Archiv der Kategorie: Craft Beer

Hildesheimer Braumanufaktur – Black Ale

Das Village Rock Söhlde Open Air ist ein kleines, aber feines und vielseitiges Rock-/Metalfestival im niedersächsischen Söhlde (An der Schwimmhalle, Hinterm Knick). Das zweitägige Festival findet in jedem Jahr im Juli statt und bietet verschiedene Musikrichtungen: von Pop-Rock über Hard Rock und Heavy Metal bis zu Metalcore und Post-Hardcore. Und nicht zu vergessen: es gibt auch ein eigenes Bier, das Black Ale, das – wenig überraschend – von der Hildesheimer Braumanufaktur gebraut wird. Die Veranstaltung ist familiär, nicht überproduziert – und mit einem Herz für die Rock-Community. Kommen wir aber zum Bier.

In tiefem Rubinrot strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Die elfenbeinfarbene und feinporige Schaumkrone bleibt sehr lange erhalten. An der Optik dieses Bieres gibt es nichts zu mäkeln.

Dunkle Schokolade, Zitrusfrüchte und etwas Rauch dominieren das Aroma.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine zurückhaltende Süße sowie eine sehr feinperlige Kohlensäure aus. Auf der Zunge steht der Schokoladengeschmack im Mittelpunkt, begleitet durch eine fruchtige Säure. Eine freundliche Bittere rundet den Geschmack ab, während aus dem Hintergrund noch das Raucharoma zum Vorschein kommt. Die Röstaromen stehen auch in der Kehle im Vordergrund, wobei der Geschmack jetzt eher an Mokka erinnert, weniger an Schokolade. Aber durch den langen Nachkling ist das Bier insgesamt sehr angenehm.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Citra, Callista, El Dorado) Hefe

Alkoholgehalt:

5,0 % Vol.

Brauerei:

Hildesheimer Braumanufaktur
Goslarsche Landstr. 15
31135 Hildesheim
www.hildesheimer-braumanufaktur.de

Lindemans – Tarot d’or

Die Brauerei Lindemans wurde im Jahr 1822 gegründet, als Joos Frans Lindemans die Brauertochter Francisca Josina Vandersmissen heiratete und gemeinsam auf dem Bauernhof „Hof ter Kwade Wegen“ in Vlezenbeek Lambic-Bier herstellten. Ursprünglich war Lindemans eine gemischte Landwirtschaft mit kleiner Brauerei, um die Bauern im Winter zu beschäftigen. Mit der Zeit wurde das Bierbrauen zentraler und die Landwirtschaft zurückgefahren. Heute wird Lindemans von der sechsten Generation der Familie (unter anderen Dirk und Geert Lindemans) geführt.

Der Lambic-Prozess bei Lindemans folgt historischen Methoden: Die Würze wird gekocht, dann in flache Becken („coolships“) ausgekühlt, damit wilde Hefen und Bakterien aus der Umgebung – insbesondere dem Pajottenland rund um Vlezenbeek – spontaner Gärung einleiten. Die Reifung erfolgt in Holzfässern („foudres“) und über längere Zeiträume. Bei einigen Neuheiten verwendet Lindemans heute auch Edelstahlbehälter und Holzchips, um Geschmack und Qualität in immer gleichem Maße liefern zu können.

Jetzt will ich das Lindemans Tarot d’Or verkosten, ein Bier, das mit verschiedenen Früchten vergoren wurde. Dabei kamen sowohl wilde als auch obergärige Hefen zum Einsatz. Es ist inspiriert von der Belle Époque Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Diese schillernde Zeit war geprägt von einer Faszination für das Mystische und Unbekannte, als diejenigen, die einen Blick in die Zukunft werfen wollten, Hellseher aufsuchten und sich für alles Geheimnisvolle interessierten. 

Golden und glanzfein präsentiert sich das Bier im Glas. Dass die weiße Schaumkrone schnell in sich zusammenfällt, ist bei Fruchtbieren keine Seltenheit.

Das Bier duftet nach tropischen Früchten; ich meine, Mango, Melone und Zitrusfrüchte riechen zu können. Dazu kommt noch ein leichter Geruch, der an Kaugummi erinnert.

