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De Dochter van de Korenaar – Sans Pardon

Nun steht mal wieder ein Bier von „De Dochter van de Korenaar“ vor mir, dieses mal ein Imperial Stout. Dies ist ein Bierstil, der sich gut für eine Fassreifung eignet. Das lassen sich die Brauer aus Baarle selbstverständlich nicht nehmen. Und sie haben noch einen draufgesetzt. Sie lassen das Bier für ein Jahr nur in Bourbon-Fässern reifen, die frisch geleert wurden. Nun sind diese Fässer in Belgien nicht einfach zu bekommen, so dass das Sans Pardon nicht ständig im Angebot ist, sondern nur dann, wenn wieder eine neue Charge Fässer aus Kentucky eingetroffen und die Reifezeit vorüber ist. Dieses Bier, das ich jetzt öffnen werde, ist also eine Rarität.

Blickdicht schwarz fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine haselnussbraune feinporige Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Das Bier sieht wirklich so aus, dass es in einer Werbung verwendet werden könnte.

Bestechend ist auch der Duft des Sans Pardon. Aromen nach dunkler Schokolade und Espresso steigen mir in die Nase, perfekt kombiniert durch den Duft von Whiskey und Eiche und abgerundet durch den Duft nach gerösteten Haselnüssen. Zusätzlich unterstützen noch 11 Volumenprozent Alkohol die Aromen. Das Bier ist bereits in der Nase ein Genuss und fast zu schade, um es zu trinken.

Der Antrunk ist stiltypisch süß mit eine feinperligen Kohlensäure. Auf der Zunge verstärken sich die Aromen von Espresso und Whiskey noch, dazu gesellt sich eine leichte fruchtige Säure. Die Bittere ist sehr moderat. Obwohl der Alkohol leicht auf der Zunge brennt und das Mundgefühl eher schwer ist, wirkt das Bier frisch. In der Kehle wird das Bier mild, die Röstaromen treten in den Mittelpunkt und klingen lange nach, während der Alkohol den Magen wärmt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Röstgerste, Weizenmehl, Hopfen, Roibusch

Alkoholgehalt:

11 % Vol.

Brauerei:

De Dochter van de Korenaar
Oordeekstraat 38
2387 Baarle-Hertog
Belgien
www.dedochtervandekorenaar.be

Minne – La Super Françoise

Die Brasserie Minne wurde im Jahr 2008 unter dem Namen Brasserie de Bastogne gegründet. Die Etiketten ihrer Biere sorgen für einen hohen Wiedererkennungswert, da sie Zeichnungen von Tieren zeigen, die in den Ardennen heimisch sind, beispielsweise das Wildschwein und der Wolf.

Jetzt steht das Super Françoise vor mir, ein Fruchtbier nach belgischer Art. Für das Brauen dieses Bieres wurden auch keine Farb- oder Aromastoffe verwendet, auch kein Himbeersaft, sondern ganze Himbeeren. Ich hoffe, dass sich auf diese Weise die gesamte Geschmacksfülle der Himbeeren im Bier wiederfindet.

Intensiv rot und hefetrüb fließt das Bier ins Glas. Dabei bildet sich eine voluminöse gemischtporige rosa Schaumkrone, die sich anfangs schnell auflöst. Ein Rest bleibt aber lange erhalten.

Das Aroma ist weniger intensiv als ich es aufgrund der Farbe angenommen habe. Brotkrume ist der Duft im Mittelpunkt, dazu kommt der typische Duft belgischer Hefe und erst dann verlangt die Himbeere in der Nase ihr Recht.

Der Antrunk ist angenehm, denn er ist nicht zu süß, dafür aber kräftig karbonisiert. Im ersten Moment kann ich leider nur enttäuschend wenig Frucht schmecken. Die Frucht kommt aber schnell in den Vordergrund, zusammen mit einer angenehmen fruchtigen Säure, die gut auf die Süße des Malzes abgestimmt ist. Eine Hopfenbittere kann ich nicht feststellen. Das Mundgefühl ist schlank. Auch in der Kehle ist das Bier mild.

Durch seine Fruchtigkeit ist das Bier sehr gut als Durstlöscher geeignet, auch wenn ich mir eine stärkere Komplexität wünschen würde.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Zucker, Weizen, Himbeeren

Alkoholgehalt:

6,5 % Vol.

