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4. 11. – 6.11. 2022: Craft Beer Event in der Messe Bremen

„Auch Wasser wird zum edlen Tropfen, mischt man es mit Malz und Hopfen“, reimt der Volksmund. Davon können sich die Besucher beim Craft Beer Event in der Halle 3 der MESSE BREMEN überzeugen. Von Freitag bis Sonntag, 4. bis 6. November 2022, versammeln sich handwerklich arbeitende Brauereien, um das Publikum für gepflegte Biere zu begeistern. Für die gute Grundlage vor dem Griff zum Glas gibt es in der ÖVB-Arena und der Halle 2 sowie vor der Halle 3 ein breites gastronomisches Angebot.

In der Messehalle 3 können sich Besucher von der Kreativität und dem Können der Brauer und Brauerinnen überzeugen. Das fängt schon bei manchen Namen der Biere an – wie „Margin Call“, „Naked Shorts“, „Hanseat 2.0“ oder „Hollands Hoffnung“. Auch wenn viele Gerstensäfte schlichter heißen – Craft-Beer-Fans werden mit Sicherheit auf Biere stoßen, die sie überraschen. Viele Konsumenten dürften zum Beispiel schon einmal Belgisches Quadrupel oder Imperial Smoked Porter getrunken haben. Derartige Biere finden Sie an einem niederländischen Gemeinschaftsstand in der Halle.

Groß raus kommen im Übrigen diesmal die Brauer-Azubis. Sie gestalten mit ihrem Lehrer, Boris von Schaewen erneut einen Stand mit diversen Informationen. Die Bremer Union Brauerei wiederum braut im Vorfeld der Messe mit ihren Auszubildenden ein spezielles Messebier.

Das Craft Beer Event findet zum siebten Mal als Teil der Genussmesse FISCH&FEINES statt. Hier spielen von jeher Fisch und Meeresfrüchte eine Hauptrolle. Eine besondere Attraktion: Am Messesonntag ersteigern Interessierte um 11 Uhr, 13 Uhr und 15 Uhr fangfrische Schollen und andere Fischarten zu günstigen Preisen.

Fleischliebhaber aber werden ebenfalls nicht enttäuscht – beispielsweise können sie erstmals Biltong kosten. Das Trockenfleisch stammt nicht wie das Original aus Südafrika, sondern von artgerecht gehaltenen Rindern in Nordwestdeutschland. Auch Gemüse, Käse, Gewürze und Feinkost wie Chutneys, Senfe oder Saucen sind in großer Auswahl zu haben – und auch Limonaden und Säfte, Weine und Hochprozentiges. Was alle Produkte eint: Sie sind überwiegend handwerklich hergestellt und haben eine strenge Qualitätsprüfung durchlaufen. „Das unterscheidet uns von vergleichbaren Messen im Norden“, sagt Julia Schröder, Projektleiterin bei der Messe Bremen.

Für Stammgäste der Genussmesse vielleicht besonders interessant sind die zahlreichen neuen Angebote. Noch immer ungewohnt: Lebensmittel aus Insekten, die wegen ihres hohen Proteingehalts als wichtige Nahrungsquelle der Zukunft gelten. Erstmals sind in Bremen getrocknete Wanderheuschrecken oder Mehlwürmer als Crunch-Topping für Eiskreationen zu kosten oder eine Streichwurst aus Grillen nach Art der Pfälzer Leberwurst.

Mehrwert durch das Messetrio

Zeitgleich finden in den benachbarten Hallen die Messen ReiseLust und CARAVAN Bremen statt. Das gemeinsame Ticket kostet online ab Mitte September 11 Euro, ermäßigt 9,50 Euro. Vor Ort sind 13 Euro zu zahlen, ermäßigt 11,50 Euro. Freitag ab 15 Uhr kostet der Eintritt online 5 Euro, vor Ort 7 Euro. Für das Craft Beer Event gibt es ein Solo-Ticket inklusive Probierschluck zum Preis von online 5,00 Euro, vor Ort 7 kostet das Ticket 7,00 Euro. Es gilt Freitag und Samstag von 18 bis 22 Uhr.

