich eine absehbare Besserung der Lage nicht abzeichnet: Der Pro-Kopf-Konsum wird weiter sinken, weil die Generation der regelmäßigen Bierkonsumenten am oberen Ende der Alterspyramide allmählich ausstirbt und die nachrückende Konsumentengenera on sich in Enthaltung übt. 

Ein kleiner Trost: Wenn der Inlandsabsatz der deutschen Brauwirtschaft sinkt, der der bayerischen indes steigt, so deutet das darauf hin, dass die bayerischen Brauereien innerhalb des deutschen Biermarktes Boden haben gutmachen können, dass sie Marktanteile zu gewinnen vermochten.

Größe allein, hier gemessen am Bierabsatz, ist aber kein gesichertes Indiz für wirtschaftliche Stärke, Ausstoßwachstum kein Garant für ökonomischen Erfolg. Wie für jedes andere Unternehmen ist auch für eine Brauerei entscheidend, was „hinten rauskommt“, wie sich also die Erlöse im Verhältnis zu den Kosten entwickelt haben.

Und hier liegt das eigentliche Problem der bayerischen Brauwirtschaft. Der Kostendruck ist unverändert hoch: 

Bierbrauen ist energieintensiv. Unter den hohen Kosten für Strom und Brennstoffe leidet auch unsere Branche. Die Personalkosten sind in den zurückliegenden Jahren stark gestiegen, was insbesondere den brauwirtschaftlichen Mittelstand trifft, der eine im Vergleich zu großen Brauereien erheblich höhere Personalkostenquote an seinen Gesamtkosten aufweist. 

Hinzu kommen höhere Transportkosten, höhere Kosten für Gebinde, für die Produktausstattung – die Reihe ließe sich fortsetzen.

Das wäre verkraftbar, würden die Erlöse mit den Kosten schritthalten. Tun sie aber nicht. Die Erlösentwicklung fällt schon seit Jahrzehnten hinter der Kostenentwicklung zurück. 

Manche vermeintliche außerbayerische Renommiermarke steht heute zum (umgerechnet) selben Preis im Regal des Einzelhandels, für den sie schon vor 25 Jahren angeboten wurde. Als Lockvogel wird Bier Woche für Woche verramscht – Ausdruck eines scharf geführten Verdrängungswettbewerbs im Biermarkt. Leidtragende sind die mittelständischen Brauereien, die in diesem Preiskampf nicht mithalten können.

Weiterhin erfolgreich: Exportschlager Bayerisches Bier

Eine Möglichkeit für bayerische Brauereien, sich dem erheblichen Druck des schwierigen Inlandsmarktes zu entziehen, ist der Bierexport.

Knapp ein Viertel des in Bayern produzierten Bieres wurde 2024 exportiert – insgesamt 5,86 Mio. hl, so viel wie nie! Vier von zehn aus Deutschland exportierte Biere stammen aus bayerischen Sudkesseln. 

Der anhaltende Erfolg des Bierexportes aus Bayern ist also maßgeblich dafür, dass der bayerische Gesamtbierabsatz sich seit der Wiedervereinigung auf relativ stabilem Niveau bewegt.

Wir profitieren vom ausgezeichneten Ruf bayerischen Bieres weltweit, vom unseren Produkten zugestandenen höchsten Qualitätsstandard. Das Reinheitsgebot mag dem einen oder anderen als „alter Zopf“ erscheinen, im Biermarkt steht es für höchste handwerkliche Braukunst unter ausschließlicher Verwendung natürlicher Zutaten und ist für uns im Weltmarkt ein Wettbewerbsvorteil, weil es dem Zeitgeist entspricht.

Als Teil des kulinarischen Erbes Europas, für jedermann leicht erkennbar am EU-Signet „geschützte geografische Angabe“, genießen unsere Biere bevorzugte Behandlung in Handelsabkommen der EU mit Drittstaaten und sind wir Teil einer großen Spezialitätenfamilie, der längst auch herausragende Erzeugnisse außereuropäischen Ursprungs angehören. Das hilft uns!

Wir werden der Hervorhebung dieses besonderen Status noch größere Aufmerksamkeit schenken und sind dankbar für die Unterstützung, die wir hierbei durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung Landwirtschaft, Forsten und Tourismus erfahren. 

Wir profitieren hier von der Überführung der Verantwortung für das Tourismusresort vom Wirtschafts- auf das Landwirtschaftsministerium. 

Der Bayerische Brauerbund ist, was wenige wissen, einer der größten Gesellschafter der Bayern-Tourismus Marketing GmbH.

Mit unserem Engagement verbinden wir natürlich zunächst das Ziel, die touristische Destination Bayern auch als Land der Bierkultur und der Brauereien zu präsentieren. 

Wer aber in Bayern Urlaub gemacht hat und sich dieses Urlaubsgefühl daheim „zurückholen“ möchte, den möchten wir natürlich inspirieren, dies auch bei einem guten Glas Bayerisches Bier zu tun und so dem Export wiederum Impulse zu verleihen. 