Der Antrunk ist süß mit einer reichlichen Karbonisierung. Auf der Zunge gesellt sich eine leichte fruchtige Säure zur Süße und die fruchtigen Aromen treten in den Mittelpunkt. Leider kommt aus dem Hintergrund noch ein leichter chemischer Geschmack zum Tragen, eventuell ist das der Übeltäter, der mich in der Nase an Kaugummi erinnert hat. Der Körper ist schlank. Sowohl die Fruchtigkeit als auch der chemische Geschmack werden in der Kehle noch einmal kräftiger.

Alkoholgehalt:

8,0 % Vol.

Bittereinheiten:

11 IBU

Farbe:

10 EBC

Brauerei:

Lindemans
Lenniksebaan 1479
1602 Vlezenbeek
Belgien
www.lindemans.be

Browar Kingpin – Golden Ale

Mit dem Golden Ale von Browar Kingpin steht wieder einmal ein polnisches Craft Beer vor mir, das ich in einem Lidl-Markt in Polen gekauft habe. Die Brauerei beschreibt das Bier so (Übersetzung aus dem Polnischen von mir): „Golden Ale ist ein klassisches, leichtes, alltagstaugliches Bier mit einem ausgeprägten Hopfencharakter. Die fruchtigen, zitrusartigen und tropischen Noten der verwendeten Hopfensorten verstärken die erfrischenden Eigenschaften des Bieres und machen es zu einem perfekten Begleiter für jeden Anlass.“ Dann hoffen wir mal das Beste.

Golden und hefetrüb fließt das Bier ins Glas. Dabei bildet sich eine schneeweiße Schaumkrone, die zwar recht klein ist, aber dafür lange erhalten bleibt.

Düfte nach Grapefruit, Anans und Pfirsich steigen mir in die Nase, abgerundet durch einige würzige Noten. Aus dem Hintergrund kommt noch das getreidige Aroma des Malzes zum Vorschein. Das macht wirklich Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist spritzig mit einer angenehmen Malzsüße. Auf der Zunge steht die Fruchtigkeit im Mittelpunkt, die von einer kräftigen Bittere begleitet wird. Das Mundgefühl ist weich, auch wenn der Körper des Bieres schlank ist. In der Kehle präsentiert sich das Bier mit einer freundlichen Bitteren mit sehr langem Nachklang.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

4,8 % Vol.

Stammwürze:

11,5° Plato

Farbe:

 8 EBC

Empfohlene Genusstemperatur:

7° – 10° Celsius

Brauerei:

Browar Kingpin
Sp. z.o.o.
ul. Wilczak 18 B
61-623 Poznan
Polen
www.browarkingpin.pl

Lindemans – Kriek Brut 2024

Dass von der Brauerei Liefmans im flämischen Oudenaarde sehr gute Krieks und andere Frucht-Sauerbiere kommen, weiß ich bereits und habe auch schon eine ganze Reihe dieser Biere beschrieben. Aber wie macht sich ein Jahrgangsbier aus dieser Brauerei, das zwei Jahre gereift wurde? Das will ich jetzt anhand des Jahrgangs 2024 feststellen.

In tiefem Rubinrot präsentiert sich das Bier im Glas. Die feinporige hellrosa Schaumkrone bleibt sehr lange erhalten. Besser kann ein Kriek nicht aussehen.

Der Duft der reifen Sauerkirschen steigt mir in die Nase, dazu Marzipan Vanille, abgerundet durch einen Hauch Kandis aus dem Hintergrund.

Der Antrunk begeistert durch die intensive Fruchtigkeit, was aber nicht wirklich verwundert, denn in jedem Hektoliter Bier werden bis zu 13 Kilogramm Kirschen verbraut. Wohlgemerkt – es handelt sich um ganze Kirschen, nicht um Saft oder Konzentrat. Zum Geschmack der Kirschen passen gut die verhaltene Süße sowie die reichliche Karbonisierung. Während der gesamten Zeit bleiben die Kirschen im Vordergrund, ohne aber aufdringlich zu wirken. Auf der Zunge wird das Bier auch trockener, was für ein frisches und schlankes Mundgefühl sorgt. Trotz der Marzipannoten kann ich eine Bittere lediglich erahnen. Auch in der Kehle ist das Bier trocken und fruchtig, fast ohne Bittere und mit durchschnittlich langem Nachkling.

Das Liefmans Kriek Brut aus dem Jahr 2014 kann wirklich begeistern. Dies gilt nicht nur für Liebhaber klassischer Fruchtbiere, sondern das Bier ist auch ein stilvoller Begleiter zu dunkler Schokolade, wobei sowohl das Bier als auch die Schokolade ihren Genusswert steigern können. Aber auch zu Wild und einigen Desserts kann ich mir das Bier gut vorstellen.