Weitere Infos finden Sie online unter www.fisch-feines.de.

Hier die Eckdaten noch einmal in Kürze:

Datum: Freitag bis Sonntag, 4. bis 6. November 2022

Öffnungszeiten: Craft Beer Event: Freitag 12 bis 22 Uhr, Samstag 10 bis 22 Uhr, Sonntag 10 bis 18 Uhr

FISCH&FEINES: Freitag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr

Ort: MESSE BREMEN, ÖVB-Arena und Halle 2 und 3

Preise: Der Eintritt kostet online gebucht 11 Euro (ermäßigt 9,50 Euro), vor Ort 13 Euro (ermäßigt 11,50 Euro). Das Ticket gilt auch für die beiden zeitgleichen Messen ReiseLust und CARAVAN Bremen und kann online erworben werden.

Freie Brau Union Bremen – Bremer Swabbie IPA

Nachdem in der Union Brauerei fast 50 Jahre kein Bier mehr gebraut wurde, wird die Geschichte der Union Brauerei seit 2015 weitergeführt. An diesem Tag wurde das neue 20 hl-Sudhaus genau an der Stelle eingebaut, an der früher das alte Sudhaus stand. Dabei haben die neuen Betreiber bewusst Gegensätze geschafft: Ein historisches Backsteingebäude und ein modernes Sudhaus aus Edelstahl. Von dort stammt das Bremer Swabbie IPA, das jetzt vor mir steht. Dieses Bier wurde nebenbei bemerkt im Jahr 2019 bei Meiningers International Craft Beer Award mit der Platin-Medaille ausgezeichnet.

Bernsteinfarben und mit nur leichter Hefetrübung präsentiert sich das Bier im Glas. Die feinporige Schaumkrone ist durchschnittlich groß und bleibt sehr lange erhalten. An der Optik des Swabbie gibt es schnon mal nichts auszusetzen.

Das Bier duftet sehr fruchtig nach Zitrusschalen, Ananas und Mango. Da bekomme ich glatt Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist relativ süß mit einer sehr feinperligen Kohlensäure. Auf der Zunge kommt ein kräftiges Bitter dazu, was aber dem weichen Mundgefühl keinen Abbruch tut. Im Abgang gesellen sich harzige Noten zum Bitter und das Bitter klingt einige Zeit nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pilsner Malz, Carahell, Cara Münch II), Hopfen (Citra, Amarillo, Ariana), Hefe

Alkoholgehalt:

6,8 % Vol.

Stammwürze:

15,4° Plato

Bittereinheiten:

60 IBU

Empfohlene Genusstemperatur:

6° – 8° Celsius

Brauerei:

Union Brauerei Bremen GmbH
Theodorstraße 13
28219 Bremen
https://brauerei-bremen.de/

Freie Brau Union Bremen – Helles

Mindestens seit dem 11. Jahrhundert wird in Bremen Bier gebraut. Die Qualität der traditionellen Bremer Sorten wie Rotbier, Porter und Ale wurden dabei nicht nur in der Hansestadt geschätzt. Bremer Braukunst wurde im großen Stil nach Holland, England und Skandinavien exportiert.

Die Zahl der Brauereien war einst groß. So wurden im Jahr 1748 noch 35 Brauereien in Bremen gezählt. Diese Vielfalt nahm später kontinuierlich ab, bis 2015 nur noch drei Brauereien Bier brauten, und das in einer Stadt mit mehr als einer halben Million Einwohnern. Im Dezember 2015 wurde die Freie Brau Union Bremen eröffnet.

Von dort stammt das Helle, das jetzt vor mir steht. Die Brauerei schreibt, dass es sich um ein typisches Helles handelt, das aber hanseatisch angepasst wurde. Dann will ich mal sehen, ob die Bremer mit ihrer Anpassung nicht zu weit gegangen sind.

Golden und mit einer durchschnittlich großen feinporigen Schaumkrone präsentiert sich das Bier im Glas. Der Schaum bleibt durchschnittlich lange erhalten, so dass an der Optik nichts auszusetzen ist.