Brauerei:

Brasserie Minne
ZA Nord Bailonville 9
5377 Somme Leuze
Belgien
www.brasserieminne.be

Sterkens – St. Paul White

Die Brauerei Sterkens (Brouwerij Sterkens) wurde 1651 im Dorf Meer im Norden Belgiens gegründet. Damals war sie eine traditionelle Brauerei und Farm, die über Generationen hinweg, mittels Sorgfalt und überlieferter Rezepte, belgische obergärige Abteibiere herstellte. Bereits im Jahr 1836 verweisen Dokumente auf eine zunehmende Produktionskapazität: Die Familie verfügte über Brauhaus, Lagerstätten, Stallungen und nahezu 27 Hektar Land — das Brauen war mehr als nur ein Familienhobby geworden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte die Brauerei einen Aufschwung, so dass ab dem Jahr 1957 verschiedene zusätzliche Biere gebraut wurden. Das Sortiment umfasst unter anderem die Marken St. Paul und St. Sebastiaan. Jetzt steht vor mir das St. Paul White, ein Witbier, das ich jetzt öffnen werde. Nebenbei bemerkt: das St. Paul White gewann die Bronzemedaille in der Kategorie „Weißbier” bei der Brussels Beer Challenge 2015.

Hell goldfarben und hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Die gemischtporige Schaumkrone fällt anfangs schnell in sich zusammen, aber ein Rest bleibt lange erhalten. Optisch ist an dem Bier nichts auszusetzen.

Das Bier duftet stiltypisch nach Biskuitteig mit einigen floralen Noten und dem Aroma von Orangenschale.

Der Antrunk ist überraschend süß, was aber zur kräftigen Kohlensäure passt. Auf der Zunge gesellt sich zur Süße eine leichte Bittere, während mir die für ein Witbier typische Fruchtigkeit fehlt. Das Bier ist mit seinem weichen Mundgefühl angenehm zu trinken, aber nicht komplex. In der Kehle wird die Bittere etwas kräftiger, klingt aber nur kurz nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizen, Hopfen, Hefe, Gewürze

Alkoholgehalt:

4,8 % Vol.

Bittereinheiten:

10 IBU

Farbe:

6 EBC

Brauerei:

Brouwerij Sterkens
Wenenstraat 9
2321 Meer (Hoogstraten)
Belgien
www.brouwerijsterkens.be

Sterkens – St. Sebastiaan

Seit 1651 braut die Brouwerij Sterkens in Meer, einem kleinen Dorf im Norden Belgiens, traditionelle, köstliche obergärige Abteibiere. Das Brauen nach Tradition und alten Rezepten, ergänzt durch das Wissen und die Erfahrung aus vergangenen Jahrzehnten, sind nach wie vor die größten Vorzüge im Brauprozess der Brouwerij Sterkens.

In sehr dunklem Rot, beinahe schwarz, fließt das Bier is Glas. Der haselnussbraune Schaum löst sich sofort auf, so dass das Bier optisch fast wie Cola wirkt.

Das Aroma ist eher flach mit leichten Röstaromen und etwas Kandis.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine sehr agile Kohlensäure sowie eine recht kräftige Süße aus. Die Süße bleibt auch auf der Zunge erhalten, wobei eine leichte Bittere dazukommt. Trotzdem macht das Bier einen wässrigen und dünnen Eindruck. Erst in der Kehle wird die Bittere überraschend kräftiger und klingt einige Zeit nach.

Das Bier kann mich nicht begeistern und lässt mich einigermaßen enttäuscht zurück. Im Mund wirkt es eher wie Limonade. Insbesondere von der Brouwerij Sterkens habe ich mir mehr erwartet.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

6,2 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij Sterkens
Wenenstraat 9
2321 Meer (Hoogstraten)
Belgien
www.brouwerijsterkens.be

Verstraete – Papegaei

Im Jahr 2009 eröffnete der leidenschaftlichen Hobbybrauer Adam Verstraete aus Roeselare die Brouwerij Verstraete. Seit 2013 hat sein eigenes Markenzeichen „Papegaei“ und er braut sein Bier auf den Anlagen der Brouwerij DECA in Woesten. Obwohl er nun bereits ein Dutzend Jahre mit seinem Bier am Markt ist, beschränkt er sich bis heute auf diese eine Sorte, ein blondes Strong Ale mit 8 % Volumenprozent Alkohol, das eine zweite Gärung in der Flasche durchgemacht hat, ungefiltert und unpasteurisiert. Die Hopfung geschieht mit Doldenhopfen.