Auch der Export ist aber kein Selbstläufer: Wir leiden unter dem teilweisen Wegfall des russischen Marktes. Auch den chinesischen Markt zu bedienen, wird schwieriger. Sorge machen uns zudem die neoprotektionistischen Ansätze der Trump-Regierung in den USA – ein weiterer für den Bierexport bedeutender Zielmarkt für Bayerns Brauer.

Neue Produkte für neue Zielgruppen

Neben dem Ziel, den Spezialitätencharakter des Bayerischen Bieres im In- wie im Ausland stärker herauszustellen und Begehrlichkeit zu wecken, müssen wir uns aber auch einer sich verändernden Konsumgesellschaft durch das Angebot gerade solcher Produkte stellen, die dem derzeitigen Zeitgeist entsprechen.

Das Segment alkoholfreier Biere hat sich aus der ursprünglichen Nische längst zu einem selbstbewussten Teil unseres Bierangebotes gemausert. Auch kleinere Brauereien bieten unterdessen eigene alkoholfreie Biere an. Insgesamt wurden in Bayern 2024 2,25 Mio. hl alkoholfreies Bier produziert, immerhin mittlerweile 8,7 % des bayerischen Gesamtbierabsatzes. 

Diese Produkte entsprechen damit einem Zeitgeist, der zu alkoholhaltigen Getränken zusehends auf Distanz geht. 

Diese Distanz ist zum Teil politisch gewollt und medial getrieben – durch Kampagnen, die die Betrachtung des Alkoholkonsums auf zwei extreme Pole reduzieren: Auf Abstinenz auf der einen Seite als geradezu sakrosankter Idealzustand und auf den exzessiven Suff. 

Ausgeblendet wird in dieser Diskussion jedoch das bewusste und vorteilhafte Genusserleben, das Bier als tradiertes, gesellschaftlich tief verwurzeltes Kulturgetränk seit Jahrhunderten auszeichnet. Bier ist und bleibt ein sozialer Kitt unserer Gesellschaft, ein Symbol für Begegnung, Austausch und Zusammenhalt – mit, aber verstärkt eben auch ohne Alkohol.

Das eine ist aber eben nicht per se besser oder schlechter als das andere. Beide sprechen bestimmte Zielgruppen, bestimmte Konsumanlässe an, haben und behalten ihre Berechtigung. Die weitaus meisten Konsumenten gehen auch mit alkoholhaltigen Bieren gegenüber der eigenen Gesundheit und Dritten verantwortungsvoll um. 

Für einen zwischenzeitlich weit verbreiteten Alarmismus, der schon den Konsum geringer Alkoholmengen grundsätzlich zur Gefahr für Leib und Leben aufbauscht, gibt es keinen, schon gar keinen wissenschaftlich fundiert belegten Anlass.

Mit der zunehmenden Vielfalt qualitativ hochwertiger alkoholfreier Biere gelingt es der bayerischen Brauwirtschaft, neue Kundenkreise auch dort zu erschließen, wo Menschen dem Alkoholgenuss distanziert gegenüberstehen. Auch alkoholfreies Bier steht heute für bierauthentischen Geschmack und Qualität; es macht Bier auch dort wieder alltagstauglich und attraktiv, wo in einem gewandelten gesellschaftlichen Rahmen Alkohol eben nicht (mehr) angesagt ist. So verbindet es traditionelles Brauhandwerk mit modernen Konsumansprüchen und genießt breite gesellschaftliche Akzeptanz und Wertschätzung. 

Die Struktur der bayerische Brauwirtschaft

Der Wandel im Biermarkt, insbesondere dessen schrumpfendes Volumen kann nicht spurlos an der Struktur unserer Branche vorübergehen. Sie ist im Wandel.

Die Zahl der Braustätten nimmt in Deutschland wie in Bayern langsam wieder ab, nachdem sie im Rahmen des Craftbeer-Booms ein paar Jahre lang angestiegen war. 

Mit jeder Brauerei, die schließt, geht ein Stück Bierkultur, verliert Bayern ein Stück Heimat. Rund 1.600 Braustätten gab es in Bayern nach dem Krieg. Gute 600 sind es heute. 

Viele kleine Brauereien gibt es unterdessen auch in anderen Ländern. Heute haben England und Frankreich mehr Braustätten als Deutschland, selbst Länder wie Italien oder die Schweiz weisen eine höhere Zahl von Braustätten auf als Bayern.

Aber die Struktur ist eine gänzlich andere!

Der Mittelstand macht die bayerische Brauwirtschaft so besonders

Während es sich in den ausländischen Biermärkten in der Regel um zwar sehr viele, auch gewerblich tätige, aber sehr kleine in den letzten rund zwei Jahrzehnten gegründete „Craft-Breweries“ handelt, die zahlenmäßig (!) den Biermarkt dominieren, ist es in Bayern immer noch der traditionsreiche brauwirtschaftliche Mittelstand, der unseren Biermarkt prägt – weitaus stärker übrigens als im Rest der Republik.