Das Aroma ist stiltypisch malzbetont nach Brotkrume und Kandis, abgerundet durch einige würzige Noten.

Der Antrunk ist mäßig süß und die reichlich vorhandene kräftige Kohlensäure sorgt für eine angemessene Erfrischung. Auf der Zunge zeigt sich für ein Helles ein überraschend kräftiges Bitter, das durchaus dominant ist. Trotzdem ist das Mundgefühl voll und weich. Im Abgang lässt das Bitter nach, der Geschmack bleibt aber trotzdem lange in der Kehle erhalten.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pilsner Malz, Münchner Malz, Carapils®), Hopfen, (Hallertauer Mittelfrüh, Hersbrucker, Mandarin Bavaria, Herkules) Hefe

Alkoholgehalt:

4,8 % Vol.

Stammwürze:

11,7° Plato

Bittereinheiten:

25 IBU

Empfohlene Genusstemperatur:

4° – 6° Celsius

Brauerei:

Union Brauerei Bremen GmbH
Theodorstraße 13
28219 Bremen
www.brauerei-bremen.de

Beck’s Unfiltered

Die Brauerei Beck’s aus Bremen gehört vermutlich zu den bekanntesten Brauereien in Deutschland. Genau wie die Jever-Brauerei hat sie sich bereits vor dem Erscheinen der Craft-Biere durch einen höheren Hopfenanteil im Bier von den anderen Fernsehbieren abgesetzt. Das neueste Erzeugnis der Hanseaten ist das Unfiltered, ein naturtrübes Pils, das jetzt vor mir steht. Die Brauerei beschreibt es als ein Beck’s in seiner ursprünglichsten Form. OK, dann will ich jetzt mal die Flasche öffnen und das Bier verkosten.

Weizengelb und hefetrüb läuft das Bier ins Glas. Die feinporige Schaumkrone ist recht klein und sie fällt schnell in sich zusammen. An der Optik könnte die Brauerei noch etwas feilen.

Auch das Aroma ist nicht umwerfend. Es ist schwach ausgeprägt. Mir steigen die Düfte der Hefe sowie einige würzige Noten in die Nase.

Der Antrunk ist durch eine leichte Süße sowie durch reichlich Kohlensäure geprägt. Auf der Zunge gesellt sich ein passendes Bitter dazu. Fruchtigkeit fehlt vollständig, lediglich einen leichten Anklang nach Karamell kann ich schmecken. Der Abgang zeigt ein leichtes Bitter mit recht langem Nachklang.

Wirklich schlecht ist das Beck’s Unfiltered nicht, aber es enthält weder eine Überraschung noch ein Highlight. Es ist gut trinkbar, auch wenn es mir für einen regelmäßigen Genuss zu langweilig ist.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

4,9 % Vol.

Brauerei:

Brauerei Beck & Co. GmbH
Am Deich 18/19
28199 Bremen
www.becks.de

Hemelinger Spezial

Kürzlich war ich in Bremen und sah dort an jeder Straßenecke (und auch zwischen den Straßenecken) Werbung für ein Bier namens Hemelinger. Ein Bier, das nach einem Stadtteil von Bremen benannt ist und das in Bremen offensichtlich viel verkauft und vermutlich auch getrunken wird – das ist selbstverständlich ein Grund, ein solches Bier mitzunehmen und zu verkosten.

Beim Betrachten der Etiketten fiel mir auf, dass das Bier zwar nach einem Stadtteil von Bremen benannt ist und meines Wissens auch nur in Bremen verkauft wird, dass es aber aus Braunschweig kommt und dort exklusiv im Auftrag eines Getränkegroßhändlers aus Achim gebraut wird. Eigentlich handelt es sich also um ein niedersächsisches Bier, aber das allein ist bekanntlich nicht ehrenrührig.

Golden steht das Bier im Glas und es enthält eine gute Menge Kohlensäure, so dass sich viel feinporiger Schaum bildet, der auch lange erhalten bleibt. Optisch ist das Bier also überraschend gut.