Alkoholgehalt:

6,0 % Vol.

Brauerei:

Brouerij LindemanS
Lenniksebaan 1479
1602 Vlezenbeek
Belgien
http://www.lindemans.be

Paradise Lane – Pjeirdefretter

Im 18. Jahrhundert zogen berühmte Brabanter Zugpferde Boote auf dem Brüssel-Schelde-Kanal. Die Tiere wurden zu einem Symbol der Stadt und von ganz Flämisch-Brabant. Der extrem starke Koloss wurde zu einem der größten Exportgüter des Landes: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gingen jährlich mehr als 30.000 Zugpferde ins Ausland. Weil die Pferde in der Stadt allgegenwärtig waren, wurden sie auch zu einer kulinarischen Spezialität. Daher der Spitzname Pjeirefretters oder Pferdefresser. Die bekanntesten Adressen für ein saftiges Pferdesteak sind De Kuiper (seit 1859!) und Horse House. Sie möchten lieber kein Pferdefleisch essen? Dann können Sie immer noch ein Pjeirefretter trinken, ein lokales Craft-Bier, das Sie auf der Speisekarte vieler Gastronomiebetriebe und in lokalen Supermärkten finden und das jetzt vor mir steht, um auf seine Verkostung zu warten.

Golden und mit leichter Hefetrübung fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine feste weiße Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt.

Das Bier duftet nach Biskuitteig, abgerundet durch würzige Hopfennoten. Aus dem Hintergrund kommt noch ein leichtes Zitrusaroma. Dazu der typische Duft der belgischen Hefe. Das macht Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine leichte Malzsüße sowie eine sehr feinperlige und dabei kräftige Kohlensäure aus. Auf der Zunge tritt schnell eine kräftige und dabei angenehme Bittere in den Mittelpunkt, begleitet durch eine geringe fruchtige Säure. Der Körper ist überraschend schlank und das Bier ist recht süffig. In der Kehle lässt die Bittere nach, die auch nur kurz nachklingt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hefe, Hopfen, Mädesüß

Alkoholgehalt:

6,9 % Vol.

Bittereinheiten:

30 IBU

Farbe:

10 EBC

Brauerei:

Paradise Lane
Hoolgaardestraat 36
1800 Vilvoorde
Belgien

Hildesheimer Braumanufaktur – Hans Dampf

Die Biere von Jan und Malte haben mich noch nie enttäuscht und ich hoffe, dass bleibt auch bei dem Bier so, das jetzt vor mir steht. Auch wenn der Name es nicht verrät – Hans Dampf ist ein Rauchbier.

Sehr dunkel bordeauxrot präsentiert sich das Bier im Glas, beinahe schwarz. Die sahnige elfenbeinfarbene Schaumkrone bleibt sehr lange erhalten. Optisch ist das Bier keine Enttäuschung.

Das Bier duftet intensiv nach Schinken und dunkler Schokolade. Ich weiß, das klingt schon etwas merkwürdig, aber hier passen die beiden Aromen sehr gut zusammen, insbesondere weil das Raucharoma zwar kräftig ist, dabei aber natürlich rüberkommt.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine zurückhaltende Süße sowie eine sehr feinperlige Kohlensäure aus. Das Mundgefühl ist cremig und weich und das Bier füllt den gesamten Mundraum angenehm aus. Trotz des intensiven Rauchgeschmacks hat das Bier einen recht schlanken Körper, während andere Rauchbiere gerne mal einen schweren Eindruck hinterlassen. Nicht verschweigen möchte ich auch die freundliche Bittere, die sehr gut auf die Intensität des Rauches abgestimmt ist. Ich meine auch, aus dem Hintergrund einen Hauch von Banane festzustellen, aber da bin ich mir nicht sicher. Auch das leichte Brennen des Alkohols passt gut zum Rauchgeschmack. In der Kehle ist der Rauch ebenfalls zu schmecken, ohne dass er zu kräftig oder penetrant wirkt. Dafür klingt der Geschmack aber sehr lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

6,0 % Vol.