Wir wünschen uns, dass diese Einzigartigkeit des Bierlandes Bayern möglichst erhalten bleibt! 

Wir sind unseren Kunden sehr dankbar, dass sie durch ihren Bierkauf jenseits der Dauerniedrigpreis-Supersonderangebote, durch ihre Entscheidung für bayerische Bierspezialitäten Sinn für wahre Bierkultur beweisen und zum Erhalt der einzigartigen Vielfalt unserer Bier- und Brauereilandschaft beitragen. Sie haben erhebliche Anteil daran, dass wir allen dargestellten Schwierigkeiten zum Trotz als bayerische Brauwirtschaft recht ordentlich dastehen. 

Wir brauchen aber auch ein Umfeld, das den Fortbestand unserer Betriebe nicht behindert, sondern fördert. Wir brauchen Rahmenbedingungen, die unseren Brauereien die Freiheit der Vermarktung und der Bewerbung ihrer Produkte erhalten und unseren mittelständisch geprägten Brauereien eine nachhaltige Zukunft ermöglichen. Bayerische Brauereien sind nicht nur wirtschaftliche Motoren in ihrer jeweiligen Heimat als Arbeitgeber und Steuerzahler, sie sind auch kulturelle Ankerpunkte und Botschafter bayerischer Genusskultur.

Am 23. Februar wählt Deutschland einen neuen Bundestag. 

Wie jeder Wirtscha szweig haben auch wir konkrete Erwartungen an die Politik.

  • Wir erwarten eine Alkoholpolitik, die dem Missbrauch begegnet und nicht den Genuss bekämpft. Wir fordern eine differenzierte politische Debatte, die die kulturelle Bedeutung des Bieres als Genussmittel anerkennt und die zwischen verantwortungsvollem Konsum und gefährlichem Missbrauch unterscheidet. Wir bekennen uns zu verhaltenspräventiven Ansätzen der Missbrauchsbekämpfung, erteilen weitergehenden verhältnispräventiven Maßnahmen jedoch eine klare Absage.
  • Wir brauchen bezahlbare Energie und Planungssicherheit. Die enormen Energiepreise belasten unsere Brauereien nachhaltig. Der vorgegebene energetische Transformationsprozess stellt unsere Betriebe vor enorme Herausforderungen. Alle energiepolitischen Maßnahmen müssen auf ihre Mittelstandverträglichkeit überprüft und erforderlichenfalls durch Förder- oder Entlastungsprogramme begleitet werden.
  • Wir erwarten endlich wirksamen Bürokratieabbau. Die bayerischen Brauereien sind von einer Vielzahl administrativer Auflagen betroffen, die unnötig Zeit und Ressourcen binden. Konkret fordern wir eine Vereinfachung der Meldepflichten, digitale Prozesse statt papierbasierter Abläufe und eine klare Reduktion von überbordenden Dokumentationspflichten.
  • Wir erwarten eine konsequente Förderung und den Schutz des bewährten Mehrwegsystems. Das deutsche Mehrwegsystem ist ein Vorbild für nachhaltige Kreislaufwirtschaft. Es gilt, dieses System weiter zu fördern, den Marktanteil von Mehrwegverpackungen zu sichern und regulatorische Hindernisse abzubauen.
  • Wir erwarten die Wiederherstellung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes von 7 % in der Gastronomie. Die Gastronomie ist ein wesentlicher Absatzmarkt für bayerische Biere und zugleich ein bedeutender Teil unserer Kultur. Der reduzierte Mehrwertsteuersatz muss wieder eingeführt werden, um die Wettbewerbsfähigkeit der Gastronomie zu sichern und sie als wich gen Partner der Brauwirtschaft zu stärken. 
  • Wir fordern endlich wirksamen Schutz der Hersteller vor der Macht der Handelsriesen. Sie ringen ihren Lieferanten aufgrund der zwischenzeitlich erreichten Marktmacht immer neue preisliche Zugeständnisse ab oder fluten den Markt mit ihren billigen Handelsmarken. Als Nebeneffekt dieses über den Bierpreis ausgetragenen Wettbewerbs bleibt die Wertanmutung unseres Bieres auf der Strecke. 

Gerade dem brauwirtschaftlichen Mittelstand bleibt keine Luft für nötige Investitionen. Es droht eine Verarmung des Bierlandes Bayern.

Zum Schluss …

Bayerns Brauereien haben es ungeachtet erfreulicher Absatzerfolge aktuell nicht leicht. 

Sie müssen sich mit einem im Wandel befindlichen gesellschaftlichen Umfeld arrangieren, in dem der Genuss alkoholhaltiger Getränke im Allgemeinen und des Bieres im Besonderen nicht mehr den Stellenwert hat, der ihm früher zukam. Wir sind uns bewusst, dass sich hieran auf Sicht nichts ändern wird. 

