Nun haben wir Herbst und das Obst wird wie jedes Jahr im Oktober immer knapper. Da ist es doch sehr angenehm, dass es die belgischen Fruchtbiere gibt – spontan vergoren und mit 25 % Kirschsaft vergoren. Somit freue ich mich auf die Verkostung des St. Louis Premium Kriek, das jetzt vor mir steht. Ein Blick auf die Zutatenliste verrät mir, dass beim Brauen dieses Kriek auch der Süßstoff E950 verwendet wurde, Acesulfam-K genannt. Wikipedia schreibt dazu: „Der Zuckerersatzstoff wurde 1991 vom zuständigen Fachausschuss (JECFA) der Weltgesundheitsorganisation für unbedenklich erklärt. Von Lebewesen wird Acesulfam-K leicht resorbiert und wird über die Nieren ausgeschieden. Bei Menschen wurde der Stoff bereits in der Muttermilch nachgewiesen. In Tierversuchen wurde nachgewiesen, dass es sich bei dem Stoff um ein Klastogen handelt und Schäden an Chromosomen begünstigt. Eine wissenschaftlich fundierte Bewertung wird dadurch erschwert, dass kaum unabhängige Untersuchungen veröffentlicht wurden.“ Nähere Informationen zu diesem Stoff finden Sie unter dem Link zu Wikipedia.
Rubinrot und gefiltert fließt das Bier ins Glas. Dabei bildet es eine rosafarbene Schaumkrone, die anfangs flott in sich zusammenfällt, aber ein Rest bleibt doch lange erhalten. Optisch macht das Bier einen wirklich guten Eindruck.
Dieser Eindruck verfestigt sich auch in der Nase. Das Bier duftet nach Kirsche und Marzipan, abgerundet durch einen Hauch Vanille. Vielleicht würde ich mir noch etwas mehr Aroma des Malzes wünschen, aber auch so überzeugt die fruchtige Note der reifen Kirschen.
Der Antrunk ist spritzig und süß. Besonders die Süße überrascht mich, da von der Säure der Kirschen und des spontan vergorenen Bieres zumindest anfangs nichts zu schmecken ist. Als sich das Bier auf der Zunge verteilt, wird die Süße durch einen intensiven Kirschgeschmack mit einer angenehmen fruchtigen Säure abgelöst. Auch wenn ich keine Bittere schmecken kann, ist das Bier doch vollmundig. Auch in der Kehle vermisse ich die Bittere, aber die Fruchtigkeit klingt einige Zeit nach.
Zutaten:
Gerstenmalz, Weizen, Kirschen, Kirsch- Holundersaft, Zucker, Hopfen, Süßstoff E950, Ascorbinsäure
Alkoholgehalt:
3,2 % Vol.
Stammwürze:
11° Plato
Empfohlene Genusstemperatur:
4° – 5° Celsius
Brauerei:
Brouwerij Van Honsebrouck
Ingelmunstersestraat 46
8870 Izegem
Belgien
www.vanhonsebrouck.be





Die Brauerei Struise ist für ihre guten Biere bekannt. Das Flaggschiff der Flamen ist Pannepot. Jetzt steht der Jahrgang 2021 dieses Strong Dark Ale mit immerhin 10 Volumenprozent Alkohol vor mir.
Bei der Herstellung alkoholfreier Biere haben die Brauereien in den letzten Jahren große Fortschritte erzielt. Schmeckten sie früher entweder wässerig oder wenig nach Bier, sind sie heute für meinen Geschmack durchaus trinkbar. Besonders die kräftig gehopften alkoholfreien Biere lassen den fehlenden Alkohol oft vergessen. Genau dies erwarte ich auch von dem Tripel Hop von Stijn Panis, das jetzt vor mir steht. Das Bier wurde von den klassischen Tripelbieren inspiriert, enthält ein Extra an Hopfen und die entsprechende Bitterkeit.
Die Brauerei Alvinne wurde im Jahr 2004 gegründet. Alle ihre Biere werden mit ihrer eigenen Hefe, der Morpheus-Hefe, gebraut. Ihr erstes Bier war das Alvinne Blond, bald folgten die Varianten Blond Extra, Bruine und Tripel. Bis 2011 konnte Alvinne nur kleine Mengen brauen, jeweils vier Hektoliter. Im Jahr 2011 zog die Brauerei an ihren jetzigen Platz, nachdem sie am Ufer des Kortrijk-Bossuit-Kanals ein altes Industriegebäude gekauft hatte. Im Juli 2011 begann dort die Produktion. Die Brauerei ist auf Craft Beer spezialisiert. Alvinne ist ein Pionier auf dem Gebiet der Fassreifung. Die Brauer haben sich dafür eine wunderschöne Sammlung einzigartiger Holzfässer zugelegt, darunter 1 Mega-Fass mit 60 hl. Aber kommen wir zum Bier.
Der erste Eindruck, den dieses Bier auf mich machte, war das gelbe Etikett in Form der Skyline einer historischen Stadt. Die Beschriftung besteht lediglich aus dem klein gedruckten roten Namen der Brauerei und dem größer und in Versalien gedruckten Namen WINTER. Minimalistischer geht es kaum. Damit hebt sich die Flasche schon mal deutlich aus der Masse der aufwändig gestalteten Etiketten ab. Mal sehen, ob das Bier so ungewöhnlich ist wie sein Etikett.