Das Aroma ist durch Malz geprägt und der Duft des Hopfens lässt sich eventuell erahnen, keinesfalls aber wirklich feststellen. Schade. Nachdem die Optik mir sehr gut gefallen hat, sinkt das Bier in meiner Meinung jetzt deutlich ab. Der Antrunk ist recht süß, aber schnell breitet sich der bittere Geschmack des Hopfenextrakts im Mund aus. Das Bier macht jetzt keinen sonderlich ausgewogenen Eindruck mehr. Der Abgang ist dann eher wässrig und macht keine Freude.

Wenn ein Bier am Kiosk schon für deutlich unter einem Euro zu erwerben ist, kann ich als Konsument sicherlich nicht mit einem hochwertigen Bier rechnen. Aufgrund des Preises mag die Qualität des Hemelinger Spezial angemessen sein, aber wer wirklich genießen will, sollte sich doch lieber an ein anderes Bier halten.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

4,7 % Vol.

Brauerei:

Hofbrauhaus Wolters GmbH
38102 Braunschweig

für

Getränke Ahlers GmbH
28832 Achim
www.hemelinger-bier.de

Schüttinger – Hell

Becks ist sicher das bekannteste Bier aus Bremen, aber diese Stadt hat noch mehr zu bieten. Jeder, der schon einmal als Tourist nach Bremen gekommen ist, kennt sicher die Böttcherstraße und hat dort bestimmt auch das Brauereigasthaus Schüttinger gesehen. Dort können Sie neben den dort gebrauten Bieren auch aus der regional geprägten Speisekarte wählen. Und falls Sie ein Stück Bremen mit nach Hause nehmen wollen: die Biere gibt es auch in Flaschen abgefüllt zum Mitnehmen. Eines der beiden Biere aus dieser Wirtshausbrauerei steht jetzt vor mir.

Goldgelb und hefetrüb steht das Bier im Glas. Darüber eine mittlere Menge gemischtporiger Schaum, der durchschnittlich lange stehen bleibt. Also macht das Bier rein optisch schon mal einen guten Eindruck. Dazu kommt noch eine große Menge Kohlensäure, die ein tolles Bier verspricht.

Das Aroma ist durch Malz und Hefe geprägt, unterstützt durch die Düfte von hellem kandiertem Honig und von Heu. Auch hier gibt es nichts zu meckern.

Der Antrunk ist recht süß, aber noch nicht so stark, dass es unangenehm wäre. Außerdem zeigt hier die Kohlensäure, dass sie nicht nur in ausreichender Menge vorhanden, sondern auch recht lebhaft ist.

Der Körper ist einfach rund. Im intensiven Geschmack verbindet sich die Süße des Malzes mit einer leichten Säure und die Hefe nimmt dem Geschmack die Spitzen. So stelle ich mir ein Bier aus einer Gasthausbrauerei vor. Der Abgang ist sehr mild, wobei aber ein leichter bitterer Anklang lange erhalten bleibt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Aromahopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

4,9 % Vol.

Brauerei:

Schüttinger Gasthausbrauerei
28195 Bremen
http://www.schuettinger.de

Beck’s – Red Ale

Lange Jahr war die Brauerei Beck’s in Bremen, die seit 2002 zu AB InBev gehört, fast ausschließlich für ihr Pils bekannt. Beworben wurde das Bier mit einem Segelschiff, das die grenzenlose Freiheit der Meere symbolisierte. So ist es auch kein Wunder, dass die Brauer im Jahr 2015 die Reihe „Taste The World“ herausbrachten, zu der auch das Red Ale gehört, das die Werbung als die Verkörperung des irischen Lebensgefühls beschreibt.

Rubinrot und gefiltert präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber bildet sich eine recht große feste und elfenbeinfarbene Schaumkrone, die auch lange erhalten bleibt. Optisch haben die Hanseaten alles richtig gemacht.