Bevor ich die Flasche öffne, möchte ich noch ein Wort über den Brauer verlieren. Adam Verstraete engagiert sich in einem EU‑geförderten Projekt zur Förderung lokal angebauter Gerste in der Westhoek‑Region. Gemeinsam mit Landwirt Olivier Mehuys wird Gerste auf rund 8 ha Fläche angebaut, verarbeitet und schließlich in der eigenen Brauproduktion eingesetzt. Ziel ist eine regionale Wertschöpfungskette – vom Feld bis ins Glas – und langfristig eine eigene Mälzerei in der Region aufzubauen

Golden und mit leichter Hefetrübung fließt das Bier ins Glas und erzeugt dabei eine sahnige Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt.

Das Bier duftet nach Zitrusfrüchten und Grapefruit, nach grünen Äpfeln und Karamell. Außerdem steigt mir der typische Duft obergäriger belgischer Hefe in die Nase.

Der Antrunk ist durch die reichlich enthaltene Kohlensäure angenehm spritzig und recht süß. Die Süße wird dann auf der Zunge durch die kräftige und dabei freundliche Bittere beinahe überlagert. Die Hefe schmeckt angenehm durch, dafür wundere ich mich etwas, dass die Fruchtigkeit leicht in den Hintergrund tritt. Dabei ist das Mundgefühl voll und weich, so dass ich ein schön süffiges Bier vor mir habe. In der Kehle wird die Bittere kurz etwas kräftiger, ansonsten ist der Nachtrunk mild.

Alkoholgehalt:

8,0 % Vol.

Farbe:

12 EBC

Brauerei:

Brouwerij Verstraete
Grote Dijk 13
Diksmuide 8600
Belgien
www.papegaei.be

Grimbergen – Hop Karakter

Bereits im Jahr 1128 begannen die Norbertiner­mönche in der Abtei Grimbergen unter Führung des Heiligen Norbert von Xanten mit dem Bierbrauen. Die Abtei erlitt drei große Brände (1142, 1566, 1798) und wurde stets wieder aufgebaut. Aus diesem Grund ist das Wappentier der Abtei der Phönix mit dem Motto „Ardet nec consumitur“ – „gebrannt, aber nicht zerstört“.

Seit 1958 wurde das Grimbergen-Bier kommerziell durch die belgische Brauerei Alken‑Maes gebraut. Im JAHR 2008 übernahm Carlsberg die internationalen Markenrechte, während Alken‑Maes eine langfristige Lizenz für den belgischen Markt erhielt: Grimbergen wird heute in Belgien (Alken‑Maes / Heineken) vertrieben, für den Rest der Welt aber bei Carlsberg‑Standorten wie Frankreich, Polen oder Italien gebraut: Seit 2021 brauen die Mönche erneut in der Abtei selbst – mit einer Mikrobrauerei, die als Innovationszentrum dient. Diese verbindet traditionelle Rezepte aus mittelalterlichen Skripten mit modernen Techniken, um limitierte Spezialbiere zu produzieren. Das Hop Karakter, das jetzt vor mir steht, stammt aber aus der Brauerei Alken-Maes.

Golden und glanzfein fließt das Bier ins Glas. Die feinporige Schaumkrone, die sich dabei bildet, bleibt sehr lange erhalten.

Karamell ist das vorherrschende Aroma dieses Bieres. Dabei duftet es sehr würzig, auch wenn der Hopfenextrakt durchkommt. Dazu kommt noch der typische Duft belgischer Hefe.

Der kräftige Antrunk zeichnet sich durch eine reichliche Karbonisierung sowie durch eine ordentliche Malzsüße aus. Auf der Zunge gesellt sich zur Süße eine gut abgestimmte Bittere, aber mir fehlen die dazu gehörenden Hopfenaromen. Für einen Alkoholgehalt von 8 Volumenprozent ist der Körper recht schlank. In der Kehle wird die Bittere etwas kräftiger, klingt aber nur kurz nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Glukosesirup, Hopfen, Hopfenextrakt, Zucker, Hefe

Alkoholgehalt:

8,0 % Vol.

Bittereinheiten:

12,5 IBU

Brauerei:

NV Alken-Maes SA
Statuinsstraat 2
3570 Alken
www.alken-maes.be

De Bie – Kriekedebie

Der Name dieses Bieres – Kriekedebie – ist Programm. Er besteht aus den Teilen Krieken (niederländisch für Kirschen) und dem Namen der Brauerei (De Bie). Zunächst hatte ich erwartet, dass dieses Bier ein Kriek wäre, also ein mit wilden Hefen vergorenes Sauerbier mit Kirschen. Auf der Website der Brauerei wird allerdings ausgeführt, dass es sich um ein obergäriges Bier handelt, also um ein Ale mit Kirschen. Und hier stutze ich zum zweiten Mal: in der Zutatenliste auf dem Etikett sind keine Kirschen erwähnt, lediglich auf der Website der Brauerei steht, dass das Kriekedebie mit Kirschextrakt gebraut wurde. Das würde mich jetzt eher kritisch stimmen, wäre das Kriekedebie nicht im Jahr 2021 beim London Award mit der Goldmedaille ausgezeichnet worden. Unabhängig davon, wie Sie das Bier nun betrachten, wird die Verkostung auf jeden Fall spannend.