Bier generell, und ich beziehe dies ausdrücklich jetzt erst einmal auf das „normale“, alkoholhaltige, gebricht es nicht an grundsätzlicher Beliebtheit. Aber aufgrund geänderten Freizeitverhaltens, eines geänderten Arbeitsumfeldes, geschärften Gesundheitsbewusstseins und vieler anderer Motive sinkt die Zahl der Konsumanlässe, mit ihr der Pro-Kopf-Konsum und letztlich das Volumen des Inlandsmarktes. 

Bier aus Bayern hat dennoch Potential! Es genießt eine starke Stellung in Bayern, hohe Wertschätzung auch in anderen Bundesländern und erfreut sich auch im Ausland größter Beliebtheit. 

In Bayern müssen wir unseren Markt verteidigen. Jede Brauerei ist ein Stück Heimat, das es zu stärken gilt. Jenseits der bayerischen Landesgrenzen können wir mit unserem ausgezeichneten Ruf, der Vielfalt und Qualität unserer Bierspezialitäten punkten, aktuell besonders mit dem Hellen, immer noch stark mit Weißbier. Diesem Kompetenzvorsprung gepaart mit dem Verlangen der Verbraucher nach Abwechslung im Bierkeller verdanken wir das vergleichsweise gute Abschneiden der bayerischen Brauwirtschaft in den letzten Jahren. Hieran wollen wir anknüpfen.

Bayerns Brauer sind bei allem Traditionsbewusstsein jedoch auch innovatov und werden sich dem gewandelten Konsumverhalten durch das Angebot innovativer Getränke mit und (vor allem) ohne Alkohol stellen. 

Aber die Politik muss sie auch lassen und darf sie nicht durch ideologisch motivierte falsche Weichenstellungen ohne Not behindern. 

München, den 6. Februar 2025

Der bayerischen Brauwirtschaft den Puls gefühlt

Der Bayerische Brauerbund hat traditionell zum Jahresbeginn die Situation der heimischen Brauwirtschaft analysiert und in den Kontext der bundesweiten Entwicklung gestellt. Dabei zeigen die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes, dass sich Bayern trotz schwieriger Rahmenbedingungen positiv vom Bundestrend abhebt.

Während der Gesamtbierabsatz in Deutschland 2024 um 1,4 % auf 82,57 Mio. Hektoliter zurückging, konnte die bayerische Brauwirtschaft ein Wachstum von 1,6 % auf 23,76 Mio. Hektoliter verzeichnen. Rechnet man alkoholfreies Bier hinzu, erreicht Bayern einen Gesamtbierabsatz von rund 26 Mio. Hektolitern. „Die bayerische Brauwirtschaft hat sich in einem herausfordernden Umfeld als widerstandsfähig erwiesen und konnte Marktanteile hinzugewinnen.“, betont Dr. Michael Möller, Vizepräsident des Bayerischen Brauerbundes. „Das zeigt, dass unser Bier für Qualität, Handwerk und gelebte Tradition steht – Werte, die von den Verbrauchern honoriert werden.“

Herausforderungen bleiben bestehen

Trotz dieser positiven Entwicklung darf nicht übersehen werden, dass die Branche weiterhin vor großen Herausforderungen steht. Die allgemeine Konsumzurückhaltung macht auch vor Bayerischem Bier nicht halt, und die hohen Kosten für Energie, Personal und Rohstoffe belasten die Betriebe massiv. Hinzu kommt ein hart umkämpfter Markt, in dem der Preisdruck durch den Handel stetig steigt. Im noch jungen Jahr 2025 haben bereits zwei mittelständische Traditionsbrauereien in Bayern ihre Stilllegung angekündigt. Dies ist ein schmerzhafter Verlust für die betroffene Region und allgemein für die bayerische Bierkultur. „Jede Brauerei, die schließt, bedeutet einen unwiederbringlichen Verlust an regionaler Identität, handwerklicher Brautradition und wirtschaftlicher Struktur.“, so Dr. Michael Möller.

Export als stabilisierender Faktor

Ein entscheidender Stabilisator für die bayerische Brauwirtschaft bleibt der Export. 2024 wurden 5,86 Mio. Hektoliter Bier ins Ausland geliefert – ein Rekordwert. Damit stammt fast jedes zweite aus Deutschland exportierte Bier aus Bayern. Die weltweit geschätzte Qualität und das Reinheitsgebot tragen dazu bei, dass Bayerisches Bier international gefragt bleibt. Allerdings erschweren geopolitische Unsicherheiten und protektionistische Tendenzen in wichtigen Absatzmärkten wie den USA und China den Export.

Neue Produkte für neue Zielgruppen

Die bayerischen Brauereien reagieren auf den gesellschaftlichen Wandel auch mit Innovationen.

Besonders alkoholfreie Biere gewinnen weiter an Bedeutung. Mit einer Produktion von 2,25 Mio. Hektolitern machen sie inzwischen 8,7 % des bayerischen Gesamtbierabsatzes aus. Diese Entwicklung zeigt, dass Bier in Bayern nicht nur für Tradition steht, sondern auch moderne Konsumtrends aufgreift.