Das Aroma ist malzig-süß. Neben dem Duft nach Karamell steigt mir kein Hopfenaroma in die Nase. Schade, da hätte ich mir eigentlich mehr erwartet.

Der Antrunk wird durch eine leichte Malzsüße dominiert und er ist durch die feinperlige Kohlensäure recht spritzig. Aber dann fällt das Bier in ein Loch. Es bleibt bei der Süße, weitere Geschmackseindrücke suche ich leider vergebens. Erst im Abgang zeigt sich neben der Süße ein leichtes Bitter mit einem vergleichsweise kurzen Nachklang.

Um nebenbei mal ein Bier zu trinken ist das Red Ale von Becks ja in Ordnung, aber einen besonderen Genuss darf der Konsument leider nicht erwarten. Ich bin enttäuscht. Eventuell hatte ich ja auch falsche Erwartungen, da ich meist Craft-Biere trinke. AB InBev positionierte das Red Ale wie folgt: „Wir haben nicht den Plan aus einer Marke wie Beck’s ein Craft-Bier zu machen. Das erwartet der Konsument nicht von einer internationalen Marke wie Beck’s. Wir zielen mit den Produkten in die Kategorie ‚Internationale Biere‘ und weniger in die ‚Craft“-Ecke'“.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

4,5 % Vol.

Brauerei:

Anheuser-Busch InBev
Deutschland GmbH & Co. KG
28199 Bremen
www.becks.de

Bremer Weißbier

Seit dem 11. Jahrhundert wird in Bremen Bier gebraut. Die Qualität der traditionellen Bremer Sorten wie Rotbier, Porter und Ale wurden dabei nicht nur in der Heimat geschätzt. Bremer Braukunst wurde im großen Stil nach Holland, England und Skandinavien exportiert.

Die Zahl der Brauereien war einst groß. So wurden im Jahr 1748 noch 35 Brauereien in Bremen gezählt. Diese Vielfalt nahm später kontinuierlich ab. Kaum zu glauben, dass in einer Stadt mit 550.000 Einwohnern 2015 nur drei Brauereien in Bremen Bier brauten. Es war an der Zeit, ein neues Kapitel aufzuschlagen: Im Dezember 2015 wurde die Freie Brau Union Bremen (wieder)eröffnet. Von dort steht jetzt das Weißbier vor mir.

Hell bernsteinfarben und mit leichter Hefetrübung steht das Bier nun vor mir. Die Schaumkrone ist klein, grobporig und nicht wirklich stabil. Die Optik kann mich zumindest nicht überzeugen.

Das Aroma gefällt mir schon mal besser. Ich rieche reife Banane, Brot, sowie etwas Nelke und Zitrus.

Der Antrunk ist leicht süß und da die Kohlensäure recht knapp dosiert ist, fehlt dem Bier die Frische. Auf der Zunge zeichnet es sich durch eine mittlere Fruchtigkeit aus, bei der der weizenbiertypische Geschmack nach Banane überraschend kräftig zum Ausdruck kommt. Dazu passen eine leichte fruchtige Säure sowie der diskrete Geschmack nach Nelken. Bitterstoffe kann ich praktisch nicht feststellen. Das Mundgefühl ist samtig und voll. Auch der Abgang ist fruchtig nach Banane mit einem kurzen Nachklang.

Auch wenn das Bier für meinen Geschmack noch perfektioniert werden kann, ist es doch jetzt bereits ein gutes Weißbier, das sich an traditionelle Muster anlehnt.

Zutaten:

Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,5 % Vol.

Stammwürze:

12,5° Plato

Bittereinheiten:

14 IBU

Brauerei:

Union Brauerei Bremen GmbH
Theodorstraße 13
28219 Bremen
www.brauerei-bremen.de

Bremer Porter

Porter aus Bremen hat eine recht lange Tradition. Bis in die 1970er Jahre wurde in der Hansestadt dieser Bierstil gebraut, dann wurde die Produktion eingestellt. Ab 2005 versuchte Slowfood, das Porter aus Bremen wiederzubeleben, indem der Verein gemeinsam mit einem Getränkevertrieb im Bremer Ostertor über mehrere Jahre ein Porter namens Nikolator braute. Was aus dieser Initiative geworden ist, ist mir nicht bekannt. Aber inzwischen ist das Porter nun wirklich nicht mehr vom Aussterben bedroht. Heute stehen andere Bierstile viel näher am Abgrund.

