Ich glaube, es gibt für die heiße Zeit des Jahres, so wie wir sie jetzt haben, kein besseres Bier als ein Kriek, also ein belgisches Kirschbier. Leicht sauer, mit nur wenig Süße, aber viel Fruchtigkeit ist ein solches Bier die perfekte Waffe gegen die Hitze. Daher steht jetzt wieder einmal ein Kriek vor mir, diesmal aus der flämischen Brauerei t’Gaverhopke. Dann will mich mal nicht lange mit der Vorrede aufhalten und mit der Verkostung beginnen.
Rotbraun läuft das Bier ins Glas. Ich weiß nicht – irgendwie erinnert mich die Farbe eher an einen Rhabarbersaft als an Kirschen. Das Bier ist leicht hefetrüb und wie für ein Sauerbier üblich ist die Schaumkrone eher klein, bleibt dafür aber lange erhalten.
Das Aroma ist süß. Zusammen mit dem Duft von Kirschen erinnert es eher an eine Kirschlimonade als an ein Kriek.
Wie erwartet ist auch der Antrunk recht süß. Allerdings zeichnet er sich durch eine sehr feinperlige Kohlensäure aus. Auf der Zunge wirkt das Bier eher limonadenartig, fast künstlich. Ich kann weder Säure noch Bittere schmecken. So ist es auch im Abgang. Auch hier kann ich kein Bitter feststellen. Zur Süße, die auch in der Kehle anhält, kommt lediglich noch eine Ahnung nach Marzipan.
In meinen Augen ist dieses Bier kein Highlight der belgischen Braukunst. Die Brauerei wird sich sicherlich auch etwas dabei gedacht haben, keine Inhalte aufzulisten – weder auf dem Etikett noch im Internet. Ich vermute, dass bei diesem Bier auch künstliche Aromen mit im Spiel sind.
Alkoholgehalt:
5,5 % Vol.
Brauerei:
Ambachtelijke Brouwerij t’Gaverhopke
Platanendreef 16A
8790 Nieuwenhove/Waregem
Belgien
www.tgaverhopke.be