Politische Rahmenbedingungen entscheidend

Angesichts der anstehenden Bundestagswahl am 23. Februar formuliert der Bayerische Brauerbund klare Erwartungen an die Politik:

  • Eine differenzierte Alkoholpolitik, die zwischen Genuss und Missbrauch unterscheidet.
  • Bezahlbare Energie und Planungssicherheit für die Brauereien.
  • Wirksamen Bürokratieabbau zur Entlastung der Betriebe.
  • Förderung des Mehrwegsystems als nachhaltige Verpackungslösung.

„Unsere Brauereien sind wirtschaftliche Motoren und kulturelle Ankerpunkte in ihren Regionen.“, so Dr. Möller weiter. „Wir brauchen politische Rahmenbedingungen, die es ihnen ermöglichen, diese Rolle auch in Zukunft auszufüllen.“

Trotz aller Herausforderungen blickt die bayerische Brauwirtschaft optimistisch in die Zukunft. Die hohe Qualität und Authentizität des Bayerischen Bieres bleiben ihre größten Stärken – sowohl in Bayern als auch auf den internationalen Märkten.

Quelle: Pressemitteilung Bayerischer Brauerbund

Schäffler – Pils

Ich habe mir die Website der Brauerei Schäffler aus Missen im Allgäu angesehen und habe dort die folgende Bemerkung der Brauer über das Pils gefunden, das jetzt vor mir steht und auf seine Verkostung wartet:

„Vom Aussterben bedroht? Hoffentlich nicht. Wir mögen den Brauhandwerk-Klassiker viel zu sehr und sagen raus aus der unverdienten Nische. Unser Pils ist typisch-hopfig und hat feine, herbe Bitternoten. So wie es sich gehört! Und ein Pils geht einfach immer.“

Nach Angaben der Getränke Zeitung beträgt der Marktanteil von Pils am Biermarkt immerhin 48,2 Prozent. Ich glaube, so eine Nische würde sich so manche Branche wünschen und ich kann mir nur schwer vorstellen, dass dieser Bierstil in nächster Zeit vom Markt verschwindet. Aber kommen wir zum Bier.

Golden und glanzfein strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Die eher kleine schneeweiße Schaumkrone ist gemischtporig, bleibt aber lange erhalten. Optisch ist das Bier wirklich gelungen.

Düfte nach hellem Malz mit einigen blumigen Noten steigen mir in die Nase, abgerundet durch eine Fruchtigkeit, die an Birnen erinnert.

Der Antrunk ist recht süß und spritzig. Auf der Zunge bleibt die Süße erhalten, aber für ein Pils gesellt sich nur sehr wenig Bittere dazu. Auch die Fruchtigkeit ist eher knapp gehalten. Das Bier hat einen sehr schlanken Körper. In der Kehle ist die Bittere erstmals deutlich zu schmecken, bleibt aber zurückhaltend und klingt nur kurz nach.

Das Pils von Schäffler ist ein durchaus gutes Bier, das gefallen kann. Allerdings hätte ich es nicht als Pils erkannt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Tettnanger)

Alkoholgehalt:       

4,9 % Vol.

Stammwürze:

11,5° Plato

Brauerei:

Brauerei Schäffler
Hanspeter Graßl KG
Hauptstr. 17
87547 Missen
www.schaeffler-braeu.de

Neues Dreigestirn für den Hallertauer Hopfen

Das neue Hallertauer Dreigestirn am Wahlabend in Wolnzach (v.l.n.r.) Die Hopfenprinzessin Anna
Kappelmeier, die Hallertauer Hopfenkönigin Theresa Eisenrieder, die Vize-Hopfenkönigin Franziska
Mitterhuber
Foto: Pokorny Design

Auch in diesem Jahr war die Anfrage nach Platzkarten zur Wahl der Hallertauer Hopfenkönigin auf dem Volksfest in Wolnzach wieder größer als im Vorjahr. Schon lange kann nicht mehr jeder Wunsch erfüllt werden, weil schlichtweg immer mehr Besucher kommen wollen als Plätze zur Verfügung stehen.

Am Montagabend, den 11. August drängten sich etwa 2.500 Besucher in die Volksfesthalle in Wolnzach. Bereits Wochen davor wurde in der Tagespresse über die drei jungen Frauen berichtet, sie haben sich auf Veranstaltungen in der Hallertau persönlich vorgestellt und in Kurzfilmen in den sozialen Medien präsentiert. So konnten sich die stimmberechtigten Hopfenpflanzer und andere geladene Gäste bereits einen ersten Eindruck zu den Bewerberinnen verschaffen.

Am Wahlabend dann stieg die Aufregung bei den Kandidatinnen ebenso wie die Stimmung im Volksfestzelt und auch die Spannung, wer den Thron für die kommenden zwölf Monate besteigen würde. Durch den Abend führte Alexander Nadler, der amüsant und kurzweilig die Bewerberinnen befragte und ihnen die Bühne für ihre Vorstellung gab. Alle drei stellten sich, ihre Leidenschaft für den Hopfen und ihre Pläne als Repräsentantin für das „Grüne Gold“ der Hallertau vor und begeisterten durchweg das Publikum. Dieses hatte dann tatsächlich die sprichwörtliche Qual der Wahl und musste in zwei Wahlgängen über die Platzierungen entscheiden.