In einem schönen Rubinrot und kristallklar präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber steht eine gemischtporige rosa Schaumkrone. Optisch geht das Bier schon mal in Ordnung.

Das Bier duftet nach Sauerkirsche und Marzipan, fast wie eine Torte.

Der Antrunk ist dann auch ziemlich süß, dabei aber auch frisch. Auf der Zunge ist die Kirsche nicht so dominant wie in der Nase. Die Süße aber bleibt. Bittere kann ich nur wenig schmecken. Dadurch wirkt das Bier beinahe etwas wässerig und mit fällt spontan ein Fruchtbonbon ein. Erst in der Kehle wird die Bittere etwas präsenter, aber nur ganz kurz, um anschließend sehr schnell zu verschwinden.

Wollen Sie wissen, wie die Brauerei das Bier beschreibt? Hier die deutsche Übersetzung: „Kriekebie verbreitet einen Hauch von Romantik, der nach süßen, fruchtigen Kirschbonbons duftet. Mit ihrem fuchsiafarbenen Kleid und ihrem hellrosa Kopf huscht sie an deinen Lippen vorbei. Sobald Sie sich verführen lassen, wird ihr süßer, fruchtiger und ausgewogener Geschmack in Sie eindringen. Genießen Sie ihren leicht trockenen Nachgeschmack und verlieben Sie sich in ihn!“ Also, kein übertriebener Widerspruch zu meiner Verkostung.

Zutaten:

Lt. Etikett: Wasser, Gerstenmalz, Zucker, Hopfen, Hefe, auf der Website der Brauerei wird noch Kirschextrakt erwähnt

Alkoholgehalt:

4,5 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij De Bie
Vijvestraat 47
B-8720 Wakken (Dentergem)
Belgien
www.brouwerijdebie.be

Liefmans – Goudenband 2021

Die Brauerei Liefmans wurde im Jahr 1679 in der ostflämischen Stadt Oudenaarde gegründet wo sie bis heute beheimatet ist. Liefmans musste 2007 Insolvenz anmelden und wurde 2008 von Duvel-Moortgat übernommen. Die Brauerei trägt das Label „Belgian Family Brewers“.

Das wohl bekannteste Produkt der Brauerei Liefmans ist das Goudenband, einem „Old Brown“ Sauerbier, das nach wie vor nach traditioneller Rezeptur gebraut wird. Im Anschluss wird junges Bier mit mindestens 12 Monate altem verschnitten, um den Gärprozess wieder anzuregen. Im Schnitt wurde das Goudenband ca. 12 Monate gelagert. Die 75 cl Flaschen werden noch heute manuell mit Papier eingewickelt.

Ostflämische Oud Bruin Biere werden nicht in Holzfässern gereift, sondern in Edelstahltanks. Deswegen kommt es nicht mit den wilden Hefen aus den Holzfässern in Kontakt. Lediglich die Milchsäurebakterien führen zur Säuerung des Biers. Dadurch sind Oud Bruin Biere etwas milder in der Säure.

Intensiv dunkel bordeauxrot präsentiert sich das Bier im Glas. Wie bei Sauerbieren üblich ist der Schaum keiner Erwähnung wert.

Fruchtige Säure steht im Mittelpunkt des Aromas. Ich rieche Kirsche, Birne, Apfel und Rhabarber, begleitet von einem angenehmen Karamellduft und abgerundet durch eine Balsamiconote.

Durch die sehr feinperlige Kohlensäure ist das Bier angenehm spritzig. Die Karamellsüße kommt auf der Zunge stärker zum Tragen als in der Nase. Im Mittelpunkt steht aber das Kirscharoma. Insgesamt ist das Bier sehr ausgewogen und daher angenehm zu trinken. In der Kehle kommt erstmals auch eine leichte Bittere zum Vorschein, die an geröstete Haselnüsse erinnert.

Alkoholgehalt:

8,0 % Vol.