Brauerei:

Hildesheimer Braumanufaktur
Jan Pfeiffer & Malte Feldmann GbR
Goslarsche Landstr. 15
31135 Hildesheim
www.hildesheimer-braumanufaktur.de

Het Nest – SchuppenBoer Jack of Spades Grand Cru

Anfangs war wohl überhaupt nicht geplant, die Brauerei Het Nest als Produktionsbetrieb aufzubauen. Die Geschichte begann im Jahr 2000 als Bierverkostungsclub unter dem Namen „Orde van de Zatte Mus mit einer Gruppe Bierliebhaber. Etwa sechs Jahre später entstanden die ersten eigenen Amateur-Kreationen. Das erste offizielle Bier war das „Festivaltripel“, das später in SchuppenBoer umbenannt wurde. Inzwischen gibt es mehr als ein Dutzend Biere im Angebot, teils ständig verfügbar, teils Sondersude und holzfassgereifte Spezialitäten. Einige der Biere sind auch bei internationalen Wettbewerben ausgezeichnet worden. So ist es auch kein Wunder, dass die Biere aus Flandern nicht nur in ganz Belgien ihre Liebhaber gefunden haben, sondern auch in den Niederlanden, in Spanien, Italien, Schweden, Russland, Taiwan, Japan und in den USA (was derzeit wohl etwas schwierig ist).

Wie bekommen die Belgier das hin? 2015 wurde eine eigene, moderne Brauerei gebaut. Sie liegt in der Industriezone Beyntel (Grenzgebiet Turnhout / Oud-Turnhout). Die Ausstattung umfasst unter anderem Braukessel (30 hl), Gär- und Lagertanks (60 hl und 120 hl) sowie eine Abfüllanlage. Ein Keller für Fassgereiftes ist ebenfalls vorhanden. Damit geben die Brauer sich aber nicht zufrieden. Het Nest expandiert kontinuierlich: mehr Kapazität, mehr Lagerraum und Büroflächen. Übernahmen wie die von Brouwerij Pirlot sorgen für zusätzliche Flexibilität gebracht.

Aber kommen wir zum Bier. Golden und gefiltert fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine feste weiße Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. An der Optik dieses Bieres gibt es wirklich nichts auszusetzen.

Das Aroma, das an Brotkrume erinnert, weist darauf hin, dass es sich um ein malzbetontes Bier handelt, bei dem der Hopfen nur eine unterstützende Rolle spielt. Auch der Duft der 10 Volumenprozent Alkohol unterstützt den Duft nach Brot und die feinen würzigen Noten.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine angenehme Süße und eine tolle Frische aus. Jetzt kommen neben dem Brotgeschmack auch Noten zum Vorschein, die an Aprikosen und Orangen erinnern, die aber nicht dominieren. Darauf gut abgestimmt ist die Bittere, so dass ein rundes und schweres Mundgefühl entsteht. Dieses Wird auch durch den Alkohol unterstützt, der nebenbei bemerkt angenehm wärmt. In der Kehle wird die Bittere kräftiger und sie klingt sehr lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe, Zucker, Gewürze

Alkoholgehalt:

10 % Vol.

Stammwürze:

20,5° Plato

Bittereinheiten:

45 IBU

Farbe:

10 EBC

Empfohlene Genusstemperatur:

8° -10° Celsius

Brauerei:

Brouwerij Het Nest
Beyntel 17
2360 Oud-Turnhout
Belgien
www.brouwerijhetnest.be

Lille – Kieler Blonde

Seien wir ehrlich – die meisten Menschen denken bei Kiel nur an die Kieler Woche. Mehr ist von der Hauptstadt Schleswig-Holsteins allgemein nicht bekannt. Aber seit Dezember 2018 ist die lille Brauerei eröffnet, die nach eigenen Angaben modernste Craft-Brauerei Deutschlands. Von dort kommt das Blonde, das ich jetzt verkosten werde.

Golden und mit leichter Hefetrübung fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine gemischtporige Schaumkrone, die sich leider sehr schnell auflöst.

Das Bier duftet nach Bananen und Nelken, abgerundet durch einen Hauch von weißem Pfeffer.

Der Antrunk besticht durch eine kräftige Kohlensäure, die für eine angenehme Spritzigkeit sorgt, sowie durch eine zurückhaltende Süße. Auf der Zunge gesellt sich eine leichte fruchtige Säure dazu und die würzigen Noten des Bieres sind deutlich zu schmecken. Für nur 5,3 Volumenprozent Alkohol ist der Geschmack nach hellem Malz überraschend intensiv. In der Kehle ist das Blonde aus Kiel mild mit kurzem Nachklang.