Das Ergebnis lautete schließlich:
Hallertauer Hopfenkönigin 2025/2026: Theresa Eisenrieder
Hallertauer Vize-Hopfenkönigin 2025/2026: Franziska Mitterhuber
Hallertauer Hopfenprinzessin 2025/2026: Anna Kappelmeier
Unmittelbar nach der Wahl strömten zahlreiche Ehrengäste vom Bürgermeister Jens
Machold über den Hallertauer Verbandsvorsitzenden Karl Pichlmeyer und
Pflanzerpräsident Adi Schapfl bis hin zu den anderen Produktköniginnen zum
Gratulieren auf die Bühne. Alle wünschten dem neuen Dreigestirn viel Spaß in ihrem
Amt und freuten sich auf ein gutes Miteinander und viele spannende gemeinsame
Termine.

Und hier eine Kurzvorstellung der drei Hopfenmajestäten:

Theresa Eisenrieder. Foto: Tom Eberl

Theresa Eisenrieder
25 Jahre, Oberpindhart bei Aiglsbach
Arbeitet bei der IGN in Niederlauterbach im Vertrieb und
Marketing
Siegelbezirk Mainburg

Franziska Mitterhuber. Foto: Tom Eberl .

Franziska Mitterhuber
20 Jahre, aus Frickendorf bei Schweitenkirchen
Duales Studium bei Airbus in Manching
Siegelbezirk Pfaffenhofen

Anna Kappelmeier. Foto: Tom Eberl

Anna Kappelmeier
24 Jahre, aus Brunn bei Geisenfeld
Notariatsinspektorin
Siegelbezirk Geisenfeld
Quelle: Pokorny Design via Pressemitteilung Hopfenpflanzerverband Hallertau e.V.

Planen Sie Ihren Besuch auf der drinktec

In rund fünf Wochen ist es soweit: Die drinktec 2025 öffnet ihre Tore. Vom 15. bis 19. September 2025 wird sich die Welt der Getränke- und Liquid-Food-Industrie wieder in München treffen. Rund 1.100 Aussteller werden in elf Hallen auf dem Messegelände in München topaktuelle Lösungen und Zukunftstechnologien präsentieren.

Sie werden für alle nationalen und internationalen Entscheider wieder Dialogpartner für Investitionsentscheidungen und die strategische Ausrichtung der Brands sein. Basis dieses Austauschs ist auch dieses Mal der Komplettüberblick über alle Rohstoffe, Prozesstechnologien und Abfüll- und Verpackungstechnik sowie Logistik und IT direkt auf der drinktec, wo die Branche alle Projekte mit den Experten diskutieren kann.

Mit einem umfassenden Angebot über die gesamte Wertschöpfungskette der Getränke- und Liquid-Food-Herstellung erhalten die Besucher der drinktec Impulse für die Zukunftsausrichtung ihres Produktportfolios und zu den Trendthemen der Industrie. Mit etwa 70 Prozent spielt auch diese drinktec wieder ihre hohe Internationalität im Ausstellerangebot aus – ein klarer Hinweis auf die weltweite Bedeutung dieser Plattform in der Branche. Die größten Ausstellergruppen kommen – nach Deutschland – aus Italien, USA und China, die Länder, die schon seit mehreren drinktec-Ausgaben das breiteste Angebot für die die Branche bündeln. 

Neu: Liquidrome – Hotspot für Wissensaustausch und Networking

Zusätzliche Impulse bietet das neue Format „Liquidrome“. Unter diesem Branding stellt das Messeteam in Halle C4 ein breit gefächertes Rahmenprogramm vor: Ausstellervorträge, Präsentationen zu Forschungsprojekten und Impulse aus der Praxis bilden einen Hintergrund für strategische Entscheidungen im eigenen Markt- und Markenszenario der Besuchenden. In diesem Umfeld zeigen auch zahlreiche Startups neue Lösungen, die sich zudem mit den Startup-Pitches auch den kritischen Fragen des Publikums stellen.

Alle Angebote im Liquidrome fokussieren sich auf die Leitthemen „Circularity & Resource Management“, „Data2Value“ und „Lifestyle & Health“. „Wir sehen hier auf unserer großen Bühne Wave Stage ein vielfältiges Programm, das Makrotrends, AI-Lösungen für den Praxiseinsatz und zahlreiche Impulse für ressourcenschonendes Produzieren enthält“, betont Markus Kosak, Executive Director drinktec Cluster. Mit mehreren Angeboten zu Innovationsstrategien sowie Insights aus der Gründerszene ergänzt die Deep Dive Lounge im Liquidrome das Angebot und bietet breiten Raum für Networking.