Dunkel kastanienbraun präsentiert sich das Bier. Die gemischtporige Schaumkrone fällt von Anfang an recht klein aus und löst sich dann flott auf. Schade, an der Optik könnte die Union Brauerei wirklich noch etwas feilen.

Die Röststoffe dominieren das Aroma. Aber einen Duft nach Kaffee hatte ich mir auch erhofft. Erst nach einiger Zeit kommen auch fruchtige Aromen zum Vorschein, die an Trockenfrüchte erinnern.

Der Antrunk ist frisch mit einer leichten Süße, die durch eine sanfte und sehr feinperlige Kohlensäure begleitet wird. Auf der Zunge entwickelt sich der Geschmack nach Mokka. Dabei ist das Porter aus Bremen überraschend leicht bei einem weichen Mundgefühl. Da das Bier nur dezent gehopft wurde, zeigen sich hier nur wenige Bitterstoffe. Der Abgang ist mild mit einem leichten Röstgeschmack und kurzem Nachklang.

Das Bremer Porter ist ungewöhnlich, aber gut. Es eignet sich auch für Bierliebhaber, die sich bislang noch nicht an ein Porter herangewagt haben.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

4,5 % Vol.

Stammwürze:

10,5° Plato

Bittereinheiten:

20 IBU

Brauerei:

Union Brauerei Bremen GmbH
Theodorstr. 13
28219 Bremen
www.brauerei-bremen.de

Bremer Union – Kellerpils

Seit dem 11. Jahrhundert wird in Bremen Bier gebraut. Die Qualität der traditionellen Bremer Sorten wie Rotbier, Porter und Ale wurden dabei nicht nur in der Heimat geschätzt, sondern auch im großen Stil nach Holland, England und Skandinavien exportiert. Im Jahr 1748 wurden in Bremen noch 35 Brauereien gezählt. Diese Vielfalt nahm später kontinuierlich ab. Kaum zu glauben, dass in einer Stadt mit 550.000 Einwohnern 2015 nur drei Brauereien Bier brauten. Es war an der Zeit, ein neues Kapitel aufzuschlagen: Im Dezember 2015 wurde die Freie Brau Union Bremen wiedereröffnet. Von dort steht jetzt das Keller Pils vor mir und wartet auf seine Verkostung.

Hell weizengelb mit wenig Hefe strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Die durchschnittlich große Schaumkrone ist sahnig und bleibt lange erhalten.

Anfangs mischt sich der Duft nach Karamell angenehm mit dem Aroma von Grapefruit. Leider verfliegt die Fruchtigkeit recht schnell, so dass sich nur noch der Duft des Malzes mit den würzigen Noten des Hopfens mischt. Damit macht das Bier keine schlechte Figur, hebt sich aber auch nicht deutlich aus der Masse der norddeutschen Pilsbiere ab.

Der Antrunk ist frisch mit leichter Süße. Die Kohlensäure ist wirklich reichlich bemessen. Eine Überraschung hält das Bier anschließend für mich bereit. Die Süße bleibt, das Bittere ist deutlich, aber zurückhaltend und obwohl das Bier vollmundig ist, macht es einen leichten Eindruck. Der Abgang gestaltet sich anfangs mild, bevor sich in der Kehle ein ordentliches Bitter entwickelt, wie ich es bei einem norddeutschen Pils erwarte.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Tradition, Tettnanger Herkules), Hefe

Alkoholgehalt:

4,9 % Vol.

Stammwürze:

11,5° Plato

Bittereinheiten:

33 IBU

Empfohlene Genusstemperatur:

6° – 8° Celsius

Brauerei:

Union Brauerei Bremen GmbH
Theodorstraße 13
28219 Bremen
www.brauerei-bremen.de