Die Brauerei betont auf dem Etikett, dass das Kieler Blonde von belgischen Bieren inspiriert sei. Dafür ist es recht leicht, aber trotzdem sehr angenehm zu trinken.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Tettnanger), Weizenmalz, Hafermalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt‍:       

5,3 % Vol.

Empfohlene Genusstemperatur‍: 

6° – 8° Celsius

Brauerei:

lillebräu GmbH
Eichkamp 9c
24116 Kiel
www.lillebraeu.de

Bierol – The Padawan

Wer Padawan hört oder liest, denkt zuerst an Star Wars. Aber the Padawan ist nicht nach der Science Fiction-Saga benannt. Die Namensgleichheit ist aber sicherlich kein Zufall. Bei dem Namen des Biers aus Tirol steht Padawan für „Pale Ale doing alright without a name“ und wurde 2014 in einem Online-Voting zum Biernamen für ein namenloses Bierol Pale Ale ernannt. Heute ist The Padawan das meistverkaufte Bier von Bierol.

Golden und glanzfein fließt das Bier aus der Dose ins Glas und bildet dabei eine feinporige Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt.

Aromen nach Grapefruit und Ananas steigen mir in die Nase, dazu Mango und einige frische Noten, die mich an Minze erinnern.

Der Antrunk ist frisch und spritzig. Dazu kommt eine leichte Süße, wobei das Aroma der Grapefruit im Mittelpunkt bleibt. Die Bittere ist nicht allzu ausgeprägt, aber sehr angenehm fruchtig. Dabei ist das Mundgefühl weich. Die leichte Bittere bleibt auch in der Kehle erhalten, wo sie nicht sehr lange nachklingt.

The Padawan ist ein sehr angenehmes und leicht zu trinkendes Pale Ale. Nur schade, dass es ausschließlich in der Dose verkauft wird.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pilsner, Carahell), Haferflocken, Weizen, Hopfen (Mosaic und Citra), Hefe

Alkoholgehalt:

5,6 % Vol.

Stammwürze:

13° Plato

Bittereinheiten:

45 IBU

Farbe:

8 EBC

Brauerei:

Bierol GmbH
Sonnendorf 27
6334 Schwoich
Österreich
www.bierol.at

Hildesheimer Braumanufaktur – Coffee Porter

Ich glaube, es gibt keinen Craft-Brauer mit einer Kaffeerösterei in der Nähe, der etwas auf sich hält und der noch kein Coffee Porter gebraut hat. Häufig kommen dabei wirklich gute Ergebnisse zustande, denn der Kaffee verträgt sich hervorragend mit einem dunklen und malzbetonten Bier wie dem Porter. Es ist daher auch wenig verwunderlich, dass auch die Hildesheimer Braumanufaktur sich mit der Rösterei Dreielf zusammengeschlossen hat, um das Bier zu brauen, das ich jetzt verkosten werde.

Sehr dunkel bernsteinfarben ist das Bier, das ins Glas fließt und dabei eine recht kleine haselnussbraune Schaumkrone bildet, die aber lange erhalten bleibt.

Düfte nach Kaffee und Vanille, nach Lakritz und Kandis steigen mir in die Nase. Entgegen meiner Erwartung kommt das Malz nicht in den Vordergrund. Aber das Aroma macht trotzdem Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk kommt mit der stiltypischen Süße und er besticht durch die sehr feinperlige Kohlensäure. Auch auf der Zunge steht der Kaffee im Vordergrund. Ich hätte eigentlich erwartet, dass der Malzkörper des Bieres dominiert und dabei vom Kaffee unterstützt wird. Jetzt wirkt das Bier auf mich nicht so ausgewogen wie ich es erwartet habe. Das ist aber wohl mein persönlicher Geschmack und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass mir das Bier nicht gefällt. Besonders die leichte und freundliche Bittere, die jetzt zum Vorschein kommt, ist mir sehr sympathisch. Außerdem wundere ich mich etwas über das überraschend schlanke Mundgefühl, das aber trotzdem weich wirkt. In der Kehle werden der Kaffeegeschmack und die Bittere kräftiger und sie klingen sehr lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Kaffee, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,3 % Vol.

Brauerei:

Hildesheimer Braumanufaktur
Jan Pfeiffer & Malte Feldmann GbR
Goslaursche Landstr. 15
31135 Hildesheim

in Zusammenarbeit mit

Dreielf Rösthandwerk
Bördestr. 2
31135 Hildesheim