„Wir sehen auch starkes Potenzial im Sektor der Functional Beverages – zum Beispiel Getränke mit Gesundheitsnutzen – weshalb wir im Liquidrome auch eine Health Bar integriert haben. Dort bieten ausgewählte Partner eine Verkostungsmöglichkeit für innovative Getränke. So können sie der Branche Ideen liefern, wie sich möglicherweise das Segment der Getränke mit Zusatznutzen erschließen lässt“, so Markus Kosak. Das gesamte Angebot im Liquidrome ist für Besucher kostenlos und unter drinktec | Rahmenprogramm im Liquidrome verfügbar.

Online: Aussteller- und Produktdatenbank und Innovation Guide

Mit dem Ticketkauf über die Online-Registrierung profitieren Besucher von günstigeren Ticketpreisen und sichern sich damit auch nach Messeöffnung schnellen Zugang zu den Messehallen. Alle Besucher, die sich vorab auf ihren Motor für die Zukunft der Getränke- und Liquid-Food-Industrie

Messebesuch vorbereiten möchten, finden online in der Aussteller- und Produktdatenbank bereits jetzt alle Ausstellerangebote. Besonders spannend ist das Informationsangebot des Innovation Guide. Aussteller mit innovativen Lösungen werden in dieser Übersicht verfügbar gemacht und beim Betreten des Geländes für den Messebesucher auf dem Hallenplan über das Mobiltelefon sichtbar.

Das komplette Gelände der drinktec 2025 ist über die Eingänge West, Nordwest, Nord und Ost erreichbar und damit sowohl an die U-Bahn-Verbindung aus der Münchener Innenstadt als auch an die Parkplätze im Parkhaus und im Freigelände optimal angebunden. Die Anbindung an den Flughafen (Ankunft und Abflug) wird vom Eingang Nord angeboten sowie vom Eingang Ost (nur Abflug). Alle Informationen zur Reiseplanung sind Online unter https://www.drinktec.com/de-DE/besuchen/anreise-aufenthalt/ verfügbar.

„Aus den Marktdaten lässt sich entnehmen, dass für Getränke und Liquid-Food in vielen Regionen eine positive Entwicklung erwartet wird“, betont Markus Kosak. „Die drinktec ist definitiv der Weltwirtschaftsgipfel und somit ein Pflichttermin für die Zukunftsgestaltung der Branche. Planen Sie Ihren Aufenthalt jetzt und nutzen Sie die günstigen Online-Buchungsoptionen. Das gesamte Messeteam bei YONTEX freut sich, alle Player in der Branche aus dem In- und Ausland auf der drinktec zu begrüßen!“

Quelle: Pressemitteilung der Yontex

Mit dem Sonderzug von Rom zum Oktoberfest

Zum Oktoberfest 2025 setzt die Untergruppe von FS (Ferrovie dello stato) „Treni Turistici Italiani“ erstmals Sondernachtzüge zwischen Rom und München ein. Die „Espresso Monaco“-Verbindung startet an zwei Terminen – am Freitag, 26. September, und am Freitag, 3. Oktober – jeweils um 19:57 Uhr ab Rom. Die Rückfahrten erfolgen sonntags, am 28. September und 5. Oktober, um 15:30 Uhr ab München. Das Besondere dabei: Bereits auf der Fahrt gibt es für die Reisenden Unterhaltungsangebote und eine Bierverkostung.

Der Zug hält unter anderem in Verona, Trient, Bozen, Brixen, Franzensfeste, Sterzing, Brenner und Innsbruck. Reisende können zwischen Schlafwagen, Einzel- und Doppelkabinen sowie Abteilen zur exklusiven Nutzung wählen.

Während der gesamten Fahrt gibt es Unterhaltung und Verkostungen von Craft-Bieren, um die Reisenden bereits unterwegs in Oktoberfest-Stimmung zu bringen, wirbt der Anbieter auf seiner Internetseite.  Tickets sind ab 99 Euro (Einzelfahrt) über die Plattform „Railbook“ erhältlich.

Nittenauer – Lola Porter

Porter gilt als der erste im großen Maßstab gebraute Bierstil der Welt. Ende des 18. Jahrhunderts stieg das Porter im industriellen England zum Getränk für die schwerarbeitende Bevölkerung auf. Das Bier wurde sogar nach den Männern benannt: den Schauermännern, die im Londoner Hafen die Schiffe „löschten“, sprich entleerten. Deren Durst war dermaßen groß, dass die Brauerei Barclay Perkins & Co. Mitte des 19. Jahrhunderts so viel Porter braute, dass sie zur größten Brauerei der Welt aufstieg. Aber auch ohne schwere körperliche Arbeit schmeckt das Porter und in letzter Zeit kommen immer mehr Starkbierstile in einer alkoholfreien Variante auf den Markt. So auch das  Lola Porter aus Nittenau, das ich jetzt verkosten werde.

Schwarz wie die Nacht und blickdicht präsentiert sich das Bier im Glas. Die feste haselnussbraune Schaumkrone ist sehr stabil, so dass sie lange erhalten bleibt. Ein Bier wie gemalt, dem man nicht ansieht, dass es keinen Alkohol enthält.