Bittereinheiten:

8 IBU

Brauerei:

Liefmans Brouwerij
Aalststraat 200
9700 Oudenaarde
Belgien
www.liefmans.com

Van Steenberge – Gentse Tripel

Wenn die Brauerei Van Steenberge von einer uralten Tradition spricht, meint sie damit nicht so sehr feste Rituale oder Rezepte. Ihre Tradition ist die des Mutes, des Experimentierens und der Beharrlichkeit. Diese Tradition besteht seit 6 Generationen. Sie fühlt sich frei, experimentell und traditionell zu arbeiten: getreu der Tradition, neue Dinge mit Entschlossenheit auszuprobieren, ohne viel zurückzublicken. Wie kein anderer brauen die flämischen Brauer obergärige Biere mit eigenen Hefen. Sie beherrschen den Prozess der natürlichen Reifung und zeichnen sich vor allem bei der Nachgärung in der Flasche oder im Fass aus. Das Ergebnis: Biere mit einer langanhaltenden Geschmacksentwicklung.

Bernsteinfarben und opalisierend präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber prangt eine voluminöse schneeweiße Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Die Optik kann auf den Fall schon mal begeistern.

Das Bier duftet nach der typischen belgischen Hefe nach sehr reifer Banane und Aprikose. Dazu kommen einige kräftige würzige Noten sowie aus dem Hintergrund etwas Vanille.

Der Antrunk ist süß und spritzig. Für die 8 Volumenprozent Alkohol bringt das Bier eine überraschende Frische mit. Während die Süße nachlässt, gesellt sich eine freundliche Bittere zur Fruchtigkeit, die auch jetzt im Mittelpunkt steht und die jetzt auch mit einem angenehmen Apfelaroma auftrumpft. Selten ist ein Tripel so süffig wie das Gentse Tripel. In der Kehle wird die Bittere kurz etwas kräftiger, bevor das Bier mild wird. Trotzdem klingt der Geschmack lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Zucker, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

8 % Vol.

Stammwürze:

16° Plato

Bittereinheiten:

18 IBU

Farbe:

14 EBC

Brauerei:

Br. Van Steenberge
Lindenlaan 25
940 Ertvelde
Belgien
www.vansteenberge.com

Alvinne – Land van Mortagne

Seit mehr als 12 Jahren gibt es die Alvinne Brauerei und sie hat es geschafft sich in dieser kurzen Zeit einen exzellenten Ruf für flämische Sauerbiere aufzubauen. Alvinne arbeitet mit seiner eigenen Hefe, Morpheus genannt. Hiermit werden sowohl die Sauerbiere, als auch die „normalen“ Biere gebraut. Die Hefekultur wurde 2008 von Marc de Keukeleire aus der Natur der französischen Auvergne „gepflückt“. Anschließend selektierte, isolierte und kultivierte er die Hefe bis sie die gewünschten Eigenschaften besaß. Es ist eine Kultur aus 2 Bierhefen (Saccharomyces cerevisae) und Milchsäurebakterien (Lactobacillus). Für das Brauen der normalen Bieren werden letztere inaktiviert. Alvinne Biere sind in über 30 Ländern in Europa, Amerika, Australien und Asien erhältlich.

Land van Mortagne wird obergärig mit 3 verschiedenen Malzsorten und 2 Hopfen (Magnum, EK Golding) eingebraut. Es handelt sich um ein Quadrupel. Kommen wir jetzt aber zur Verkostung.

Blickdicht schwarz fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine haselnussbraune Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Auch wenn wir jetzt Sommer haben und das Land van Mortagne eher ein Winterbier ist, gefällt mir die Optik auch jetzt sehr gut.

Das Aroma ist vielfältig. Anfangs rieche ich Trockenfeigen und Rosinen, später dunkle Schokolade und Espresso. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Wie erwartet ist der Antrunk süß und er überzeugt durch seine sehr feinperlige Kohlensäure. Wie in der Nase stehen auch auf der Zunge die Trockenfrüchte im Vordergrund, begleitet durch einen Schokoladengeschmack, der an eine gute Tafelschokolade erinnert. Die Bittere kommt nur gering zum Vorschein. Das Mundgefühl ist voll und schwer. Auch in der Kehle ist das Bier süß und fruchtig; auch die Bittere ist weiterhin nur wenig zu schmecken. Trotzdem klingt der Geschmack lange nach.

Zutaten:

Wasser, Malz, Hopfen (Magnum, EK Golding), Zucker, Hefe

Alkoholgehalt:

12,8 % Vol.

Bittereinheiten:

34 IBU

Empfohlene Genusstemperatur:

8° Celsius

Brauerei:

Brauerei Alvinne
Vaartstraat 4a
8552 Moen
Belgien
info@alvinne.be