Das Bier duftet nach Espresso und Kandis, abgerundet durch Rosinen, dunkle Schokolade und etwas Rauch. Das macht Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist stiltypisch süß und er überzeugt mich durch die sehr feinperlige Kohlensäure. Auf der Zunge ist der Kaffee im Mittelpunkt. Für ein Porter ist das Mundgefühl recht schlank, was aber für ein alkoholfreies Porter nicht verwundert. Der Alkohol fehlt mir nicht. Aber ich würde mir doch etwas mehr Bittere wünschen, denn mit dem Hopfen waren die Brauer etwas geizig. Erst in der Kehle kommt die Bittere mehr zum Tragen, was dann doch meine Begeisterung für das Bier steigert. Der Geschmack der Röstaromen klingt lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Kafeebohnen, Hopfen, Hefe

Alkoholfehalt:

0,38 % Vol.

Stammwürze:

8,25° Plato

Bittereinheiten:

40 IBU

Brauerei:

Brauhaus Nittenau
Wulkersdorferstr. 4
93149 Nittenau
www.nittenauer-bier.de

BierSelect

Kulmbacher Mönchshof Landbier

Die Marke Mönchshof gehört zur Kulmbacher Brauerei AG, die 1895 in Kulmbach (Oberfranken) uner dem Namen „Reichelbräu“ gegründet wurde. Der Verkauf ihrer Biere in große Teile Deutschlands legte früh den Grundstein ihres Erfolgs. In den 1980er‑Jahren erfolgten bedeutsame Fusionen: 1980 und 1984 kamen Sandlerbräu sowie Mönchshof‑Bräu GmbH zum Unternehmen. Damit wurde die Marke Mönchshof Teil der Brauerei in Kulmbach.

Der Name Mönchshof geht auf die mittelalterliche Klosterbrautradition zurück. Unter der Marke werden mehrere Bierstile angeboten, beispielsweise das Mönchshof Original oder das Helle, sowie das Landbier, ein Export, das jetzt vor mir steht.

Golden und glanzfein strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Die feste und schneeweiße Schaumkrone bleibt sehr lange erhalten. So muss ein Export aussehen, auch wenn ich persönlich bei einem Landbier eher an ein naturtrübes Bier denke.

Das Bier duftet nach hellem Malz, unterlegt durch den typischen Duft von Hopfenextrakt.

Der Antrunk ist recht süß mit einer feinperligen und doch kräftigen Kohlensäure. Auf der Zunge gesellen sich eine leichte Bittere und ein Hauch Säure zur Süße. Der Körper ist schlank. Das Bier ist einfach zu trinken. In der Kehle wird die Bittere etwas kräftiger, bleibt aber zurückhaltend und klingt trotzdem lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

5,4 % Vol.

Farbe:

8 EBC

Brauerei:

Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft
Lichtenfelser Straße 9
95326 Kulmbach
www.kulmbacher.de

Maisel & Friends – Artbeer #7

Das Arbeiten bei der Brauerei Maisel muss ja richtig Spaß machen. Bei so vielen Sondersuden, wie sie mich aus Bayreuth erreichen, entsteht bei mir der Eindruck, dass jeder ab und an seiner Phantasie freuen Lauf lassen und ein Bier nach seinen (oder ihren) Vorstellungen brauen kann. Und ganz ehrlich – meist ist das Ergebnis auch wirklich gut.

Nun hat mich mal wieder ein Bier erreicht, das Artbeer #7, ein Hazy IPA, dessen Etikett von der kolumbianischen Künstlerin Ledania gestaltet wurde. Das farbenfrohe Etikett bringt die Vielfalt der Kulturen auf die Flasche, ein echter Hingucker. Mal sehen, ob das Bier diesem Etikett gerecht werden kann.

Golden und mit kräftiger Hefetrübung fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine schneeweiße Schaukrone, die sehr lange erhalten bleibt. Optisch ist das Bier schon mal erstklassig.

Düfte nach Zitrusschalen und Biskuitteig steigen mir in die Nase. Dabei kann ich bereits ahnen, dass das Bier recht trocken sein wird und eine deutliche Bitternote hat.

Ungeheuer frisch mit einer sehr feinperligen Kohlensäure ist der Antrunk. Wie erwartet entwickelt sich auf der Zunge eine kräftige fruchtige Bittere, wobei die Bittere überwiegt und die Fruchtigkeit nicht so stark durchkommt wie ich es erwartet hatte. Die leichte Säure, die diese Eindrücke begleitet, wirkt erfrischend. Das Mundgefühl ist angenehm cremig. In der Kehle dominiert die freundliche Bittere mit einem sehr langen Nachklang.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hopfen (Mandarina Bavaria, Callista, Citra), Hefe

Alkoholgehalt:

6,0 % Vol.

Stammwürze:

13,5° Plato

Farbe:

10 EBC

Empfohlene Genusstemperatur:

6° – 8° Celsius

Brauerei:

Brauerei Gebr. Maisel KG
Hindenburgstraße 9
95445 Bayreuth
www.maiselandfriends.com